Portrait Andreas Pecht

Andreas Pecht – Kulturjournalist i.R.

Analysen, Berichte, Essays, Kolumnen, Kommentare, Kritiken, Reportagen – zu Kultur, Politik und Geistesleben

Guten Tag allerseits im Januar 2023

31.01.2023

Feine Sache. So allmählich finde ich wieder in den alten Bewegungsrhythmus, der mich über Jahrzehnte begleitet hatte, nach meinem elenden Sturz vor fast drei Jahren dann aber leidlich aus dem Tritt gekommen war. Der Rhythmus geht so: Im Schnitt an fünf Tagen pro Woche je ein bis zwei Stunden stramm durch den Wald marschieren. Die neuzeitliche Selbstoptimierungskultur würde solchen Usus wohl als „Training der Ausdauer“ verbuchen und mit allerhand Gerätschaften zeitlich, örtlich, physiologisch vermessen. Ich bin schon einfach losmarschiert, mal diese, mal jene Runde, da war der Begriff Selbstoptimierung noch völlig unbekannt und gab es auch die digital-elektronischen Vermessungsgerätschaften für jedwede Leut‘ noch nicht.

Nach besagtem Sturz und bis zum Anschlag verdrehten Bändern des rechten Fußes, war ich wochenlang an Krücken und hernach noch einige Monate am Stock gegangen. An vorsichtige Wiedereroberung der Pfade, halbwild unebenen oder geschotterten Wege meines Waldrefugiums konnte ich erst nach Gewöhnung an die Nordic-Walking-Stecken denken. Der Fuß ist inzwischen längst wieder in Ordnung, aber die beiden Stecken mag ich mir nicht mehr abgewöhnen. Der Waldschrat ist nun allemal vierfüßig unterwegs – in nicht minder flottem und schweißtreibendem Gang, selbst querwaldein, als vor dem Unfall.

Ja, ja, ich seh‘ sie gleich grinsen und höre sie lästern, die lieben Zeitgenoss*innen, ob des vermeintlichen „Altleutesports“ und seines „lächerlichen Aussehens“. Denen, die da grinsen und lästern, sei zugerufen: Ihr habt keine Ahnung – von den wirkmächtigen zusätzlichen Trainingseffekten dieser Vierfüßigkeit für Arm- und Rückenmuskulatur; von der zusätzlichen Tritt- und Gangsicherheit auch in schroffem Gelände. Und was das Aussehen angeht: Das ist mir völlig egal. Denn: Bin ich auf Waldtour oder stolziere ich über den Miss-/Mister-World-Laufsteg?


29.01.2023

Zeit meines Lebens die immer gleiche Grundstimmung so Ende Januar und den Februar hindurch: Ungeduld. Keine Lust mehr auf kalt und dunkel. Warten auf den Frühling.


27.01.2023

Es sei allseits ein gemächliches, stressfreies Wochenende gewünscht. Diesmal statt eines Grußes aus der Malstube, einer aus der Schreibstube: Folge 211 meiner Monatskolumne „Quergedanken“, heute im mittelrheinischen Magazin „Kulturinfo“ erschienen unter der Überschrift „Nun macht doch mal langsam“. > Ganzer Text hier (freier Lesetext, 3400 Anschläge)   


25.01.2023

Titel: „Herbstliche Mosellandschaft mit Frühnebel“. Frei nach einem Panoramafoto von Jens Weber. (70 x 29 cm, Acryl auf Leinwand). 25.1.2023 (c) Andreas Pecht

Zwecks Wiedererlangung innerer Ruhe habe ich am Morgen zwei Stunden lang endlich dieses Flachbreit-Bild fertig gemalt.
Wahrscheinlich zog sich bisher keine meiner Malarbeiten so lange hin wie diese. Etwa drei Wochen stand das Bild in unterschiedlichen Phasen der Nichtvollendung auf der Staffelei. Wiederholt drohte ich die Lust daran gänzlich zu verlieren. Denn was beim ersten Blick aufs Foto ein schönes, doch nicht allzu schwer realisierbares Motiv zu sein schien, erwies sich malerisch – mit seiner Rundperspektive und vielfach verschieden nach vorne, hinten, unten, oben, zur Seite ausgeprägten Fall- und Steigwinkeln der Wingertparzellen – bald als vertrackte Kniffeligkeit.

