Kritiken Musik
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2009-06-08b CD-Tip:

Nikolaus Maler spielt Georg Philipp Telemann
 

Ungwöhnlich: Fantasien für Fagott solo
 
ape. Im klassischen Orchester und auch in der Kammermusik ist es ein wichtiges Instrument: das Fagott. Das tiefe Holzblasinstrument hat eigentlich reichlich zu tun - es trägt, färbt, setzt Akzente. Allerdings meist hinter- und untergründig. Der glänzende, dominante, große Solo-Einsatz innerhalb von Orchester und Ensemble ist nicht eben Alltagsgeschäft des Fagottisten. Fagott-Konzerte sind überaus selten, und Stücke für Fagott solo in der Literatur ziemlich dünn gesät.

Nikolaus Maler, Solofagottist beim Staatsorchester Rheinische Philharmonie in Koblenz, hat jetzt das schmale Solo-Repertoire für sein Instrument kurzerhand aus eigener Initiative um 12 Fantasien von Georg Philipp Telemann erweitert. Vom Freiheitsanspruch ermuntert, den die Werkform "Fantasie" von Hause aus erhebt, transponierte er die von Telemann ursprünglich für Flöte komponierten Stücke in Fagott-verträgliche Tonarten. Die entsprechenden Noten (das wird vor allem Fagott-Praktiker interessieren) sind beim Accolade Musikverlag erschienen
www.accolade.de

Für Klassikfreunde generell hat Maler die 12 Telemann-Fantasien selbst auf CD eingespielt und diese im Selbstverlag herausgegeben (für 12 Euro zu beziehen über
nikomaler@web.de

Eine interessante Scheibe, denn es gibt fürs allgemeine Publikum nicht allzu viele Gelegenheiten, sich so konzentriert und ausschließlich auf das Fagott einzulassen. Malers Spiel fällt ebenso versiert wie beseelt aus. Die CD ist auch deshalb eine spannende Sache, weil man sie auf sehr verschiedene Weise hören kann. Wer die Fantasien im Flötenton kennt, dem eröffnet das Fagott mit den ihm eigenen  Färbungen überraschend neue Blickwinkel, besser: Hörwinkel. Wem die Fantasien unbekannt sind, dem eröffnet die Fagott-Einspielung mit ihrer formidablen Durchhörbarkeit der Werke einen schönen Annäherungsweg. Und schließlich kann der CD-Hörer, der will, sich auch einfach nur vom warmen, beruhigenden, fast meditativ-poetischen Holzton des Instruments umschmeicheln lassen.                                                 Andreas Pecht
 
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