01.03.2019
Fridays for Future, 1.3., schneller Netzrundblick (unvollständig) auf heutige Aktionen in Deutschland. Gefunden Folgendes: Größte Demo in Hamburg mit Greta Thunberg als Gast (Zahlen unklar, schwanken von 4000 bis „mehr als 10 000“ bei BILD-online). Münster (1000), Düsseldorf (500), Weimar (200), Neumünster (500), Werries/Hamm („Hunderte“), Stuttgart (200), Springe in Niedersachsen (200), Dannenberg (180), Hof (230), Dortmund (300), Greifswald (100). Weitere Aktionen ohne Zahlenangabe: Biberach, Nürnberg, Frankfurt/M., Regensburg, Essen, Reutlingen, Bersenbrück, Deggendorf, Magdeburg, Marburg….
25.02.2019
Skandinavischer Abend beim Musik-Institut Koblenz. Der Rheinischen Philharmonie unter Garry Walker waren am Wochenende in der Rhein-Mosel-Halle Werke eines Norwegers, eines Schweden und eines Dänen aufgelegt. Edvard Grieg, Wilhelm Stenhammar und Carl Nielsen lebten um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und kannten einander gut. So wird dieses 7. Anrechtskonzert zum interessanten Blick auf die Spätromantik unserer nordischen Nachbarn. Und es räumt auf mit der verbreiteten Ansicht, die Nordländer seien vor allem verschlossene Melancholiker, umfangen von uralten Sagen über Feen und Trolle.
Meine Konzertbesprechung (3900 Anschläge, RZ-Text, 49 Cent)
23.02.2019
Nun sind meine launigen Bemerkungen zu Fastnacht/Karneval im Rahmen der Monatskolumne „Quergedanken“ endlich auch in der Printausgabe des mittelrheinischen Magazins „Kulturinfo“ erschienen (dort war in der letzten Ausgabe versehentlich ein alter Text abgedruckt). Wer den Artikel noch nicht kennt und gern lesen möchte.
Quergedanken Nr. 168 „Mit Schmackes: Helolaulaaf! (hier)
22.02.2019
Fridays for Future, 22. Februar. Netzrundblick zu heutigen Aktionen, auf die Schnelle gefunden (leider oft ohne konkrete Teilnehmerzahlen, die meisten Medien sprechen für die meisten Orte von „hunderten“ oder „einigen Hundert“: Berlin (500), Düsseldorf (500), Heidelberg (700), Saarlouis (1000), Siegen (400), Heilbronn (500), Paderborn (500), Flensburg (500), Kleve (300), Koblenz (um 400, eigene Zählung), Traunstein (500), Paris (1400), Erlangen, Erkelenz, Greifswald, Balingen, Stuttgart, Anklam, Bregenz, Köln, Bochum, Hamburg, Münster, München ….
Greta ist nicht die Ursache für diese inzwischen größte Schülerbewegung seit Kriegsende. Das Mädchen ist nur der Zündfunke dafür, dass eine Generation erwacht, um ihre schon länger latenten Sorgen mit Nachdruck öffentlich zu machen. Allen Bedenkenträgern, Meckerern, Verächtlichmachern wider deren Engagement sei vor Augen gehalten, was die jungen Leute im Kern eigentlich verlangen: „Tut endlich wirklich, was ihr auf euren Klimakonferenzen beschlossen habt. Und hört auf, eure eigenen Ziele immer bloß zu zerreden und die nötigen Maßnahmen zu ihrer Umsetzung hinauszuschieben auf St. Nimmerlein. Denn St. Nimmerlein wird dann unsere triste Gegenwart sein. Die Zeit läuft uns JETZT weg.“ Demonstration 22. Februar 2019 in Koblenz, 10 Uhr Zentralplatz
18.02.2019
Das bekannteste Element des Theaterstücks „Liliom“ steht nicht im 1909 uraufgeführten Drama, stammt nicht von dessen Autor Ferenc Molnár und spielt auch in der jetzigen Bonner Inszenierung keine Rolle. Es ist der Song „Komm auf die Schaukel, Luise“, 1931 von Karl Heinz Martin in seine Einrichtung des Stückes eingeführt und Hans Albers auf den Leib geschrieben. Dafür wird im Godesberger Schauspielhaus kräftig gerockt und gerollt, beides buchstäblich: laut und auf Rollschuhen. Einige der szenischen Effekte sind im Sinne eines modernisierenden Zugriffs auf das Stück ganz passabel, andere bloßer Firlefanz, der intensivem Charakterschauspiel eher im Wege steht. Mein Urteil fällt zwiespältig aus.
