Portrait Andreas Pecht

Andreas Pecht – Kulturjournalist i.R.

Analysen, Berichte, Essays, Kolumnen, Kommentare, Kritiken, Reportagen – zu Kultur, Politik und Geistesleben

Archiv Inhaltlich: Kolumnen

  • Seid Sand im Getriebe!

    Das Leben könnte so einfach sein, würde man sich nicht mit Skepsis gegenüber dem Mainstream herumplagen. Ließest du dich treiben im Hauptstrom zeitgenössischen Denkens, du wärest der Grübeleien ledig. Denn im Mainstream ist alles vorgedacht. Verkürzte Schulzeit und bis 67 verlängerte Arbeitszeit treten als unausweichliche Vernunftlösung auf. Privatisierung von Post, Bahn, Müllabfuhr, Wasserwerken und bald…

  • Der Kritiker, das unbekannte Wesen

    Gefragt, ob Literat und Literaturkritiker auch Freunde sein können, pflegt Marcel Reich-Ranicki zu antworten, sinngemäß: Im Ausnahmefall ja, sofern der Kritiker niemals Bücher des Freundes rezensiert. Im Regelfall nein, weil Schriftsteller nur gelobt werden wollen – immer, alle. Was MRR aus Erfahrung für die Poeten anführt, lässt sich auf sämtliche Kunstsparten übertragen: Künstler wollen gelobt…

  • Allweil wieder die Gretchen-Frage

    Es gibt unter den Lesern meines Geschreibsels einige ältere Damen. Die sind nett, soweit sich das aus der zeitweiligen Korrespondenz ersehen lässt. Oft waren ihre Zuschriften voll des Lobes. Bei einer Sache allerdings entwickelten meine Lieben eine nachgerade zudringliche Fürsorglichkeit: Sie sorgten sich um mein Seelenheil. Was ich mir verbat. Vergeblich. Die Ladies mochten partout…

  • Leitkultur hinterm heiligen Damm

    Da fährt einem doch der Schreck in die Glieder, wenn zur Feierabendzeit plötzlich das Telefon klingelt und einem jemand ins Ohr flötet: „Herzlichen Glückwunsch, sie haben gewonnen!“  Von echtem Gewinn dann keine Spur – man soll Geld ausgeben. Selbst die liebreizende Frauenstimme ist Täuschung, wie du schnell merkst, willst du dich mit der Dame privatim…

  • Ein Prosit auf den Pragmatismus

    „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“, hat Altkanzler Helmut Schmidt mal gesagt. Das Spiel mit der Doppelbedeutung des Wortes „Visionen“ ist indes kein kluges. Da werden ernsthafte Zukunftsentwürfe in Verruf gebracht, indem man sie mit pathologischer Fantasterei in einen Topf schmeißt. Das klassische Politik-Verständnis wird so seiner wichtigsten Aufgaben beraubt: Frühzeitig eine Vorstellung von…

  • Frühlingsglaube und Leberwurstbrot

    „Die Welt wird schöner mit jedem Tag, /  Man weiß nicht, was noch werden mag. / Das Blühen will nicht enden. / Es blüht das fernste, tiefste Thal/ Nun, armes Herz, vergiß der Qual! / Nun muß sich alles, alles wenden.“                                        *** Nur zu gerne hören wir die Verse aus Ludwig Uhlands Gedicht „Frühlingsglaube“.…

  • Herr Stoiber und der Sex am Tipping Point

    Eine der leichtesten Übungen dieser Tage ist das Auflisten klimatischer Abnormitäten; es gibt davon reichlich. Wir belassen es für diesmal bei „Neujahrsfrühling“, „Januarstürmen“ und „Schwarzenegger-Frost“ – darauf vertrauend, dass die Leser dieser Zeitschrift sich  kein X für ein U vormachen lassen. Dass im Januar Frühling ausbreche, komme von der „eingedrehten Westdrift“. Das sei eine zwar…

  • Am Mittelrhein grassiert morbus prestissimus, Geschwindigkeitsrausch

    Mich schwindelt. Das Hirn rotiert unaufhörlich, kommt aber trotzdem kaum noch mit – bei der momentanen Flut von Richtungsänderungen und Grundsatzbeschlüssen auf den kleinen und großen Politikbühnen. Die TuS wackelt sich gerade mal die zweite Saison durch die Liga, schon ist ein neues Stadion beschlossen, schon ein Grundstück gefunden, schon das Genehmigungsverfahren auf der Expressschiene.…

  • Neujahrsessay 2007: Die neue Sehnsucht nach Geborgenheit

    ape. Das alte Jahre wurde, das neue wird  von zwei  gegenläufigen Haupttendenzen geprägt. Einerseits stellen  Globalisierung und Klimawandel  bisherige Lebensart radikal in Frage. Je heftiger sie das tun, umso stärker wird andererseits die naturwüchsige Sehnsucht der Menschen nach Vertrautem und nach Geborgenheit. Im nachfolgenden Essay  wird dieses Spannungsgefüge etwas genauer betrachtet. Nichts bleibt, wie es…

  • Prima Klima im neuen Wachstumsjahr

    Kennen Sie den? Treffen sich zwei Planeten. Sagt der eine zum anderen: „Du siehst aber schlecht aus; was hast du denn?“ Antwortet der andere: „Menschen.“ Darauf der eine: „Ach so, mach dir nichts draus – das vergeht.“ Dies kleine Stückchen Realitätssatire wurde in der zweiten Hälfte des vergangenen 2006er-Jahres übers Internet verbreitet. Mit umwerfendem Erfolg:…

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