Thema Musik
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2013-10-05d Musikwelt/Vorbericht:

 
Lebensfroh und voller Überraschungen


Orchesterkonzerte im Koblenzer Görreshaus 2013/14: Interessante Musikbegegnungen



ape. Koblenz.   Sie sind seit vielen Jahren in jeder Spielzeit ein besonderes Bonbon für Klassikfreunde: die vier Orchesterkonzerte im historischen Saal des Görreshauses. Jeweils an einem Sonntag um 16 Uhr beginnend (Konzerteinführung um 15.30 Uhr), stellen sie eine fürs Publikum angenehme und attraktive Zwischenform dar: nicht mehr Frühmatinee, noch nicht Abendkonzert. Unter der Programmverantwortlichkeit von Daniel Raiskin ist diese Reihe zum Spielraum für ungewöhnliche Begegnungen zwischen aufgeschlossenem Publikum und im Konzertsaal eher selten vertretenen Stücken geworden. Interessante Gastakteure von Rang auf der Solistenposition und/oder am Dirigentenpult erhöhen noch den Reiz der sonntäglichen Spätnachmittagsmusik.                                       

Das erste Konzert der Reihe am 1. Dezember 2013 steht unter dem Motto „Divertimenti“, womit gemäß dem italienischen Wortsinn „vergnügte Leichtigkeit“ angedeutet wird. Davon sind alle drei Stücke dieses Nachmittags geprägt, der mit Ludwig van Beethovens lebensfroher 2. Sinfonie schließt. Eröffnet wird er mit dem Divertimento Nr. 1 opus 32 des Portugiesen Joly Braga-Santos, das mannigfache Bezüge zur portugiesischen Volksmusik aufweist. Der 1924 in Lissabon geborene und 1988 dort auch gestorbene Braga-Santos gilt als der wohl bedeutendste Komponist seines Heimatlandes im 20. Jahrhundert.

Den Mittelteil des Konzerts nehmen Tschaikowskys Rokoko-Variationen opus 33 für Violoncello und Orchester ein. Wie die Beethoven-Sinfonie von 1802/03, so entstand auch dieses überaus muntere Werk 1876/77 ausgerechnet in einer Phase, da sein Komponist von schweren Sorgen geplagt wurde. Weshalb die Rokoko-Variationen mit trotzigem Vergnügen auf bessere, frühere Zeiten und das “sonnige Gemüt“ (Tschaikowski) eines Wolfgang Amadeus Mozart insistieren. Dirigiert wird das erste Orchesterkonzert im Görreshaus von Osvaldo Ferreira, einem Landsmann von Braga-Santos und altem Bekannten Daniel Raiskins noch aus der St. Petersburger Studienzeit. Gastsolist ist Benedict Klöckner. Der Cellist stammt aus der Mittelrhein-Region: 1989 in Neuwied geboren, kann der gerade 24-Jährige bereits auf eine bemerkenswerte internationale Karriere zurückblicken.

„Marimba!“ ist kurz und markant das folgende Görreshauskonzert am 2. Februar 2014 überschrieben. Und wie der Titel verspricht, kommt dem Marimbaphon genannten Instrument aus der Familie der Xylophone an diesem Nachmittag besondere Bedeutung zu. Solistisch gefordert wird es im „Konzert für Marimba und Streicher“ aus der Feder des französischen Komponisten und Percussionisten Emmanuel Séjourné (*1961) sowie in „The Sheep and the Werewolf“, einer  Fantasie für Marimba und Streicher des schottischen Komponisten und Dudelsackspezialisten Lindsay Davidson.

Den Solopart auf dem Marimbaphon übernimmt ein Mitglied der Rheinischen Philharmonie: Schlagzeuger und Percussionist Michael Zeller. Womit die Praxis fortgesetzt wird, bei den Orchesterkonzerten im Görreshaus regelmäßig auch Musikern der Rheinischen die Möglichkeit zu geben, ihr Können in großen solistischen Partien unter Beweis zu stellen. Das Februarkonzert steht unter Leitung des isländischen Dirigenten Gudni A. Emilsson, der die Elegie für Streicher op. 53 seines in der Kunstmusikszene Nordeuropas berühmten Landsmannes Jón Leifs (1899 – 1968) mit nach Koblenz bringt. Abgerundet wird der launige Nachmittag durch Mozarts Ouvertüre zur Oper „Der Schauspieldirektor“ und Schuberts 6. Sinfonie.

Abschließend noch ein kurzer Ausblick auf die beiden Görreshauskonzerte der zweiten Saisonhälfte. „Herzlicher Gruß aus Polen – Daniel Raiskin“ heißt es am 2. März. Unter eigenem Dirigat präsentiert der Koblenzer Chefdirigent einen Querschnitt  bekannter und unbekannter Klassikmusik des 20. Jahrhunderts aus Polen, wo er selbst vor Jahren seine Dirigentenkarriere begonnen hatte. Gastsolist ist der polnische Flötist Lukasz Dlugosz. Das Abschlusskonzert der Reihe am 1. Juni trägt den Titel „Von Haydn bis Britten: Kolja Blacher doppelt“. Es knüpft an den von Raiskin eingeführten Usus an, bei den Görreshauskonzerten immer wieder namhafte Instrumentalisten in der Doppelrolle als Solist und Dirigent erlebbar zu machen. Der gebürtige Berliner Kolja Blacher (Jahrgang 1963) zählt zur ersten Riege deutscher Violinisten und er wird bei diesem Konzert mit Werken von Haydn, Beethoven Dvorak und Britten in besagter Doppelfunktion auftreten.                      Andreas Pecht


Infos: >>www.rheinische-philharmonie.de


(Erstabdruck/-veröffentlichung außerhalb dieser website
Woche 40 im Oktober am 13. Mai 2013)


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