Obwohl ich die Anzahl der Parzellen wie auch die teils extremen Herbstfarbtöne gegenüber der Realität mindestens halbiert habe und die Rebreihen nur recht grob skizziert, blieb es – wie bei allen Landschaftsbildern, die sich (noch) nicht vollends etwa zur expressionistischen Freiheit im Umgang mit den Millionendetails der Natur durchringen können – doch eine mühselige Kleinklein-Geduldsarbeit. Landschaftsmalerei und ich: Beste Freunde werden wir wohl kaum.


24.01.2023

Egal worüber man spricht oder schreibt, sobald Sprecher*in oder Schreiber/in dabei eine gegenderte Sprachform benutzen, gibt es teils beträchtliche Aufregung von wegen vermeintlicher „Sprachverhunzung“. Schlussendlich jedoch ist der Streit ums Sprachgendern ein müßiger Streit. Weil: Die seit ewigen Zeiten sich ständig im quasi automatischen Selbstlauf verändernde Sprache sich darum nicht schehrt. Denn sie vollzieht mit eigenen Veränderungen einfach die Veränderungen der Lebensrealität nach. Und da die Herrschaft des Mannes über Frau und Gesellschaft in der Realität sich dem Ende zuneigt, geht auch die aus den bisherigen Verhältnissen hervorgegangene Sprachsdominanz des generischen Masculinums unausweichlich ihrem Ende entgegen.

Die Schwierigkeiten vieler Menschen mit diesem natürlichen Anpassungsprozess rühren vornehmlich vom an lebenslanger GEWOHNHEIT hängenden Sprach- und Schriftbildgefühl. Obwohl auch ich selbst immer wieder mal über die Genderei stolpere, sehe ich die Entwicklung sehr gelassen, denn es kommt in diesem Fall unaufhaltsam, wie es kommen muss. Und Schrittchen für Schrittchen passe ich meine Sprach- und Schreibgewohnheit an – mal diese, mal jene Form des ja noch im freien Erprobungsstadiums befindlichen Sprachgenderns abschmeckend.


23.01.2023

Nun ist auch meine zweite Kritik vom Wochenende veröffentlicht, erstmal im online-Dienst der Rhein-Zeitung. Und so beginnt mein Text: „Die gute Nachricht vorweg: Am Theater Koblenz lässt die Inszenierung von Friedrich Hebbels „Maria Magdalena“ Klara nicht sterben. Statt sich wie im Original in den Brunnen zu stürzen, entzieht sich die vorehelich geschwängerte junge Frau hier der vom väterlichen Moralkodex aufgetürmten Zwangslage durch Flucht in die Welt hinaus. Zuviel verraten? Na ja, eine gar so große Überraschung ist diese Schlusswendung kaum. Eher das Mindestmaß dessen, was man bei einer 2023er Betrachtung des „bürgerlichen Trauerspiels“ von 1846 an Hoffnungsschimmer auf frauliche Selbstbehauptung erwarten darf.“ > Ganzen Artikel lesen (4400 Anschläge, kostenpflichtiger RZ-Text)


21.01.2023

So ist das heutzutage: Da sind die Kollegen in der Zeitungsredaktion schneller als die (gedruckte) Tageszeitung selbst. Meine heute geschriebene Besprechung des gestrigen Anrechtskonzerts ist online bereits publiziert und beginnt derart: „Wer am Freitag von den umliegenden Höhen zum Anrechtskonzert der Musik-Instituts in die Koblenzer Rhein-Mosel-Halle kam, brachte schon die rechte Einstimmung für den ersten Programmpunkt mit. Die Rheinische Philharmonie eröffnet den Abend unter Stabführung ihres Chefdirigenten Benjamin Shwartz mit der 6. Sinfonie von Jean Sibelius. „Wintersinfonie“ wird das Werk bisweilen genannt, deren Atmosphäre zu Straßen mit geschlossener Schneedecke und verschneiten Landschaften passt. …“ (3900 Anschläge, kostenpflichtiger RZ-Text) > Ganzen Artikel lesen


20.01.2023

Es sei wieder allseits ein behagliches Wochenende gewünscht – diesmal winterlicher Manier. Aus der Malstube gibt’s nix zu sehen. Meine Buchillustration ist zwar fertig, liegt aber jetzt bei Autor und Verlag zur Begutachtung und Entscheidung.

