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Geschrieben im Dezember 2013:
Guten Tag allerseits,
 
27. Dezember 2013

Mit den beste Wünsche für einen vergnügten Übergang
ins neue Jahr. Mögen wir dort dann bei Besinnung bleiben oder zu selbiger kommen. 

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Nun aber tatsächlich der letzte Akt an dieser Stelle in 2013. Die Monatskolumne "Quergedanken" streunt noch einmal durch ein halbes Dutzend Aspekte, die im zurückliegenden Jahr das Gemüt bewegten/erregten und auch bis zum Jahresende im Hirn haften blieben.
∇ Quergedanken: 2013 könnt ihr abhaken (hier)

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15. Geburtstage gelten ja eher als „kleines“ Jubiläum. Anlass zum Feiern sind sie dennoch. Zumal im vorliegenden Koblenzer Fall der Jubilar „Circus Maximus“ und sein Devise „Brot und Spiele“ heißt. Weshalb betuliches Trübsalblasen schon von namens wegen unpassend wäre. Folglich widmet der 1999 aus der Taufe gehobene Musikclub nebst Café und Restaurant das letzte Wochenende im Januar 2014 eben seinem Jubiläum.
∇ Geburtstagsfeature: 15 Jahre "Circus Maximus" (hier)

 
23. Dezember 2013

Geruhsame Feiertage seien gewünscht.

                                     
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Letzter Akt vor Weihnachten: Besprechung der tief berührenden Premiere von Lot Vekemans' Zweipersonenstück "Gift" am Staatstheater Mainz. Was wäre wenn? Wenn mir widerfahren würde, was diese Frau und dieser Mann durchleben mussten? Wie würde ich fühlen, was tun? Könnte ich aus bodenloser Verlorenheit errettet werden, irgendwie weiterleben? In Mainz ist  mit „Gift“ jetzt jenes Wunder zu erleben, dass leises, kleines, fast handlungsloses Sprechtheater seine Fragen an ein spezielles Schicksal als betroffene Selbstbefragung auf die Zuseher überträgt.  ∇ Zur Premierenkritik (hier)

Das war's noch nicht ganz für 2013. Zwischen den Jahren folgen zum Abschluss noch die "Quergedanken" - bevor dann am 2. Januar mit dem traditionellen Neujahrsessay 2014 eingeläutet wird. 

20. Dezember 2013

Ein bemerkenswertes Phänomen: Vor rund 15 000 Jahren tauchten von Südfrankreich bis zur Ukraine zeitgleich "Frauenfiguren vom Typ Gönnersdorf" auf. In ihrer abstrahierten Ästhetik unterscheiden sich diese aus Mammutelfenbein geschnitzten Statuetten oder in Schieferplatten geritzten Zeichnungen grundlegend von den 10 000 Jahre älteren vollfleischlichen Venusmatronen des Typs Willendorf. Die Bezeichnung "Typ Gönnersdorf" (nach dem gleichnamigen Neuwieder Stadtteil) rührt von einer der ergiebigsten europäischen Fundstellen spektulärer Kunstzeugnisse der Eiszeitepoche Magdalénien. Seit dem späten 19. Jahrhundert gilt das Neuwieder Becken nebst angrenzenden Gebieten (Mittelrhein-Region nahe Koblenz) als Hotspot für die Steinzeit-Archäologie. Grund: Der Ausbruch des Laacher-See-Vulkans anno 10 996 vor Christus hatte in weitem Umfeld die Relikte der Vorgeschichte mit einer bis zum 12 Meter dicken Bimsschicht zugedeckt und bestens konserviert. Seit Beginn des industriellen Bimbsabbaus im 19. Jahrhundert kommen uralte Siedlungsplätze und Artfakte wieder ans Tageslicht.

