ape. Nochmal, weil selbst unter Menschen in dieser Sachen anhaltend Unsicherheiten grassieren, die der Covid19-Pandemie mit dem gebotenen Ernst begegnen: Nein, es gibt (zur Zeit) kein Mittel/Instrumentarium, das einen vollständigen individuellen Schutz vor einer Ansteckung böte. Was es gibt, ist ein Spektrum von Schutzmaßnahmen, die jede für sich einen – unter verschiedenen Bedingungen mal mehr mal minder großen – BEITRAG zur Reduzierung des Infektionsgeschehens oder zur Sicherung niedriger Infektionsraten leistet. Je mehr Maßnahmen von sehr vielen Menschen umgesetzt werden, umso höher der allgemeine Schutzeffekt, der sich aus der Summierung der diversen Maßnahmen ergibt; umso niedriger auch das Infektionsrisiko aller und jedes Einzelnen.
Für den Alltag ergibt sich dieser Summierungseffekt insbesondere aus den AHA- oder AHAL-Regeln: A = Abstand halten, H = Hygiene (vor allem Handhygiene) pflegen, A = Alltagsmaske tragen, L = Lüften (häufiges Stoßlüften aller benutzten Innenräume). Doch es gilt: Erst in der Summe entfalten diese Maßnahmen ihre maximale Schutzwirkung. Zugleich gilt: Auch die Einhaltung jeder Einzelmaßnahme hat schützende Wirkung, wenn auch mindere im Vergleich zur Summe der Maßnahmen.
Der verbreitete Einwand etwa, nur medizinische Mund-Nasen-Masken höherer Kategorie böten optimalen Infektionsschutz, ist im Grunde zwar richtig. Falsch ist allerdings die Schlussfolgerung, Alltagsmasken seien deshalb nutzlos und überflüssig. Denn gerade im Nahbereich – wenn also der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten wird oder werden kann (was im realen Leben sehr häufig auch ungewollt geschieht) – erbringen selbst einfache Masken als Tröpfchenfänger vielfach erwiesenermaßen einen durchaus relevanten Beitrag zum Infektionsschutz. Ähnliches gilt für die übrigen Basismaßnahmen des Seuchenreglements. Und nochmal: Keine dieser Maßnahmen bietet hundertprozentigen Schutz, doch jede für sich und alle zusammen leisten beträchtliche Beiträge zur Reduktion oder Kleinhaltung des Infektionsgeschehens.
Deshalb: Wer weitere Lockdowns vermeiden möchte und sich ein möglichst hohes Maß an Lebensnormalität wünscht, der/die möge sich vor allem an die simplen und für das Gros der Bevölkerung keineswegs unerträglichen AHA-/AHAL-Regeln halten.
Andreas Pecht