ape. Das wird so einigen Leuten hierzulande gar nicht gefallen, zeigt es doch, dass Lautstärke und Wirklichkeit zwei völlig verschiedene Dinge sind: Nach einer aktuellen repräsentativen Deutschland-Umfrage von infratest dimap im Auftrag des WDR halten mehr als zwei Drittel (67%) der Bevölkerung die deutschen Medien „alles in allem“ für „glaubwürdig“. Den höchsten Glaubwürdigkeitswert erreichen mit 81 % die öffentlich-rechtlichen Radiosender (ö-r Fernsehen 79%), die Tageszeitungen kommen auf 74 %. Weit abgeschlagen die Boulevardpresse (6 %) und diverse Plattformen im Internet wie Twitter (7 %), Facebook (7 %), Instagram (5 %).
Fast noch interessanter als die aktuellen Werte ist ihre Entwicklung über die vergangenen Jahre. Die gleiche Erhebung wird seit 2015 durchgeführt. In diesem Zeitraum – (und damit quasi parallel zum flutartigen Anwachsen der lautstarken Hass-, Hetz-, Fake-, Verdrehungs- und Realitätsverweigerungs“publizistik“ nebst „Lügenpresse“-Geschreis) – legten die Glaubwürdigkeitswerte für die öffentlich-rechtlichen Medien und die Qualitätszeitungen reihum beinahe kontinuierlich zu. Der Generalwert zB von 52 % anno 2015 auf jetzt 67%. Und dann auch noch das: Die Corona-Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens beurteilen 82 % der Befragten als gut oder sehr gut, die der Tageszeitungen 68%.
Dabei ist das Vertrauen der übergroßen Mehrheit in die ordentlichen Pressemedien weder blind noch bedingungslos, was schon in der Frage-/Antwortformulierung „alles in allem“ zum Ausdruck kommt. Und das gehört sich auch so für eine demokratische Öffentlichkeit. Es wird offenkundig auf breiter Front ein Unterschied gemacht zwischen: a) Medien, die immer wieder mal Fehler machen, dies und das bisweilen übertreiben oder in einem Kessel von Allzubuntem herumstaksen, deren seriöser Wesenskern aber dennoch die Beschaffung, Verbreitung, Ausleuchtung von Tatsachen, Fakten, Wahrheiten ist; und b) Medien, Foren, Propagandisten, deren Wesenskern das Leugnen, Verdrehen, Missintzerpretieren, Umlügen der Realitäten respektive Verbreiten von Falschnachrichten nach Maßgabe ihrer Ideologie oder Glaubenssätze ist.
Umfrageverfahren: Telefoninterviews, 1001 Befragte deutschlandweit, repräsentative Zufallsauswahl.
Quellen sind Infratest dimap, dpa, kress mediendienst, wdr