Meine Premierenbesprechung (3900 Anschläge, RZ-Text, 49 Cent)
15.02.2019 (Aktualisiert am 16.2., 10.30 Uhr)
FRIDAY FOR FUTURE 15.2., mein schneller Netzrundblick auf Aktionen heute. Gefunden dies (die Medien geizen leider etwas mit lokalen Teilnehmerzahlen): Für Deutschland pendeln die Zahlen zwischen 10 000 und 20 000 insgesamt. Die größten Demos gab es diesmal wohl in Darmstadt (bis 2000) und Stuttgart (um 1000). Weitere örtliche Aktionen zB in Mainz (500), Frankfurt (500), Borken (300), Marburg, Kassel, Waltrop, Friedrichshafen, Kiel, Hiddenhausen, Wiesbaden, Mannheim… Interessant der Blick in die Schweiz, wo gerade Schulferien sind (also nix mit „die wollen bloß schwänzen“): Bern (2000) plus größere Aktionen (leider ohne Zahlenangaben) in Zürich, Basel, Schaffhausen, St. Gallen. In Brüssel wieder ca. 10 000. Die teilnehmerstärksten österreichischen Demos gab’s wohl in Graz (bis 2000) und Wien (?). Weitere Aktionen soll es gegeben haben in Großbritannien (landesweit mehr als 10 000), Italien, Skandinavien und Australien.
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seufz* Die am Freitagmorgen erstellte To-do-Liste fürs Wochenende und die Folgetage signalisiert: Langeweile fällt aus. Heute Premiere „Liliom“ in Bonn > Kritik schreiben. Dann Vorbereitung auf Vortrag vor und Gespräch mit ca. 90 jungen Leuten am Montag über „Zeitgeist – Was ist das überhaupt? Was macht der mit uns? Und können wir ihm ggf. widerstehen?“. Dann: Feinschliff am Vortrag „Marx & Raiffeisen“ für öffentliche Veranstaltung am Donnerstag (21.2., 20 Uhr) Haus Felsenkeller Altenkirchen/WW. Und sowieso: Hinterm Haus und im Wald warten Berge von Brennholzrohlingen für den übernächsten Winter auf Weiterverarbeitung. Sie müssen sich wohl noch etwas gedulden.
13.02.2019
Endlich. Meine neue Website (diese hier) ist auf dem Weg ins Netz.
10.02.2019
Das Arp Museum in Remagen-Rolandseck startet mit zwei Ausstellungen in seine 2019er-Saison, die unterschiedlicher kaum sein könnten. In der klassischen Abteilung, der Kunstkammer Rau, sind vier Dutzend altmeisterliche Werke des italienischen Barock versammelt. 34 davon stammen aus der US-amerikanischen Sammlung Haukohl. Im Künstlerbahnhof präsentieren die aktuellen Balmoral-Stipendiaten ihre Arbeiten zum Thema „Gestaltung der Zukunft“. Obwohl beide Werkgruppen formal und ästhetisch himmelweit auseinanderliegen, findet sich manche Parallele: beim Blick auf die Unsicherheit des Menschseins in unbegreiflichen Welten.
Meine Ausstellungsbesprechung (5400 Anschläge, RZ-Text, 49 Cent)
09.02.2019
Eine Frau und ein Mann haben sich gefunden. Sie schreiten dem auf der Hinterbühne aufflammenden Weißlicht entgegen. Je heller das wird, umso unsichtbarer das Paar. Mit diesem Bild des Verschwindens endet die jüngste Tanzproduktion am Staatstheater Mainz. „Twist“ ist die Choreografie des US-Amerikaners Victor Quijada betitelt. Der hat sich für seine erste Arbeit in Europa die tanzmainz-Compagnie ausgesucht. Und ist damit gut gefahren.
