Guten Tag allerseits

16.05.2022

Nun denn also. Meine sechs leeren Regenfässer recken ihre gierig weit aufgerissenen Mäuler dem Himmel entgegen. Auf dass der für heute (Montag) von den Wetterfröschen angekündigte Durchzug eines starken Regengebietes ihren Durst stille. Doch wehe, aus dem Durchzug wird hierorts, wie so oft in den letzten Wochen, wieder nur ein Vorbeizug. Die Götterbagage des Olymp ist gewarnt. Unverblümt habe ich den hohen Herr- und Damenschaften vom Frühstückstisch aus gedroht: Sollte unsereins vom Nass wieder nichts abbekommen, werde ich schon morgen meinen in himmlischen, irdischen und unterirdischen Gefilden gleichermaßen  gefürchteten Regentanz im Adamskostüm unerbittlich zur Aufführung bringen. Mehr noch: Ich werde zehntausende meiner Zeitgenoss*innen aufrufen, sich dem anzuschließen. Das kollektive Stampfen, Wippen, Schaukeln, Wabbeln und Schwappeln der menschlichen Fleischesherrlichkeit würde die Weltordnung gewiss in ihren Grundfesten erschüttern. Sehet euch also vor, Ihr da oben.


15.05.2022

Herrje, was für ein Wochenende - bar jedweder Überraschung.
1. Wie erwartet: Sonne satt durchgehend.
2. Wie erwartet: Werder Bremen steigt auf.
3. Wie gewettet: Der ukrainische Beitrag gewinnt, dank Volkes mächtiger Stimme, den ESC; der deutsche Star-Sprechgesang landet auf dem letzten Platz. (Ginge es nach mir, stünde Portugal auf Platz zwei und Netherlands auf drei. Aber auf mich hört ja niemand).
4. Wahlausgang NRW wie von mir erwartet: Die großen Verlierer sind FDP, Linkspartei und AfD. Die ersten beiden verlieren jeweils mehr als die Hälfte ihrer Stimmen, die Braunen rund ein Viertel. Kleinere Sprüngchen machen die beiden großen Parteien: CDU ein bisschen nach oben, SPD etwas mehr nach unten (was wohl nur stramme SPD-Parteigänger überrascht hat). Großer Gewinner dieser Wahl sin die Grünen mit schierer Verdreifachung des Stimmanteils. Was die Situation im Bund dazu beitrug, darf man getrost den HaBock-Effekt nennen.


13.05.2022

Wenn ich recht orientiert bin, stünden an diesem Wochenende kalendarisch die Eisheiligen an. Wettervorhersage für Samstag/Sonntag: Etwa vom Münsterland bis Baden quer durch die Republik 26 plus X Grad bei strahlendem Sonnenschein. Die Heiligen sind schon länger nicht mehr, was sie mal waren, und die Eisheiligen jetz auch nicht mehr. Nun denn, ich habe heute alles gepflanzt, was im Garten mit Rücksicht auf diese "kalten" Tage noch fehlte. Schaun mer mal, ob sie ganz ausfallen oder verspätet doch noch irgendwann aufkreuzen. Geruhsames Wochenende allerseits - Sonnencreme nicht vergessen.


11.05.2022

Auch im Westerwald sitzt oder steht man draußen. Mein Sommeratelier unterm Haselgebüsch. Staffelei Marke Eigenbau (beliebig höhenverstellbar) = 4 Dachlatten, 1 Sperrholzplatte, 2 kleine Klappscharniere, 2 Maschinenschrauben mit Flügelmuttern, einige Holzschräubchen. Benötigtes Werkzeug: Zollstock, Bleistift, Säge, Bohrer/Schrauber. Fertig.


09.05.2022

Ein beknackter, sozusagen fast verkackter Montag war das. Am Morgen beim Zähneputzen in den Finger geschnitten (fragt nicht! Es gibt nichts, das es nicht gibt). Nachher mit dem Auto in die Werkstatt (fragt nicht!). Später die Klaviertasten mit Blut verschmiert und die Hose versaut (fragt bloß nicht!). Am Abend festgestellt, dass kein Wasser mehr in den Regentonnen ist (fragt nicht!). Danach mit Bohnensuppe den Gaumen verbrüht, jetzt Brandblase im Maul (nein, keine Fragen!). Ich hätte am Morgen im Bett bleiben sollen - wohin ich mich nun, vorsichtig hintastend, trotz alledem frohgemut begebe.


08.05.2022

Nachdenklich. Ich tue mir etwas schwer damit, dass der 8. Mai hierzulande als "Tag der Befreiung" begangen wird. Schließlich sind die alliierten Soldaten nicht in den Kampf gezogen und zu Millionen gefallen, um Deutschland von den Nazis zu befreien, sondern die übrige Welt von Nazi-Deutschland. Das NS-System war vom Gros des deutschen Volkes nun mal geduldet, getragen, gewollt und eben keine Fremdherrschaft. Für uns Nachgeborene ist der Tag der deutschen Kapitulation eine Gnade, weil es ein "Tag der Befriedung" war und der (mit Waffengewalt erzwungene) Anfang einer Hinwendung zum Besseren.


