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Geschrieben im  Mai 2010:
Guten Tag allerseits,
 
31.05.

Nachtrag 21 Uhr: Ein Kommentar anlässlich des Köhler-Rücktritts hier

Nachtrag 16.30 Uhr:
Donner und Doria, da bleibt einem die Spucke weg. Kaum schaltet man sich mal für zwei Stunden aus dem Nachrichtenfluss aus, um in Ruhe eine Theaterkritik zu schreiben, gleich überrascht die deutsche Politik wieder mit brennender Hütte: Das deutsche Staatsoberhaupt, Bundespräsident Horst Köhler, mir nichts dir nichts zurückgetreten. Da will jetzt erst ein paar Minuten drüber nachgedacht sein. Hier schon mal der Wortlaut seiner Rücktrittserklärung (weblink)  und der Wortlaut jenes Interviews (weblink), das die ganze Sache ins Rollen gebracht hat.

                                                    ***

Seit Samstag verzeichnet diese website ein Ansteigen von Besuchern aus dem Bonner Raum. Das ist fast immer so nach Schauspielpremieren an den dortigen Städtischen Bühnen - man interessiert sich für die diesbezügliche Kritik. Ich bitte noch um ein bisschen Geduld bis zur Fertigstellung meiner Besprechung von "Merlin oder das wüste Land". Das Stück von Tankred Dorst hatte am Freitag in einer Inszenierung von David Mouchtar-Samorai in Bonn/Bad Godesberg Premiere.

Nachtrag: "Merlin"-Kritik jetzt hier

Die Verspätung bei dieser Kritik rührt von anderweitigen Verpflichtungen am Wochenende. U.a. war der Einführungsvortrag zum 4. Görreshaus-Orchesterkonzert in Koblenz vorzubereiten und zu halten (Vortragsmanuskript hier).    


30.05.

Uns Lenchen gewinnt. Mit mädchenhafter Natürlichkeit und ordentlichem Quantum Authentizität. Die Sehnsucht der Leute heute danach scheint so groß, dass man Lena ihren Mangel an Singevermögen ebenso nachsieht wie den Mangel an mainstreamkonformem Sexappeal ihres Auftretens. Theoretisch müsste dieser Erfolg die ganze Pop-Branche in eine  tiefe Selbstverständnis-Krise stürzen, denn künstlerischer als dort zuletzt können Akteure kaum mehr werden.

Eine Brücke von der Schlagerei zur Ballettkunst ist eigentlich unstatthaft. Sie drängt sich allerdings angesichts der jüngsten Choreographie von Pascal Touzeau "The Irin" beim ballettmainz mit ihrer verschwurbelten, belanglosen  Künstlichkeit leider irgendwie auf. (Premierenkritik hier

28.05.

Es beginnt jetzt die hohe Zeit der Sommerfestivals. In der musikalischen Sparte feiern zweie aus meinem Beritt an Rhein und Mosel heuer Jubiläen. Was Anlass gibt, auch mal wieder an Ursprünge zu erinnern und Entwicklungen zu beleuchten. Die "Mittelrhein Musik Momente" gehen mit neu besetztem Leitungsteam in ihre 10. Saison - und haben sich zugleich einen neuen Namen verpasst: "Mittelrhein Musik Festival".
Der weitaus größere Nachbar nebenan heißt schon seit zwei Jahren nicht mehr "Mosel Festwochen", sondern "Mosel Musik Festival" und wird nun 25 Jahre alt. Eine Betrachtung zum
"Mittelrhein Musik Festival" hier;  zur ungleich größeren Unternehmung an der Mosel folgt Ende nächster Woche mehr.

27.05.

Lustig! Bundespräsident Köhler hat in seiner bisweilen recht naiven Art offen bei einem Radio-Interview ausgeplappert, was gemäß deutscher Staaträson zwar nicht sein darf, realiter aber genau so ist, wie jeder weiß, worüber die staatstragenden Parteien aber tunlichst schweigen: Die Auslandseinsätze der Bundeswehr dienen nicht zuletzt  wirtschaftlichen Interessen. Und jetzt ist die Aufregung groß.
Das Köhler-Interview im Wortlaut: hier .
Erste Stellungnahmen dazu: hier 


26.05.