∇ Ein Artikel zur Bedeutung der "Frauen von Gönnersdorf" im eiszeitlichen Europa (hier)

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„Helmut Kohl läuft durch Bonn ODER Stahl Wald Benzin ODER Der Bomber von Oggersheim ODER In einer Republik vor unserer Zeit ...“. So beginnt auf der Werkstattbühne des Theaters Bonn in trockenem Wechselsprech eine endlose Reihung aus Wortbildern, Gedankensplittern und nachher kleinen Sketchen unter dem Titel „Helmut Kohl läuft durch Bonn“.
∇ Uraufführungskritik des Stückes von Nolte Decar (hier)


17. Dezember 2013

Die Kernspaltung gehört zu jenen naturwissenschaftlichen Leistungen, von denen man nachher nicht weiß: Sind sie eher Fluch oder Segen? Otto Hahn, Fritz Straßmann und Lise Meitner hatten vor 75 Jahren künstliche Elemente schaffen wollen. Sie entdeckten dabei mit der Kernspaltung eine scheinbar unerschöpfliche Energiequelle. Die Folgen sind bekannt, scheiden bis heute die Geister, beeinflussen Gesellschafts- und Weltpolitik.
∇ Ein kleines Essay zum Thema (hier)


16. Dezember 2013

Mit einem groß besetzten und großartig musizierten 5. Anrechtskonzert verabschiedete das Musik-Institut Koblenz sein Publikum ins Jahr 2014. Für Gustav Mahlers monumentale  3. Sinfonie d-Moll war die durch zahlreiche Musiker des Mainzer Staatsorchesters verstärkte Rheinische Philharmonie aufgeboten; dazu Knabenstimmen des Mainzer Domchores sowie die Frauen der Domkantorei; dazu als Altsolistin Ewa Marciniec.
Zur Konzertbesprechung (hier)

11. Dezember 2013

Wir erleben im Augenblick eine sehr eigentümliche Situation. Einerseits herrscht weithin große Gleichgültigkeit gegenüber der durchaus allgemeinen Erkenntnis, dass Geheimdienste und Internetkonzerne die Privatsphäre aller Nutzer moderner Kommunikations- und Datenverbindungen immer weiter auflösen.  Gegen das politische Ausgespäht- und  ökonomische Missbraucht-Werden sei ohnehin kein Kraut gewachsen, meinen viele. Verbreitet ist - neben Gleichgültigkeit - auch die Ansicht, das sei nunmal der Preis für moderne Kommunikation.  Und so gewöhnt man sich allmählich an das Verschwinden der Privatsphäre und die Aushöhlung des demokratischen Gemeinwesens.  

Andererseits gibt es eine wachsende Zahl von Zeitgenossen, die zurecht das allumfassende Ausspähen und Missbrauchen des Datenverkehrs als aktuell elementare Gefährdung der Demokratie und freiheitlicher Lebensweise begreifen. Jetzt haben 562 Schriftsteller aus aller Welt, darunter 5 Nobelpreisträger, ein Manifest gegen die Totalüberwachung veröffentlicht. Es trägt die Überschrift: "Die Demokratie verteidigen im digitalen Zeitalter". Das muss man unterstützen (jeder kann es im Netz unterschreiben), auch wenn es nur einige zentrale Minimalforderungen versammelt.

Denn: Es gibt weder einen einsehbaren noch objektiven Grund, dass moderne Kommunikation automatisch mit der Auslieferung der Privatsphäre an staatliche Geheimdienste und wirtschaftliche Netzprofiteure einhergehen sollte oder müsste. Wäre da ein politischer Wille, es ließen sich auch Wege finden, dem ein Ende zu machen. 

>> Hier der Originaltext des Aufrufs nebst Unterzeichnerliste sowie Möglichkeiten zur eigenen Zeichnung und Weiterverbreitung  

Ergänzend dazu sei die jüngste Kolumne von Sascha Lobo auf spiegel-online zur Lektüre ans Herz gelegt. Unter der Überschrift >> "Geheimdienste: Sie hassen unsere Freiheit" (hier)
bringt er die "Symptome eines Wahnsystems" in sehr scharf zugespitzter Form, aber treffend auf den Punkt.


