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2011-10-11a Bericht:

B.E.N.K. = Bad Emser Neue Klänge, eine neu Konzertreihe
 

Spezielles Forum
zeitgenössischer Musik


 
ape. Bad Ems/Koblenz. B.E.N.K. – ein sonderbares Kürzel, zu dem sich in den Publikationen der Rheinischen Philharmonie und des Künstlerhauses Schloss Balmoral eine eigentümliche grafische Optik gesellt: Eine fette 4, von der Notenlinien ausgehen, die ihre Parallelität bald aufgeben zugunsten kantiger Ausleger hin zu minimalistischen Farbdreiecken. Sobald man weiß, worum es hier geht, erschließt sich die sinnfällige Symbolik dieser Gestaltung. Das eigenwillige Notenbild der Grafik erinnert nicht zufällig sowohl an Gegenwartskunst wie auch an grafische Notationen zeitgenössischer Musikavantgarde. Denn darum geht es: Eine Musik-Institution, das Koblenzer Staatsorchester, tut sich mit einer Einrichtung für moderne Bildende Kunst, dem Bad Emser Künstlerhaus, zusammen. Zweck der Kooperation ist es, gemeinsam vier Konzerte mit zeitgenössischer Musik, so genannter „Neuen Musik“, auf die Beine zu stellen. Das Kooperationsprojekt nennt sich „Bad Emser Neue Klänge“, B.E.N.K. eben.

Die Mitte September 2011 gestartete Reihe umfasst im ersten Jahrgang drei Kammerkonzerte in Schloss Balmoral und ein Orchesterkonzert im Kurhaus Bad Ems. Von einem Soloabend mit Pianist Kai Schumacher im November abgesehen, wird B.E.N.K. bestritten von Kammerensembles aus Musikern der Rheinischen sowie vom Orchester nebst hochkarätigen Gastsolisten. Das Bad Emser Künstlerhaus sei als Landesinstitution für junge bildende Künstler „ein idealer Ort und Partner für unser Bemühen, moderne Musik nicht nur zu fördern, sondern sie auch regelmäßig vors Publikum zu bringen“, meint Philharmonie-Intendant Frank Lefers. Dem schließt sich die künstlerische Leiterin auf Schloss Balmoral, Dr. Daniel Perrier, vorbehaltlos an: „In einem Haus das zeitgenössische bildende Künstler und Künstlerinnen fördert, soll auch zeitgenössische Musik aufgeführt werden.“

Wie das im Leben oft so ist, ergab sich die Idee für die „Bad Emser Neuen Klänge“ eher zufällig. Frau Perrier begegnete Lefers kurz nach dessen Koblenzer Amtsantritt Anfang 2010 bei einer Veranstaltung. Man kam ins Gespräch, das mit dem Gedanken endete: „Wir können vielleicht mal gemeinsam etwas machen.“ Es folgten weitere Begegnungen –  dann war das neue Kooperationsprojekt spruchreif, stieß bei vielen Musikern und nicht zuletzt bei Chefdirigent Daniel Raiskin auf große Zustimmung. Denn so schwer sich ein Teil des Klassikpublikums bisweilen noch immer mit der Neuen Musik tut: Für andere Teile und für die Musiker selbst ist zeitgenössische Musik enorm spannend und gehört einfach dazu. Man darf schließlich nicht vergessen: Auch die meisten der nachher schier vergötterten Großmeister der Klassik waren einst auch Vertreter „neuer Musik“. Bach, Beethoven, Brahms, Strawinsky und andere – sie alle mussten immer wieder mal das Naserümpfen ihrer jeweiligen Zeitgenossen über „unverständliche moderne Klänge“ durchstehen.

Daniel Raiskin ließ sich bei den Programmüberlegungen für das Orchesterkonzert zum Abschluss des ersten B.E.N.K-Jahrgangs von der großen Emser Vergangenheit als Kurstadt europäischen Formats inspirieren. Russische Zaren, Großfürsten und Künstler hatten an der Lahn zuhauf gekurt. Was lag näher, als daran anknüpfend einen Abend mit Werken russischer Komponisten der Gegenwart zu gestalten. So kommt nun am 14. April im Marmorsaal als Abschluss der „Bad Emser Neuen Klänge“ 2011/2012 die Triosonate für Kammerorchester des an der Wolga geborenen und viele Jahre in Moskau arbeitenden Alfred Schnittke (1934 - 1998) zur Aufführung. Zweites Stück des Abends sind die „Sieben Worte für Cello, Bajan und Streichorchester“ von der bedeutenden, noch lebenden russischen Komponistin Sofia Gubaidulina (*1931). Beide Werke stammen aus den 1980er-Jahren.

B.E.N.K. ist mit seinem speziellen Programm ein Angebot für neugierige und an Zeitgenössischem interessierte Musikfreunde nicht nur aus Bad Ems, sondern aus der gesamten Region.              
                                                                                        Andreas Pecht


Termine/Infos: www.rheinische-philharmonie.de  


(Erstabdruck in verkürzter Fassung September 2011)

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