Gestern Abend in Wiesbaden: Vor der Aufführung drehten sich im Foyer des Hessischen Staatstheaters die meisten Gespräche um den ein paar Stunden zuvor verlautbarten Rücktritt des Herrn Roland Koch. Nachher hatte man Interessanteres zu bereden: Anton Tschechows  „Onkel Wanja“ in einer der letzten großen Regiearbeiten des 2009 verstorbenen Jürgen Gosch. Die Inszenierung wurde als Beitrag des Deutschen Theaters Berlin bei den Maifestspielen Wiesbaden gezeigt. (Besprechung hier)

25.05.

Eine hochgeschätzte und bereichernde intellektuelle Übung ist seit 2005 der Besuch des alljährlichen Symposiums "Schmuck-Denken. Auf dem Weg zu einer Theorie des Schmucks" in Idar-Oberstein. Die von Willi Lindemann und Professor Theo Smeets ins Leben gerufene Reihe war vom Start weg ein diskursiver Edelstein in der europäischen Schmuckkunst-Szene. Nirgendwo sonst wurde/wird Schmuck als ein die gesamte Menschheitsgeschichte begleitendes Phänomen so konzentriert auch aus philosophischen, ethnologischen, soziologischen, politischen und kulturhistorischen Blickwinkeln beleuchtet wie bei diesen international besetzten Kolloquien an der Fachhochschule für Schmuck- und Edelsteindesign an der Nahe. Im Zentrum des jetzigen 6. Jahrgangs der Reihe stand das Thema "Globilisierung".
Einige Aspekte des zweitägigen Meetings in der vergangenen Woche plus Berichte aus den Vorjahren hier     

24.05.

Vor dem Hintergrund der Finanzkrise ist meine Monatskolumne
"Quergedanken" (hier) entstanden.
Dazu übers Pfingswochenende erlebt und schreibend nachgearbeitet: Eröffnung der neuen Dauerausstellung auf Burg Trifels nebst Startschuss fürs Staufer-Jahr 2010 (Artikel hier); ein Ballett-Gastspiel von BeijingDance/LDTX bei den Maifestspielen Wiesbaden (Kritik hier)  

                                              ***

Eine der ärgsten Zumutungen dieser Tage ist: Der permanente Zwang, ein Feld zu beackern, das für sich genommen wohl den langweiligsten, uninteressantesten, von jedweder Schönheit, Anmut, Geistes- und Herzenstiefe völlig unbeleckten Aspekt unserer Zivilisation darstellt: das Finanzsystem. Erzwungen wird die Aufmerksamkeit allein dadurch, dass diesem System die Macht zugefallen ist, für unser aller Leben gemeingefährlich zu werden. Leider ließen sich viele Zeitgenossen einreden, es handle sich dabei um eine Art Naturgesetz, das zudem nach für Normalsterbliche niemals verstehbaren komplexen Mechanismen funktioniere.

Käse! Das vermeintliche Naturgesetz ist in Wahrheit ein künstliches System: Es gibt auf Erden eine winzig kleine Herde wirklicher Finanzmarktakteure - einige tausend Banker, Broker, Fondmanager, dazu ein paar Dutzend sehr große private Kapitaleigner. Innerhalb dieser Herde gibt es eine nochmal viel kleinere Gruppe mächtiger Leithammel, die nach eigenem Interesse mit einem Blöken die Herde lenken oder nötigenfalls auch in Panik versetzen können.

Das Dumme ist, dass hier eine Gruppe von nichtmal 0,0001Anteil an der Weltbevölkerung mit der Verfügungsgewalt über etwa 10 Prozent  der globalen Geldmenge 90 Prozent der weltweiten Finanzmarkaktivitäten maßgeblich beeinflusst. Und das allein unter der Zielvorgabe, aus Geld durch Geldgeschäfte mehr Geld zu machen. Mit Wirtschaft oder Wirtschaften im eigentlichen Sinne hat das gar nichts zu tun.

Da kommt man so auf Ideen. Was etwa wäre, könnten die Regierungen sich durchringen, jene winzig kleine Herde einfach zu entmachten, einige "systemisch relevante" Hammel zu enteignen und die ganze Bagage aus dem Verkehr zu ziehen? O weh, o weh, welch Chaos würde - vielleicht, vorübergehend - auf den Finanzmärkten ausbrechen. Jetzt konnten/können oder wollten/wollen sich aber die Regierungen zu diesem Schritt nicht durchringen. Mit der Folge: O weh, o weh, die Finanzmärkte (= winzige Hammelherde) spielen mit dem Schicksal von sieben Milliarden Menschen giergeifernd auf Leben und Tod.