07.05.2022

Wenn das so ist, ist es eben so, und man sollte es sich eingestehen ohne Frust oder Groll: Meine Lust am Malen und Ölfarben werden nicht warm miteinander. Übers Jahr habe ich mich mit Bleistift, Zeichenkohle, Aquarell- und vor allem Acrylfarben bestens angefreundet. Erste kleine Versuche mit Öl drinnen in der Malstube und ein größerer, ganztägiger Anlauf heute im Freien sind in die Hose gegangen. Weniger, weil die Ergebnisse für die Tonne waren, das passiert auch mit den anderen Malstoffen immer wieder mal. Aber der Umgang mit den Ölfarben hat mir einfach keinen Spaß gemacht - was für mich, der aus purem Spaß an der kreativen Freud malt, ein KO-Kriterium darstellt.

Herr im Himmel ist das ein Gematsche und Geschmiere. Egal, welche Pinselsorte ich nutze: Ich kriege keine gescheiten Linien hin, dafür ist die Leinwand bald überall versaut von Farbresten an den Händen bis hinauf zum Ellbogen und an Pinselschäften. Überhaupt habe ich am Ende mehr Farbe auf dem Kittel, im Handlappen, auf dem Beistellstich, ja selbst im Gesicht und in den Haaren als auf der Leinwand. Das Ölzeug trocknet ja erst nach Tagen oder Wochen, während Aquarell- und Acrylfarbe schon nach ein paar Minuten wieder "begehbar" sind. Gewiss, man kann den Umgang mit Öl bestimmt lernen. Aber muss ich mir diese Mühe auf die alten Tage noch aufladen? Nö - auch ohne Öl ist meine Malwelt eine überreiche.


04.05.2022

Dieser Tage erhob sich mal wieder Klage über absterbende Innenstädte, Leerstände, Publikums-/Käufermangel. Seit Jahren ist der Verursacher schnell ausgemacht: der Internethandel. Klage und Sorge über schlechte Zukunftsperspektiven der Innenstädte sind natürlich berechtigt. Und gewiss ist der Internethandel einer der Ursachefaktoren. Der Vergesslichkeit scheint allerdings anheim gefallen, dass es vielfach die heute klagende Kommunakpolitik selbst war, die in den 70ern, 80ern, 90ern die Entwicklung zum Ausbluten der Stadtzentren in Gang setzte. Wie das?

Die Älteren werden sich erinnern: Gemeinderäte der großen wie mittleren Städte, ja selbst ländlicher Unterunterzentren überschlugen sich im Bemühen, möglichst rasch ein, zwei oder mehr Gewerbegebiete (Einkaufsgebiete) draußen vor den Toren ihrer Orte einzurichten. Stadtentwicklungspolitik hieß damals: Die Musik spielt auf der "grünen Wiese", wo es Auto-Parkplätze ohne Zahl gibt. Und so kam es, dass heute die Zufahrten zu allen Städten und Städtchen gleich (hässlich) aussehen und die Stadtzentren schon zu dümpeln begannen, als es Amazon und Zarlando noch gar nicht gab. Nur mal so, zur Erinnerung.


03.05.2022

An diesem Wochenende machte ich für etliche Stunden Pause vom Ruhestand und schlüpfte mal wieder in die alten Stiefel des Theaterkritikers. Nach fast zwei Jahren, auch Corona-bedingter, Theaterabstinenz stand die Tanzsparte auf dem Plan: Am Staatstheater Mainz hatte eine neue Choreografie u.a. zu Strawinskys legendärer Ballettmusik "Le Sacre du printemps" Premiere. In der vom Gastchoreografenduo Koen Augustijnen und Rosalba Torres Guerrero mit dem Ensemble von "tanzmainz" erarbeiteten Produktion gibt es manch schönen Moment, doch in ihrer Gesamtheit haben mich diese 75 Minuten nicht vom Sessel gehauen. Hier meine Premierenkritik >


02.05.2022

Pazifismus ist eine ehrenwerte Haltung und seine stete Präsenz im großen Menschheitsdiskurs ebenso wertvoll wie nötig - auf dass wir im Irrsinn der Realität nicht vollends vergessen, wohin wir uns entwickeln sollten. Da nun aber Irrsinn und Unverstand real vorherrschen, im aktuellsten Fall Putin'sche Großmachtgelüste die Ukraine zum befreienden Selbstverteidigungskampf zwingen, ist Pazifismus als konkrete Handlungsanleitung für den Moment wenig hilfreich. Ich selbst begegne echten Pazifisten mit Achtung, obwohl ich nie einer war. In früheren Jahren habe ich die Befreiungs- und Unabhängigkeitskämpfe in Indochina, Lateinamerika und Afrika gegen Kolonialismus und Imperialismus unterstützt. Diese Haltung prägt heute meine Position auch in der Ukraine-Frage.



30.04.2022

Achtung, frei erfunden, erstunken und erlogen! Neue Höhepunkte der Troll-Agitation pro Putin in den Netzwerken:
1. Da zirkuliert ein Video, das eine junge, dunkelhaarige, verweinte Frau zeigt. Vorgeblich Selenksys Tochter, die angeblich enthüllt, dass ihr Vater ein Nazi und Mörder sei. Faktenchecker ermittelten als Tatsache: Es handelt sich um ein Youtube-Video aus dem Jahr 2017, die Frau ist gar nicht Selenskys Tochter, sondern irgend ein Mädchen, das auf russisch rumheult, ihr Freund möge sofort ein iPhone beschaffen.
2. Verbreitet wird die Mär, in Düsseldorf und im Raum Nürnberg befänden sich russischstämmige Menschen in Lebensgefahr. "Ukrainische Männer" zögen von Haus zu Haus, um solche Menschen zu ermorden. Ein Mann sei bereits erstochen worden, nur weil er russisch gesprochen habe. Die Polizei ist der Sache nachgegangen und hat gefunden: NICHTS. Recherchen von ZDF- heute und T-online verorten die Herkunft dieser "Nachrichten" in Russland.


