09.08.2020
Seit mehr als einem Jahr erleben wir stets das gleiche Phänomen, sobald Freunde/Verwandte aus großen Städten oder anderen Ecken Deutschlands uns hier im Westerwald besuchen: Manche sehen es beim Waldspaziergang oder ein Überlandfahrt von selbst, andere muss man einmal darauf aufmerksam machen, von da an aber fällt ihnen jede der unzähligen „Schadstelle“ im Wald sofort ins Auge. Die meisten hatten schon gehört von einer „Waldkrise“ in etlichen Mittelgebirgsregionen, sich aber keine rechte Vorstellung davon gemacht. Nun erkennen die Besucher fassungslos bis entsetzt das inzwischen tatsächlich katastrophische Ausmaß vor allem des Fichtensterbens hierorts. Die vebreitete Unkenntnis darüber, dass der Klimawandel bereits dabei ist, unsere Landschaft zu verändern, hat mich bewogen, eine kleine Fotodokumentation zum Stand der Waldkrise in „meinem Hauswald“ zu fabrizieren und auf meine website zu stellen. Leider bin ich kein guter Fotograf, weshalb die Bilder die ganze Dramatik der Realität nicht vollends zum Ausdruck. Doch auch der unvollständige Eindruck dürfte unerfreulich genug sein. > Zum Text mit Foto-Doku (hier)
08.08.2020
„(…)Die überwältigende Mehrheit in diesem Land trägt die Corona-Einschränkungen mit, manchmal genervt, aber einsichtig, quer durch alle Schichten, Milieus und Regionen. Das zeigen die Umfragen seit Monaten. Es ist nur eine winzige Minderheit, die sich verweigert. (…) Nun gehört es zu den kostbaren Garantien des demokratischen Rechtsstaats, dass er die MInderheit vor der Mehrheit schützt. Nichts war den Klassikern der demokratischen Theorie wichtiger, als die vielen zu bändigen, eine Tyrannei der Mehrheit zu verhindern. Auch die wenigen, die Außenseiter, Zweifler und Eigenbrötler müssen sagen, schreiben und leben dürfen, was und wie sie wollen.
Das gilt auch in Zeiten der Pandemie. Aber Corona zeigt plötzlich sehr deutlich, dass manchmal auch das Gegenteil richtig sein kann. Mitunter muss die Mehrheit vor der Minderheit geschützt werden. Dann nämlich, wenn ein einziger Infizierter eine Vielzahl seiner Mitmenschen anzustecken droht. Sicher, es gibt auch so etwas wie ein Grundrecht auf Unvernunft. Aber nur, wenn diese Unvernunft nicht ansteckend ist. (…) “ (Aus dem Leitartikel von Heinrich Wefing in der aktuellen „Zeit“, 6.8.2020).
05.08.2020
Schluss! Ende! Aus! Ich habe nun endgültig die Nase voll – vom Smartphone. Alle, denen ich die Nummer für mein vor etlichen Monaten angeschafftes Maschinchen dieser Art gegeben habe, können sie wieder streichen. Ich lege das Ding mit sofortiger Wirkung still. Sein Nutzwert für meine Art zu leben und leben zu wollen hat sich nach vielerlei Versuchen und Bemühungen als Null- bzw. Negativwert erwiesen.
Erlebt habe ich nur Zeitverschwendung für Tinnef, Ärgernisse sowie die Zumutung, dass was ich will, nicht umstandslos funktioniert, dafür aber selbst gar nicht aktivierte Apps mich mit Anfragen, Werbung und Update-Aufforderungen drangsalieren, zudem das Gerät ohnehin meist macht, was ihm gerade passt, und im Hintergrund rödelt, was das geheimnisvolle Zeug hält. Ihr mögt das inzwischen alles für normal halten und meiner wieder spotten. Ist mir aber völlig wurscht.
