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Geschrieben im April 2015:
Guten Tag allerseits,
 
30. April 2015
 
Ein simpler Gedanke am Vorbend zum 1. Mai: Mir will  das Geschimpfe über die Dokumentationspflicht
für Mindestlohnbeschäftigung partout nicht einleuchten. In den 1970ern arbeitete ich als Ferienjobber in Handwerks- und Industriebetrieben. Wo es nicht sowieso Stechuhren gab, da wurde überall in den letzten Minuten vor Feierabend dieses Ritual gepflegt:  Aushilfen, Lehrlinge, Gesellen, Meister füllten ihre Taglohnzettel aus, trugen ein, woran sie wie lange gearbeitet hatten. Diese "Dokumentation" war praktischerweise nachher sowohl Basis der Lohnabrechnung wie auch der Rechnungstellung für Kunden.

29. April 2015

Der Herr sah nach sechs Schöpfungstagen, dass alles gut war. Weshalb er am siebten ruhte. Sein Sonntag dauerte Millionen Jahre. Derweil entwickelte sich der Homo sapiens. Dessen Vertretern gab Gott dann die Idee ein, all ihre Erkenntnisse untereinander auszutauschen. Und also entstand eine neue Sphäre: eine „Wolke” aus Informationen nebst Kommunikation darüber. Diese augenzwinkernde Weiterung der Genesis packt das Mainzer Gutenberg-Museum in die Überschrift „Am 8. Tag schuf Gott die Cloud”, unter der ein jetzt eröffneter Ausstellungszyklus über die Reformation als Medienereignis steht.
∇ Zur Ausstellungsbesprechung (hier)

27. April 2015

Bert Brechts „Heilige Johanna der Schlachthöfe” hat bis Ende der 1980er viele Aufführungen erlebt. Darunter einige, die Theatergeschichte schrieben. So die von Gustav Gründgens eingerichtete Uraufführung 1959 in Hamburg. Das war 30 Jahre nach Entstehung des  Lehrstücks, 25 Jahre nach Verhinderung der Darmstädter Uraufführung durch die Nazis und drei Jahre nach Brechts Tod. Legendär ist auch Alfred
Kirchners Inszenierung 1979 in einer Bochumer Fabrikhalle. Seit zwei Jahrzehnten kommt das Werk allerdings kaum noch auf die Bühnen. Zu Unrecht, beweist das Theater Koblenz jetzt mit einer Inszenierung von Matthias Fontheim.
∇ Zur Premierenkritik (hier)

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Konzertprogramme, die nicht nur Repertoire-Hits versammeln, sondern nach historischen, thematischen, stilistischen Gesichtspunkten durchkonzipiert wurden, sind eine feine Sache. Der Hörer kann was lernen. Solcherart Programme haben in der Anrechtsreihe des Koblenzer Musik-Instituts seit dessen Gründervater Joseph Andreas Anschütz ihre, wenngleich nicht ungebrochene, Tradition. Allerdings, kann man bisweilen mit dem Durchkonzipieren auch des Guten zu viel tun. So jetzt beim 9. Anrechtskonzert.
∇ Zur Konzertbesprechung (hier)


25. April 2015

An der Zugriffsstatistik für diese website am gestrigen Freitag ist festzustellen, dass etliche Theaterfreunde ungeduldig auf die Besprechung der Premiere von Jan-Christoph Gockels Inszenierung "Herz der Finsternis" am Donnerstag in der Schauspielhalle Bonn-Beuel warten. Wie? Die Zugriffe auf die Kritik seiner letzten Mainzer Inszenierung - "Die Ratten" - sind gestern signifikant angestiegen. Es tut mir leid, dass es manchmal etwas dauert, bis meine Kritiken hier eingestellt sind. Aber im Regelfall gilt nun mal, Anstands halber den Tagesmedien, die mein Honorar bezahlen, einen gewissen zeitlichen Vorsprung zu lassen. Jetzt aber:
∇ Zur Premierenkritik "Herz der Finsternis" (hier) 

