Portrait Andreas Pecht

Andreas Pecht – Kulturjournalist i.R.

Analysen, Berichte, Essays, Kolumnen, Kommentare, Kritiken, Reportagen – zu Kultur, Politik und Geistesleben

Guten Tag allerseits im Juli 2021

30.07.2021

In der heute erschienenen Folge 193 meiner Monatskolumne „Quergedanken“ geht es, selbstredend, um die entsetzliche Flutkatastrophe vom 14./15. Juli in Ahrtal und Eifel, NRW und Belgien. Das kann auch gar nicht anders sein beim Eingangstext für ein mittelrheinisches Magazin. Denn alle Leser*innen hier kennen die betroffenen Regionen, viele haben Verwandte, Bekannte, Freunde dort. Zudem: Neben der riesigen Solidariät mit den unendlich geplagten Nachbarn ist man sich in Westerwald, Taunus und Hunsrück, in Neuwied und Koblenz bewusst, dass jenes Unwetter nur wenige Kilometer weiter nach Osten oder Süden hätte driften müssen – man stünde nun selbst zwischen Trümmerbergen und hätte Tote zu beklagen. > Lesen Quergedanken Nr. 193 „Im Rinnsal lauert das Monster“


27.07.2021

2012 hatte ich Gelegenheit, an einer Rundreise mit Historikern und Archäologen zu den Relikten jüdischen Lebens in den drei SchUM-Städten am Rhein teilzunehmen. Anschließend schrieb ich einen Zeitungsartikel über einiges von dem, was ich dabei gelernt hatte. Der Text hob insbesondere auf die historischen Bedeutung der drei jüdischen Zentren in Speyer, Worms, Mainz vom 10. bis ins 14. Jahrhundert für das Judentum weltweit ab – ebenso auf die Bedeutung der Juden für die Entwicklung dieser Zentralregion des Heiligen Römischen Reiches. Anlässlich der heutigen (27.7.2021) Aufnahme des jüdischen Erbes der SchUM-Städte in die UNESCO-Welterbeliste habe ich den Artikel nochmal hervorgeholt und empfehle hiermit (nachfolgend) die Leküre. Er könnte manchem Zeitgenossen die Hintergründe in knappen 4300 Anschlägen verständlicher machen. > Die alten jüdischen Zentren am Rhein sind nun Weltkulturerbe


26.07.2021

Es ist so eine Sache heutzutage mit den „Jahrhundert-Naturkatastrophen“. Ein Jahrhundert ist inzwischen auf wenige Wochen oder Tage zusammengeschrumpft. Seit der verheerenden Sturzflut hierzulande im Westen am 14./15.7. sind eingetreten: Erneute Rekordflut in Teilen Belgiens; in Zentralchina binnen 48 Stunden Sturzfluten nach Regenmengen „wie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen nicht“; in der indischen Provinz Goa bringt der Monsun Wassermassen „wie noch nie“ mit sich. Und schaut man auf das erste Halbjahr 2021 fallen u.a. ins Auge: Rekordwärme in der Arktis und in Sibirien, Rekordzahl an Feuern in Sibirien und Teilen der USA, Hitzerekorde in den nördlichen USA und Kanada, Rekorddürre in Madagaskar ….


20.07.2021

Jeden Tag höhere Zahlen von Todesopfern der Sturzflutkatastrophe im Westen (aktuell 169 in RLP und NRW), neue Bilder und Hiobsbotschaften über das Ausmaß der Infrastruktur-Zerstörungen dort sowie der Verluste an privatem Hab und Gut. Natürlich, die entsetzlichen Ereignisse haben unzählige wichtige Fragen aufgeworfen, die zeitnah zu diskutieren sind, die rascher Antworten und deren wirkmächtiger Umsetzung bedürfen – hinsichtlich Klimaschutz sowie Anpassung an den bereits laufenden Klimawandel – vom Katastrophenschutz über neue, erweiterte Hochwasserschutz-Konzepte bis hin zu kommunalen Bebauungsplänen und privaten Baumaßnahmen. Doch im Augenblick noch hat etwas anderes Vorrang: retten, bergen, räumen, zupacken, helfen, unterstützen. > Ganzen Text lesen „Erst helfen, dann analysieren und diskutieren“


15.07.2021

Hochwasser/Sturzfluten: Katastrophenalarm an der Ahr und in der Eifel; Häuser unterspült, ein halbes Dutzend eingestürzt; 4 Tote und etliche Vermisste; Menschen müssen von Hausdächern gerettet werden …. Die Situation dort war in der Nacht furchtbar, ist heute noch sehr ernst. Auf der anderen Rhein-Seite, hier bei mir im Unterwesterwald, keine Probleme. Es regnete gestern zwar ganztägig aus- und ergiebig Bindfäden, Sturzfluten blieben indes Gott sei Dank aus. Allerdings: Das meiste des Wassers von drüben wie hüben fließt mittlerweile über vollgesogene Bodenoberflächen ab und landet schließlich im Rhein. Beträchtliche Hochwassergefahr.