28.04.2022

"Ein Gespenst geht um – das Gespenst der Gesellschaftsspaltung. Und nie scheint der 68er-Spruch richtiger gewesen als heute: Das Politische ist immer auch privat und das Private politisch. Denn sämtliche bedeutenden Fragen der Gegenwart betreffen nicht nur Regierungen, befeuern nicht nur Stammtisch- und Talkshow-Pallaver. (...)" So beginnt meine Monatskolumne "Quergedanken" Nr.202 für den Mai unter der Überschrift "Wir müssen reden! Doch mit wem worüber?" > weiterlesen hier

 

30.04.2022

Achtung, frei erfunden, erstunken und erlogen! Neue Höhepunkte der Troll-Agitation pro Putin in den Netzwerken:
1. Da zirkuliert ein Video, das eine junge, dunkelhaarige, verweinte Frau zeigt. Vorgeblich Selenksys Tochter, die angeblich enthüllt, dass ihr Vater ein Nazi und Mörder sei. Faktenchecker ermittelten als Tatsache: Es handelt sich um ein Youtube-Video aus dem Jahr 2017, die Frau ist gar nicht Selenskys Tochter, sondern irgend ein Mädchen, das auf russisch rumheult, ihr Freund möge sofort ein iPhone beschaffen.
2. Verbreitet wird die Mär, in Düsseldorf und im Raum Nürnberg befänden sich russischstämmige Menschen in Lebensgefahr. "Ukrainische Männer" zögen von Haus zu Haus, um solche Menschen zu ermorden. Ein Mann sei bereits erstochen worden, nur weil er russisch gesprochen habe. Die Polizei ist der Sache nachgegangen und hat gefunden: NICHTS. Recherchen von ZDF- heute und T-online verorten die Herkunft dieser "Nachrichten" in Russland.


28.04.2022

"Ein Gespenst geht um – das Gespenst der Gesellschaftsspaltung. Und nie scheint der 68er-Spruch richtiger gewesen als heute: Das Politische ist immer auch privat und das Private politisch. Denn sämtliche bedeutenden Fragen der Gegenwart betreffen nicht nur Regierungen, befeuern nicht nur Stammtisch- und Talkshow-Pallaver. (...)" So beginnt meine Monatskolumne "Quergedanken" Nr.202 für den Mai unter der Überschrift "Wir müssen reden! Doch mit wem worüber? > weiterlesen hier


25.04.2022

In Europa gab es an diesem Wochenende zwei ziemlich bedeutsame Nationalwahlen: eine im großen Frankreich und eine im kleinen Slowenien. Faktum: In beiden Fällen haben die rechtsnationalistischen Freunde unserer hiesigen AfD ihre Wahlziele deutlich verfehlt. > weiterlesen "Kleine Anmerkung zu den Wahlen in Frankreich und Slowenien


10.04.2022

Im März geschah nicht viel an der Staffelei. Zu schön weithin das Wetter und also hatten die frühen Gartenarbeiten Vorrang. Auch drückt der Putin'sche Angriffskrieg aufs Gemüt und dämpft die Lust zum frohen Mal-Schaffen - bis es schließlich doch der Seelentröstung durch Schönes bedarf, um das schier Unerträglichen irgendwie auszuhalten. Nur bei einem schnellen Spontanbild im April hat sich das Kriegsthema Geltung verschafft. Die nachfolgenden vier Bilder sind chronologisch nach ihrer Fertigstellung geordnet. Das eine oder andere taucht in den thematischen Galeriesammlungen ein weiteres Mal auf. > Malarbeiten März/April 2022 sehen (hier)


09.04.2022

Die wirtschaftliche Abhängigkeit von Diktaturen ist nur ein Aspekt eines viel größeren Problems, was man schon vor dem Ukraine-Krieg zu Beginn der Corona-Pandemie sehen konnte und auch davor schon lange hätte sehen können: Die Weltwirtschaft hat sich systematisch wegbewegt von den Prinzipien der Diversität und der Redundanz, also von der Vielfalt und der doppelten oder mehrfachen Sicherstellung (etwa der Belieferung mit Rohstoffen, Halbfertigprodukten, Energie, der Lager- und Vorratshaltung, der teilweisen Selbstversorgung, der Lieferketten, der Wirtschaftskreisläufe etc.). Mit der einseitigen Fixierung auf die jeweils billigsten und/oder profitabelsten Wege, Verbindungen, Möglichkeiten, Produkte auf dem Weltmarkt sind wir bis auf die Ebene der Regionen hinunter Zug um Zug und ziemlich blind in die Falle weitgehend eindimensionaler Abhängigeiten gestolpert. Das ist so, als würde die Natur gezielt auf genetische Vielfalt/Artenvielfalt verzichten. Tut sie aber nicht, weil Diversität eben DAS Erfolgsmodell des Lebens schlechthin ist. Aber Homo oeconomicus ("sapiens sapiens") wusste es halt mal wieder besser.