6. Dezember 2013

Obwohl einen in den vergangenen Monaten wiederholt das stille Wünschen überkam, der schwerkranke alte Mann möge endlich in Ruhe und Würde sterben können, trifft der gestrige Tod von Nelson Mandela jetzt doch.
 Denn Jahrzehnte hindurch war er nicht nur für Südafrikaner ein Ankerpunkt der Hoffnung, dass eine andere, menschlichere und gerechtere Gesellschaft erstreitbar und möglich sei. Ich will all den Nachrufen und Würdigungen dieser Tage nur einen kleinen persönlichen Gedanken beistellen:

Es werden nun immer wieder Mandela und Mahatma Gandhi in einem Atemzug genannt. Und tatsächlich machen einige grundlegende Gemeinsamkeiten die beiden zu den wohl wichtigsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts: Unbeugsamkeit gegenüber einem scheinbar übermächtigen System; Beharrlichkeit im Bestreben, Land, Volk, Menschen für die Befreiung von der Unterdrückung und die Erkämpfung einer gerechteren Ordnung zu mobilisieren; Unbestechlichkeit und Nichtanfälligkeit für die Hybris von Macht und Geld; tiefe Verwurzelung in einem humanen  Menschenbild, das dem Hass nicht erlaubt, Leitlinie des Handelns zu werden. Als Individuen, die konsequent niemandes Untertan sein wollten und waren, gaben Mandela und Gandhi auf je eigene Weise Beispiel für eine wirklich ehrenwerte und erstrebenswerte HALTUNG im Dienste von Gerechtigkeit und Menschlichkeit, gegen Untertanengeist und Unterdrückergeist - daraus erwachsend zugleich ein starkes Selbstbewusstsein in Bescheidenheit nebst lebensbejahender Weisheit wie einer leise humorigen Freundlichkeit.

Mandela und Gandhi waren, was in den Offizialeliten unserer Welt heute kaum mehr auffindbar ist: querköpfige, aufrechte, aufrichtige und anständige Menschen, die sich weder verbiegen noch korrumpieren ließen, die in der Gewissheit lebten und entschlossen handelten, dass kein gesellschaftlicher Missstand auf Erden unabänderlich ist. In diesem Sinne waren, sind, bleiben sie Vorbilder - auch und gerade wider die moderne Tendenz zum gebügelt-charakterlosen Pragmatismus mit seiner geschäftsmäßigen Unterwerfung unter  den vermeintlich zwangsläufigen Gang der menschlichen Dinge.


Nachrufe/Kommentare/Erinnerungen heute:

>> spiegel online: Zwei Lehren aus Mandelas Leben

>> SZ: Für Strauß, Thatcher, Reagan war Mandela ein "schwarzer         Terrorist"

>> TAZ: Trauer um Afrikas Befreiungsheld

>> FAZ: Ein Vorbild für die Welt

>> ZEIT: Der großmütige Revolutionär

>> Neue Züricher: Ein Leben für sein Volk

>>  Zakes Mda (Schriftsteller Südafrika): Ein Held ist gefallen
     

2. Dezember 2013

Man muss kein Freund der deutschen Sozialdemokratie sein, um zu erkennen: Es gibt keinen vernünftigen Grund gegen einen Entscheid der SPD-Parteimitglieder über die Große Koalition. Der Einwand, dies sei ein verfassungwidriger Eingriff in die Gewissensfeiheit der Abgeordneten, ist Unsinn. Denn bei den Koalitionsverhandlungen handelt es sich um KEINEN parlamentarischen Vorgang, sondern politisch und formal um Verhandlungen zwischen den Führungskadern von Parteien, nicht zwischen den Bundestagsfraktionen. Dass die SPD ihre Basis über das Ergebnis entscheiden lässt, ist für die SPD-Führung ein riskanter, aber halt doch ein sympathisch demokratischer Zug. Anderwärts liegt diese Entscheidung in Händen von etlichen Dutzend Parteitagsdelegierten oder bei kleinen geschlossenen Führungszirkeln. Und sollten die SPD-Mitglieder dagegen votieren, wäre das vielleicht eine SPD-Krise, gewiss jedoch keine Staatskrise.

