Thema Kultur
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2007-07-12 Ankündigung:
Interessantes Programm beim Theatersommer Idar-Oberstein

Psycho-Solo mit Anne Tismer, "Dona Rosita" mit dem Theaster an der Ruhr, "Kunst der Fuge" von Amanda Miller choreografiert ...  - Zwölf Produktionen 11.8.  bis 2.9.
 
ape. Idar-Oberstein. Seit Jahren ein Sommer-Tip und deshalb auch nicht mehr geheim unter Freunden anspruchsvoller wie unkonventioneller Bühnenkunst: der Theatersommer Idar-Oberstein. Das kleine Festival bringt eine gezielte Auswahl interessanter Produktionen vor allem des Sprech- und Musiktheaters an die Nahe. In diesem Jahr gibt es zwischen 11. August und 2. September zehn Gastspiele mit Arbeiten aus der überregionalen Szene. Hinzu kommen zwei Inszenierungen örtlicher Gruppen: „Starke Frauen“ (26.8.) und Horvaths „Italienische Nacht“ (31.8.).
 
Eröffnet wird das Festival, das überwiegend open-air auf Schloss Oberstein spielt, am 11.8. mit einer ungewöhnlichen Zubereitung der Nibelungen-Sage. Das N.N. Theater Neue Volksbühne Köln nimmt sich der Tragödie um Siegfried und Co. in Form eines Gauklerspiels an. Lachen machende Satire, die aber das Weglachen des ernsten Hintergrundes nicht gestattet. Zur Inszenierung gehört ein großer antiker Chor; diesen Part übernimmt in Idar-Oberstein eine örtliche Chorgemeinschaft.

Zum vierten Mal Gast des Theatersommers ist das Theater an der Ruhr (24.8.). Es zeigt Federico Garcia Lorcas „Dona Rosita“ in einer bildmächtigen poetisch-politischen Inszenierung von Roberto Ciulli für die Ruhrtriennale. Darin werden die Schicksale der in Spanien an den Konventionen erstickenden Titelfigur und des von Franco-Schergen ermordeten Autors traumhaft miteinander verwoben. Politisch geht es auch in Dario Fo’s Farce „Bezahlt wird nicht“ (29.8.) zu, dessen giftig-groteske Analyse der Klassengesellschaft von der Neuen Bühne Senftenberg originell aktualisiert wird.

Neben der künstlerischen Qualität ist der Leiterin des Festivals, Annette Strohm, die Gegenwartsrelevanz der Stücke und Bearbeitungen ein Anliegen. Wie „Bezahlt wird nicht“ zur Prekariats-Diskussion und „Italienische Nacht“ zum Problem des Neonazismus passt, so das Gastspiel von Anne Tismer mit „20. November“ (22.8.) zum Phänomen der Amokläufer. Die „Schauspielerin des Jahres“ 2003 vermittelt in einem großen Solo Blicke in die Innenwelt des Schul-Amokläufers vom Emsdetten. Der Text stammt vom schwedischen Dramatiker Lars Norén, er hat das Solo mit Anne Tismer auch selbst inszenieret.

Vom Schauspiel zum Tanztheater. Die Compagnie Cocoondance Bonn kommt mit Rafaele Giovanolas Choreografie „Lovers and other Strangers” für ein Tanzpaar nach Idar-Oberstein. Geschlechterkampf und Kulturenkampf als Gegenstand eines abendfüllenden Pas de Deux, mal witzig, mal zärtlich, mal heftig und verstörend, immer fesselnd. Wie Giovanola, ging auch Amanda Miller ein langes Wegstück mit dem ballettfrankfurt von William Forsythe. An der Nahe ist sie vertreten mit ihrer Compagnie pretty ugly tanz köln und einer Choreografie zu Bachs „Kunst der Fuge“ (25.8.).

Daneben stehen auf dem Programm: „Freischütz“ für Kinder (19.8.); Klangspiel-Konzert der Hamburger Elbtonalpercussion zwischen Klassik und Drum’n’Bass (18.8.); Lichtperformance des Theater Anu am Schlossberg (1.9.); Auftritt des Leschenko-Orchesters mit einer Melange von Zigeunerfolk über russischen Tango bis zum Rap (2.9.). Andreas Pecht

Infos/Karten: 06781/56 390;
www.io-leuchtet.idar-oberstein.de
 
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