06.04.2022

Meldung der Vormittagsnachrichten: Lauterbach nun doch nicht völlig durch den Wind. Lerneffekt, Kehrtwende, Zurückrudern in Sachen "freiwilliger Quarantäne" bei Covid-Infektion ab 1. Mai: Die verpflichtende Quarantäne nach bisheriger Regelung soll nun doch bleiben. Das fassungslose Kopfschütteln der deutschen Ärzteschaft, der Wissenschaftsgemeinde, der Sozialverbände, ja selbst bei Teilen der Wirtschaft über die nur noch "freiwillige Quarantäne" war ja auch vernehmlich genug.


05.04.2022

Drei hier nicht zitierbare Flüche beim Lesen der Frühstückszeitung galten folgenden Umständen:

1. dem gestrigen Beschluss der deutschen Gesundheitsminister, die Quarantänepflicht für Corona-Infizierte zum 1. Mai aufzuheben - zugleich aber inständig auf "freiwillige Isolierung" im Ansteckungsfall zu drängen. Solche "Logik" übersteigt mein Begriffsvermögen. Denn staatspolitisch scheint es offenbar völlig egal, ob sich die Leute anstecken, gesellschaftlich/privat aber wohl nicht.

2. dem Umzug von 450 fahnenschwenkenden Putin-Anhängern aus Rheinland-Pfalz und anliegenden Regionen in Bad Kreuznach. Nach Verlautbarung hatten sie gegen (vorgebliche) Diskriminierung und Mobbing russischer und russischstämmiger Menschen jetzt in Deutschland demonstrieren wollen. Tatsächlich wurde es großenteils eine Pro-Putin-Kundgebung. Mittendrin erkennbar auch  Gesichter der von ehemaligen ost- und westdeutschen SED-Parteigängern geführten Koblenzer Putinisten-Sekte.

3. dem dritten Teil des Weltklimaberichts. Obwohl die beim Weltklimarat zusammengefassten jüngeren wissenschaftlichen Befunde darin durch politische "Kompromiss-Formulierungen" beträchtlich verwässert worden sind, ist das Ergebnis zutiefst frustierend. Nie waren die globalen CO2-Emissionen so hoch wie im Berichtszeitraum 2010 bis 2019. Nie die Kluft zwischen Klimaschutzversprechen der Staaten und ihrem tatsächlichen Tun so groß wie in jüngster Zeit. Die einzige "positive" Nachricht lautet: Die CO2-Emissionen steigen und steigen immer weiter, nur hat sich die Geschwindigkeit des Anstiegs ein klein wenig verlangsamt. Vom unbedingt nötigen Stop und schließlich Sinken allerdings kein realistisches Anzeichen weit und breit.

***

Je nach Gegend, Milieu, Klientel, Tageszeit scheint es recht unterschiedliche Beobachtungen zu geben, was freiwilliges Weitertragen von Corona-Schutzmasken angeht. Meine Beobachtung eben (Dienstagvormittag zwischen 10 und 11 Uhr) in der westerwälder Kleinstadt Ransbach-Baumbach beim Einkaufen (Supermarkt, Metzger, Bäcker, Bank, Tanke) grob über den Daumen: Frauen aller Altersklassen nahezu 100% mit Maske, Männer etwa 60% (im Rentenalter fast alle mit, jüngere teils ohne).

 


02.04.2022

Ab diesem Sonntag also: Weitgehender Wegfall verpflichtender Corona-Schutzmaßnahmen. Wer nun jubiliert und seine Maske wegschmeißt, der/dem sei gesagt: Besonders gescheit ist das eher nicht, für Vollgeimpfte nicht, für Ungeimpfte erst recht nicht.
ICH WERDE MEINE MASKE (FFP2) JEDENFALLS WEITERHIN TRAGEN beim Einkaufen und überall dort, wie ich mit etlichen/vielen Menschen näher in Kontakt komme.

Warum? Weil ich Zahlen lesen kann. Weil ich verstehe, was die Fachwissenschaftler sagen und die Mediziner berichten. Weil ich zuhöre, wenn aus meinem großen Kreis aus Nachbarn, Bekannten, Freunden von nicht ganz so leichten Omikron-Infektionen erzählt wird. Weil ich einen Kopf fürs eigene Denken habe und ein Herz, das nach wie vor nicht nur mich selbst vor anderen geschützt wissen will, sondern ebenso andere vor mir.


01.04.2022

Zum Wochenendstart heute mal wieder ein kleiner Gruß aus der Malstube. Malerisch nicht anspruchsvoll, aber am Vormittag in spontaner Ehrlichkeit binnen einer Stunde aus dem Herzen geflossen. Ich habe das Bildchen betitelt "Der Riese wird fallen" (Acryl auf Leiwand, 50 x 50 cm). Und mit eben diesem Wunsch im Hinterkopf geht's ins kühle, womöglich verschneite Wochenende.


31.03.2022

So beginnt meine heute erschienene Monatkolumne "Quergedanken", Folge 201: "Schluss mit lustig! Schlimmer als 2020/2021 könne es nicht werden, hatten wir geglaubt. Corona-Seuche, katastrophische Klimawandelwirkungen, fanatische Realitätsleugnung nebst Wissenschafts- und Demokratiefeindlichkeit… Doch wir hatten falsch geglaubt, denn es ist noch viel schlimmer gekommen: Das erste Quartal 2022 ist das übelste, das ich in meinen 66 Jahren erlebt habe." (...) > weiterlesen "Der Krieg soll verflucht sein!"