Meine Uraufführungskritik (3600 Anschläge, RZ-Text, 49 Cent)
07.02.2019
Die jüngste Äußerung aus Scheuers Bundesverkehrsministerium besagt: Man wird an den Bau einer Eisenbahn- Entlastungstrasse für die beiden Hochfrequenzstrecken durchs enge Mittelrheintal überhaupt erst dann einen Gedanken verschwenden, wenn das Güterzugaufkommen sich dort verzehnfacht hat. Wer die schon jetzt entnervende Masse des Zugverkehr im Unesco-Welterbetal nur mal ein paar Tage genossen hat, kommt zwangsläufig zu dem Schluss: Die sind irre, die Scheuers. Angesichts dessen und aller anderen Äußerungen der letzten Tage aus dieser Ecke, schoss mir folgender Gedanke durchs Hirn:
Wäre der Herr Scheuer seit 40 Jahren Verkehrsminister, wir hätten wohl noch immer keinen 3-Wege-Kat und kein bleifreies Benzin. Es gäbe kein Tempolimit 100 auf Landstraßen, weder Tempo-30-Zonen noch verkehrsberuhigte Straßen und Spielstraßen. Es wäre nie eine Lärmschutzwand gebaut worden, dafür aber das gesamte Autobahnnetz 6- bis 10-spurig ausgebaut. Wir wüssten bis heute nicht, dass so etwas wie Fahrradwege ǘberhaupt möglich ist, und wir hätten keine einzige Messstation für Luftqualität im Land….. Gewiss, das sind Spekulationen, aber durchaus keine abwegigen – angesichts der denkerischen Grundmaximen, die dieser Herr Tag um Tag erkennen lässt.
06.02.2019
Karl MARX und Friedrich Wilhelm RAIFFEISEN: Das Jubiläumsjahr 2018 für die zwei bedeutenden Rheinland-Pfälzer mit weltweiter Wirkkraft ist zwar vorbei, doch mein vergleichender Vortrag über Leben und Werk der beiden macht weiter die Runde. Schließlich können wir von beiden noch immer jede Menge lernen und manche Anregung beziehen – just in einer Gegenwart, die offenkundig völlig orientierungslos ist und nicht weiß (oder Wllens ist), welche Weiche in welche Richtung sie jetzt stellen müsste oder sollte. Nächster Termin: 21. Februar, 20 Uhr, Haus Felsenkeller in Altenkirchen. Weitere Infos hier
04.02.2019
Kontrastprogramm für mich an diesem Wochenende. Foto1 (von Becci Staal): Gemütliche Lesung eigener launig-renitenter bis besinnlich-sinnlicher Texte bei der Umzugsfete des RLP-Kulturbüros am Samstagabend. Foto 2 (von Jürgen Greis): Finissage-Vortrag Sonntagvormittag vor großem Publikum zur Wortelkamp-Ausstellung im Landesmuseum Koblenz auf der Festung Ehrenbreitstein. Freude meinerseits über reichlich Zuspruch hier wie da.
03.02.2019
Heute endete auf der Koblenzer Festung Ehrenbreitstein und im dortigen Landesmuseum die Ausstellung „Erwin Wortelkampf. Wehrhaft – oder was gilt es zu verteidigen?“ Die in eine Außenpräsentation quer über das Festungsgelände und eine Innenprästentation untergliederte Ausstellung bildete eine Querschnitt durch das Lebenswerk dieses wohl wichtigsten noch lebenden Vertreters zeitgenössischer Kunst in Rheinland-Pfalz. Zugleich öffneten viele der Exponate neue, ungewöhnliche Blickweisen auf den preußischen Militärbau der Festung, die heute als Kulturzentrum genutzt wird. Ich hatte die Ehre und das Vergnügen im Rahmen der heutigen Finissage vor vollem Haus einen etwa 15-minütigen Vortrag zu halten unter dem Titel „Die Kunst des Erwin Wortelkamp: Schule des Sehens und Aufforderung zur Widerständigkeit“.
Hier das Redemanuskript meines Vortrags
(freier Lesetext)