ape. Eigentlich bin ich ja ein ziemlicher Naturbursche. Die meiste Zeit des Jahres zieht es mich, sobald das Wetter halbwegs passabel ist, von früh bis spät raus aus dem Haus, zur Arbeit in der Selbstversorgungswirtschaft oder ausgedehnten Streifzügen durch die Wälder. Was heißt für mich „halbwegs passables Wetter“? Kein Dauerregen, kein Sturm, Temperaturen nicht unter +3 Grad UND kein Schnee. Ihr merkt schon, was nun unumwunden zugegeben sei: Mein Verhältnis zum Winter ist, sagen wir mal: schwierig.
Oder anders formuliert: Ich bin ein Wintermuffel. Nicht, dass ich was gegen die kalte Jahreszeit hätte. Sie muss schließlich sein, die Natur braucht sie; ein paar Wochen Dauerfrost nebst Schneedecke täten der hiesigen gut. Weshalb ich den Winter zwar akzeptiere und hinnehme, ihm auch nicht zu irgendwelchen südlichen Gestaden entfliehe. Lieben muss ich ihn deshalb aber noch lange nicht.
Die Begeisterung vieler Zeitgenossen für verschneite/vereiste Landschaften begreife ich zwar rational, kann sie aber emotional selbst nicht nachvollziehen. Manches Schnee-/Eisphänomen finde ich durchaus interessant, bisweilen sogar faszinierend. Im Großenganzen allerdings kann ich winterlichen Umgebungen nicht viel abgewinnen. Das ist wohl eine Frage individuellen Geschmacks. Und über Geschmack lässt sich bekanntlich gar nicht oder eben trefflich, doch vergebens streiten.
Heute am Vormittag eine Dreiviertelstunde durch den diesjährig ersten Schnee im Nahraum unserer Wohnstatt gestapft. Damit wäre mein persönlicher Bedarf an Wintererlebnis für 2022 eigentlich gedeckt. Versteht ihr nicht? Müsst ihr auch nicht. Schönes Wochenende noch allerseits.