Ich reaktiviere mein altes Nokia als gelegentlich bei einsamen Waldgängen und Nachtfahrten mitgeführte Notrufsäule sowie den kleinen Digi-Lumix-Fotoapparat. Denn beide tun verlässlich, was ICH ihnen abverlange – und passen obendrein – im Gegensatz zum Smartphone – prima in die Seitentaschen meines Feldflaschengürtels. Das nenne ich Nutzwert und Lebensqualität – für meine Person. Werdet ihr nach Gusto glücklich (mit Alexa, Algorithmen und Genossen).
04.08.2020
Es gibt nette Zeitgenossen, die meinen, man müsse aufklärerisch mit Leuten reden, wie sie am Samstag in Berlin gegen „Corona-Diktatur“ und Seuchenreglement demonstriert hatten. Kann man machen, aber ich selbst habe solche Versuche in den letzten Monaten als reine Zeitverschwendung erlebt. Denn wie und worüber soll man sinnvoll mit Menschen diskutieren, die jedwedes rund um die Erde tausendfach erwiesene Faktum als Lüge abtun? Die unzählige Wissenschaftler, Mediziner, Helfer, Covid19-Kranke, Covid19-Opferangehörige etc. als bloße Betrüger ansehen? … Kurzum: wie und was soll/kann man mit jenen diskutieren, die die Realitäten einfach bestreiten oder ignorieren, die entweder die Existenz der Seuche vollständig leugnen bzw. ihr Harmlosigkeit attestieren?
Die Demo am Samstag in Berlin war eine perfide Kundgebung. Unter dem Banner eines vorgeblichen Kampfes für Bürgerrechte und Freiheit wurde eine De-facto-Diktatur der Seuchenleugner und -verharmloser über die Gesellschaft zelebriert. Weil diese kleine meinende, glaubende, spekulierende, mystifizierende oder auch nur im eigenen Politinteresse agitierende Minderheitsmixture selbst von der Gefahrlosigkeit des Virus überzeugt ist, zwingen diese Besser- und Alleswisser durch demonstratives und systematisches Nichteinhalten des Seuchenreglements der gesamten Bevölkerung die mutwillig gesteigerte Gefährdung durch das Virus auf. Damit erweist sich die Avantgarde der vermeintlichen „Querdenker“ als rücksichtslos autoritär und in höchstem Maße als unsolidarisch, asozial, inhuman. Sorry, aber Ich für meinen Teil finde da nichts, worüber man noch sinnvoll diskutieren könnte.
03.08.2020
Wer bis jetzt noch nicht so recht wusste, was Fakenews sind, dürfte jetzt im Bilde sein: Die Propagandamaschine der Realitätsleugner posaunt in alle Welt die Irrsinnslüge, es hätten an ihrer Berliner Demo 1,3 Millionen Leute teilgenommen. Jedwede ernsthafte Zählung, solide Raumberechnung, halbwegs realistische Schätzung sowie alle unabhängigen Fotos und Augenzeugen landen bei Zahlen zwischen 15000 und 25000, also bei 1 bis 3 % dessen, was die Lügenbarone der AfD und anderer Konsorten in freier Fantasterei angeben.
29.07.2020
Noch nie in der Geschichte der modernen Zivilisation wurde zeitgleich weltweit eine derart große Menge wissenschaftlicher und finanzieller Ressourcen für die Entwicklung von Impfstoffen gegen eine einzige Krankheit aufgewandt. Neben allen Hoffnungen darauf, sollte man sich indes auch der Möglichkeit nicht vollends verschließen, dass am Ende dieses Entwicklungsprozesses kein Impfstoff steht, der Covid19 bald, schnell oder überhaupt aus der Welt schafft. Die Unberechenbarkeiten des erst in Ansätzen erforschten Virus SARS-CoV-2 sind eben vor allem eins: unberechenbar.
