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Zur Griechenland-Debatte
ape. „Mich würde mal interessieren, warum eine linke Regierung sich nicht um die Milliarden kümmert, die von reichen Griechen alleine in der Schweiz gebunkert sind? Die dort nachweislich hinterzogenen Steuern machen drei Milliarden (!) aus.” Diese Frage eines Lesers löste heute auf meiner Facebook-Site eine neuerlich rege Diskussion aus, zu der ich folgende Gedanken beigesteuert…
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Die öffentliche Meinung zu Griechenland ist mit Vorurteilen durchsetzt
ape. Es hat sich im Verlauf der Griechenlandkrise in der öffentlichen Meinung hierzulande eine Hauptströmung verfestigt: Danach sind Regierungschef Alexis Tsipras und sein Parteienbündis Syriza bloß halbstarke Politdilettanten, verantwortungslose Dogmatiker und sowieso nicht mehr bei Trost. Danach hätte die griechische Regierung aus schierem Trotz selbst die zuletzt großherzigsten Angebote von Gläubigern und EU leichtfertig abgelehnt.…
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Industriedenkmal Sayner Hütte auf gutem Weg
ape. Bendorf-Sayn. Gut zweieinhalb Jahre ist es her, dass der Autor an dieser Stelle über Restaurierungs- und Entwicklungsstand der Sayner Hütte berichtete. Ein jetzt anstehendes gewichtiges Jubiläum gab Anlass, das Denkmalareal an der Einmündung des Saynbachtals ins Rheintal bei Bendorfer-Sayn mal wieder in Augenschein zu nehmen und mit Verantwortlichen zu sprechen. Vor 150 Jahren, anno …
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Gibt es keine Theaterstücke mehr?
ape. In dieser Woche wurden hier nacheinander drei Kritiken zu aktuellen Schauspielpremieren veröffentlicht, denen ich die immergleiche Frage vorangestellt hatte: „Gibt es denn keine echten Theaterstücke mehr?” Sie bezog sich für Bonn auf die Bühnenadaption des Films „Das Fest”, für Mainz und Wiesbaden auf die Theatralisierung der Romane „Kopflohn” von Anna Seghers und „Buddenbrooks” von…
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„Andreas Pecht erörterte die Frage: Was ist Fortschritt?“
Der nachfolgende Text ist ein Bericht in der Lokalsausgabe Altenkirchen der Rhein-Zeitung (18.06.2015) *** „Von unserer Mitarbeiterin Julia Hilgeroth-Buchner Altenkirchen. Zwanglos, humorvoll und inspirierend: Der Abend mit dem Kulturjournalisten Andreas Pecht sprengte in vieler Hinsicht die Konventionen des modernen Präsentationswesens. Pecht war der Einladung von Rebecca Staal vom Kulturbüro Haus Felsenkeller gefolgt, die dem im…
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Knatsch um einen „Nestbeschmutzer“
ape. Mainz/Mittelrhein. Ach herrjeh, was ein Aufruhr über zwei Bemerkungen des rheinland-pfälzischen Kulturstaatssekretärs und Welterbebeauftragten Walter Schumacher über weniger erfreuliche Momente im Mittelrheintal. Das Loreley-Umfeld sei „relativ versifft“ hatte er im Interview mit der jungen Burgenbloggerin Jessica Schober gesagt. Und: „Jeder brödelt da (im Mittelrheintal, ape) so vor sich hin. Man hat hier noch Zäune…
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Kultureller Brückenschlag zwischen Uni und Stadt Koblenz
ape. Koblenz. Als 1990 die Universität Koblenz/Landau aus der Taufe gehoben wurde, winkte am Rhein-Mosel-Eck mancher Einheimische müde ab. Da würden bloß Etiketten ausgewechselt, hieß es. Von „Renommiergehabe” ging die Rede, gar von „lokaler Großmannssucht” die unschöne Nachrede. Als die Stadt Koblenz damals sogleich neue Ortsschilder mit dem Zusatz „Universitätsstadt” aufstellte, sahen sich die Skeptiker…
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Wahre Kunst und Ware Kunst
Über die Bedeutung von Kunst für den Menschen, und die Bedeutung des Marktes für die Kunst ape. Das nachfolgend publizierte Manuskript eines Vortrages, den ich am 11. März 2015 bei den Marienberger Seminaren gehalten habe, setzt sich aus ausformlierten Teilen und nur in Stichworten skizzierten Passagen zusammen. Es ist mir zeitlich leider nicht möglich…
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Neujahrsessay 2015 / Vorwärts in die Vergangenheit
ape. „Der kulturelle Fortschritt ist nicht linear.” Dies sagte unlängst Ali Ahmed Said Esher, bekannter unter dem Pseuodonym Adonis, in einem Interview. Der 85-jährige gilt als wohl bedeutendster Gegenwartsdichter der arabischen Welt. Seine Aussage meint: Die Entwicklung der menschlichen Zivilisation verläuft nicht geradlinig und stetig vom Niederen zum Höheren oder vom Schlechteren zum Besseren. Sie…
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Neujahrsessay 2014 / Die Neuvermessung des Menschlichen
ape. 2010 schwappte aus den USA eine neue Lifestyle-Bewegung nach Europa: „Quantified Self“. Ihre Anhänger streben nach Selbstkontrolle mittels genauer Erfassung eigener Vitalfunktionen und tagtäglichen Tuns. Dafür nutzen sie jede Menge vernetzte Digitaltechnik: Waagen, Schrittzähler, Pulsmesser, Schlafsensoren und mehr. Dazu kommen Apps für Smartphone und Laptop zum akribischen Organisieren, Protokollieren, Analysieren von Arbeit und Freizeit.…