23. April 2015

Drei Wochen ist es jetzt her, dass ich mich mit der Datenkrake Facebook eingelassen habe. Die Verwunderung (und auch Unverständnis) über diesen Schritt war vor allem unter langjährigen Freunden, Bekannten, Lesern ziemlich groß. Weshalb die aktuelle Nr. 123 meiner Monatskolumne "Quergedanken" genutzt wird, einige der ersten Erfahrungen mit Facebook zu bewerten und, nicht zuletzt, meine Beweggründe für das Mittun bei fb auf bekannt launige Weise darzulegen. Der Text beginnt mit dem Satz: „Verräter!” zischte Freund Walter böse, knallte die Tür zu und ward seither nicht mehr gesehen oder für mich zu sprechen.
∇ Zu den "Quergedanken" unter der Überschrift "Selbstversuch mit Fatzebuck" (hier)

21.April 2015

An einem Tisch auf der Vorderbühne eröffnet im Heute ein Notar den Zwillingen Jeanne und Simon das Testament ihrer Mutter Nawal. So beginnt im Mainzer Staatstheaters ein Spiel ganz klein, das während zweieinhalb Stunden die beiden jungen Leute schließlich durch eine Tragödie bald Shakespear'scher Dimension treibt. Wajdi Mouawads „Verbrennungen” aus dem Jahr 2003 handelt von einer Familiengeschichte, deren Anfänge im libanesischen Bürgerkrieg der 1970er liegen. Klaus Schumachers Inszenierung erzählt sie getreulich, verständlich, glaubwürdig – und erschüttert uns damit bis ins Mark.
∇ Zur Premierenkritik (hier)


20. April 2015

„Habe nun, ach!, Philosophie, / Juristerei und Medizin, / Und leider auch Theologie! / Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.” Die ersten Worte der Premiere in den Kammerspielen Godesberg des Theaters Bonn sind so berühmt und vertraut wie die letzten: „Heinrich! Mir graut's vor dir.” Gegeben wird mit Goethes Klassiker „Faust I” ein Stück, das seit der Uraufführung 1820 in jeder Generation an bald jedem Theater mehrfach in je neuer Interpretation auf die Bühne kam. Jüngst wieder am Theater Koblenz. Wie dort, so begegnet dem Zuseher jetzt zwischen Anfang und Ende von Alice Buddebergs Bonner Inszenierung auch vielerlei Nichtvertrautes.
∇ Zur Premierenbesprechung (hier)

19. April 2015

"Der Herr haben heute Kritik":
Selbst unter kultursinnigen Zeitgenossen ist eher wenig bekannt, dass unser großer Theodor Fontane auch Theaterkritiker war. im Dienste der Vossischen Zeitung versah er von 1870 bis 1891 "geduldig und gewissenhaft seinen Parkettdienst" (Reich-Ranicki). Wenn er seine sich oft über ein bis zwei ganze Zeitungsseiten (ohne Fotos) ausbreitenden Besprechungen schrieb, hielt die Haushälterin ihre schützende Hand über seine Ungestörtheit. Wie Cerberus der Höllenhund das Tor zur Unterwelt, so bewachte die Mamsell Fontanes Haustüre und wies jeden Besucher mit den Worten "der Herr haben heute Kritik" kategorisch von der Schwelle.

Einen solchen Cerberus habe ich nicht und so viel Platz für eine Theaterkritik räumt heute keine Zeitung mehr ein. Gleichwohl, auch "ich habe heute Kritik" (und morgen nochmal). Zu besprechen sind Premieren von Goethes "Faust I" am Theater Bonn und von Mouawads "Verbrennungen" am Staatstheater Mainz. Kritikschreiben ist mir stets Freude, aber ebenso schwerer Kampf, denn es gilt für mein Arbeiten, was Fonate über das seine sagte: "Sobald ich ein Urteil ausgesprochen habe, fange ich an, an dessen Richtigkeit zu zweifeln." Die beiden Premierenbesprechungen werden im Laufe Montag und Dienstag hier eingestellt.

