Portrait Andreas Pecht

Andreas Pecht – Kulturjournalist i.R.

Analysen, Berichte, Essays, Kolumnen, Kommentare, Kritiken, Reportagen – zu Kultur, Politik und Geistesleben

Kategorie: Quergedanken

  • Seilbahn-Torte mit Irrtümern

    Potzblitz, da war vielleicht was gebacken neulich! Ein paar Tausend Mittelrheiner auf den Barrikaden. Prima, lobenswert. Wenngleich mir einige Umstände auch etwas seltsam vorkamen. In vorderster Front, schunkelnd und ein Karnevalslied schmetternd, die vereinigte Honoratiorenschaft. Vom Genossen Hofmann-Göttig tollkühn angeführt wie dereinst das Franzosenvolk von Marianne. Nur dass der Koblenzer OB die Jakobinermütze verschmähte und…

  • Zum 100. Mal das hier

    Als neulich noch bittere Winterkälte herrschte, schnüffelte Freund Walter in meinem Archiv herum. Füße am Ofen, auf dem Schoß das Laptop, spuckte er als Ergebnis seiner Recherchen aus: „Schon seit 2005 malträtierst du die Leute jeden Monat mit diesen Quergedanken-Dingern. Die Juni-Folge wird die 100. sein.“ Man hat ein Alter erreicht, da bergen solche Zählungen…

  • Europa, meine geplagte Heimat

    Doch, ja: Ich bin für ein gemeinsames Europa. Unbedingt. Trotz allem. Und obwohl Brüssel mich ein ums andere Mal zur Weißglut treibt. Schon der 1957er Geburtsname macht einen irre. EWG, Europäische Wirtschaftsgemeinschaft: eine Vereinigung bloß des Mammons wegen. Ein scheinbar völlig bekloppter Bürokratenverein, der den Krümmungsgrad von Gurken vorschreibt, Milchseen und Fleischberge subventioniert, neuerdings vor…

  • Habemus – einen mordsmäßigen Zorn

    16. März 2013, Samstagsfrühstück. Auf meinem Plan stand für diesen und den folgenden Tag: In aller Ruhe „Quergedanken“ abfassen und feinschleifen. Das in der Vorwoche entstandene Konzept sah nette Worte über den neuen Papst der Armen vor (Walter grient skeptisch). Dazu einige Sätze über das gut in die Landschaft passende Kultursommer-Motto „Eurovisionen“ (Walter nickt). Schließlich…

  • Greisenschleim und starke Frauen

    Das hat jetzt gerade noch gefehlt: Da wirft mir einer(!) Sexismus vor. Ausgerechnet mir, der ich seit den frühen 1970ern meine Lektionen (bisweilen recht heftige) in Sachen Gleichberechtigung durch Frauen erhalten habe, die Anmacher wie den schmalz-säuselnden Herrn Brüderle mit nur einem einzigen Blick vom Barhocker gefegt hätten. Gestandene Prachtfrauen, die nie Dämchen sein wollten,…

  • Rheinische Wibbeligkeit

    Jedes Jahr der gleiche Zirkus. Kaum zeichnen sich am kalendarischen Horizont die Fastnachtstage ab, wird Walter wibbelig. Der sonst in schier allen Lebenslagen zu Entschleunigung neigende Freund nimmt gestresste Züge an. In der Firma Urlaub beantragen und durchsetzen: von Schwerdonnerstag bis Aschermittwoch; inklusive selbstredend. Wägen und entscheiden: Soll die närrische Lustreise heuer eher in kölsche…

  • Gebt ordentlich Trinkgeld!

    Liebe Leser/innen, haben Sie den dienstbaren Geistern zu Weihnachten eine Anerkennung zukommen lassen? Falls nicht: nachholen! Silvester wäre passend, aber auch jeder sonstige Tag. Sie haben es verdient, die Müllwerker, Zeitungsausträger, Putzkräfte, Kinderfrauen, Altenversorger, Paketfahrer e tutti quanti. Ich bin gewiss kein Freund weihnachtlicher Geschenkpflichtorgien, aber das einst selbstverständliche „Trinkgeld“ für die meist hundsmiserabel bezahlten…

  • Mal was schönes, bittesehr

    Gelegentlich wünschen Leser, der Herr Querdenker möge sich mal mit diesem oder jenem speziellen Thema befassen. Jenseits des oft parteilichen Begehrs, er solle diversen Politikern, Mächtigen, Reichen wortgewaltig vors Schienbein treten, geht wiederholt der Wunsch ein: „Sei nicht immer so miesepetrig, die Welt hat unendlich viele schöne Seiten, schreib doch mal darüber!“ Dann fühle ich…

  • Wer ist denn da meschugge?

    „Der Alte vom Berg grantelt schon wieder, weil das 20. Jahrhundert vorbei ist“: So oder ähnlich reagierten selbst mir sonst wohlgesonnene Mitmenschen auf die Reserviertheit gegenüber Smartphones und ihrer penetranten Dauernutzung in der Oktober-Querdenkerei (∇ vgl. hier). Liebe Leut‘, muss denn jeder gleich ein weltfremder, gestriger Kauz sein, dem es bei so manchem neumodischen Kram…

  • Smartphone-freie Zone

    Seit Wochen kriege ich zwei Sätze nicht aus dem Kopf, die mir beim Zeitungslesen zwischen die Füße gefallen sind. Der erste geht so: „Die Kasse muss stimmen, aber zu viel rechnen macht schlechte Laune.“ Das scheint mir eine kluge Haltung bei allen Geldfragen zu sein und dem Finanzsektor die angemessene Bedeutung zuzuweisen. Hieße etwa für…

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