Thema Kultur
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2007-02-24 Kommentar:
Koblenz traut sich gar nichts mehr

Zum Stadttheater-Spielplan für die Saison 07/08
 
ape. Koblenz. Annegret Ritzel hat den neunten Spielplan ihrer Intendanz am Koblenzer Stadttheater vorgestellt. Die Saison 07/08 bringt im Musiktheater: Carmen, La Bohéme, Lucia di Lammermoor, Maske in Blau, Jesus Christ Superstar; im Schauspiel Maria Stuart, King Lear, Der Geizige, Endstation Sehnsucht, Lulu, Arsen und Spitzenhäubchen ...

Das ist ein Sicherheitsspielplan, vollgestopft mit "dicken Brocken" aus dem klassischen und neoklassischen Repertoire. Das sind Opern und Schauspiele, die jeder kennt, die der passionierte Theaterfreund nachgerade mitsingen oder -sprechen kann. Vom Bekanntheitsgrad verspricht sich die Intendantin viele Zuschauer, deshalb vor allem habe man den Spielplan so gemacht, wie er ist. Ein etwas dünner Gedanke für eine Institution der Öffentlichen Kunstpflege, zumal er in diesem Fall sogar noch hinter die uralte Linie der Mischkalkulation zurückfällt: Publikumshits werden im Programm ergänzt durch Neues, Besonderes, Gewagtes, das auch mal mit weniger Zusehern auskommt. Im Koblenzer Spielplan 07/08 fehlt das Wagnis, fehlt die Auseinandersetzung mit Theaterkunst abseits des Bekannten und Vertrauten vollständig. Auch Ur- und deutsche Erstaufführungen bleiben einmal mehr den Nachbarn in Mainz, Wiesbaden und Bonn überlassen.

Anbei drängt sich ein Blick zum Kalender auf: Ritzels neunter Spielplan in Koblenz ist zugleich ihr vorletzter. Die Nachfolgesaison 08/09 wird ihre letzte sein. Denn mit der zehnten Spielzeit läuft dann auch ihr Vertrag aus und erreicht sie selbst das Pensionierungsalter. Für eine Gesamtbewertung von Annegret Ritzels Koblenzer Intendanz ist es noch zu früh. Zwei Spielzeiten sind zwei Spielzeiten - und mancher scheidende Theaterleiter war im Schlussspurt schon für Überraschungen gut, positiv wie negativ. Dennoch sei die Kulturpolitik am Ort daran erinnert, dass es jetzt Zeit wird, den Prozess der Nachfolgefindung in Gang zu setzen. Das Personalkarussell der deutschen Theater für 2009 und die folgenden Jahre beginnt sich in diesem Sommer/Herbst zu drehen.

Andreas Pecht

 
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