-
Schreibfehler und andere Lässlichkeiten
ape. Harald Martenstein widmet seine dieswöchige Kolumne im Zeit-Magazin seltsamen Erfahrungen mit Verlagen bei der Herausgabe seiner 17 Bücher. Im für ihn typischen wunderbar ironisch-trockenen Ton erzählt er von 350 nicht korrigierten Schreibfehlern in einem Bändchen. Was ihn erstmals darauf gestoßen habe, dass viele Verlage heute gar keine Korrektorate mehr unterhalten. In einem anderen Buch…
-
Biotope jugendlicher Kreativität
ape. Raus aus der Einsatzstelle. Koffer packen. Umziehen in Jugendherberge, Seminarhaus, Ferienwohnanlage. Mit vielen „Kollegen/innen” für ein paar Tage auswärts zusammenleben, sich austauschen, arbeiten. Das widerfährt mehrmals im Jahr allen jugendlichen Teilnehmern am „Freiwilligen Sozialen Jahr” (FSJ) in Rheinland-Pfalz. Dann ist jeweils Seminarwoche angesagt. Man kennt derartige Ausnahmezustände auch aus dem normalen Berufsleben. Dort heißt…
-
Zum 25. Geburtstag des Koblenzer Jugendtheaters
Festrede, gehalten beim öffentlichen Abendteil der Jubiläumsfeiern am 15. Oktober 2016 in der Kulturfabrik Koblenz (unkorrigiertes Redemanuskript) Redaktionelle Vorbemerkung: Dank eines Versehens konnte ich meine kleine Festrede, statt am Nachmittag vor geladenen Gästen und Honoratioren, am Abend vor „allem Volk“ halten. Denn vom Vorstand des Jugendtheaters war ich zwar für den Offizialakt eingeplant und dort…
-
Rheinische Philharmonie: Saison ohne Chefdirigent
ape. Koblenz. Im September begann mit einem schönen Tag der offenen Tür im Koblenzer Görreshaus die Spielzeit 2016/17 bei der Rheinischen Philharmonie. Diesem Konzertjahr haftet eine Besonderheit an: Das Koblenzer Staatsorchester muss es ohne Chefdirigenten bestreiten. Denn der bisherige Amtsinhaber Daniel Raiskin ist schon weg, sein Nachfolger Garry Walker noch nicht da. Wahl und Verpflichtung…
-
Völkerwanderungen – Migration als historischer Normalfall
Unkorrigiertes Manuskript meines Vortrages am 6. Oktober 2016 in Altenkirchen; teils ausformuliert, teils nur in Stichworte; mündliche Ausführung streckenweise davon abweichend. ape. Im Jahr 2016 hielt ich – motiviert durch die teils unsägliche Flüchtlingsdiskussion in Deutschland – mehrere öffentliche Vorträge zum Thema „Völkerwanderungen“. Es ging mir dabei vor allem um sachliche Erhellung des Umstandes, dass…
-
Aufstieg und Fall der Maya
ape/Speyer. Ein Fotopanorama im Entree zur aktuellen Ausstellung des Historischen Museums der Pfalz in Speyer zeigt ein endloses Dschungeldach, aus dem wie verloren die Spitzen dreier Tempeltürme ragen. Das Bild symbolisiert die beiden zentralen Fragen, die sich mit der Maya-Zivilisation in Mittelamerika verbinden. Wie konnte sich in solch menschenfeindlicher Umgebung eine Hochkultur entwickeln? Und: Warum…
-
Neujahrsessay 2016 / Veränderung ist der historische Normalzustand
ape. Der Homo sapiens ist ein eigentümliches Wesen. Einerseits erweist er sich gegenüber veränderten Bedingungen als so anpassungsfähig wie kaum ein Säugetier sonst. Obendrein treiben ihn Wissbegierde und Erfindergeist, ruhelos die Grenzen seiner realen wie gedanklichen Welt immer weiter hinauszuschieben. Andererseits scheint er rasche Veränderungen seiner Lebensumstände nicht zu mögen. Zumindest nicht, wenn er ein…
-
Nachdenkliches über die Zukunft des Chorlebens hierzulande
ape. Koblenz. Es war ein Ereignis, das lange in Erinnerung bleiben wird. Großes Auditorium in der Koblenzer Rhein-Mosel-Halle lauschte bewegt Johannes Brahms‘ „Ein deutsches Requiem”, realisiert von einem großen Apparat. Der bestand aus Bach-Chor Koblenz, verstärkt durch Kammerchor Koblenz und Sängerinnen des Cosima-Chores Bad Ems, dazu die Rheinische Philharmonie. Das Ganze dirigiert von Herman Wagener,…
-
Stetes Bemühen um rheinland-pfälzische Historienschätze
ape. Rheinland-Pfalz. Mindestens einmal jährlich ausführlich mit Thomas Metz zu sprechen, ist ein Muss für den Chronisten, der zu seinen Aufgaben Berichterstattung über den Stand der rheinland-pfälzischen Altertumspflege zählt. Denn der gebürtige Kurpfälzer und gelernte Architekt ist Herr der Altertümer im Land. Seit 2008 trägt er den etwas umständlichen Titel „Generaldirektor der Generaldirektion Kulturelles Erbe…
-
Aufmerksamkeit und Wertschätzung für die Bauten der „Spätmoderne”
ape. Mainz. Wenn angesehene Institutionen runde Jubiläen begehen, richtet sich der Blick meist in Feierlaune überwiegend rückwärts. Redner und Gratulanten erinnern an die Anfänge, würdigen die Leistungen vergangener Jahre oder Jahrzehnte. Icomos Deutschland ging Ende November 2015 seinen 50. Geburtstag etwas anders an. Die 1965 auf Initiative des damaligen rheinland-pfälzischen Landeskonservators gegründete deutsche Sektion des…