Der Gang der Dinge untergräbt (hoffentlich!) den Glauben ans finanzmärktleriche Naturgesetz - und wirft in neuer Schärfe die Frage auf, was denn wohl das kleinere Übel sei.

                                                 
21.05.

Gestern war ein beträchtlicher Teil der kulturjournalstischen Kollegenschaft in Rheinland-Pfalz mit der Kulturministerin und dem neuen Kulturstaatssekretär auf Rundreise zu einigen ihrem Fach angemessenen Sehenswürdigkeiten im südlichen Landesteil. Mittemang hat die Korona (hoffentlich nach reichlich prüfender Verkostung) auf oder nahe Burg Trifels einen hiesigen Wein zum neuen "Staufer-Wein" für das heute beginnende "Staufer-Jahr" gekürt.  Unsereins war dazu zwar ebenfalls eingeladen, aber jemand muss schließlich Stallwache halten und Kritikerdienst schieben.  Weil der Dienstkalender für den gestrigen Abend nunmal eine Schauspielpremiere  - "Weniger Notfälle" von Martin Crimp in Koblenz - vorsah, fiel die Wahl halt auf mich. In diesem Fall ließ irgendeine kritikerfreundliche Hand sogar ausgleichende Gerechtigkeit walten: Schmausen und Trinken durften nicht bloß die Kollegen auf Pfalz-Tour, sondern überraschenderweise auch die Zuseher in den Koblenzer Kammerspielen. Wie das zugeht, erfahren Sie in der
Premierenkritik (hier)

17.05.

Bildungspolitik ist auf gesamtdeutscher Ebene im Augenblick kein Schlagzeilen-trächtiges Thema, sieht man  von Kochs Einkoch-Drohungen mal ab. Gleichwohl brodelt es in diversen Bundesländern, zB NRW und Hamburg, an der Schulfront kräftig. Im Zentrum steht dort jeweils die Frage nach Beibehaltung oder Ersetzung der selektiven Schullaufbahn-Verzweigung zum Ende der vierjährigen Grundschule durch eine 6- oder mehrjährige gemeinsame Primarschule für alle. Sollen unsere Kinder länger gemeinsam lernen oder nicht?
Analyse zum Thema hier   

16.05.

Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Frau Merkel wird munter, schlägt zurück und weist den hessischen CDU-Koch mit seinen Demontage-Plänen bei Bildung, Forschung, Kinderversorgung in die Schranken.  Interessanterweise kümmert den das nicht die Bohne, er stänkert munter weiter. Was ein zugespitztes Zeichen dafür ist, dass in der CDU die latenten innerparteilichen Widersprüche zu tanzen begonnen haben und auch schon die Messer gewetzt werden. (Sollte übrigens jemand von irgendeiner Einlassung der rheinland-pfälzischen CDU-Spitzenkandidaten zu dieser Geschichte gehört haben, so bitte ich um Hinweis.)

Spiegel-online philosophiert heute über eine denkbare Anti-Merkel-Front der CDU-Konservativen, angeführt von einigen Ministerpräsidenten, unter Fragestellungen wie: "War der Kurs der Kanzlerin nicht immer schon zu modern? Muss nicht mehr getan werden für die konservative Stammbelegschaft?" Derartige Fragen sind durchaus treffender Ausdruck für den generellen Zwiespalt im Innern der CDU (übrigens auch der SPD). Ich darf auf eigene Analysen zu diesem Thema bereits anlässlich der Bundestagswahl 2005 (hier) und der Bayernwahl 2008 (hier) verweisen. 


14.05.

Es folgt ein erschöpfender Akt auf den anderen in dem absurden Trauerspiel "Eurokrise - oder wie es dem Finanzkapital gefällt". Und kein Schlussvorhang in Sicht, nicht mal 'ne kleine Pause. Das 123-Milliarden-Erlöserpaket der europäischen Politik zieht nicht wirklich, der Euro schwankt bloß auf unsicheren Beinen von einem Tag zum nächsten. Aber das war absehbar, eigentlich. Die Zockerei geht weiter, was ebenfalls absehbar war, weil die Politik nicht zu Potte kommt und die Polizei deshalb keine Einsatz-Ordre kriegt, die Börsen-Terroristen einzusperren.