13.07.2021

Und wieder gab es eine Menge Regenstunden in den vergangenen Tagen, von mir genutzt für die malerische Passion. Kunstfreunde erkennen unschwer, bei wem ich Motive/Teilmotive für meine jüngsten drei Malversuche abgekupfert habe und welche Eingriffe ich mir gegenüber den Vorlagen teils erlaubte. > Die drei Bilder hier


12.07.2021

So, das Fußball-Dingens wäre durch. Obwohl selbst nie ein berauschter Fan dieser Sportart (ich mach’s halt lieber mit den Händen), habe ich heuer ein gutes halbes Dutzend Spiele angeschaut, stets in der Hoffnung auf fußballerische Könnerschaft in inspirierten, interessanten, spannenden Matches. Denn dafür habe ich durchaus einiges übrig – wobei mir meist ziemlich egal ist, wer gewinnt, wenn es nur verdient ist. Einzige Ausnahme: Mein Herz neigt dazu, für muntere, mutige, engagierte und ordentlichem Sportsgeist folgende Außenseiter zu schlagen. Das ganze Gedöhns um den vermeintliche Fight zwischen Nationen geht mir völlig am A… Allerwertesten vorbei.

Letzteres nun auch bei Olympia, dessen Leichtathletik-Sparte mich als dazumal jugendlicher Leistungshochspringer (auf badischem Regionalniveau) naturgemäß mehr anzieht als das Gekicke. Meine Aufmerksamkeit und bisweilen Begeisterung gilt Leistung, Technik, Geschick, Form der jeweiligen Sportsleute. Der Medaillenspiegel indes interessiert mich nicht die Bohne. Aber vorweg sei festgehalten: Hut ab vor den Japanern! Haben sich von niemandem dreinreden lassen, angesichts der pandemischen Gefahren auf den Zustrom von Zuschauermassen zu verzichten.

***

Eine Sache muss ich nachträglich noch loswerden, die Fußball-EM betreffend: Werte TV-Spielkommentatoren, es ist ja nett, dass ihr bei jedem Spiel fortwährend euren gewaltigen Fundus an Wissen über die Fußballhistorie mit uns geteilt habt. Etwas Geschichtsbildung kann schließlich selbst in Sachen Sport nicht schaden. Die allerdings bei euch vielfach aufscheinende Annahme, vor 30, 40, 50 oder mehr Jahren stattgehabte Dramen, Tragödien,  Schicksale resp. Triumphe auf dem Fußballfeld könnten über irgendwelche tiefenpsychologische Pfade das je aktuell laufende Spielgeschehen wesentlich beeinflussen, diese Annahme scheint mir doch etwas weit hergeholt. Zumal die heutigen Akteure auf den Plätzen zur betreffenden Zeit noch gar nicht geboren waren, oft nichtmal deren Eltern. Oder wie es meine Mitzuseherin mehrfach formulierte: „Was reden die denn da für ein absurdes Zeug?“


04.07.2021

Seit 26 Stunden habe ich nun die Volldosis des Ami-Stoffes intus. Und wie bei der Erstimpfung „plagen“ mich als Nebenwirkung in flottem Wechsel Fressattacken süß/deftig, Schlafanfälle, Libidoausbrüche, Sangeslüste. Ist schon ’ne seltsame Type dieser Bill Gates.


02.07.2021

In der weltberühmten 1a-Erdbeer-Anbaulage Wittgert/Unterwesterwald läuft die Erdbeerernte auf Hochtouren. Die Früchte sind kleiner als in den Vorjahren, die Gesamtmenge aber ist erheblich größer. Allerhand von dem Zeug haben wir schon gefuttert auf Kuchen, im Quark, gezuckert pur – und 16 Gläser Konfitüre (mit Fruchtstücken) sind bereits im Kasten. Ende nicht absehbar. Und wenn wir von dem Süßkram genug haben, ernten und essen wir derzeit abwechselnd oder durcheinander Spitzkohl, Radies, Gurken, Möhren, Rote Beete, Brokkoli, Zuckererbsen, Zwiebeln, Kohlrabi, Fenchel, Frühkartoffeln sowie Kopfsalat in unbegrenzter Menge. Wobei letzterer inzwischen scharf schießt. Was noch fehlt, sind vor allem Tomaten; die brauchen noch ein bisschen. Schönes Wochenende allerseits – das mir (Freude!), auch die zweite Moderna-Impfung bringt.


01.07.2021

Nur mal so: 14 Grad, derzeitige Hochsommertemperatur hierorts um 17 Uhr. Gleichwohl ist die nächste Gewitterwelle mit lokalem Starkregenpotenzial bereits avisiert. Derweil brüten Teile der nördlichen USA und Kanadas unter einer Hitzeglocke mit dort bisher noch niemals gemessenen 45 bis fast 50 Grad.


30.06.2021

Den hiesigen Fußballfreund*innen zum Trost für ein überwiegend nur mittelklassiges Spiel, bei dem gestern halt die etwas besser spielende Mannschaft gewonnen hat: Nr. 192 meiner Monatskolumne „Quergedanken“. Die geht natürlich alle an, denn sie befasst sich mit einer der schönsten und zugleich wichtigsten Seite der Zwischenmenschlichkeit, der körperlichen Kommunikation zwischen Leuten, die sich mögen. „Sind wir unterkuschelt?“ befragt die Wissenschaft unsere moderne Lebensweise. Und kommt leider zu dem Ergebnis: Ja, beträchtlich. Und im Zuge der Pandemie haben selbst sonst obercoole Zeitgenossen gemerkt, dass ihnen manche Berührung doch ganz schön fehlt. > Lesen „Anfassen, umarmen, streicheln, kuscheln, küssen, knutschen …“

Andreas Pecht

Kulturjournalist i.R.

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