Portrait Andreas Pecht

Andreas Pecht – Kulturjournalist i.R.

Analysen, Berichte, Essays, Kolumnen, Kommentare, Kritiken, Reportagen – zu Kultur, Politik und Geistesleben

Archiv Inhaltlich: Theater

  • Moderner Werther in Bonn auf Großleinwand

    ape. Bonn. Wer einen Roman kennenlernen will, der liest. Wer Gefühlsausdruck bis ins kleinste Gesichtsfältchen auf drei Meter hohen Nahaufnahmen sehen will, der geht ins Kino. Anders jetzt in Bonn. Wer dort die Leiden des jungen Werther via filmischem Breitwandformat noch in den kleinsten Hautporen des Titelhelden erkennen will, der besucht das Theater. Pardon, so…

  • Die Nashörner sind wieder unter uns

    ape. Mainz. Viel geschmunzelt und bisweilen laut gelacht bei der jüngsten Premiere am Staatstheater Mainz. Doch, anders als bei der Lektüre des Textes von „Die Nashörner”, kaum Beklommenheit verspürt. Frank Hoffmann hatte beim Einrichten der Koproduktion von Ruhrfestspielen, Theater Mainz und Nationaltheater Luxemburg wohl nicht damit gerechnet, dass die Aufführungen in eine Zeit fallen würden,…

  • Wie politisch wird die Spielzeit 2016/17?

    Koblenz. ape. Das Theater war immer eine Kunst, die sich in gesellschaftliche Prozesse einmischt. Seit der Antike schaut es dem Volk und den Mächtigen aufs Maul, auf die Finger, hinein in Hirn und Herz. Dies umso nachdrücklicher, je schwieriger die Zeiten und je größer die Verwirrung in den Köpfen. Die Bühnenkunst kann und will Politik…

  • „Nathan der Weise” am Staatstheater Mainz ist brennend aktuell

    ape. Mainz. Es ist eine Eigenart von Lessings „Nathan der Weise”: Immer wenn draußen in der Welt wieder Streit auflodert, welches die beste der Religionen sei, gewinnt dieses anno 1778 entstandene Theaterstück ganz von alleine und ganz aus sich selbst heraus brennende Aktualität. Das war zuletzt so beim Kruzifix-Disput, beim Kopftuch-Streit, bei der Leitkultur-Debatte. Das…

  • „Game of Drones” kennt kein Happy End

    ape. Mainz. Oben pulsiert vergnügt der Weihnachtsmarkt. Viele Stufen unter dessen Höhenniveau wird in dunklem Raum eine Weltkarte an die Wand projiziert. Darauf Logos von US-Luftstreitkräften, verteilt über die Kontinente. Hervorgehoben sind Verbindungslinien zwischen den USA, Afghanistan/Pakistan und – Ramstein in Rheinland-Pfalz. In der Spielstätte U17 des Mainzer Staatstheaters, quasi dem „Tiefbunker” des Kleinen Hauses,…

  • „Leonce und Lena” am Theater Koblenz: bezaubernd und ärgerlich

    ape. Koblenz. Kann man aus dem Theater kommen, vom Gesehenen bezaubert und zugleich verärgert? So etwas gibt es – und ist uns jetzt am Theater Koblenz widerfahren bei Matthias Schönfeldts Inszenierung des Lustspiels „Leonce und Lena” von Georg Büchner. Die Verärgerung hat weniger damit zu tun, dass der knapp zweistündige pausenlose Abend als vorgezogener Beitrag…

  • Schauspielerin rettet in Bonn „Kabale und Liebe“

    ape. Bonn. Martin Nimz ist ein Regisseur, dessen Premieren man stets mit Spannung entgegensieht. Über jeder hängt die Frage: Liefert er eine Umsetzung, über die nachzudenken sich lohnt; oder zerstrümmert er das Stück? Ersteres war in Bonn zu erleben mit „Das Fest” im Juni, dort auch bei Ibsens „Wildente” 2014. Letzteres war beispielsweise 2008 in…

  • Kafkas „Prozess“ als körperbetontes Theaterspiel

    ape. Mainz. Im Rahmen der schon etliche Jahre währenden Mode, nicht fürs Theater geschriebene Literatur für die Bühne zu adaptieren, gibt es derzeit eine Franz-Kafka-Welle. Schon letzte Saison wurde vielerorts manches von ihm theatralisiert. In dieser Spielzeit bringt Wiesbaden ein Kafka-Projekt heraus, Kaiserlautern den „Bericht für eine Akademie” und Bonn „Das Schloss”. Den Anfang machte…

  • Das Schwerste zuerst: Faust II

    ape. Koblenz. Am geschlossenen Eisernen Vorhang des Theaters Koblenz hängt ein schnödes Pappschild mit der Aufschrift „Ist gerettet!”. Mit diesem Anfangsbild knüpft jetzt die Inszenierung von Goethes „Faust – Der Tragödie zweiter Teil” an den Schluss des ersten Teils an. Dort rief die sterbende Grete aus „Heinrich! Mir graut’s vor dir.”, darauf feixte der Teufel…

  • Über den steinigen Weg zur Mainzer Kultur

    ape. Es ist zum Steinebeißen, Mäusemelken, Haareraufen – mit diesem Mainz. Gestern ließ es mir als Auswärtigem (wieder einmal) nicht die geringste Chance, rechtzeitig die (zweite) Aufführung der Theatergruppe Rimini Protokoll zum Auftakt des Festivals „Grenzenlos Kultur“ in seinen Mauern zu erreichen. Man sollte ja meinen, ein mittlerweile vorsorglich auf drei Stunden erweitertes Zeitfenster müsste…

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