Derweil geht die deutsche Regierung zusehends in eine Phase der Selbstzersetzung über. Hessens CDU-Koch bläst, wie zu erwarten,  zum Generalangriff auf Bildung, Kinderversorgung und Sozialsystem. Merkels Bundesministerinnen speien darob, ebenfalls erwratbar, Gift und Galle, während die Kanzlerin selbst schweigt respektive sich unter den härter werdenden Schlägen aus sämtlichen Unionsecken  wegduckt. Schläge und Wegducken kommen auch nicht überraschend. Hinsichtlich des Koalitionspartners FDP stellte in dieser Woche die "Zeit" fest: Entweder die FDP dreht bei oder sie dreht durch. Die Entscheidung ist gefallen: Sie tut letzteres - und hat jetzt ihrerseits zur Jagd auf die "schwache Kanzlerin" geblasen.  Dies Urteil ist zwar treffend, aber die Liberalen wirken dabei wie störrische Kinder, die an einem verlorenen Spiel herummäkeln. Klar, wer in den Selbstheilungskräften des Marktes eine Art allmächtigen Gott sieht, der wird nie in Erwägung ziehen, dass den Menschen vom Markt irgendwie ernstzunehemend Böses drohen könne.

Was ein Glück, dass das Leben selbst in dieser Zeit ein paar Qualitäten bereit hält, denen die Angst ums Geld noch nicht die Seele zerfressen hat. Ich durfte eben einen beglückenden Abend bei den Wiesbadener Maifestspielen genießen, wo die Ballettcompagnie des Theaters São Paulo zu Gast war.
(Besprechung hier)    


12.05.

Kurze Anmerkung zum letzten Absatz des Beitrages von Chefredakteur Joachim Türk zur Euro-Krisen-Diskussion im Netz-Blog der Rhein-Zeitung (weblink hier):

Wie mehr als drei Viertel der Deutschen bin ich kein “Anleger” im klassischen Sinn. Ich lege die paar Euro, die am Monatsende übrig bleiben, nicht in Aktien oder spekulativen Fonds an, sondern aufs Sparbuch und stecke einige auch in eine bescheidene Lebensversicherung für den Notfall und/oder das Alter. Bank und Versicherung “legen an”. Mein primäres Interesse gilt dem Werterhalt meiner selbst erarbeiteten Spargroschen, also einem Zinssatz in Höhe der Inflationsrate. In zweiter Linie erwarte ich natürlich auch einen kleinen Zuschlag aus den Erlösen, die die Bank/Versicherung mit der Weiterverleihung meines Geldes erzielt. Allerdings habe ich Bank/Versicherung nie beauftragt, mit meinem Geld unverantwortliche, gemeingefährliche Risikozockerei zu betreiben. Und: Ich habe auch nie erwartet, über die Verzinsung meiner Spargroschen reich zu werden. Wer, bitteschön, hat in den letzten 20 Jahren den Leuten die Flausen ins Hirn geprügelt, zweistellige Zinserlöse seien völlig normal und die sich mit weniger bescheiden lächerliche Deppen? Dass die Märkte die Interessen aller Anleger, gar die “von uns allen” bündeln würden, das ist, mit Verlaub, eine Mär aus dem dicken Märchenbuch des Marktliberalismus.


10.05.

Was eine Nacht! Was für ein Tag danach!

NRW in ein fatales Patt gewählt - zumindest wenn man "Die Linke" für den Teufel persönlich hält und ihre Duldung einer rot-grünen  Regierung oder gar Beteiligung daran für die größtmögliche Gefährdung des Gemeinwesens (statt des katastrophalen Ausmaßes der Wahlverweigerung).  Wer das so nicht sieht, erkennt statt eines Patts ein Ergebnis mit Wahlmehrheit links von Schwarz-Gelb, mithin auch die Möglichkeit einer entsprechenden Regierungsbildung. Es wird wohl auf die SPD ankommen, ob sie den Zug der Zeit nun allmählich anerkennt und Verbindungen mit dem kleineren, aber nicht mehr verschwinden wollenden Linksaußen als normale Option der Regierungsbildung akzeptiert.

Da steht, zugegeben, den Sozis allerhand Ärger, ja ein Dilemma ins Haus: Gehen sie in NRW in eine Große Koalition, würde das lauthalse "die SPD ist wieder da" sogleich umschlagen in ein "und sie war sofort auch wieder weg". Denn im Wahlergebnis kommt allerhand zum Ausdruck, aber gewiss kein Votum für eine Große Koalition am eigentlichen Wahlgewinner, den Grünen, vorbei. Denen kann man zwar inzwischen allerhand zutrauen, aber dass sie lebensmüde sind und mit Schwarz-Gelb ins Bett steigen, das wohl nicht. Was tun, SPD? Rot-Rot-Grün koaliert oder Rot-Grün von der "Linken" geduldet! Dann gibts zwar erstmal Prügel von interessierter Seite, aber so schmerz- und dauerhaft wie im Falle einer Großen Koalition wird die angesichts der Alternativen nicht ausfallen.