17. April 2015

Anekdötchen zum G36-Skandal:
Neulich bei einer Diskussion um Bundeswehrbewaffnung (Drohnen, G36 etc.) blaffte ein etwa 75-jähriger Ex-Offizier einen knapp 60-jährigen Gegenredner an: "Ein Wehrdienstverweigerer wie Sie versteht davon doch gar nichts!" Worauf der jüngere sich erhob, vorschriftsmäßig stramm stand, grüßte und meldete: "Muss Sie korrigieren, Herr Oberstleutnant a.D.. 15 Monate Grundwehrdienst als Panzergrenadier. Ausgebildet an P1, Uzzi, G3, MG 42, leichter Panzerfaust, Milan-Rakete, Maschinenkanone 22 mm und schwerem Panzermörser-Geschütz. Belobigungen für herausragende Leistungen beim Übungsschießen in allen Kategorien außer P1. Allerdings wegen disziplinarischer Insubordination nie befördert."

Verblüffung hier, Kichern dort im Raum. Dann die insistierende Frage des Oberstleutnants a.D.: "Würden Sie also im Einsatz lieber auf eine der alten Infanteriewaffen vertrauen als auf ein modernes G36?" Anwort des Grenadiers a.D.: "Gewiss doch, aufs G3. Besser noch auf die - Kalaschnikow. Am besten: Verbieten und verschrotten den ganzen Scheiß."

16. April 2015

Hoffnung machende Schlagzeilen heute in den Zeitungen: "EU legt sich mit Google an" oder "EU-Kommission droht Google mit Millardenstrafe". Doch leider geht es wieder nicht um das Primärproblem der versteckten (aber unbegreiflicherweise noch immer legalen) Menschen-Beobachtung, -Ausschlachtung, -Beeinflussung. Es wird bloß neuerlich um die Bedingungen des ökonomischen Profiteurwettbewerbs gestritten. Immerhin: Man wird sehen, ob die EU-Politik wenigstens auf dieser Ebene jenes Rückgrat hat, das man für den Kampf um Freiheit und Selbstbestimmungsrecht der Bürger auf der anderen bräuchte.

15. April 2015

Stell dir vor das Internet fällt aus; überall, für unabsehbare Zeit, womöglich für immer. In Philipp Löhles neuem Stück „Kollaps” beginnt damit der letzte Tag der Menschheit. Die fünf Protagonisten der von Jan Philipp Gloger jetzt am Staatstheater Wiesbaden inszenierten Uraufführung brauchen eine Weile bis sie das begreifen. Doch als der Strom weg bleibt, die Smartphones tot sind, aus Wasserhähnen nur Luft kommt, Vögel vom Himmel fallen, auf den Straßen der Mob tobt – da stellt sich ihnen die Frage: Was anfangen mit der verbleibenden Zeit bis zum Ende?
∇ Zur Premierenkritik (hier)

14. April 2015

Nachruf:
Was immer er schrieb, wurde Stein des Anstoßes. Stieß Nachdenken an und Streit, Begeisterung und Anfeindung. Was ließe sich Schöneres sagen über ein Oeuvre und seinen Schöpfer – den ich nicht zuletzt schätze, weil der Elfenbeinturm kein Ort für ihn war, weil der Literat sich zugleich als Verfassungspatriot und Citoyen verstand, als sich einmischender Bürger. Günter Grass war eines der Idole meiner Jugend wie Heinrich Heine auch. Beide sind mir Wegbegleiter, Freunde, Brüder im Geiste noch immer. Nun sind beide tot. Doch auch von Günter wird bleiben, was schon von Heinrich geblieben ist: ihre dem Menschlichen verpflichtete Kunst, ihr sinnend-aufrüttelndes Schauen, die ermutigende Kraft ihrer human-republikanischen Widerständigkeit. (...)
∇ Der ganze Nachruf (hier)

13. April 2015

Günter Grass
16.10.1927 - 13.04.2015



Er war einer unserer Wichtigsten.


9. April 2015

Ach je. Da macht Tsipras den für neue Regierungen international üblichen Antrittsbesuch bei der seinem Land geographisch am nächsten liegenden Großmacht, die obendrein seit anno urtobak wichtiger Handelspartner Griechenlands ist - und im Westen erhebt sich ein Geschrei, als würden die Griechen mitsamt ihren deutschen U-Booten, amerikanischen Sturmgewehren, französischen Hubschraubern... geradewegs zum Erzfeind überlaufen. Und dann redet er mit Putin auch noch über Wirtschaftsprojekte und Geld! Hallo gehts noch? jeden anderen Regierungspolitiker anderer von Wirtschaftskrisen gebeutelter Länder würde man (zu recht) prügeln, wenn er sich NICHT nach neuen Geschäftsfeldern und Einkommensmöglichkeiten für sein Land umtun würde.

