ape. „Schluss mit dem Gelaber und dem nutzlosen salamitaktischen Rumgezicke. MACHEN, sofort, alle!!!“ Was machen? „General-Lockdown in ganz Deutschland, hart, konsequent, drei bis vier Wochen lang.“
Grob auf einen Nenner gebracht, scheint das die neue Mehrheitsmeinung in der Bevölkerung Deutschlands zu sein. Dahin ist sie im Laufe der letzten paar Tage gekippt – der realen Entwicklung des Infektionsgeschehens, der Lage in den Krankenhäusern und der Corona-Sterberate folgend. Damit ist eingetreten, was Wissenschaftler, seriöse Mediziner und weitsichtige Zeitgenossen schon vor vielen Wochen prognostiziert hatten: Ab einer gewissen Größenordnung des Seuchengeschehens sind wir nicht mehr Herr des Verfahrens, sondern bestimmt das Virus quasi allein über den Diskursverlauf und unser Handeln.
Mit einem nahezu flächendeckend „DIFFUSEN“ Infektionsgeschehen auf hohem (und wieder deutlich wachsendem) Niveau ist Deutschland nun auf der ersten Ebene dieser Größenordnung angelangt. Heißt auch: Die Methode der Verfolgung/Unterbrechung einzelner Infekltionsketten ist weitgehend ausgehebelt und es müssen nun im Grunde ALLE gesellschaftlichen Kontaktbereiche als potenzielle Ansteckungszonen betrachtet werden – egal ob private Zusammenkünfte, Geschäfte, Einkaufszentren, Betriebe, Ämter …. Auch Kitas und Schulen nebst den Wegen dorthin sind längst nicht mehr auszuschließen: Erwiesen ist, die Infektionen unter Kindern und Jugendlichen sind seit dem Sommer um das 15-fache angestiegen; der Umstand, dass deren Covid19-Erkrankungen in hohem Maße symptomfrei verlaufen, verfälscht zwar das sichtbare Bild, das reale Gefahrenpotenzial indes bleibt. Was sich mit dem jüngeren Phänomen deckt, dass gerade in manch ländlicher Gegend zuletzt die meisten Fälle von Positivtestungen aus dem Feld Kitas/Schulen gemeldet werden.
Der Teillockdown im November hat sich als ungenügende und deshalb nunmehr als gescheiterte Maßnahme erwiesen. Es bestätigen sich schmerzhaft damalige Warnungen wie: „Es kann nicht sein und wird auch wenig nützen, der Gastro- und der Kulturlandschaft allein die ganze Last der Seucheneindämmung aufzubürden, quasi zu versuchen, sie stellvertretend für alle anderen Gesellschaftsbereiche die Kartoffeln aus dem Feuer holen zu lassen.“ Diese abwegige Zumutung hat nicht funktioniert, weshalb jetzt endlich alle ranmüssen.
Also: Schluss mit dem Gelaber und dem nutzlosen salamitaktischen Rumgezicke. MACHEN, sofort: General-Lockdown, kurz, aber hart. Ebenfalls MACHEN: Jeder Mann und jede Frau in eigenverantwortlicher Solidarität AHAL-Regeln so konsequent einhalten wie nie und Kontakte so rigoros einschränken wie irgend möglich. Die Zivilgesellschaft kann, soll, darf nicht warten, bis der letzte zaudernde Politiker zu Potte kommt, und eine Minderheit von Unbesonnenen/Gleichgültigen oder von realitätsfernen Quarkdenkern vielleicht vernünftig wird. Packen wir’s an.
Andreas Pecht