Das staatstragende Insistieren einiger Kommentatoren auf eine Große Koalition in NRW ist vor dem Hintergrund der allgemeinen Krisenlage zwar verständlich, allerdings auch recht blauäugig. Denn im Rückblick auf die Große Koalition in Berlin lässt sich eine besonders wirkungsvolle Reformpolitik, gar ein besonders gelungenes Krisenmanagment der CDU-SPD-Verbindung ja beim besten Willen nicht attestieren. Mithin ist offen, welche Verbindung das kleinere Übel wäre. Viel schlechter als Schwarz-Rot zuvor oder Schwarz-Gelb jetzt kann es Rot-Rot-Grün nicht machen.

Das andere große Thema zum Wochenanfang hat seine ganz eigenen (absurden) Qualitäten. Man weiß nicht recht, ist angesichts der Entwicklung in der Euro-Krise  eher Lachen, Heulen oder Zähneknirschen angesagt. Die fast überschwänglich positive Reaktion der Börsen auf den Rettungsschirm der Euro-Staaten lässt sich vielleicht so interpretieren: Die Märkte scheinen glücklich darüber, dass die Politik sie wenigstens für den Augenblick vor ihrem eigenen Irrsinn beschützt. Könnte aber auch sein, dass den Finanzjongleuren nur gewaltig Adrenalin eingeschossen ist beim Anblick der riesigen Berge frischen Geldes, mit denen die Staaten an den Spieltisch zurückgekehrt sind - um nun munter mitzubieten bei der altbekannten Zockerei nach noch immer unverändertem Regular.
(Aktueller Kommentar zur Euro-Krise hier)  
     

09.05.

Gestern im Staatstheater Mainz gesehen: Philip Tiedemanns Inszenierung der "Perser" von Aischylos (Kritik hier). Ein Hammer von  aktuellem Stück, obwohl schon zweieinhalb Jahrtausende alt. Die Inszenierung zerfällt in gute Elemente und lachhafte. Gut immer, wenn streng am Text in antikischer Anlehnung bloßer Rhythmussprech exerziert wird. Albern, sobald die Inszenierung sich um sinnliche Effekte bemüht. Da bleibt Tiedemann leider um Klassen unter Martin Oelbermanns Mainzer "Ilias" vom April vergangenen Jahres.


07.05.

Zwecks längerer Haltbarkeit und leichterer Weiterempfehlung/-Verbreitung (!!!) des gestern viel beachteten Eintrags zur Griechenland-/Euro-Krise, habe ich den Text auch als regulären Artikel mit eigenem Link ins Aktuell-Verzeichnis und ins Archiv übernommen (hier)

                                                ***

Gleich nach Einstellung des gestrigen Eintrags zur Griechenland-/Euro-Krise hatte ein Leser dieser website Bedenken angemeldet gegen die Bezeichnung "Irrenhaus" für die Finanzmärkte. Das sei überzogene Polemik. Lieber Freund, ich wollte, es wär' so. Leider aber ist es der schiere Realismus. Wenige Augenblicke nach dem Lesereinwand kamen die Meldungen über den dramatischen Kurseinbruch an der Wall-Street herein. Wieder ein paar Augenblicke weiter hieß es, die Kurse hätten sich überraschend gefangen, aber die Börsen weltweit seien hochnervös. Über die Nacht verdichteten sich schließlich Hinweise, der Wall-Street-Einbruch sei wahrscheinlich Ergebnis eines profanen Computerfehlers. Wenn das kein tatsächliches Irrenhaus ist!

Man stelle sich vor: Das Wohl und Wehe ganzer Volkswirtschaften, ja der Weltwirtschaft insgesamt hängt nicht nur an unverantwortlichen Geschäften, undurchschaubaren Luftnummern und ebenso vagen wie plötzlich wandelbaren Stimmungen einiger Tausend Finanzmogule und -zocker weltweit. Obendrein hängt alles auch noch an ein paar Computern nebst obskuren automatischen Verkaufsprogrammen. Da drückt einer einmal die falsche Taste und sofort dreht das gesamte globale Finanzsystem durch. Geht's noch irrer? Das Kasino spielt längst nicht mehr nur waghalsiges Roulett, es spielt wie besessen russisches Roulett - dreht munter die Trommel, hält dann ein ums andere Mal den Revolver dem Erdball an die Schläfe und drückt ab.
(weblink hier)

Nachtrag am Mittag:
Zweifel am falschen Tastendruck machen sich breit. Ein noch  schwerwiegenderer Verdacht fällt auf das Irrenhaus: Die chinesische Blase drohe zu platzen (weblink hier)


06.05.