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250 Projekte gehen 2015 landesweit zwischen 1. Mai und 3. Oktober wieder unter der Marke „Kultursommer Rheinland-Pfalz” an den Start. Vom gleichnamigen, unter dem Dach des Mainzer Kultusministeriums angesiedelten Verein mit vier Millionen Euro gefördert, mit Rat, Tat und Publizität unterstützt, bilden sie als Flechtwerk kommunaler und regionaler Veranstaltungen das kulturelle/künstlerische Rückgrat der Sommersaison in Rheinland-Pfalz. Wie in jedem Jahr seit der Gründung des Landesfestivals 1992 hat dessen Geschäftsstelle auch heuer ein Jahresmotto ausgegeben. „Helden und Legenden” lautet es diesmal. Nicht zwangsweise alle, aber doch viele der jeweils beteiligten Veranstalter und Akteure nehmen die Motti auf als Anregung zu pogrammatischer Schwerpunktsetzung bei Theaterproduktionen, Konzerten, Ausstellungen, Performences und anderen Aktivitäten.
∇ Der ganze Vorbericht (hier)

5. April 2015

Habe mich nach langem Zögern und Ringen nun doch entschlossen, einen "Selbstversuch mit Fatzebuck" zu machen und gestern bei einer der miesesten Datenkraken weltweit, Facebook, eine Seite eröffnet. Mal sehen, wie es sich anfühlt und was es bringt - für die Leser, für mich persönlich und für die Einschaltquote meiner autonomen eigentlichen Internet-Präsenz hier. Allen neuen und vor allem den seit Jahren regelmäßigen Besuchern von www.pecht.info kann ich versichern: Es wird sich dadurch hier nichts ändern!

2. April 2015

Alle Spekulationen sind nun beendet: Das Festival  "Grüne Hölle Rock" auf dem Nürburgring ist definitiv tot. DEAG und Ringbetreiber haben sich offenbar getrennt. Nach aktuellen Pressemeldungen verlegt die DEAG das Festival unter dem neuen Namen "Rock im Revier" von der Eifelrennstrecke in die Arena auf Schalke. Deshalb nochmals der Hinweis auf den Kommentar vom 31. März zum Duell zwischen "Rock am Ring" und "Grüne Hölle Rock".
∇ Kommentar zum Thema (hier)

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Die Bundesregierung hat gestern das umstrittene neue Fracking-Gesetz beschlossen. Zu diesem Gesetz und diesem Themenkomplex sei auf meinen Kommentar vom November 2014 verwiesen.
∇ Kommentar: Zum Fracking-Gesetzentwurf. Eine ganz falsche Weichenstellung (hier)

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In der heutigen Rhein-Zeitung gibt es ein interessantes Interview mit dem Andernacher Psychologen Werner Dinkelbach zum Fall des Co-Politen, der die Germanwings-Maschine absichtlich zum Absturz gebracht haben soll. Wohltuend darin, dass sich mal ein Psychologe zu sagen traut: "Es gibt keine Erklärung, die griffig genug wäre, um die große Verunsicherung in der Bevölkerung auflösen zu können." Wir müssten lernen damit klar zu kommen, dass das Unfassbare eben oft nicht erklärt werden könne, so schwer das auch auzuhalten sei. Zugleich hält Dinkelbach die derzeit weit verbreitete Erklärung für des Co-Piloten Verhalten mit Depressionen für "unsinnig" und warnt ausdrücklich davor, dass hieraus ein paranoides Klima entstehen könne, das zur Stigmatisierung aller an Depressionen erkrankten Menschen führt. >>weblink: Das ganze Interview (hier)   


1. April 2015

Es kam dieser Tage aus der Leserschaft die vorwurfsvoll gefärbte Frage, ob mich die schreckliche Tragödie um die Flugzeugkatastrophe in den französischen Alpen so ungerührt lasse, dass hier keine Zeile darüber zu lesen sei. Meine Antwort jetzt: Das Gegenteil ist der Fall. Die schiere Unfassbarkeit des Ereignisses ließen es mir angemessen erscheinen, den Mund zu halten und auch den eigenen Emotionen/Gedanken Zeit zur Beruhigung, womöglich zur Klärung zu geben.
∇ Einige Anmerkungen dazu (hier)