Es wäre nicht das erste Mal, dass die Wissenschaft hinsichtlich wirksamer Schutzimpfung vor einem Virus kapitulieren muss. Gegen AIDS, Malaria, Hepatitis-C und etliche weniger bekannte Viruskrankheiten gibt es bis heute keinen bzw. keinen generell wirksamen Impfschutz, trotz teils jahrzehntelanger Forschung. Was dann? Was, wenn es nicht gelingen sollte, ein verlässliches, länger anhaltend schützendes, nebenwirkungsarmes Impfmittel gegen SARS-CoV-2 herzustellen? Der Blick auf AIDS etwa erhellt, was allein uns dann vorerst bleiben würde: rigorose ANPASSUNG unserer Lebensweise an die Bedrohung mit Schwerpunktsetzung auf Prophylaxe – ohne große Hoffnung auf die von so vielen Zeitgenossen herbeigesehnte baldige Rückkehr zur früheren Normalität.
26.07.2020
Von drauß‘ vom Walde komm‘ ich her und muss euch sagen: Der Boden dort ist tiefgründig knorztrocken. Weil es in diesem Sommer immer wieder mal ein bisschen geregnet hat, ist bei manchem Zeitgenossen der Eindruck entstanden, wir hätten einen feuchten Sommer. Irrtum – die tatsächliche Niederschlagsmenge liegt (zB für meinen Westerwaldkreis) schon wieder erheblicbh unter dem langjährigen Mittel. Wenn es nicht umgehend viele Stunden oder einige Tage ergiebig und in einer für den Boden verwertbaren Form regnet (Landregen), dann können wir – jedenfalls in meinem unterwesterwäldischen Revier – die Pilzsaison 2020 wieder beenden noch bevor sie richtig begonnen hat. Und was die Wildbrombeeren angeht, so hat nach einer prächtigen Blüte sowohl bei der weiß blühenden kleineren wie auch der rosa blühenden größeren Art jetzt diese unschöne Entwicklung eingesetzt: Mit jedem Tag länger ohne Regen schrumpft die im August zu erwartende Saftmenge pro Stunde Sammelns.
Von den Bäumen mag ich gar nicht mehr reden. Die Fichtennotfäll-Kolonnen arbeiten nun auch samstags durch. Und mir ist in letzter Zeit obendrein ein Phänomen aufgefallen, über das ich noch nirgends etwas gelesen habe: Die inzwischen zahllosen Fichtenkahlschlagslöcher im Wald verändern deutlich auch die Verhältnisse im umliegenden Laubwald. Dort ist es heller geworden und windiger, was die Verdungstungsrate in die Höhe treibt. Welche Veränderungen sich in den unterirdischen Wassernetzen ergeben, kann man noch nicht beurteilen.
23.07.2020
Mit zunehmendem Alter passiert es immer öfter, dass ich selbst eigentlich spannende Romanstories und/oder inhaltlich durchaus interessante Sachbücher/-texte bald lustlos beiseite lege. Grund: Wenn der Autor/die Autorin 1A-Stoff nur in 4D-Sprachqualität transportieren kann, wird mir das Lesen zur Qual. Das ist, als würde im Fernsehen eine thematisch saustarke Doku mit verwackelten, über- oder unterbelichteten unscharfen Bildern und verkrachtem Knisterton gesendet.
Um nicht missverstanden zu werden: Es geht nicht um den Gegensatz einfache, allgemeinverständliche Sprache hier, und dort komplexe Fachsprache oder Hochdichtung. Auf beiden Feldern gibt es schlechtes und hässliches Schreiben/Sprechen sowie eben auch schönes, brillantes, packendes, bild- und atmosphäremächtiges Schreiben/Sprechen. Ein guter Inhalt ist verschenkt, wenn der Autor/die Autorin keine angemessene Sprache findet/beherrscht.
22.07.2020
Und plötzlich, seit gestern, propagiert Mister Trump mit Verve das Maskentragen als „patriotische Pflicht“ der US-Amerikaner. Wie kommt er zu diesem grundlegenden Gesinnungswandel? Hat ihn die Wissenschaft überzeugt, haben ihn die gewaltigen Infektions- und Todesraten erschreckt und zum Umdenken bewogen? Aber nein, es sind vielmehr die stetig sinkenden Umfragewerte, die ihn vier Monate vor der Wahl entsetzen. Es tut mir leid, das sagen zu müssen: Ich halte diesen Mann auf dem amerikanischen Präsidentenstuhl weniger für einen Idioten, sondern für ein völlig verkommenes Subjekt.
