ape. Die vierte Corona-Welle rollt. Leider, aber nicht überraschend, muss man sagen. Doch sie hat fast zwei Monate früher begonnen als allgemein erwartet. Das Infektionsgeschehen hierzulande nähert sich dem exponentiellen Wachstum. Gut 40 % der Bevölkerung haben noch keinen Impfschutz, darunter auch jene rund 10%, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können.
Was nun machen?
1. Das Falscheste: So tun, als wär‘ nichts. Munter dahinleben wie in Vor-Corona-Zeiten. Herumeiern und eine Ablenkungs- resp. Entlastungsdiskussion um Noch-Wert oder vermeintlichen Nicht-Wert der Inzidenzen führen.
2. Das Allermindeste adhoc: Bemühen um Infektionsminimierung = allgemeine Durchsetzung von GGG + Intensivierung bzw. Reaktivierung der AHAL-Regeln auf breiter Front.
3. Sich erinnern bzw. endlich zur Kenntnis nehmen: a) Impfung ist der beste Schutz für sich und andere, der optimale Beitrag zur Seucheneindämmung, obwohl b) die Impfung bekanntlich keinen 100-prozentigen Schutz bietet. Auch Geimpfte können sich (im Durchschnitt der Vakzine zu 10 bis 20 %) anstecken und dann ansteckend sein. c) Gleichwohl ist ihr Risiko für einen Schwer- oder Schwerstverlauf erheblich (um 90 %) kleiner als bei Nichtgeimpften. Allerdings: Jüngste Erkenntnisse zeigen, dass einige derer, die sich trotz Impfung mit der Delta-Variante angesteckt haben, nach einem harmlosen Akutverlauf Longcovid-Symptome entwickelten. Bei den Nichtgeimpften liegt der Longcovid-Anteil indes 30 bis 50 mal höher.
4. Aus unter 3. genannten Gründen plädiere ich für Weiterführung der kostenlosen Tests. Auch hielte ich es für leichtfertig, die Impfzentren alsbald zu demontieren. Denn: Der Zeitpunkt rückt näher, da die zuerst Geimpften (Februar bis Mai) ihren Immunschutz weitgehend verloren haben. Heißt: Zeitnah werden Millionen Drittimpfungen fällig und man dürfte dann froh sein, die Kapazitäten der Impfzentren zur Verfügung zu haben.
P.S.: Wie sagte eine Dame neulich bei einer Straßenumfrage im Fernsehen: „Ich bin kerngesund, wieso also sollte ich mich impfen lassen?“ Mein Zuruf aus dem Wohnzimmersessel: „Ei du Dollkopp, damit du möglichst gesund bleibst und das Risiko minimiert wird, dass du andere ansteckst! Herr, lass es Hirn regnen.“