Bei mir wird das nix mit der Behaglichkeit, denn wie pflegte Theodor Fontanes Haushälterin in solchen Fällen Besucher abzuweisen: „Der Herr haben heute Kritik“. Ich habe an diesem Wochenende gleich Doppelkritik, denn das gesamte Pensum meiner rentnerischen Monatskritikkür für die Zeitung fällt hintereinander auf Freitag, Samstag, Sonntag.

Heute Anrechtskonzert beim Musik-Institut Koblenz mit dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie unter Stabführung von dessen Chefdirigent Benjamin Shwartz. Auf dem Programm stehen Sibelius‘ 6. Sinfonie, Tschaikowskis 6. Sinfonie (Pathétique) sowie die Burleske für Klavier und Orchester d-Moll von Richard Strauss. Der Klavierpart war ursprünglich Alexander Krichel zugedacht, der krankheitshalber aber kurzfristig von Tamara Stefanovich vertreten wird. Am morgigen Samstag geht es am Abend ins Theater Koblenz zur Premiere von Hebbels bürgerlichem Trauerspiel „Maria Magdalena“.

Unschön, dass für den Abend starke Schneefälle und glatte Straßen vorhergesagt sind. Seit 37 Kritikerjahren hasse ich Dunkelfahrten durch die hiesigen Mittelgebirge nach Koblenz oder Rhein-Main oder Bonn/Köln bei Wintereinbrüchen. Da war schon manches Abenteuer dabei, auf das ich gerne verzichtet hätte.


19.01.2023

Es schneit, was das Zeug hält, und der weiße Krempel bleibt auch noch liegen. Weshalb ich mich heute – ausgenommen zum pflichtgemäßen Schneeräumen – von niemandem vor die Tür jagen lasse. Das bietet Gelegenheit, die von mir gewünschte Buchillustration zu vollenden und (!!Achtung Erinnerung an schreibende Kollegen/innen!!) die Jahresmeldung 2022 an die VG-Wort auf die Beine zu stellen. Früher kam da gut ein 13. Monatsumsatz bei raus. Jetzt so als Ruheständler dürfte der Auszahlungsbetrag gerade noch für sechs bis neun Monate Stromrechnung reichen. Immerhin.


16.01.2023

Die allgemein gewordene Praxis der schnellschnellen Zurufkommunikation vor allem in den Sozialen Netzwerken verstärkt u.a. dieses unschöne Phänomen ungemein: Man liest nicht mehr, was tatsächlich geschrieben steht, sondern was man glaubt, das geschrieben stünde. Das ist im Grunde eine sehr alte Erscheinung, die im Zeitalter der digitalen Netzkommunikation allerdings ein schleichender Gewöhnungsprozess hin zum Massenphänomen geworden ist. Dazu eine kleine Anmerkung > „Schludrigkeit beim (auch eigenen) Lesen und Schreiben“


13.01.2023

Es sei allseits ein, trotz feucht, fröhliches Wochenende gewünscht. Oder eben ein feucht-fröhliches.

Aus der Malstube gibt’s diesmal nix. Habe mich in eine herbstliche Weinlandschaft an der Mosel verbissen. Beim ersten Blick auf das Modell stehende Breitwandfoto schien die Aufgabe recht simpel. Das flurbereinigte verzerrte Schachbrettmuster der unterschiedlich großen und vielfarbig verschiedenen Wingerte rund um einen Berg und bis zum Horizont erweist sich dann aber als ziemlich vertrakte Angelegenheit. Außerdem muss ich diese Arbeit jetzt wegen einer anderen beseite legen: Man hat sich von mir die Illustration der Titelseite eines demnächst erscheinenden Erzählbandes gewünscht. Weil sowas noch nie gemacht, wird es wohl einige Anläufe brauchen.