19.06.2020
Der nachfolgende verlinkte Text ist im gehörigen Unmut geschrieben über einige seltsame Zeitgenossen, die sich als mehr oder minder „radikale Linke“, gar als Marxisten begreifen/bezeichnen, beim Thema Klimawandel wie Corona-Seuche gleichermaßen allerdings auf eine Weise argumentieren und agieren, die mit „links“ herzlich wenig und mit marxistischer Analyse rein gar nichts zu tun hat: Sie leugnen einfach die objektiven Fakten. > Hier der Text
16.07.2020
Die Helden meiner späten Kindheit und nachherigen Jugend waren weit überwiegend Nichtweiße. Das schoss mir heute in der Früh durch den Kopf bei der Lektüre des dreiseitigen Artikels im Dossier der neuen „Zeit“ (Nr. 30/ 16. Juli). Der steht unter der Überschrift „Wie rassistisch sind Sie?“ Frage also an mich selbst: Wieviel Rassismus rumort noch in den Tiefen meines eigenen Hirns? > Kleine Betrachtung zum Thema
15.07.2020
Der revolutionäre Planungsrat unseres landwirtschaftlichen Wohn- und Arbeitskollektivs hat in lebhafter Nachtsitzung beschlossen: „Die angedachte Aufnahme der Eigenproduktion alkoholischer Getränke wird auf den Spätsommer 2021 verschoben. Da der Altersdurchschnitt der Hausgenossen/innen nunmehr 66 Jahre beträgt, erhalten diverse Umbaumaßnahmen im und am Haus zwecks Herstellung altersgemäßen Zuschnitts 2020 den Vorrang.“ *schnief*
10.07.2020
Nur wenige gute, aber sehr viele beunruhigende Nachrichten von der globalen Coronafront.
Gut: Die jüngsten Covid19-Ausbrüche in Koblenz und Euskirchen sind wohl harmloser als zunächst befürchtet. Massentestungen ergaben in beiden Fällen kein weitreichendes Infektionsgeschehen. Die jeweiligen Kollektivquarantänen sind aufgehoben.
Beuruhigend (Auswahl): Im Weltmaßstab nimmt das Infektiktionsgeschehen immer schneller immer größere Ausmaße an. Neue nationale Rekorde mit bislang nie dagewesenen Infektionsraten binnen 24 Stunden werden gemeldet u.a. aus USA (65551), Brasilien (42619), Mexiko (7280), Israel (zweite und deutlich stärkere Welle erschüttert das kleine Land; Neuinfektionen am Donnerstag: 1464), die Stadt Tokio… Anhaltend starkes Seuchengeschehen wird festgestellt für Russland, den indischen Subkontinent, Teile Indochinas, den gesamten lateinamerikanischen Raum. Vom afrikanischen Kontinent werden rasch steigende Ansteckungszahlen vermeldet, rund 500 000 (offiziell ermittelte Fälle) bis gestern. Australien verhängt wg, stark erhöhter Infektionsrate erneut sechswöchigen Lockdown über Melbourne. Hongkong schließt alle Kindertagesstätten und Schulen wg. gestiegener Neuinfektionsrate. Spanien hat wg überproportionalen Infektionsgeschehens die katalanischen Region Segrià und den galicischen Landkreis A Marina abgeriegelt. …
Wenig erfreulich sind auch jüngste Ergebnisse aus der medzinischen/virologischen Coronaforschung. Etliche Studien attestieren: Eine signifikante Anzahl der als „genesen“ Ausgewiesenen ist alles andere als gesund. Diverse Folgebeschwerden und/oder durch das Virus ausgelöste Nachfolgeerkrankungen sehr unterschiedlicher Form und Ausprägung sowie von noch völlig ungewisser Dauer sind nachgewiesen – dies selbst bei mäßig schweren bis leichten Covid19-Verläufen. Sehr unschön sind auch neue Hinweise mehrerer Studien, wonach möglicherweise bis wahrscheinlich Covid19-Infektionen mit leichtem oder unbemerktem Verlauf keine Garantie darstellen für eine längere Immunität gegen das Virus.
