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2010-08-20 Kommentar:

Zur Forderung zweier Mittelstandsverbände nach Kurzüng des Urlaubs auf fünf oder vier Wochen

 

Ohne Pause geht gar nichts!
 
ape. Zwei ihrer Unternehmensverbände erweisen dem hohen Ansehen der mittelständischen Wirtschaft einen Bärendienst. Die Forderung nach Verkürzung des Urlaubs (> Nachricht hier) auf fünf oder gar vier Wochen dürfte als arge Ungerechtigkeit verstanden werden. Denn die Beschäftigten haben über die Jahre schon manch bittere Pille schlucken müssen: Verzicht auf angemessene Löhnerhöhungen; Ausdehnung der Spät-, Nacht- und Wochenendarbeit bei gleichzeitiger Reduzierung der Zuschläge; Verlängerung der Wochenarbeitszeit; ständige Verschärfung der Leistungsanforderungen und manches mehr.

In der Krise haben die Belegschaften reichlich Opfer gebracht. Soll das jetzt im Aufschwung so weitergehen? Wie lange? Wohl bis es beim nächsten Abschwung wieder heißt: „Alle müssen Opfer bringen.“ Urlaub ist kein großzügig gewährter Luxus, sondern lebensnotwendig und ein zentraler Bestandteil der Arbeitsentlohnung. Guter Lohn für gute Arbeit war die Basis für das bundesdeutsche Erfolgsmodell, wird erst recht künftig die Basis für eine gedeihliche Entwicklung gerade hochtechnisierter Industrieländer. In den zahlreichen stark spezialisierten mittelständischen Unternehmen sollte das bekannt sein.

Man kann nicht über Fachkräftemangel lamentieren, zugleich aber das Lohnniveau im Land drücken wollen und Demontage der Arbeits-/Lebensstandards betreiben. Man kann nicht die Verlängerung der Lebensarbeitszeit bis ins Alter von 67 oder gar 70 Jahren wollen, zugleich aber die Arbeit immer weiter verdichten und obendrein den Urlaub zusammenstreichen. Es gibt schon viel zu viele fleißige Zeitgenossen, die bereits im fünften Lebensjahrzehnt verbraucht und ausgebrannt sind. Mit Rücksichtslosigkeit gegenüber dem „Humankapital“ schadet die Wirtschaft sich selbst. Dagegen hilft auch das abenteuerlich herbeigerechnete Märchen wenig, die Deutschen seien Weltmeister bei den Urlaubstagen.                           Andreas Pecht



(Erstabdruck 21. August 2010)

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UMW, BVMW,  Mittelständische Wirtschaft, Forderung weniger Urlaub für Arbeitnehmer, Kommentar
 
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