Es ist furchtbar einfach, in Sachen Griechenland-/Euro-Krise zu einer klaren (und selbstgerechten) Position zu gelangen. Man muss sich dafür nur die Anschauung zu eigen machen, wonach die Griechen ein faules Volk sind, seit Jahren auf Pump weit über ihre Verhältnisse leben und sich ihr Schlaraffendasein jetzt von uns bezahlen lassen. Medienmainstream und Volksmeinung in Deutschland folgen dieser Betrachtung. Aber "die Griechen" als summarische Gesamtperson zu betrachten, ist ebenso unsinnig wie von  "dem Deutschen" oder "uns" zu sprechen.

Ich habe geschwind ein paar Griechenland-Zahlen zusammengetragen, die in der derzeitigen öffentlichen Diskussion hierzulande leider keine Rolle spielen. Dort wird vorrrangig mit den Milliarden-Krediten hantiert respektive mit gezielten Beispielen aus den oberen, nur kleine Minderheiten betreffenden Randbereichen der griechischen Einkommensstruktur Stimmung gemacht. Tatsächlich sieht es im vermeintlichen Schlaraffenland folgendermaßen aus:

- Laut Eurostat liegt das durchschnittliche Lohnniveau  in Griechenland bei 73% des deutschen, das Rentenniveau bei 55% gegenüber dem deutschen. 25 % der griechischen Beschäftigten verdienen weniger als 750 Euro/Monat.

- Laut deutsche Bundesanstalt für Arbeit (BA, 2008) verdient ein Vollzeitangestellter in Griechenland im Durchschnitt nur 41 % eines Angestellten in Deutschland, während die Lebenshaltungskosten in beiden Ländern annähernd gleich hoch sind.

- Laut Ifo verdienen griechische Lehrer im Schnitt 40 % weniger als ihre deutschen Kollegen.

- Laut Gewerkschaftsangaben verdienen 3/4 der Beamten und Staatsangestellten Griechenlands  zwischen 700 und 1500  Euro/Monat netto.

- Mehrere Quellen beziffern die tatsächlich gezahlte griechische Durchschnittsrente auf 600 bis 700 Euro/Monat (14 % der Bezieher kommen auf mehr als 1000 Euro, 66 % auf weniger als 600).

Damit soll nicht der selbstverschuldete Anteil Griechenlands an der Krise weggeredet werden. Aber, erstens, machen solche Zahlen verständlich, woher der sich in Streiks und Demos entladende Zorn vieler Griechen rührt: Das angekündigte Lohnsenkungs- und Steuererhöhungsprogramm trifft weite Teile der Bevölkerung sehr heftig.  Zweitens: Von besagtem Schlaraffenland hat die Mehrheit der Griechen nicht allzuviel abgekriegt, wohl aber soll sie nun die Folgen ausbaden. Drittens: Bei der Frage, wo denn nun Griechenland so viel mehr Geld ausgegeben hat als eingenommen, gerät man offensichtlich in arg trübes Wasser, wenn man pauschal auf "die Griechen" zeigt.
Könnte es sein, dass man jetzt auf genau die falschen Griechen einprügelt?

Was indes das internationale Notprogramm angeht,  müsste uns ein ständig wiederkehrender Satz schrill in den Ohren klingen: "Die staatlichen Finanzhilfen für Griechenland sind notwenig, UM DIE FINANZMÄRKTE ZU BERUHIGEN."  Das heißt doch nichts anderes als: Es wird Staatspolitik betrieben der psychologischen Stimmung im Kasino wegen. Das wiederum heißt: Die Finanzmärkte bestimmen, was Politik, was die Staaten zu tun und zu lassen haben.  Und das nun bedeutet schlussendlich: Das Finanzkapital hat de facto die Macht im Staate, in der Staatengemeinschaft, übernommen. Anders und drastisch formuliert: Wir werden von einem unberechbaren, durch nichts legitimierten, regellosen und moralfreien, (scheinbar) unkontrollierbaren, ganz und gar dem wilden Spiel  um Spekulationsrendite hingegebenen Mechanismus regiert. Kurzum: Wir werden von einem Irrenhaus beherrscht, für das die Politik die Rolle der Dienerschaft übernimmt.