Also, liebe Leute: Nix ist vorbei und weiter Obachtgeben erste Bürger- wie Solidarpflicht.
08.07.2020
Um das noch einmal klarzustellen: Es gibt keinen auch nur ansatzweise ernsthaften Hinweis darauf oder gar handfesten Beweis dafür, dass Klimawandel wie auch Covid19-Seuche Erfindungen oder Aktionen irgendwelcher politischer oder ökonomischer Interessens-/Machtgruppen auf dem Planeten sein könnten. Den Umstand, dass nun diverse politische und ökonomische Akteure Nutzen und Kapital aus der kleinen Weltkrise (Corona-Pandemie) wie aus der großen (Klimawandel) zu schlagen versuchen, diesen Umstand im Nachinein als vermeintlichen Beweis für das Gegenteil herbeizuzerren, ist mehr als bemüht und mehr als naiv.
Es sei an einen altbekannten Mechanismus erinnert: Es ist ein Wesenszug des Kapitalismus seit jeher, aus JEDWEDER normalen oder besonderen Lage möglichst viel Honig zu schlürfen. Um nur ein Beispiel anzuführen: An den Börsen wird bekanntlich auf Missernten, Hungersnöte, Kriege, Zusammenbrüche, Bankrotte ganz regulär, aber in Leichenfledder-Manier sehr profitabel gewettet. Wer aus diesem Sachverhalt allerdings auf Klimawandel und Covid19-Seuche als bloß erfundenes Mittel zum Zweck schließt, hat weder den Kapitalismus noch die Funktionsweise von Wissenschaft noch die Realität überhaupt verstanden.
02.07.2020
Unschöne Nachrichten am Abend: Ausbruch einer zweiten Coronawelle in der Schweiz. Regierung in Bern verhängt Maskenpflicht und Einreisebeschränkungen (wieder). USA bricht erneut alle Rekorde: 50 000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden.
30.06.2020
„Nicht mit dir und nicht ohne dich“ nennt sich die aktuelle Ballettproduktion des Theaters Koblenz. Treffend bezeichnet dieser Titel den Zustand eines eigentümlichen Dazwischen, in dem die Tanzkunst zu Corona-Zeiten sagen wir: festhängt. Denn das Seuchenreglement hat einen Wesenskern des Balletts ausgeknipst: das Wechselspiel aus Körperberührung und Distanz. Der Koblenzer Ballettchef Steffen Fuchs machte nun aus der Not eine Tugend. Zu Bachs Goldberg-Variationen hat er jedem der 15 Mitglieder seiner Compagnie ein kleines Solo auf den Leib choreografiert. Die wurden vor schwarzem Hintergrund filmisch adaptiert, und stehen jetzt im Streamingportal des Theaters als 40-minütige Produktion zum (kostenpflichtigen) Abruf bereit. > Meine Besprechung (3900 Anschläge, kostenpflichtiger RZ-Text, 49 Cent)
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Sapperlottementkreuzdonnergewitter – das hat man nun vom Ruhestand: Muskelkater, so weit die Fasern reichen; die Knie zerschunden, die Schienbeine blau gefleckt; im Haar Zementstaub und Betonbrocken; die Finger mit Teerpampe verklebt und eine ganze Garnitur Arbeitsklamotten reif für den Müll. Weshalb, warum, wovon, wofür? Vierter Tag praktischen Einsatzes in so ungewohnten Zünften wie Tiefbauer, Maurer, Verputzer, Installateur … Kurzum: Kellerumbau, um jenen Raum zu schaffen, in dem ich demnächst mit der eigenen Saft- und Früchteweinproduktion beginnen will.