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Ein Jahr Direktor am 180 Jahre alten Mittelrhein Museum
ape. Koblenz. Fast auf den Tag ein Jahr nach seinem Koblenzer Dienstantritt im Oktober 2014 begegnen wir uns jetzt zum ersten Mal. Matthias von der Bank tritt im Mittelrhein-Museums (MRM) forschen Schrittes aus dem Aufzug. Fester Händedruck, neugieriger Blick, sofort die Frage: „Worüber wollen Sie mit mir reden?” 48 ist er alt; für zehn Jahre…
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Zum Literaturnobelpreis für Swetlana Alexijewitsch
ape. Das gab’s selten: Londoner Buchmacher und Stockholmer Szene-Auguren fanden in den letzten Stunden vor Bekanntgabe des Literaturnobelpreis zu weitgehender Einmütigkeit. Dass heuer Swetlana Alexijewitsch in bekommen würde, galt zuletzt als ausgemacht. Zu sehr schien die unterstellte Neigung der neuen Sekretärin des Nobelpreiskomitees, ihre Amtszeit möge mit der Ehrung einer Frau beginnen, auf die Weißrussin…
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Kafkas „Prozess“ als körperbetontes Theaterspiel
ape. Mainz. Im Rahmen der schon etliche Jahre währenden Mode, nicht fürs Theater geschriebene Literatur für die Bühne zu adaptieren, gibt es derzeit eine Franz-Kafka-Welle. Schon letzte Saison wurde vielerorts manches von ihm theatralisiert. In dieser Spielzeit bringt Wiesbaden ein Kafka-Projekt heraus, Kaiserlautern den „Bericht für eine Akademie” und Bonn „Das Schloss”. Den Anfang machte…
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„Weltenwanderer” zwischen Klassik und Moderne
ape. Wiesbaden. Der Befund wird nun unvermeidlich: Das 2014 gemeinsam von den Staatstheatern Wiesbaden und Darmstadt gegründete Hessische Staatsballett ist derzeit die tänzerisch beste Compagnie im weiten Umfeld. Der Abstand zu den Mainzer Kollegen ist nicht groß, aber unverkennbar. Man muss schon zum Stuttgarter Ballett oder zu Martin Schläpfers Truppe nach Düsseldorf fahren, um auf…
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Im Badeshaus des Doktor Frankenstein
ape. Koblenz. Vorhang auf, und wir erkennen… Ja, was eigentlich? Rätselraten zieht sich durch den ersten Teil des neuen Ballettabends von Steffen Fuchs am Theater Koblenz. Im zweiten Teil von „Die 28 Jahreszeiten” gibt es dann stattdessen Schönes zu betrachten. Obwohl unter einer Überschrift stehend und zu Werken desselben zeitgenössischen Komponisten, Max Richter, choreografiert, handelt…
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Flüchtlinge werden das Land verändern
ape. Dass die Aufnahme und Versorgung, die teils vorübergehende Unterbringung, teils dauerhafte Integration etlicher Hunderttausend Flüchtlinge und Migranten ein Kinderspiel sein würde, hat nie jemand behauptet und durfte keiner erwarten. Gleiches gilt für die Frage, ob der Zuzug einer großen Zahl von Menschen aus anderen Ländern und Kulturkreisen unsere Gesellschaft weiter verändern würde. Die Antwort…
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Daniel Raiskins letzte Koblenzer Saison
ape. Koblenz. Mitte 2016 endet Daniel Raiskins dann elf Jahre währende Zeit an der Spitze des Staatsorchesters Rheinischen Philharmonie. Ich sprach mit dem scheidenden Chefdirigenten über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ape: Herr Raiskin, sie gehen nun in ihre letzte Saison mit dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie. Im Frühsommer 2016 endet dann nach elf Spielzeiten ihr Engagement…
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Wie ich in Wiesbaden einer Teufelin von der Schippe sprang
ape. Spät in der Nacht versonnen und beglückt vom Auftakt zu einem langen Kulturwochenende zurück. Das wird mich an den Folgetagen noch ins Theater Koblenz zum Ballett „28 Jahreszeiten“ und ins Staatstheater Mainz zu Kafkas „Prozess“ führen. Den Anfang machte soeben das Hessische Staatsballett, das in Wiesbaden seine neue Produktion „Weltenwanderer“ zur Premiere brachte. Beinahe…
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Arp Museum zeigt Kinderleben in der Kunst
ape. Remagen-Rolandseck. Dass die neue und jetzt zehnte Ausstellung in der Kunstkammer Rau des Arp Museums Remagen-Rolandseck von derart aktueller Brisanz sein würde, hatte bei ihrer Konzipierung Monate zuvor niemand geahnt. Natürlich waren und sind Kinderschicksale immer ein großes Thema, nicht zuletzt in der Kunst. Angesicht des hohen Anteils von Kindern unter den unzähligen Flüchtlingen,…
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Das Schwerste zuerst: Faust II
ape. Koblenz. Am geschlossenen Eisernen Vorhang des Theaters Koblenz hängt ein schnödes Pappschild mit der Aufschrift „Ist gerettet!”. Mit diesem Anfangsbild knüpft jetzt die Inszenierung von Goethes „Faust – Der Tragödie zweiter Teil” an den Schluss des ersten Teils an. Dort rief die sterbende Grete aus „Heinrich! Mir graut’s vor dir.”, darauf feixte der Teufel…