Thema Ökonomie / Ökologie
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2005-08-31: Kommentar 
Die finstere Seite des Wachstums
Zum Hurrikan "Katrina"
 
ape. 
 
Wie lange noch wollen wir in dumpfer Tatenlosigkeit erdulden, dass Naturunbilden innerhalb weniger Stunden zerstören, was Menschen in Jahrzehnten aufgebaut haben? Andrew, Ivan, jetzt Katrina, gegen solche Urgewalten sei eben nicht anzukommen. Urgewalten? Das auch, und es gab sie zu allen Zeiten, immer wieder, mal hier, mal da und stets schrecklich für den, den es traf. Doch nie folgten die Schläge so dicht aufeinander und in so deutlich wachsendem Durchschnitt an Heftigkeit. Verdrängen hilft nicht länger, der Klimawandel ist voll im Gange.

Wie lange noch wollen wir festhalten am Selbstbetrug, es werde alles schon nicht so schlimm kommen wie von "hysterischen Forschern" vorhergesagt? Denn leider ist eingetreten, wovor diese schon seit 30 und mehr Jahren warnen: Zuerst bemerkbar machen würde sich der Klimawandel mit einem großen Durcheinander beim Wetter: Hier zu kalt, dort zu warm, mal zu trocken, mal zu nass; die Dürren härter, die Fluten höher, die Stürme kräftiger als im langjährigen Mittel. Obendrein eine wachsende Neigung des Wetters zu katastrophischen Extremen. Das einst belächelte Zukunfts-szenario - in Teilen ist es bereits Beschreibung der Gegenwart. Das Übrige folgt tendenziell: Verschiebung der Klimazonen, Abschmelzen der Gletscher und Polkappen, Ansteigen des ozeanischen Wasserspiegels ...

Wie lange noch wollen wir leugnen, dass diese Entwicklung wesentlich von Menschenhand verursacht wurde? Mit den großen Industrien und der Bevölkerungsexplosion trat im 19. Jahrhundert die "Nutzung" der Erde in jenes Stadium ein, das Ressourcen in globalem Maßstab zu "vernutzen" begann. Seither drangsalieren wir das Ökosystem Erde. Oft, weil wir es nicht besser wussten; in jüngerer Zeit immer öfter wider besseres Wissen. Weltbevölkerung, Agrar- und Industrieproduktion wachsen und wachsen - die zwangsläufige Kehrseite sind die jetzigen und kommenden Kalamitäten im Gesamtsystem Erde, Wasser, Luft.

Wie lange noch wollen wir so tun, als könne das bisschen Umweltschutz, das auf Erden derzeit betrieben wird, die Krise schon meistern? Die produktiven und konsumtiven Wachstumsraten fressen allemal die kleinen Fortschritte für die Reinhaltung und den sparsameren Verbrauch von Ressourcen weg. Darüber klagt die UNO ebenso wie der Forstwissenschaftler im Pfälzerwald. Und bis auf Weiteres scheint auch die Lustlosigkeit vieler Industrien, Industrieländer und industrieller Schwellenländer auf wirklich durchgreifende globale Öko-Maßnahmen größer als ihre Angst vor Katastrophen. Vorneweg beim Mauern die USA, weltgrößter Energieverbraucher, Warenproduzent und Umweltverschmutzer. Klimaschutz kostet Wachstum, geht das Totschlagargument. Aber: Kein Klimaschutz wird schon bald viel mehr kosten, rechnet die Versicherungswirtschaft vor.

Wie lange noch wollen wir also warten, bis wir mit dem wirklichen Umdenken und Gegensteuern beginnen? Die Scheu davor ist begreiflich, denn der einzuschlagende Weg würde uns ziemlich weit weg führen von der bisherigen Lebensart. Wachstum hätte sich als Maxime des Handelns überlebt. Was vielleicht ohnehin schon so ist, nur können wir es nicht begreifen und mögen nicht entsprechend handeln. Wie lange noch? Katrina wusste die Antwort.
 
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