Pecht liest aus seinem Buch zur Geschichte des Musik-Instituts Koblenz
Veranstaltung am 15.9. in Ehrenbreitstein (16 Uhr)
Ankündigungstext:
1808 gründete der Koblenzer Bürger Joseph Andreas Anschuez in seiner damals französischen Heimatstadt am Rhein-Mosel-Eck das Musik-Institut Koblenz. 2018 ist diese bürgerschaftliche Einrichtung 210 Jahre alt geworden. Sie darf damit als eine der ältesten noch aktiven Institutionen klassischer Musikpflege und städtischen Konzertlebens in deutschen Landen gelten. Anlässlich des „kleinen Jubiläums“ im vergangenen Jahr hatte das Institut beim Kulturjournalisten Andreas Pecht eine umfassende Chronik seiner Geschichte in Auftrag gegeben. Diese ist in Buchform erschienen unter dem Titel „Aus Liebe zur Musik. Das Musik-Institut Koblenz im Lauf der Zeiten 1808 bis 2018“.
Es ist eine recht ungewöhnliche Chronik. Der Autor beleuchtet darin die wechselhafte Vita des Musik-Instituts vor dem Hintergrund der politischen, technischen, kulturellen Epochenentwicklungen am Ort wie in der großen Welt. So erhellt die Lektüre manch hochinteressanten Zusammenhang zwischen den Geschicken des Instituts als bis heute wichtigstem Veranstalter großer Klassikkonzerte in Koblenz, der lokalen Allgemeingeschichte und dem Weltgeschehen. Dabei wird deutlich: So sehr sich Institutsgründer Anschuez und die meisten seiner Nachfolger im Intendantenamt eine rein der Musikpflege und dem Konzertleben gewidmete Arbeit gewünscht hatten, Politik und weltliches Zeitgeschehen beeinflussten die Geschicke der Kultureinrichtung doch immer wieder beträchtlich.
Für seine „Lesung“ am 15. September in der ehemaligen Pallotiner-Kapelle Koblenz-Ehrenbreitstein (Beginn 16 Uhr, Eintritt 14 Euro) montiert Andreas Pecht mehrere Passagen aus seinem Buch zu einem geschlossenen Vortrag. Dieser behandelt ausgewählte historische Phasen vom frühen 19. bis ins jüngere 21. Jahrhundert, in denen außermusikalische Entwicklungen erhebliche Auswirkungen auf das Engagement des Instituts hatten. So etwa die französische Besetzung der Rheinlande, die Eingliederung von Koblenz ins Königreich Preußen, das Aufbegehren konservativer Kirchenkreise gegen weltliche Musik, die Schleifung der Feste Koblenz, der Nationalsizialismus, Neubauten der Stadthalle ….
Musikalisch begleitet wird Lesung/Vortrag von Martin Walter (Klarinette) und Rafael Klepsch (Klavier).