Und so beginnt meine Besprechung des aktuellen Ballettabends am Theater Koblenz:
Die Eigenart der neuen Ballettproduktion lässt sich gut mit einem Blick auf den dominanten Kostümtypes umreißen: Dorit Lievenbrück hat dem Gros des Ensembles den Oberkörper eng und streng umfassende Tops schneidern lassen, die – bei Männern und Frauen gleichermaßen – von der Hüfte an übergehen in luftig leicht und halbtransparent den Unterkörper bis zur halben Wade umspielende Röcke. Strenge Form hier, Freiheit und Lockerheit da. Die stramme Strukturiertheit Bach’scher Musik und die Ausdrucksdisziplin klassischen bis neoklassischen Tanzstils treffen worauf? Auf die Lust des choreografierenden Ballettchefs Steffen Fuchs, mit jener oft unterschätzten Komponente zu spielen, die beidem ebenfalls innewohnt: Emotionalität jenseits religiöser Inbrunst oder kanonisierter Beziehungsetikette. Herausgekommen sind 70 pausenlose, buchstäblich bildschöne Minuten „Im goldenen Schloss“. (…)
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