31.03.2022

So beginnt meine heute erschienene Monatkolumne "Quergedanken", Folge 201: "Schluss mit lustig! Schlimmer als 2020/2021 könne es nicht werden, hatten wir geglaubt. Corona-Seuche, katastrophische Klimawandelwirkungen, fanatische Realitätsleugnung nebst Wissenschafts- und Demokratiefeindlichkeit… Doch wir hatten falsch geglaubt, denn es ist noch viel schlimmer gekommen: Das erste Quartal 2022 ist das übelste, das ich in meinen 66 Jahren erlebt habe." (...) > weiterlesen "Der Krieg soll verflucht sein!"


23.03.2022

Und nun läuft er wieder, mein TV-Albtraum: der "automatische Sendersuchlauf". Vor zwei Wochen hatte Vodafon (hier via Kabel Deutschland via Kevag telekom) die bei mir gespeicherte Fassung von ard-alpha gekillt und heute dann auch noch arte. Beide gäbe es nur nocn in HD-Versionen und die solle man sich an anderer Stelle aus der "Senderliste" holen. In meiner Senderliste sind beide nicht drin. Ergo: Sendersuchlauf. Heißt wieder: Hunderte Sender laden, hernach stundenlang nach Brauchbarem durchstöbern und benutzertauglich sortieren. Der Abend ist gerettet. Oder besser gesagt: An technischen Scheißdreck verschwendet - um zwei der mir liebsten TV-Sender wieder greifbar zu machen. Ein Hoch auf die Entwicklungsabteilung der TV-Technik-Unternehmen. gez. Ein normalsterblicher Fernsehzuschauer ohne elektrotechnisches Hochschulstudium.

***

Heute ist bei mir Schreibtag. Der Redaktionsschluss für die Folge 201 meiner Monatskolumne "Quergedanken" drückt. Was mir sonst  viel Freude macht, gerät diesmal zur Qual. Nachdem die vergangene Nummer zwei Tage vor Kriegsausbruch über die Druckmaschinen gelaufen war, komme ich diesmal nicht umhin etwas zu diesem unsäglichen Angriffskrieg Putins zu schreiben. Was aber könnte das sein - dem Irrsinn angemessen und/oder in den zurückliegenden vier Schreckenswochen nicht schon hundertfach geschrieben/gesagt? Auch der sonst in diesem Format übliche humorige Schlag mag mir wohl kaum über die Zunge kommen. Rat- und lustlos fange ich einfach mal an, überlasse der unterbewussten Spontanabteilung des Hirns die Tastatur. *seufz*


22.03.2022

*schmunzel* Mittlerweile bin ich mir völlig sicher, dass die Naturkundelehrer uns damals in der Volksschule belogen haben. Oder sie hatten einfach keine Ahnung - etwa von der aphrodisierenden Wirkung der westerwälder Umgebung, die offenkundig sogar Millionen Jahre alte Gesteinsbrocken noch in Wallung bringt. Jedenfalls ist, was die Magister uns dereinst lehrten, definitiv falsch: "Steine können sich nicht fortpflanzen, das können nur Menschen, Tiere und Pflanzen." Und hier der Beweis, dass auch Steine, zumindest die hiesigen, sich vermehren: Die rund 25 Quadratmeter des ältesten Teils meines Gemüsegartens bewirtschafte ich seit gut 40 Jahren händisch und mit Muskelkraft sehr sorgsam. Dennoch hole ich noch immer Frühling um Frühling mindestens einen Wassereimer voll Steine und Steinchen heraus. Von den in späteren Jahren hinzugekommenen Beeten ganz zu schweigen. *seufz*


21.03.2022

Manchmal gibt es Zusammenhänge, die wirklich ganz simpel sind. Etwa dieser:
Jedes Prozent Erdgas, Benzin, Erdöl, Kohle, das wir weniger verbrauchen, erfüllt gleich drei gute Zwecke: 1. es mindert die Abhängigkeit von Russland (u.a.); 2. es mindert den Schaden für Umwelt und Klima; 3. es mindert die Belastung des eigenen Geldbeutels.

***

Und immer wieder muss man es deutlich sagen: Es gibt nur ein einziges Argument, das Deutschland daran hindert allen anderen Ländern auf Erden zu folgen und ein allgemeines Tempolimit zu beschließen. Dieses Argument, inzwischen vertreten nur noch von einer Minderheit der deutschen Bürger und der Autolobby, lautet: "Ich will aber schnell fahren dürfen."


20.03.2022

Oftmals ist es wenig erhellend und noch weniger hilfreich, realpolitische Ereignisse/Entwicklungen durch die Brille längerfristiger parteipolitischer Orientierungen, Sympathien/Antipathien zu betrachten. So jetzt im Falle der Bemühungen Habecks, Deutschland in Arabien zu verschaffen, wessen es für die eigene Energieversorgung noch für einige Jahre bedarf. > weiterlesen Anmerkung "Häme über Habecks Verhandlungen mit Katar


16.03.2022

Prima, heute ist wieder Gartenwetter. Angesichts der Welt- und Marktlage bin ich noch stärker motiviert, unsere biogärtnerische Selbstversorgungswirtschaft so optimal wie möglich anzulegen. Habe gestern deren "Goldtresor" geöffnet: den bis Frühsommer 2021 aufgehäuften, mit Pferdemist und etwas Hühnermist angereicherten und seither ruhenden Kompostmüll. Schön durchgegoren, tiefschwarz ist der fertige Kompost; ein bisschen zu nass und pappig, was die Einarbeitung in die Beete etwas erschwert, der Dünge- und schließlich auch Lockerungswirkung auf die Erde aber kaum Abbruch tut.

