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2011-07-05a Kurzkommentar:

200 deutsche Leopard-Panzer für Saudi-Arabien   (Nicht nur) dieser Waffendeal ist eine Schande

ape. Made in Germany, weltweit gefragt: Schnellfeuergewehre aus den Familien G3 und MG42,  Milan-Raketen, Spürpanzer Fuchs, Schützenpanzer Marder, Kampfpanzer Leopard, U-Boote, Fregatten, Kampfjets. Dazu Munition, Transporter, Logistiktechnik... Deutschland ist zum drittgrößten Waffenexporteur nach den USA und Russland aufgestiegen. Der Umsatz allein für genehmigte deutsche Rüstungsexporte betrug 2009 sieben Milliarden Euro. Das Geschäft mit der Todestechnik brummt – auf dem offiziellen Weltwaffenmarkt wie seinem Durchfluss zum Schwarzmarkt. Jetzt 200 Leopard-Panzer des neuesten Typs 2A7+ für Saudi-Arabien, hernach ein fetter Waffendeal mit Algerien: Da könnte mancher Schuss nach hinten losgehen und auch Bundeswehrsoldaten auf Welteinsatz treffen. Ob die geostrategischen Partner von heute nicht die Gegner von morgen sind, ist ungewiss. Siehe Iran, Irak, Afghanistan, Libyen: Mit westlichen, auch deutschen Waffen ausgerüstete Kräfte schossen, schießen, werden schießen auf die Soldaten der vormaligen Lieferländer. Gaddafis Boden-Luft-Aufklärung stammt großenteils aus deutscher Fertigung, somalische Seepiraten schätzen nicht nur Kalaschnikows, sondern auch unsere Panzerfäuste. Kurzsichtigkeit und Skrupellosigkeit sind Wesenszüge des Waffenbusiness seit jeher. Im aktuellen Fall kommt politische Instinktlosigkeit hinzu: Dass Deutschland ausgerechnet im arabischen Frühling autoritäre Regimes dort aufrüstet, ist ein Schande. Der nächste Aufstand in Bahrain könnte dann mit Leopard-Panzern von Krauss-Maffei erstickt werden. Geschäft ist halt Geschäft. Ein düsteres Kapitel deutscher Gegenwart.                                                                                        Andreas Pecht

(Erstabdruck 06. Juli 2011) --------------------------------------------------------- ∇ Wer oder was ist www.pecht.info? ---------------------------------------------------------

 

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