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Anschluss Monatsende März 2015



31. März 2015

Lassen wir mal die aktuellen Differenzen innerhalb der Veranstalterschaft für das Festival „Grüne Hölle Rock” auf dem Nürburgring beiseite. Denn bei der Frage ob Absage oder nicht geht es um die Verteilung der Defizit-Last, die letztlich herrührt vom folgenden grundlegenden Umstand: Während Marek Lieberbergs Festival „Rock am Ring” in seinem 30. Jahr im Handumdrehen mit 80 000 Tickets ausverkauft war, sitzt die neue Konkurrenzveranstaltung  dem Vernehmen nach noch immer auf etwa vier Fünfteln ihrer Karten.
∇ Ein Kommentar zum Thema (hier)

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Nackte oder spärlich bekleidete Frauen in eindeutig sexuell aufgeladenen Posen: auf Zigarren reitend, sich in Martini-Kelchen räkelnd, Pommestüten entsteigend, als kurvenreiche Comic-Heldinnen die Peitsche schwingend .... Das Ludwigmuseum Koblenz hängt derzeit voll mit Bildern, die auf den ersten Blick erscheinen mögen, als seien sie in den 1960er/70ern schummrigen Bars entlehnt oder Soldatenspinden entnommen.  Pin-ups nennt man sie gewöhnlich. In diesem  Fall stammen die „frivolen” Arbeiten von Mel Ramos, einem anerkannten Altmeister der Kunstrichtung Pop Art. Was sie allerdings keineswegs vor der Frage schützt: Sind die Werke nicht sexistisch?
∇ Zur Besprechung der Ausstellung (hier)


29. März 2015

„Rad des Lebens, Mahlwerk des Schicksals, Maschinerie der Macht: An Sicherheitsseile gehakt, balancieren die Schauspieler auf einer gewaltigen, sich fortwährend drehenden Walze.” So könnte die Besprechung von Ulrich Rasches Einrichtung (Regie und Bühne) des Büchner-Klassikers „Dantons Tod” jetzt am Schauspiel Frankfurt beginnen. Der Satz stammt allerdings aus unserer Kritik der Theatralisierung von Kleists Novelle „Michael Kohlhaas” 2012 am Theater Bonn, ebenfalls aus Rasches Hand. Zwar rotieren in Frankfurt nun drei hintereinander gestaffelte Gigantwalzen statt einer. Doch sind die Parallelen in Optik, Akustik und Spielweise derart eindeutig, dass man den Regisseur entweder des Abkupferns bei sich selbst zeihen muss oder beide Produktionen als Teile eines Fortsetzungsprojekts begreifen.
∇ Zur Premierenbesprechung (hier)


27. März 2015

„Wir, die 68er, hatten die alten Nazi-Scheilschaften entlarvt,” erklärt der Senior auf der Bühne. Weil aber das braune Unkraut immer wieder nachwächst, wird er all die Jahre seines Schaffens jenes Lied über den von Neonazis erschlagenen Willy nicht los, das ihn 1977 berühmt machte. Immer wieder gewinnt es leider neue Aktualität, weshalb es auch diesmal als Abenderöffnung passt. Das sagt er nicht, aber jeder im Saal weiß, dass er eben dies denkt. Denn man kennt einander seit Jahrzehnten: Konstantin Wecker und sein Publikum in der Koblenzer Rhein-Mosel-Halle sind Altersgenossen, Weggefährten, Geschwister im Geiste und oft im Herzen. So hängen Musiker und Konzertbesucher gemeinsam Erinnerungen an „40 Jahre Wahnsinn” nach, wie die Tournee zum Bühnenjubiläum überschrieben ist.
∇ Zum Artikel "Zwischen Zärtlichkeit und Wut" (hier)

 
Wünsche Erhellung und Anregung bei der Lektüre
nebenstehender neuer Artikel (s. linke Spalte Startseite)
Andreas Pecht

2015-03-31 Rückschau:
"Guten Tag allerseits" im März


2015-02-28 Rückschau:
"Guten Tag allerseits" im Februar


 

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