Die harten Arbeiten habe ich an den vergangenen Schönwettertagen schon hinter mich gebracht (und den zwangsläufigen Muskelkater wieder abgebaut): Umgraben der Erdbeete mit dem hier leider sehr schweren Lehmboden, grobes Durchhacken der Krümelerde in den Hochbeeten. Heute nun Verteilung des Kompost auf die Beete, mengenmäßig gestaffelt nach dem Düngebedarf der Nahrungspflanzen, die dort jeweils angebaut werden sollen. Dann alles ein bisschen abtrocknen lassen und hernach zum Wochenende hin mit dem Rechen zu einer kleinkrümeligen Oberflächen-/Pflanzschicht zerhacken. Das ist meine für die hiesigen Bedingungen entwickelte Methode, die seit 40 Jahren recht gut funktioniert. Und heuer kommt bei jedem Spatenstich der Gedanke hinzu: Putin kann mich am Arsch lecken.


15.03.2022

"Informiere dich doch mal richtig!" Diese Aufforderung wird einem in jüngeren Jahren gehäuft um die Ohren gehauen von Klimawandelleugnern, Antimigrationshetzern, Coronaleugnern/-verharmlosern, Impfgegnern und zuletzt Putin-Verstehern. Sie meinen damit nicht etwa Information aus wissenschaftlich anerkannten Quellen, merfach geprüften Expertisen, unabhängigen Recherchen und anderen Qualitätsherkünften. Sie meinen vielmehr ihre eigenen Quellen. Auch diese habe ich mir über die Jahre immer mal wieder genauer angeschaut.... > weiterlesen "Die Schnittmenge der Verschwörungs-Gläubigen"


13.03.2022

Pardon, aber man kann doch Leute nicht mehr für voll nehmen, die dieser Tage lauthals über die hohen Spritpreise schimpfen, zugleich aber ungerührt mit 160, 180 oder 200 km/h über die Autobahn preschen sowie auch anderweitig kräftig das Gaspedal traktieren und mit ihren (oft überdimensionierten) Kisten 9, 11, 13 oder mehr Liter Kaftstoff auf 100 Kilometer verheizen.


10.03.2022

Krisenzeiten waren und sind stets auch die Stunde der Spekulanten. Z.B. der Weizenpreis: Im Augenblick wetten die börsianischen Kriegsgewinnler auf ukrainische und russische Ernteausfälle in einem halben Jahr. Folge: Explodierende Getreidepreise jetzt und alsbald Hungersnöte in den ämeren Teilen der Welt. *stinksauer*


08.03.2022

Waffenstillstand sofort! Dann: Abzug der russischen Truppen vom Staatsgebiet der Ukraine!
Das sind m.E. die aktuellen Minimalforderungen, an denen sich alle Politiker und politischen Diskutanten messen lassen müssen.

***

Meine ganz persönliche private Spritpreisbremse (hier draußen auf dem Land ohne nennenswerten ÖPNV) ist jetzt erstmal - das Gaspedal. Also weniger drauftreten. Will sagen: Langsamer fahren, überlegter fahren, vorausschauender fahren und überhaupt, wann immer möglich, weniger fahren. Da geht noch einiges, obwohl ich nur ein kleines Auto habe und schon eine Weile ein eher zurückhaltender/sparsamer Fahrer bin. Immerhin weiß ich um den bei mir vielfach erlebten Unterschied der Verbrauchswerte, wenn ich a) gedankenlos vor mich hin kutschiere oder b) bewusst auf verbrauchsarmes Fahren achte: Macht auf 100 Kilometer 1 bis 1,5+ Liter mehr oder weniger Sprit aus ( = 15 bis 25%).  Da gewinnt dann der alte Spruch "Zeit ist Geld" einen ganz neuen Sinn: Ein paar Minuten länger unterwegs zu sein, macht sich im Geldbeutel ziemlich positiv bemerkbar.


07.03.2022

Menschen, oh Menschen, ach, was dumme Menschen.
Es werden hierzulande offenbar verschiedentlich Mitbürger mit osteuropäischen Akzent, die man für Russen hält bzw. die tatsächlich Russlandsdeutsche oder Auslandsrussen sind, als vermeintliche Putin-Freunde angepöbelt, bespuckt, bedrängt, drangsaliert. DAS GEHT GAR NICHT! Das ist rassistischer Mist und keineswegs ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine.


06.03.2022

Aktuelles Transparent über dem Haupteingang des Staatstheaters Mainz.

