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2013-09-17 Konzertbericht:

Rheinische Philharmonie, deren Freundeskreis und Musikschule Koblenz feierten gemeinsam



Festkonzert zum Dreifachjubiläum


ape. Koblenz. Carl Maria von Webers „Jubel-Ouvertüre“ war ein passender, angemessener Auftakt für diesen Sonntagabend in der Koblenzer Rhein-Mosel-Halle. Denn es wurden gleich drei Jubiläen gefeiert: Gründung der Musikschule Koblenz vor 40 Jahren; Umwandlung der Rheinischen Philharmonie vom Verein zum rheinland-.pfälzischen Staatsorchester ebenfalls 1973;  25-jähriges Bestehen des Freundeskreises Rheinische Philharmonie.

Dass die ganz und gar der Musikpflege verpflichteten Institutionen ihre Geburtstage mit einem großen Klassikkonzert begehen, liegt nahe. Dass sie es gemeinsam tun, ist in der Kulturszene keine Selbstverständlichkeit, deshalb umso erfreulicher. Der Vorsitzende des Freundeskreises nennt das in seiner Ansprache „beispielhaft“ und wünscht sich mehr derartige Zusammenarbeit zwischen hiesigen Kulturorganisationen. Der Oberbürgermeister der Stadt spricht von guten Ergebnissen, die gute Förderung erzielt, die Kulturministerin des Landes vom wertvollen Beitrag der drei Einrichtungen zur kulturellen Bildung in Stadt und Region.

Die Reden sind kurz –  musikalische Kunst soll an diesem Abend nicht schmückendes Beiwerk sein, sondern das Eigentliche. Mal geboten vom Staatsorchester, mal vom Sinfonieorchester der Musikschule, mal von beiden gemeinsam. Obendrein bekommen drei von der Koblenzer Schule auf den Weg gebrachte Nachwuchstalente Gelegenheit, im Verbund mit der Rheinischen Philharmonie ihre Potenziale als Konzertsolisten vor großem Auditorium unter Beweis zu stellen.

Da löst die gerade 15-jährige Sara Jedersberger mit versiertem Geigenspiel ihre schwierige Aufgabe im 1. Satz von Mendelssohn-Bartholdys Violinkonzert e-Moll. Da gibt Alexander Kaul (*1995) beim Oboen-Konzert D-Dur von Richard Strauss einen souveränen Solo-Part. Da machen Chefdirigent Daniel Raiskin und die Rheinische im Zusammenspiel mit der schon weit gereiften Virtuosität und Interpretationsfreude des 1994 geborenen Theo Plath aus Mozarts Fagott-Konzert B-Dur ein umwerfend launiges Kabinettstück.

Die drei solistischen Talentproben geben Anlass zu schönsten Hoffnungen. Sie unterstreichen zugleich die Bedeutung der städtischen Musikschule über die kulturelle Breitenförderung hinaus als frühe Talentschmiede für den Profinachwuchs. Eine Freude ist für den Zuhörer auch, die Freude am gemeinsamen Musizieren miterleben zu dürfen, die das Schulorchester bei Beethovens Coriolan-Ouvertüre an den Tag legt. Und ein Herz aus Stein müsste haben, wen kein glücklicher Schauer erfasst beim Kathedralklang der vereinten Streicher beider Orchester im Andante festivo von Jean Sibelius.

Den Schlusspunkt setzt Beethovens Fantasie für Klavier, Chor und Orchester in c-Moll, realisiert von 200 Akteuren aus den zwei Orchestern nebst Projektchor des Kreis-Chorverbandes Koblenz, sechs Gesangssolisten vom Theater der Stadt und Gast Matthias Kirschnereit am Flügel. Dieser Schulterschluss schenkt ein erhebendes Musikerlebnis, das symbolhaft auch den Gedanken provoziert: Wie stünde es um Stadt und Region, gäbe es nicht die kontinuierliche Kultur- und damit Menschlichkeitspflege durch Institutionen wie die drei Jubilare?                          Andreas Pecht   


(Erstabdruck/-veröffentlichung außerhalb dieser website
am 16. Januar 2013)

                                              ***

Vorherige Artikel anlässlich der drei Jubiläen:

2013-09-15: Rheinische Philharmonie seit 40 Jahren Staatsorchester. Ein Rückblick

2013-03-09c: Musikschule, Staatsorchester und Freundeskreis wollen gemeinsam feiern

2013-01-27a Feature/Porträt: 40 Jahre Musikschule Koblenz

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