Diese Erkenntnis schwant jetzt wohl auch Barroso und BaFin-Chef Jochen Sanio, die gestern davon sprachen, dass die Griechenland-Krise als Einfallstor für einen "Angriffskrieg gegen den Euro-Raum" benutzt wird. Und die deshalb (mal wieder) den Finanzjongleuren mit drastischen Marktregulierungen drohten.
 Ja dann macht's doch endlich!!! Worauf wollt ihr denn noch warten??? 


04.05.

In Wiesbaden sind Maifestspiele. D.h. es werden einem, wie jedes Jahr, wieder etliche hochrangige jüngere Theaterproduktionen aus der überregionalen Szene quasi vor die Haustür gestellt. Diese Arbeiten zu sehen, müsste man andernfalls weite Reisen auf sich nehmen. Gestern gastierte (heute auch noch) im Hessischen Staatstheater Martin Kusejs interessante Inszenierung von Ibsens "Baumeister Solness" fürs Schauspielhaus Hamburg. Sehr ungewöhnlich, aber sehr gut.
(Besprechung hier).

                                                    ***

Es gibt interessierte/irritierte Nachfragen von einigen mit dem journalistischen Geschäft nicht näher vertrauten Lesern zu den gestrigen Anmerkungen (s. 03.05.). Deshalb diese kleine Aufklärung:

1. Die in Zeitungen/Zeitschriften und anderen Medien publizierten Beiträge von freien Journalisten entsprechen bei den meisten Medien vielfach NICHT 1:1dem vom Autor angelieferten Original. Sofern keine besonderen Absprachen  getroffen wurden, haben die Redaktionen das Recht, die Beiträge zu redigieren - zu kürzen, zu längen, zu korrigieren, zu verändern ist Usus. Im günstigsten Falle erfolgt dies in Absprache mit dem Verfasser und kommt am Ende eine Verbesserung des Textes heraus. Im Trubel des Alltagsgeschäftes bleibt für Rücksprache mit dem Autor allerdings selten Zeit; wenn's schlecht läuft, fällt ihm nachher bei der Lektüre der publizierten Redigierversion seiner Arbeit die Kaffetasse aus der Hand.

2. Die Überschriften über den Artikeln stammen in den allermeisten Fällen nicht aus der Feder des freien Textautors. Der macht zwar gewöhnlich einen Überschriften-Vorschlag, dies allerdings in Unkenntnis der nachherigen Platzverhältnisse im Blatt. Weshalb die letztgültigen Überschriften in der Regel erst während des Layout-Prozesses in der Redaktion formuliert werden können - und da ist der freie Autor eben nicht dabei. Außerdem ist knackiges, treffendes, angemessenes Überschriftenmachen eine hohe Kunst für sich, die manchem ansonsten durchaus hochkarätigen Schreiber nicht besonders (mir zB) oder gar nicht liegt. Weshalb einige große Blätter sogar eigene Überschriftenredaktionen unterhalten. Gelegentlich zur Krux wird diese Arbeitsteilung, wenn die Überschriftenkreateure in ihrem eifrigen Bemühen um Knackigkeit der Schlagzeile der eigentliche  Geist des Artikels nur noch am Rande interessiert. Dann staunen Autor und Leser bisweilen nicht schlecht über das Phänomen, dass die Überschrift in eine ganz andere Richtung weist oder einen ganz anderen Schwerpunkt setzt als der Text darunter.        

03.05.

Im Normalfall liebt der freie Journalist "seine Redakteure", also jene Kollegen/innen, die als Festangestellte bei diversen Medien ihn mit Aufträgen versorgen, nachher sein Geschreibsel entgegennehmen und zwecks Massenverbreitung verwursten. Besonders groß ist die Liebe, wenn sie ihm ordentlich Platz geben und seine Artikel prominent positionieren; auch wenn sie mit guten Einwänden zur Verbesserung der Texte beitragen. Tilgen die Redakteure abschließend noch Autorenfehler und krönen seine Artikel mit trefflich knackigen Überschriften, dann wir die Liebe richtig feurig.  Im Normalfall, wie gesagt.