                                                     ***

Für manche Funktionäre der Grünen ist es noch immer ziemlich ungewohnt, dass nicht sie selbst Speerspitze von Protesten sind, sondern dass auch mal gegen sie protestiert wird. Wie seinerzeit die SPD-Anhängerschaft ihre Partei für den neolibalern Schröder-Kurs abwatschte oder bei den Grünen  Joschka Fischer für seinen Kriegstabubruch einen Farbbeutel hinter die Ohren bekam, so haben die rheinland-pfälzischen Grünen dieser Tage Probleme mit Bürgern und nicht zuletzt eigenen Parteigängern. Denn was sie "da oben in Mainz" mitregieren, ist auch nach grünen Wertemaßstäben teils schlecht gemacht (Windkraft-Strukturentwicklung), teils schlecht kommuniziert (Gemeindereform), teils unbegreiflich (Waldflächenreduktion). Und der Habitus ihres Mitregierens lässt halt öfter an alteingesessene Apparatschiks, an nachgerade freidemokratische Wirtschaftsschmuserei oder sogar mal an elitäre Hautevolee-Überheblichkeit denken. Das wird wohl  keine/r der ministrablen RLP-Grünen so empfinden = Raumschiffeffekt.                                                        

                                           
***

Anschluss November


26. November 2013

Ganz Deutschland redet über Spitzelei, Spioniererei und Abhörerei vor allem durch den Ami-Geheimdienst NSA. Die Monatskolumne "Quergedanken" befasst sich ebenfalls mit  dieser unappetitlichen Sache. Sie kommt dabei aber zu dem Schluss, dass das Abhören des Kanzlerinnentelefons ein geheimdienstlich völlig normaler Vorgang ist - und dass sämtliche Geheimdienstaffären des 19., 20. und 21. Jahrhunderts ihre Wurzeln in Koblenz haben.

Quergedanken: "Das geht gar nicht!" (hier) 

                                               ***

Sämtliche heute auf der Koblenzer Festung Ehrenbreitstein existierenden Ausstellungsbereiche sind im Zuge der Bundesgartenschau 2011 oder danach neu installiert worden. Bis auf einen: die archäologische Dauerausstellung des Landesmuseums Koblenz im Festungskomplex Contregard rechts. Die hochinteressante Schau unter dem Titelt „Geborgene Schätze – Archäologie an Mittelrhein und Mosel“ gibt es bereits seit 2003. Weshalb unlängst mit einer Feierstunde ihr zehnter Geburtstag begangen wurde. Anlässlich des Jubiläums ist zusätzlich zur Dauerausstelung eine kleine, aber feine Sonderpräsentation eingerichtet worden (bis Frühsommer 2014). Die umreißt mit etlichen Highlights archäologischer Funde aus dem zurückliegenden Jahrzehnt Zeitepochen mittelrheinischer Zivilisationsgeschichte über rund eine Million Jahre – von Hinterlassenschaften des Homo erectus bis zur Fünf-Zentner-Bombe aus dem 2. Weltkrieg.

Zur Bedeutung der archälogischen Dauerausstellung im Landesmuseum Koblenz (hier)


 
Wünsche Erhellung und Anregung bei der Lektüre
nebenstehender neuer Artikel (s. linke Spalte Startseite)
Andreas Pecht


Rückschau (zwei Monate):


2013-11-30 "Guten Tag allerseits"
im Monat November 2013


2013-10-31a "Guten Tag allerseits"
im Monat Oktober 2013



 

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