 

Jüngste Meldungen aus Russland: "Mehr als 17.000 russische Kulturschaffende haben einen leidenschaftlichen Appell an Präsident Putin gerichtet. Sie fordern das sofortige Ende des Krieges." (Berliner Zeitung)
"7000 Wissenschaftler und Akademiker haben in Russland einen Brief an Putin geschrieben: Als Schurkenstaat sei Russland kein Ort mehr für die Wissenschaft." (Berliner Zeitung)
"6500 russische Architekten, Stadtplaner und Designer verurteilen Putins Kriegsoffensive." (polis)

Packen wir, was wir wissen, mal zusammen: Ein beträchtlicher Teil der Oligarchen ist stinksauer auf Putins (geschäftsschädigende) Kriegspolitik; es grummelt in der Generalität; manche Teile der russischen Truppen sind so "unzuverlässig", dass jetzt die Wehrpflichtigen rausgezogen und geschwind neue Einheiten aus Berufssoldaten zusammengebaut werden müssen; in der russischen Intelligencia, also der gebildeten Schicht des Landes, rumort es gewaltig (s.u.); laut einer letzten unabhängigen Umfrage von vergangener Woche in Russland glauben zwar 60% der älteren Bevölkerung Putins Märchen vom "anitfaschistischen Verteidigungseinsatz", 40% allerdings nicht, und unter den jüngeren Russen hat Putin seine Glaubwürdigkeit weitgehend verspielt.

Reicht das für eine zeitnahe Beendigung der russischen Aggression gegen die Ukraine? Leider eher nicht. Doch im Zusammenklang mit dem bemerkenswerten Widerstand der Ukrainer, den interantionalen Sanktionen sowie weltweiten Volksprotesten schraubt sich der Preis für das Handeln Putins in Höhen, mit denen weder er noch sonst irgendjemand in der russischen Nomenklatura je gerechnet hatte.


03.03.2022

Kopf und Herz sind beim Befreiungskampf des ukrainischen Volkes gegen die Putin'sche Aggression und bei jenen wachsenden Teilen des russischen Volkes, die dem Kreml-Autokraten nicht (mehr) willig folgen mögen. Körper und Seele stürzen sich unterdessen mit Verve und Freude in die heimgärtnerische Frühjahrsmaloche, um die Gemüsebeete empfängnisbereit zu machen. Geht beides guten Gewissens zusammen? Ich glaube: ja. Dialektik des Lebens.


02.03.2022

Man hat mir ihn den letzten Tagen zum Ukraine-Krieg mehrfach zwei Fragen gestellt.

Erste Frage: Auf welcher Seite stehst du - derjenigen Russlands oder derjenigen des Westens unter amerikanischer Führung? Meine Antwort: Ich stehe auf der Seite des völkerrechtswidrig überfallenen, um seine Freiheit und sein Selbstbestimmungsrecht kämpfenden Volkes der Ukraine.

Zweite Frage: Was hälst du von diesem Krieg? Meine Antwort: Er ist ein großes Unglück nicht nur für die direkt betroffenen Menschen, sondern für den gesamten Planeten. Putin hat der Menschheit einen Bärendienst erwiesen. Sein Überfall auf die Ukraine und das Schlagen der Nuklearwaffentrommel lenkt die Aufmerksamkeit der Welt ab von der schwersten existenziellen Herausforderung der ganzen bisherigen Zivilisdationsgeschichte, dem Klimawandel. Schlimmer noch: Durch die Putin'sche Aggression fühlen sich zahlreiche Länder genötigt (oder berufen) gewaltige Ressourcen auf ihre Militarisierung zu verwenden. Ressourcen, die nun für die eigentlich wichtigste Arbeit der Gegenwart, den Klimaschutz und die Anpassung der menschlichen Weltzivilisation an den Klimawandel, fehlen werden.


01.03.2022

Es gibt in Deutschland gewiss einige zehntausend noch immer oder neuerdings wieder aktive einheimische Anhänger der ehemaligen Sowjetunion und des SED-Staates. Ich spreche nicht von Deutschrussen oder Auslandsrussen in Deutschland, sonder von jener (kleinen) politischen Strömung - früher rund um die DKP -, die seit jeher Teil des politischen Spektrums auch in Westdeutschland ist. Verfolgt man nun im Netz Argumentationen aus dieser Ecke zum Überfall Putins auf die Ukraine, so stößt man rasch auf drei zentrale Irrtümer bei diesen Leuten: > weiterlesen "Drei Irrtümer 'altlinker' Moskau-Freunde"


28.02.2022

Zahllose, teils riesige Demonstrationen vielerorts weltweit als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine und gegen Putins kriegerischen Überfall auf das Land. Den Kriegsherrn im Kreml wird das direkt kaum beeindrucken. Aber: Diese Bilder sickern auf mannigfachen Wegen durch zum russischen Volk und stellen dort ein ums andere Mal in Frage, was Putins Propagandamedien den Leuten an Lügen einzuhämmern versuchen.


27.02.2022

Putin ist angepisst. Sein gesamtes, dem Denken der 1960er entsprungenes Kalkül geht nicht auf. An erster Stelle zu nennen: Sein Zeitplan für die Annexion der Ukraine ist aus den Fugen, weil die Ukrainer sich nicht einfach überrollen lassen. Vielmehr halten sie erstaunlich wirksam dagegen und hat ihr Widerstand den Charakter eines "Volksbefreiungskampfes" angenommen. Man kann diesen Terminus für den seinerzeitigen vietnamesischen Widerstand gegen die us-imperiale Aggression in Indochina mit Fug und Recht auf das mutige Agieren der Ukrainer angesichts des Putin'schen Überfalls auf ihr Land übertragen.