Aber wie jede Liebe, so hat auch diejenigen zwischen freiem Journalisten und Redakteuren ihre Problemtage. Heute war so einer.  Beim einen Blatt meinte ein Kollege, in meinem Kommentar "Das Restrisiko schlägt zu" (hier) das in wirtschaftlichem Sinn richtig benutzte Wort "eingepreist" in "ausgepreist" verwandeln zu müssen. Was er/sie sich dabei dachte? Keine Ahnung - vielleicht ausgepreist im Sinne von ausgewiesen. Der heutige Hammer war dann allerdings die Überschrift, die die Kollegen eines auswärtigen Magazins über einen Artikel von mir setzten: "Arp-Museum Rehmagen". So ein im Redaktionsschlusstrubel von mit Rheinland-Pfalz wenig vertrauten Kollegen geschossenes Reh schlägt auf den Magen. Remagen heißt das Örtchen, liebe Freunde im französischen Grenzland.


02.05.

Nichts dagegen einzuwenden, dass auch über Sanktions-bewehrte Mechanismen zur Verhinderung leichtfertiger  Überschuldung von EU-Staaten nachgedacht wird. Aber haben Merkel und Westerwelle in ihrem diesbezüglich demonstrativ geharnischten Eifer nicht etwas vergessen? Steht nicht seit vielen Monaten schon ganz oben auf der Dringlichkeits-Agenda die systemisch durchgreifende Finanzmarktregulierung nebst  Unterkuratelstellung der Spekulanten?! Man wird den Verdacht nicht los, dass die jetzige, entschlossene Tatkraft mimende Großkotzigkeit gegenüber schwächelnden EU-Nachbarn bloß die Kehrseite gefälliger Duldsamkeit und/oder tatenloser Feigheit vor den scheinbar allmächtigen Finanzmarktmogulen ist.

                                              ***     

Angesichts des Unfugs, den der Homo sapiens sapiens dieser Tage wieder anstellt (Finanzkrise, Ölpest, Kindesmissbrauch ...), könnte man bisweilen schon der Idee etwas abgewinnen, der Evolution in die Parade zu fallen und diese Spezies schleunigst auf ein anderes Entwicklungsgleis zu verfrachten. Die Krux daran ist: Wir müssten es selber tun. Und was sollte dabei anderes herauskommen als neuerlicher Unfug. Diesbezüglich liegt der Roman "Die Abschaffung der Arten" von Dietmar Dath mitsamt dessen Bühnenadaption durch Martin Oelbermann jetzt am Staatstheater Mainz richtig - vorausgesetzt, der Grundtenor des sonderbaren Romans und des noch verschwurbelteren Mainzer Bühnengeschehens ist überhaupt so zu verstehen
(Premierenkritik hier). 

                                                    ***

Habe wie meist zum Monatswechsel etwas in der Hintergrundstatistik dieser Website geblättert.  Seit Einrichtung des Zählwerkes 2006 haben rund 350 000 Besucher hereingeschaut. Aufgefallen ist mir dann, dass unter den jeweils zehn Einzelartikeln mit der höchsten Einschaltquote pro Jahr die meisten erwartungsgemäß stets wechseln. Zwei allerdings kehren  überraschenderweise jährlich wieder. Die beiden Texte, die jedes Jahr aufs Neue überdurchschnittliches Interesse finden, stammen nun aber keineswegs aus dem Feld der ernsten Analysen, Kommentare, Kritiken. Vielmehr handelt es sich um Begegnungen/Porträts mit/von interessanten Einzelpersönlichkeiten. Die beiden Dauerhits sind:

2006-12-28 Porträt:
Theo Smeets, Schmuckkünstler und
Kunstpädagoge


2007-06-27 Feature:
Besuch bei Heide von Hohenzollern in
ihrem Schloss "Burg Namedy"



30.4.

Wäre die Aufmerksamkeit in den letzten Tagen nicht vor allem von der Griechenland-/Europa-/Finanzmarktkrise gefesselt gewesen, das Öl-Fiasko vor den USA hätte die Schlagzeilen und unsere Sorge bestimmt. Spiegel-online langt mit der Zeile  "Naturkatastrophe am Golf von Mexiko" daneben.  "Katastrophe für die Natur" muss es richtig heißen, denn Verursacher ist nicht die Natur, sondern der Mensch,  Das "Restrisiko" hat mal wieder zugeschlagen. Der Mississippi kriegt den Öl-Blues. Dazu ein Kommentar hier


 
Wünsche Erhellung und Anregung bei der Lektüre
nebenstehender neuer Texte (s. linke Spalte)
Andreas Pecht

2010-04-30 "Guten Tag allerseits"
im Monat April 2010


2010-03-31 "Guten Tag allerseits"
im Monat März 2010



 

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