12.01.2023

„Pffffa“, „buubaffftatata“, „zzzschschkrnx“: Mit diesen Bemerkungen nahm meine elektrische Espresso-Maschine Marke einfach Saeco von Philipps die Kaffeebestellung zur Mittagszeit entgegen. Oder genauer gesagt: Nahm sie nicht entgegen, sondern fiel unversehens ins Koma. Selbiges entpuppte sich nach genauerer Untersuchung des Geräts indes als finales Nirwana. Exodus totalis nach nur läppischen 11 Nutzungsjahren – enttäuschend.

Da bei mir die Espresso-Maschine wie Kühlschrank, Herd und Kloschüssel zu den unverzichtbaren Basiseinrichtungen des Haushalts gehört, musste also – subito! – eine neue her. Stolze 169 Euro habe ich für eine fabrikneue DeLonghi investiert – einen Spezialisten, der nichts anderes tut und kann als Espresso einfach, doppelt oder dreistöckig zu bereiten sowie nötigenfalls mit purer Dampfkraft Milch aufzuschäumen. Wie immer war die Erstinbetriebnahme nach Handbuch ein lautstark von bester deutscher Kraftsprache begleitetes Unterfangen. Aber: Der erste Espresso hat dann prima geschmeckt. Das Leben kann also weitergehen.


11.01.2023

Zwei bemerkenswerte Meldungen in den heutigen Abendnachrichten.

1. Das Weltwirtschaftsforum hat sich – auf der Basis der Einschätzung von 1200 Analysten – zu der Anschauung durchgerungen, dass der Klimawandel die größte Herausforderung und Gefährdung für die nächsten Jahre/Jahrzehnte darstellt; nicht zuletzt auch für die Entwicklung der Weltwirtschaft. Und: Die bisher ergriffenen Maßnahmen zur Begrenzung des Klimawandels seien völlig unzulänglich. Sagt eine Institution, die radikalen Öko-Denkens gewiss gänzlich unverdächtig ist.

2. Der Gaspreis bricht seit Tagen am Einkaufsmarkt regelrecht ein. Aktuell liegt er gar um rund 20 Prozent unter dem Niveau, das vor Beginn des Ukraine-Krieges herrschte. Marktbeobachter gehen davon aus, dass das Niveau zumindest in diesem Jahr ähnlich niedrig bleiben wird. Schaun mer mal, wie lange es dauert, bis von diesem Preissturz etwas bei den Endverbrauchern ankommt. Und: Die gewonnene Zeit könnte genutzt werden, um durch Beschleunigung der Energiewende die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern flott zu verkleinern.

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Gute Wahl zum UNwort des Jahres: „Klimaterrorismus“. Man mag zu Kartoffelbreiwürfen auf das Schutzglas von Kunstwerken oder Festkleben an deren Rahmen bzw. auf Straßen stehen wie man will. Derartige Protestaktionen als Terrorismus zu bezeichnen, ist gleichwohl abwegig, absurd, geschichtsvergessen – setzt sie verbal einerseits unstatthaft gleich mit dem tatsächlich gewollt mörderischen Terrorismus von RAF, Islamisten u.a. bis hin zu Staatstyranneien und verharmlost andererseits so zugleich den tatsächlichen Terrorismus.


09.01.2023

9.1.2023 (c) Vera Apel

Drei Stunden nach Veröffentlichung meines Gemäldes „Gell, do guckscht“ (s.u.) hatte die von mir als Motiv gewählte Westerwälderin Vera Apel ihrerseits diese launige Replik mit meinem Konterfei gemalt. So haben wir denn, was ich ganz famos finde, ein renitent-beklopptes Duo aus clowneskem Weibsbild und zerzaustem Zausel beisammen.

***

Zum Wochenstart aus der Malstube ein aufmunternder Schmunzler unter dem Titel „Gell, do guckscht“. Das Bild ist ein Produkt der bei mir gewöhnlich etwas schlafarmen Nächte um Vollmond herum, wie wir sie übers Wochenende hatten. Modell stand das Selfie einer befreundeten Dame aus dem Westerwald, die seit vielen Jahren u.a. mit Clownerie befasst ist – und also das humorige Grimassieren und Ausstaffieren quasi im Blut hat. Ja, ja, ich klaue alles, was nicht niet- und nagelfest ist, wenn es mir als Malmotiv zusagt.

