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2016-09-09 Kurzkommentar:

 

CSU-Führung verabschiedet sich vom christlich-abendländischen Wertekanon
 
ape. In ihrem Bemühen, den Einfluss der AfD durch Übernahme von AfD-Rhetorik und -forderungen zu begrenzen, legen die CSU-Oberen nun wildentschlossen die Axt sogar an die christsozialen Wurzeln ihrer bayerischen Partei. Dass in dem gestern bekannt gewordenen Grundsatzpapier aus München zur Flüchtlings-/Migrationsfrage eine Aufnahmebevorzugung von Menschen aus dem christlich-abendländischen Kulturkreis gefordert wird, widerspricht fundamental dem sittlich-moralischen Kernbestand des christlich-abendlichen Wertekanons. Denn dieser macht beim Hilfegebot für Notleidende und Verfolgte gerade keine Unterschiede zwischen den Betroffenen.

Weder hat Sankt Martin beim Teilen des Mantels, noch Jesus Christus beim barmherzigen Wunderwirken die Hilfsbedürftigen nach Herkunft, Stammeszugehörigkeit, Sprache, Kultur oder Religion befragt. Der Erzählung nach  halfen sie einfach NOTLEIDENDEN. Es galt bislang in der christlichen wie der humanistischen Tradition das Prinzip: Jeder Mensch wird als Mensch von gleichem Recht gesehen und wer der Hilfe am dringendsten bedarf, dem wird sie vorrangig zuteil - ungeachtet von Herkunft, Stand, Geschlecht, Hautfarbe, Sprache, Religion.

So sieht es auch die Menschenrechtscharta, unser Grundgesetz und das Asylrecht. Selbst das bürgerliche Gesetzbuch folgt beim Tatbestand der "unterlassenen Hilfeleistung" diesem Prinzip: Wer hierzulande im Notfall einem Schwarzafrikaner, Syrer, Inder oder sogar einer Burka-Trägerin die Hilfe verweigert, macht sich ebenso strafbar als handle es sich bei dem Hilfsbedürftigen um einen weißen Stammdeutschen der fünften Generation.

Die Würde des Menschen ist unantastbar, und sie ist unteilbar. Die AfD hat sich für diesen unabdingbaren Grundsatz des Zusammenlebens in der hiesigen wie der globalen Gesellschaft noch nie interessiert. Dass jetzt auch Seehofer, Söder und Co. auf solches Desinteresse am Grundbestand des christlich-abendländischen Wertekanons einschwenken, hat viel mit populistischem Machtkalkül zu tun, aber herzlich wenig mit lösungsorientiertem Nachdenken über einen vernünftigen Umgang mit der Flüchtlings- und Migrationsfrage in der heutigen Welt.
                                             

Andreas Pecht


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