Thema Kultur
Thema Menschen / Initiativen
homezur Startseite eMail an Autor • eMail to author • contact auteureMail an den Autor Seitenübersicht • sitemap • Plan du siteÜbersicht sitemap Seite drucken • site print • imprimer siteArtikel drucken

2008-02-05a Interview:
Eine Chance für junge Dirigenten

Gespräch mit Lancelot Fuhry, erster Conductor-in-Progress bei Rheinischer Philharmonie
 
ape. Koblenz. Lancelot Fuhry ist der erste junge Dirigent, der in den Genuss des neuen SRP-Förderprogrammes „Conductor-in-Progress“ kommt. In Berlin aufgewachsen, hat er dort Geschichte und Schulmusik studiert, bevor er in Weimar ein Dirigentenstudium absolvierte. Die letzten vier Jahre verbrachte Fuhry in England. Zwei davon als Junior Fellow in Conducting an der Musikhochschule in Manchester, zwei weitere als Young Conductor in Association beim Bournemouth Symphony Orchestra. Im September 2007 begann sein einjähriger Aufenthalt beim Staatsorchester Rheinische Philharmonie in Koblenz. Interview mit dem amtierenden Conductor-in-Progress.
 
Frage: Wie sind Sie in dieses Förderprogramm gekommen?   

Fuhry: „Das hiesige Projekt ist ja eine Kooperation mit dem Dirigentenforum des Deutschen Musikrates. Einige Stipendiaten des Forums, darunter auch ich, wurden zur Vorstellung nach Koblenz eingeladen. Da gab es ein Vordirigieren mit dem Orchester in Anwesenheit von Herrn Raiskin – und beide entschieden sich schließlich für mich.“

Frage: Was bietet Ihnen das Programm „Conductor-in-Progress“, wie läuft es praktisch ab?

Fuhry: „Vorweg muss man sagen, dass meine Tätigkeit auf das SRP als Sinfonieorchester konzentriert ist und das Musiktheater in Koblenz nicht einschließt. Die Arbeit umfasst im Wesentlichen zwei Bereiche. Erstens fungiere ich als Assistent vor allem des Chefdirigenten, bin aber auch bei Gastdirigenten immer wieder dabei. Und zweitens dirigiere ich eigene Projekte; das sind insgesamt drei Konzerte mit dem SRP. Zwei haben schon stattgefunden: eines in Mayen, eines in Simmern. Am 8. April folgt ein weiteres in Mayen.“

Frage: Das heißt, Sie schauen nicht nur zu und machen  Trockenübungen?

Fuhry: „Aber nein. Das Programm ist ja so gedacht: Einerseits aus der Anschauung lernen, wie es Chefdirigent und Gäste machen, andererseits eben dadurch lernen, dass man selbst konkrete Konzerte vorbereitet und dann auch dirigiert.“

Frage: Welche Bedeutung kann diese Arbeit in Koblenz für ihren beruflichen Werdegang haben? 

Fuhry: „Für mich ganz konkret, der ich so lange im Ausland war, ist es eine gute Chance, auf dem deutschen Markt mal wieder meine Fahne zu zeigen. Außerdem läuft das Business in England doch ziemlich anders, weshalb es gut tut, sich wieder mit den Gepflogenheiten in deutschen Orchestern vertraut zu machen. Und nicht zuletzt: Herr Raiskin ist einfach ein sehr guter Dirigent, ihn bei der Arbeit zu begleiten, inspiriert wirklich.

Frage: Wie empfinden Sie die Arbeit mit dem Koblenzer Orchester? 

Fuhry: „Die ist schon sehr, sehr schön. Beim manchen Orchestern schaut man nur in ernste oder distanzierte Gesichter. Hier aber hat man überwiegend freundliche Zeitgenossen, die nach der Probe auch noch mit einem reden. Hier habe ich nie das Gefühl, dass bloß Dienst nach Vorschrift gemacht wird. Die Musiker machen mit, sind an der Arbeit wirklich interessiert, wollen das Beste herausholen. Das ist menschlich und musikalisch überaus angenehm.“ 

(Erstabdruck  6. Woche , Februar 2008)
 
Diesen Artikel weiterempfehlen was ist Ihnen dieser Artikel
und www.pecht.info wert?
 
eMail an Autor • eMail to author • contact auteureMail an den Autor
eMail an webmaster • eMail to webmaster • contact webmastereMail an webmaster Seitenanfang • go top • aller en-hautan den Anfang Seite drucken • site print • imprimer siteArtikel drucken