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2004-08-03 Kommentar:
Studiengebühren passen prima zu Pisa - oder etwa nicht?
 
ape. Früher oder später kommt die Katze halt aus dem Sack. Als im vergangenen Herbst/Winter in Deutschland Zehntausende Studenten gegen allfällige Gedankenspiele zur Einführung von Studiengebühren protestierten, suchten Politiker noch zu beruhigen: An ein generelles Bezahlstudium sei gar nicht gedacht, nur Langzeitstudenten würden zur Kasse gebeten. Die Studiosi mochten es nicht glauben - sie taten gut daran. Jetzt liegen konkrete (CDU-)Planungen einer Art auf dem Tisch, wie sie seit Gründung der Bundesrepublik die Hochschullandschaft immer wieder in erhebliche Unruhe versetzten: Das demokratische Grundprinzip gleicher Bildungschancen ohn´ Ansehen sozialer Herkunft wird außer Kraft gesetzt - alsbald dadurch, dass jeder Student dem Staat Geld geben muss für eine Studiergenehmigung.

An 1000 Euro pro Semester denken CDU-Obere. 1000 Euro: Für den einen ist das nur Taschengeld, für andere unüberwindliche Hürde auf dem Weg zur Uni. Wer kein Geld hat, kriegt Kredit, heißt es. Schulden als Bildungsvoraussetzung?

Verschuldung als Dreingabe zum ungewissem Berufseinstieg? Was man in Deutschland so unter "Bildungsoffensive" versteht. Und die soll ja kommen: wegen der globalen Standortkonkurrenz, wegen der Pisa-Schmach. Hatte Pisa nicht auch festgestellt, dass es mit der sozialen Bildungsgerechtigkeit in Deutschland noch schlimmer steht als mit den Rechenfertigkeiten? Aber wen interessiert das, wo doch Elite-Bildung jetzt der Hit ist, private Selbstverantwortung als Allheilmittel gegen krankhafte Schrumpfung aller Solidareinrichtungen angepriesen wird. Wenn die Studenten zahlen, warum dann nicht auch die Gymnasiasten, die Schüler allesamt? Der Schritt dahin wäre nur ein kleiner. Früher oder später kommen alle Katzen aus dem Sack.
 Andreas Pecht
 
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