Portrait Andreas Pecht

Andreas Pecht – Kulturjournalist i.R.

Analysen, Berichte, Essays, Kolumnen, Kommentare, Kritiken, Reportagen – zu Kultur, Politik und Geistesleben

Archiv-chronologisch: 2007

  • Leitkultur hinterm heiligen Damm

    Da fährt einem doch der Schreck in die Glieder, wenn zur Feierabendzeit plötzlich das Telefon klingelt und einem jemand ins Ohr flötet: „Herzlichen Glückwunsch, sie haben gewonnen!“  Von echtem Gewinn dann keine Spur – man soll Geld ausgeben. Selbst die liebreizende Frauenstimme ist Täuschung, wie du schnell merkst, willst du dich mit der Dame privatim…

  • Ein Prosit auf den Pragmatismus

    „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“, hat Altkanzler Helmut Schmidt mal gesagt. Das Spiel mit der Doppelbedeutung des Wortes „Visionen“ ist indes kein kluges. Da werden ernsthafte Zukunftsentwürfe in Verruf gebracht, indem man sie mit pathologischer Fantasterei in einen Topf schmeißt. Das klassische Politik-Verständnis wird so seiner wichtigsten Aufgaben beraubt: Frühzeitig eine Vorstellung von…

  • Frühlingsglaube und Leberwurstbrot

    „Die Welt wird schöner mit jedem Tag, /  Man weiß nicht, was noch werden mag. / Das Blühen will nicht enden. / Es blüht das fernste, tiefste Thal/ Nun, armes Herz, vergiß der Qual! / Nun muß sich alles, alles wenden.“                                        *** Nur zu gerne hören wir die Verse aus Ludwig Uhlands Gedicht „Frühlingsglaube“.…

  • Zur Kritik der Gegenemanzipation

    Anmerkungen zur Diskussion um demographischen Wandel, Familien- und Ehekrise nebst der von Eva Herman, Bischof Mixa und Co. forcierten Kampagne für die Rückkehr zur traditionellen Frauenrolle. *** (Unkorrigiertes Vortragsmanuskript, teils ausformuliert, teils nur in Stichworten. Das Referat wurde 3. März 2007 bei Marienberger Seminaren gehalten.) Meine sehr geehrten Damen und Herrn, ich habe ein riesiges…

  • Herr Stoiber und der Sex am Tipping Point

    Eine der leichtesten Übungen dieser Tage ist das Auflisten klimatischer Abnormitäten; es gibt davon reichlich. Wir belassen es für diesmal bei „Neujahrsfrühling“, „Januarstürmen“ und „Schwarzenegger-Frost“ – darauf vertrauend, dass die Leser dieser Zeitschrift sich  kein X für ein U vormachen lassen. Dass im Januar Frühling ausbreche, komme von der „eingedrehten Westdrift“. Das sei eine zwar…

  • Am Mittelrhein grassiert morbus prestissimus, Geschwindigkeitsrausch

    Mich schwindelt. Das Hirn rotiert unaufhörlich, kommt aber trotzdem kaum noch mit – bei der momentanen Flut von Richtungsänderungen und Grundsatzbeschlüssen auf den kleinen und großen Politikbühnen. Die TuS wackelt sich gerade mal die zweite Saison durch die Liga, schon ist ein neues Stadion beschlossen, schon ein Grundstück gefunden, schon das Genehmigungsverfahren auf der Expressschiene.…

  • Neujahrsessay 2007: Die neue Sehnsucht nach Geborgenheit

    ape. Das alte Jahre wurde, das neue wird  von zwei  gegenläufigen Haupttendenzen geprägt. Einerseits stellen  Globalisierung und Klimawandel  bisherige Lebensart radikal in Frage. Je heftiger sie das tun, umso stärker wird andererseits die naturwüchsige Sehnsucht der Menschen nach Vertrautem und nach Geborgenheit. Im nachfolgenden Essay  wird dieses Spannungsgefüge etwas genauer betrachtet. Nichts bleibt, wie es…

  • Ein Vivat auf die schönste Nebensache der Welt

    Seltsam, dass in einem so sehr dem Sport zugetanen Land wie dem unsrigen Übergewichtigkeit eine Volkskrankheit ist. „Stop!“ schreit Walter: „Keine akademischen Spitzfindigkeiten, die mir doch bloß den Spaß am TuS-Aufstieg und an der WM vermiesen wollen.“ Der sonst so zurückhaltende Freund droht die Contenance zu verlieren. Das kommt von was? Vom Fußball. Diese Sportart…

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