Thema Kultur
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2007-10-16 Vorbericht:
Die hohe Kunst des Geigenspiels

Die Reihe der Orchesterkonzerte im Koblenzer Görreshaus
setzt 07/08 einen Streicher-Schwerpunkt
 
ape. Koblenz. „Violin, Geige, Violon, Viool, Viulu, Skrzypce, Violino…“: So lautet das Motto, das in der neuen Saison die vier Orchesterkonzerte im Görreshaus programmatisch verbindet. Die durch alle gebräuchlichen Gegenwartssprachen fortsetzbare Aufzählung verweist auf die universale Bedeutung, die das Leitinstrument der klassischen Musik in der gesamten Kulturwelt einnimmt. Die Violine oder Geige, wie man im Deutschen sagt, steht denn auch im Mittelpunkt der Görreshaus-Konzerte.
 
Vier Geigen-Solisten von Rang werden zu den vier Nachmittagen im historischen Saal des Koblenzer Domizils des Staatsorchesters Rheinischen Philharmonie (SRP) Werke aus dem weiten Kosmos der Literatur für Violine und Orchester beisteuern. Die beiden wohl bekanntesten davon rahmen die Saison.  Zum Abschluss erklingt am 20. April 2008 unter dem Dirigat von Daniel Raiskin Beethovens ebenso legendäres wie das Herz aufrührende Violinkonzert opus 61. Den Solopart übernimmt die junge Amerikanerin Jennifer Frautschi, von der die Presse als einer „aufregenden Künstlerin“ schwärmt. Das Auftaktkonzert der Reihe am 9. Dezember 2007 ist gänzlich Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ gewidmet, die in den zurückliegenden Jahren dank der CD-Einspielungen mit Nigel Kennedy und zuletzt Ann Sophie Mutter auch einem Massenpublikum jenseits der Klassikgemeinde vertraut sind.

Koblenz darf dabei auf die Realisation mit dem österreichischen Geiger Benjamin Schmid gespannt sein, dessen Auftritt zugleich den Einstieg des Musikers in seine Rolle als "Artist in Residence " beim SRP markiert. Ein besonders interessantes Bonbon bietet das Konzert mit gleich zwei verschiedenen Sichtweisen auf die „Vier Jahreszeiten“: An der Seite des SRP liefert Schmid erst seine klassische Interpretation, nachher improvisiert er mit Freunden nach Jazz-Manier über das Werk.

Ein Kernelement der Görreshauskonzerte ist stets die Begegnung mit weniger bekannten Komponisten und/oder seltener gespielten Kompositionen. Dem tragen in der neuen Spielzeit vor allem die beiden mittleren Konzerte Rechnung. Das zweite,  am 13. Januar 2008 unter Leitung von Daniel Raiskin, versammelt Werke eher traurigen Grundtones. Das bekannteste ist Mozarts „Maurische Trauermusik“, der sich so selten gehörte Streicher-Stücke beigesellen wie Karl Amadeus Hartmanns „Concerto Funebre“, Franz Schrekers Intermezzo op.8 und das von Rudolf Barschai zur Kammersinfonie erweiterte 4. Streichquartett von Schostakowitsch. Solist ist an diesem Nachmittag Wolfgang Schröder.

Das dritte Görreshauskonzert am 2. März 2008 startet mit Mozarts g-Moll-Sinfonie Nr. 25, die wie ein tragisch-leidenschaftlicher Leuchtturm aus dem überwiegend galanten Frühwerk von Wolfgang Amadeus herausragt. Danach nimmt das Konzert „nordischen“ Charakter an, was beim finnischen Dirigenten und Geigensolisten Jaakko Kuustino naheliegt. Sein Programm sieht, neben Mozart, Humoresken von Sibelius vor sowie die Romance op. 26 für Violine und Orchester des norwegischen Komponisten Johan Severin Svendsen (1840 – 1911). Einmal mehr wird das Görreshaus auch Ort einer Erstaufführung sein: Kuusisto präsentiert die 14. Sinfonie seines finnischen Landsmannes und Zeitgenossen Kalevi Aho erstmals in Deutschland.

Vier Sonntag-Nachmittage mit spannenden Musikprogrammen – und im Zentrum die hohe Kunst des Geigenspiels: Das sind Orchesterkonzerte im Görreshaus 2007/08. 

Infos: www.rheinische-philharmonie.de      

(Erstabdruck 10. Oktober 07)
 
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