ape. Fragt mich heute ein Bekannter, ob denn aus all meinen Mühen in unserem Gemüsegarten auch ein Mehrwert, eine Entlastung, für die Haushaltskasse herauskomme. Oder ob es sich am Ende doch bloß um eine nette und gesunde hobbymäßige Passion handle, die womöglich zusätzliches Geld kostet. Darüber hatte ich mir bis dato noch nie den Kopf zerbrochen, weil der eigene Gemüsegarten und die Arbeit damit so selbstverständlich zu unserer Lebenswelt und Lebensqualität gehören wie Bücherlesen und Musikhören.
Aber gereizt hat sie mich schon, die Gartenmehrwert-Frage. Also Pi mal Daumen eine ganz grobe Bilanz. Irgendwas um ca 200 Euro muss ich pro Saison in meine Landwirtschaft stecken. Je nachdem ob Werkzeuge zu erneuern oder Hochbeete nachzurüsten sind oder nicht, etwas mehr oder weniger. Wofür sonst? Für Saatgut und Setzpflanzen (ich ziehe keine Setzlinge selbst, dafür fehlen Bedingungen, Geschick und Geduld); für Gesteinsmehl und Sand zur Verbesserung unseres Lehmpampebodens; für Kordel und Kletterstangen; für Schachtelhalmkonzentrat und Schmierseife ( = Spritzmittel im Invasionsfall); plus diversen Kleinkram. Dünger brauche ich im Regelfall keinen zu kaufen, den liefern Nachbarpferde, unsere Hühner und der Komposthaufen.
Und was bringt der Garten nun an Geldwert ein? Im groben Durchschnitt: 6 bis 7 Monate Vollversorgung des Zwei-Personen-Haushalts mit Salat und Gemüse (inkl. Kartoffeln) in hoher Bio-Qualität. Was ergibt das in Euro und Cent? Keine Ahnung. Frage in die Runde an diejenigen, die Salat und Gemüse (Bio) im Geschäft kaufen: Was müsst ihr pro Monat dafür berappen? Ich gehe jedenfalls davon aus, dass aus der 200-Euro-Investition dank Mutter Natur und meiner Arbeitskraft ein Vielfaches an Mehrwert wird. Gar nicht eingerechnet Freudewert, Gesundheitswert, Geschmackswert, Kulturwert, Umweltwert, Sozialwert ….