Thema Kultur
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2007-04-28 Vorbericht:
Kultur überwindet einmal mehr Grenzen

Trier und die Region Mosel/Saar sind Teil der Kulturhauptstadt Europas 2007
 
 
ape. Trier. Vier Länder mit drei Sprachen und fünf Regionen haben dieses Jahr ein gemeinsames Ziel. Sie wollen das Jahr 2007 mit Kultur füllen, sich dabei aller denkbaren Sparten bedienen. Zum ersten Mal in der Geschichte der „Kulturhauptstadt Europas“ hat nicht eine Stadt, sondern eine Großregion diesen Titel vom Europäischen Rat verliehen bekommen. Das Zentrum ist Luxemburg, mit dabei sind die angrenzenden Regionen von Deutschland, Belgien und Frankreich. Ein Drittel der 450 Projekte sind grenzüberschreitend, rund 70 haben ihren Ursprung in Rheinland-Pfalz. Alle Beteiligten verbinden mit der Ernennung eine große Hoffnung: Ein Jahr lang die besondere Aufmerksamkeit der Menschen für kulturelle Schätze gewinnen.
 
Rheinland-Pfalz steuert zum grenzübergreifenden Ereignis das Schwerpunktthema „große europäische Persönlichkeiten“ bei. „Einen kräftigen Impuls für das Bewusstsein der gemeinsamen Identität für die Bürger dieser Großregion im Herzen Europas“, verspricht sich Joachim Hofmann-Göttig, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Kulturministerium, vom Kulturjahr 2007. Das Wissen um das gemeinsame kulturelle Erbe solle geweckt, die interregionale Zusammenarbeit gefördert werden. Grenzgänge, räumlich wie inhaltlich, prägen das umfassende Programm auf rheinland-pfälzischer Seite.
 
Das Herz der hiesigen Projekte schlägt in Trier: Die „älteste Stadt Deutschlands“ ist nur wenige Fahrminuten von Luxemburg entfernt. Jährlich pilgern hunderttausende Besucher zur Porta Nigra, den Kaiserthermen oder dem Amphitheater – Spuren römischer Geschichte wohin das Auge blickt. In das Programm der Kulturhauptstadt eingebunden sind am Ort etablierte Historien-Veranstaltungen wie die Antikenfestspiele oder „Brot und Spiele“. Zentrales Ereignis in Trier  ist die große Konstantin-Ausstellung, die gut zu den „europäischen Persönlichkeiten“ passt. Der römische Kaiser Konstantin der Große gilt nicht zu letzt wegen seiner Anerkennung des Christentums als Wegbereiter unserer abendländischen Kulturlandschaft.

Dem Gründer Konstantinopels haben sich in Trier drei Museen verschrieben. Landes-, Diözesan- und Stadtmuseum zeigen 170 Exponate, die teils vom Louvre, den Vatikanischen Museen oder dem British Museum entliehen sind. Gespickt ist die Ausstellung mit Neufunden aus dem antiken Trier. Dem „Kaiserrausch“ ist sozusagen die ganze Stadt verfallen. Römischer Geist schwebt über vielen Projekten. Die europäische Kunstakademie beispielsweise will unter dem Stichwort „antike.aktuell“ von heutiger Warte aus Geschichte anpacken.
 
Gerade im Kulturhauptstadt-Jahr richtet sich das Augenmerk nicht nur auf die großen Städte. Schließlich geht es bei Regionen auch und gerade um die ländlichen Räume. Grenzüberschreitung kann hier ebenfalls als Leitbegriff gelten. Zum Wandern durch die Großregion gezwungen waren schon vor Jahrhunderten etwa die Menschen in der Eifel. Sie mussten ihre Heimat auf der Suche nach einem Verdienst verlassen. Das dokumentiert die Ausstellung „Auf den Spuren der Eifeler Arbeitswanderer“ in Prüm. Verflechtungen mit dem Nachbarland Luxemburg werden bei „Spiegelbilder europäischer Geschichte“ thematisiert. Mit Ausstellungen, Theaterfestivals, Konzerten und historischen Spektakeln geht es dabei durch die europäische Vergangenheit und Gegenwart des Saarburger Raums. Passend zum Kulturjahr hat der Kulturkreis Altes Amt Schönecken in der Eifel mit der Karlsruher Initiative „Kunst an der Plakatwand“ Künstler aus ganz Europa eingeladen. Sie werden allerdings gleich wieder auf Tournee geschickt: Mit 30 Gemälden im Format von Reklametafeln werben sie auf einer Wander-Ausstellung für die europäische Idee.
 
Diese kleine Auswahl aus einer Fülle spannender Aktionen und Veranstaltungen lässt deutlich werden: Die ländliche Region zeigt sich ebenso engagiert wie die Zentren der „Kulturhauptstadt Luxemburg und Großregion“. Über allem steht der länderübergreifende Vernetzungs-Gedanke.                Marco Pecht

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Ausführliche Informationen zu allen Kulturprojekten der Kulturhauptstadt Europas 2007 gibt es im Internet:
www.luxembourg2007.org/DE/
www.kultursommer.de
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