Titel „Gell, do guckscht“. 40 x 50 cm, Acryl/Aquarell auf Leinwand. 9.1.2023 (c)Andreas Pecht

08.01.2023

Ich wünsche ein munter vergnügtes und/oder behagliches, jedenfalls so oder so „trotz alledem und alledem“ lustvolles erstes Vollwochenende 2023 gehabt zu haben. Dazu aus der Malstube als Gruß meine erste Arbeit im neuen Jahr: „Zwei junge Frauen“ (Acryl auf Leinwand, 50 x 60 cm) – angeregt von Renoirs Ölgemälde „Zwei Mädchen“ von 1881, dann aber sehr frei ins Heute transformiert. Schönen Restsonntag.


01.01.2022

Tach zusammen. Ich hoffe, es sind alle halbwegs wohlbehalten im neuen Jahr angekommen. Dann packen wir’s mal an, dieses 2023. Mein erster Tag begann mit einem zweistündigen strammen Waldmarsch (neudeutsch heißt das wohl powerwalking). Was nicht etwa einem Neujahrsvorsatz geschuldet war, sondern mir bei Temperaturen über 3 Grad, mäßiger Windlage und von oben her trocken seit jeher ein Bedürfnis ist. Ich habe mir fürs neue Jahr nur eine einzige Sache vorgenommen: Arrangiere dich ohne Verbiesterung, gelassen und wohlgemut mit dem letztlich unabwendbaren Umstand, dass der fortschreitende Alterungsprozess naturgemäß einen Rückbau der Kräfte, mancherlei Altersgebrechen und -krankheit mit sich bringt und in wachsendem Maße bringen wird. > weiterlesen „Mein Vorsatz für 2023: Nicht mit dem Altern hadern“



30.12.2022

Folge 210 meiner Monatskolumne „Quergedanken“ im Januarheft des mittelrheinischen Magazin „Kulturinfo“ ist mein letzter Beitrag für dieses Jahr und zugleich der erste fürs nächste. Weshalb das Erscheinen jetzt auch genutzt sei, allseits einen guten Rutsch hinüber nach 2023 zu wünschen. Der Text dreht sich um die Frage: Singen, tanzen, feiern, lachen in Zeiten von Krieg, Terror, Not, Unterdrückung – geht das, darf man das? > Quergedanken 210 „Trotz alledem und alledem“ (freier Lesetext)


27.12.2022

So, Weihnachten wäre geschafft. Wir sind „zwischen den Jahren“ angekommen, wie die Tage bis Neujahr volkstümlich genannt werden. Für mich hieß das seit 1998: Schreibtischarbeit – Fertigstellung meines alljährlichen „Neujahrsessays“, auf dass der ganzseitige Beitrag am ersten Werktag des neuen Jahres in der Rhein-Zeitung erscheinen kann. 23 mal war das der Fall, wurde der Leserschaft zum Jahresbeginn ein analytischer Nachdenktext aus meiner Feder geboten über jüngere Tendenzen der hiesigen Gesellschafts- und der Menschheitsentwicklung respektive zu Grundfragen der Zivilisation.

Nun ist Schluss damit, heuer und künftighin gibt es kein Neujahrsessay mehr von mir. Ich habe, endgültig im Ruhestand angekommen, aus eigenem Antrieb diese Pflicht aufgegeben. Mir selbst war sie jedesmal eine der wichtigsten Arbeiten des Jahres, die lange vor Weihnachten mit Recherchen, Überlegungen, Konzeptionen, Rohtextformulierung begann, um dann zwischen den Jahren daraus ein druckreifes Essay zu machen. Es kommt nun zwar kein Neujahrsessay mehr von mir, aber die 23 alten Texte, die überwiegend auch noch nach Jahren denkanstößigen Charakter hinsichtlich der großen Strömungen des Zeitgeschehens haben, stehen als freie Lektüre für alle Interessierte zur Verfügung > Liste der Essays hier (bei Anklicken der jeweiligen Überschrift erscheint der ganze Texte


>>> „Guten Tag allerseits“ in den Vormonaten

Andreas Pecht

Kulturjournalist i.R.

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