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2005-07-19: Feature
Gute erste Saison für RheinVokal
Anspruchsvolles Klassikfestival verzeichnete im ersten Jahr 5000 Besucher - Künstlerische Ausbeute kann sich sehen lassen
 
ape. Mittelrhein. Mit dem 20. Konzert und hernach euphorischen Resümees der Veranstalter-Kooperation aus Land, acht Kommunen und SWR endete in Bad Ems der erste Jahrgang des Klassikfestivals "RheinVokal". Rund 5000 Besucher bei den Konzerten zwischen Bingen und Bad Neuenahr-Ahrweiler nebst 800 000 erwarteten Hörern für die Radio-Ausstrahlung der Konzertmitschnitte bis Ende des Jahres: Kulturstaatssekretär Roland Härtel sprach von einem großen Erfolg.
 
Die Organisation lief bestens. Eine Platzauslastung von 80 Prozent kann sich sehen lassen. Das Medienecho ist für ein neues Festival im ersten Jahr sehr passabel. Die Finanzbilanz liegt laut Festivalmanagement im grünen Bereich. Und die acht am neuen RheinVokal-Festival beteiligten Kommunen konnten, freilich in unterschiedlichem Umfang, für die jeweiligen Konzerte bereits eine ganze Reihe Nachfragen von außerhalb der Orts-, Landes-, bisweilen sogar Bundesgrenzen bedienen. Neuwieds Oberbürgermeister Nikolaus Roth sprach zum Festivalende als Vertreter der Gemeinden folglich von einem "nicht nur großen, sondern grandiosen Erfolg".

Sehen lassen kann sich nach Einschätzung auch unabhängiger Beobachter die künstlerische Ausbeute von RheinVokal. Bereits das Eröffnungskonzert am 18. Juni in Koblenz setzte mit Mozarts "Thamos" und Martinus "Gilgamesh" Maßstäbe hinsichtlich der Realisations-Qualität wie der programmatischen Ansprüche: Musik von Rang, schwerpunktmäßig Vokalmusik, die nicht alle Tage zu hören ist, in hochkarätiger Umsetzung. Dieser Maßstab wurde zwar nicht bei allen, aber doch den meisten Konzerten erfüllt.

RheinVokal ist ein Grenzgänger, muss es sein, soll das hoch gesteckte Ziel erreicht werden: ein fester Platz als spezielles Stimm-Festival in der ersten Liga der deutschen Klassikfestivals - international rundfunktauglich, anspruchsvolles Publikum von weit her und heimische Musikfreunde zugleich anziehend. Ein solches Festival muss das Seltene, das Besondere, auch das Irritierende suchen. Es darf ebenso die wertvollsten Spitzen des Repertoires nicht außen vor lassen. Doch sollte es sich stets hüten, zu weit aufs allüberall eventmäßig beackerte Terrain kulinarischer Gefälligkeit vorzudringen.

Eine schwierige Gratwanderung, wie das für manchen befremdliche Konzert unter HK Gruber in Bad Neuenahr zeigte. Engagierte Moderne und herausfordernde Avantgarde sind indes die besondere Würzprise in einer ohnehin raffinierten Suppe aus seltenen und erlesenen Zutaten. Hingegen war der arg aufs Unterhaltsame gebundene Strauß beliebter Opern- und Offenbach-Melodien beim Schlusskonzert in Bad Ems für den RheinVokal-Kontext ein Löffelchen Wasser zu viel .

Da gehen die Meinungen, selbst unter den Veranstaltern, durchaus noch auseinander, wie bei zahlreichen Gesprächen während des Festivals feststellbar war. Einigkeit besteht allerdings darin: Alle wollen Qualität, ja Exzellenz, und eine gewisse charakteristische Alleinstellung für RheinVokal auf dem Festival-Markt. Ein erster schon sehr ordentlicher Schritt in diese Richtung ist getan, weitere müssen folgen.

Für 2006 sind vom 10. bis zum 23. Juli erneut 20 Konzerte angekündigt. Schwerpunkt-Thema: "Mozarts Sänger". Außerdem haben dem Vernehmen nach zwei weitere Mittelrhein-Kommunen Interesse bekundet, dem RheinVokal-Verbund beizutreten.
 
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