25.02.2022

Redaktionelle Anmerkung aus aktuellem Anlass zur nachfolgend publizierten Märzausgabe meiner Monatskolumne "Quergedanken"; Folge 200: Dieser Text entstand eine Woche vor dem Überfall Putin-Russlands auf die Ukraine. Das "Kulturinfo" März, in dessen Printausgabe er erstpubliziert ist, erschien heute (25.2.), gedruckt war das Heft aber bereits am 22.2. . Deshalb ist die Kolumne noch völlig unbeleckt von den jüngsten Kriegsereignisse. > Quergedanken Folge 200 "Frühlingsgefühle oder Frühjahrsmüdigkeit?"


24.02.2022

(Keine Analyse, nur die Beschreibung eines Gefühls). Die Vorgänge um die Ukraine fühlen sich entsetzlich anachronistisch an, wie aus der Zeit gefallen, wie das Öffnen einer verstaubten Kiste mit lauter Krempel von vorgestern und übervorgestern drin: Krieg mitten in Europa, im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts. Im letzten Schritt einer langen unglückseligen Entwicklung wechselseitiger Ignoranz angezettelt von einem Autokraten. Unterfüttert mit Uraltideologie von nationaler Größe, historischer Blut-und-Boden-Bindung, Heim-ins-Reich-Fantasmen sowie Träumen von einer Aufteilung der in tausenderlei Abhängigkeiten eng verwobenen Welt in neue machtpolitische Einflusssphären. Und über allem wieder das antiquierte Diktum vom Kampf Gute-gegen-Böse. Das alles just zu einer Zeit, da die Menschheit eben bemüht ist, sich aus einer globalen Seuche herauszustrampeln - und obendrein in einer Epoche, die die menschliche Zivilisation und Spezies in toto mit dem Klimawandel vor die größte Herausforderung ihrer bisherigen Existenzgeschichte stellt. Das Ausmaß kleinlicher und selbstzerstörerischer Borniertheit ist kaum zu ertragen.


22.02.2022

Da kommt jetzt dieser leise Satz aus Peking, der vielleicht schwer wiegen könnte: "Wir haben kein Interesse an einem Krieg in Europa." Und der chinesische Außenminister Wang Yi erklärt: "China ruft alle Parteien erneut auf, Zurückhaltung zu üben und die Situation zu deeskalieren. Die Differenzen lassen sich nur durch Dialog und Verhandlungen lösen." Man muss die chinesische Parteidiktatur nicht mögen, um zu erkennen, dass China heute als neue, dritte Supermacht zu den wichtigen Playern der Weltpolitik gehört.


21.02.2022

Die Schlafwandler. Sie haben gut 20 Jahre ungenutzt verstreichen lassen, gemeinsam eine vernünftige, tragfähige Friedensarchitektur für Europa zu erarbeiten. Weshalb wir jetzt wieder dort stehen, wo wir vor sechs Jahzehnten schon standen: am Rande des Krieges in Europa. Nur zu, immer weiter in die Vergangenheit. Wer braucht schon eine Zukunft?


20.02.2022

Sonntagmorgen: Augen auf, raus aus dem Bett, Blick zum Fenster hinaus, wieder rein ins Bett, Augen zu.


19.02.2022

Zuwachs in der "Galerie lieber Freund/innen": Gewissermaßen als Vorab-Frühlingsgruß aus der Malstube das Gemälde unter dem Titel "Freundesplausch in der Sommerfrische" (Acryl auf Leinwand, 70 x 50 cm). Der stierwütig schnaubende Bursche rechts im Bild ist einer meiner urältesten Bestfreunde am Mittelrhein: Gerd. Das Motiv geht zurück auf eine Realsituation im Sommer 2018, wo wir im Grünen vergnügt Streiterei mimten. > Galerie lieber Freunde/innen" hier


17.02.2022

Donnerstag 10 Uhr. Was ich gerade mache? Die Schäden der Sturmnacht sichten. Klaro, wir hatten schon wesentlich heftigere Stürme, aber die jetzt durchgezogene erste Welle war auch nicht von schlechten Eltern. Mords Radau rund ums Haus die ganze Nacht; Riegel des zweiflügeligen Gartentores rausgebrochen; ein großer Blumentopf zerdeppert; zwei Schieferplatten vom Dachkamin weg. Gespentisch im Augenblick: Null Autoverkehr auf der nahen Landstraße, von ferne heulen Kettensägen. Nachbarn sprechen davon, dass in der Früh sämtliche Straßen rings ums Dorf wg. Baumbruchs zu gewesen seien. Womöglich sind wir noch immer quasi von der Außenwelt abgeschnitten. Egal - für heute gilt: Kein Fuß in den Wald und weiter uffpasse, denn eine zweite Welle ist (für Freitag) angesagt.


16.02.2022

Früher Nachmittag. Eben mal ums Haus gegangen, geschaut, ob alles niet- und nagelfest ist resp. hinreichend beschwert oder vertäut. Schließlich haben die Wetterfrösche fast allesamt für die Nacht zum Donnerstag ordentliches Gestürme angesagt, sowie für Freitag eine zweite "womöglich gefährlichere" (Plöger) Sturm-/Orkanfront prognostiziert. Ob Letztere eher im Norden oder in der Mitte Deutschlands auftrifft, scheint noch nicht ganz klar. Was Wunder, sind 100 Kilometer weiter oben oder weiter unten für so ein Wettergebilde ja nur ein kleines Seitenschrittchen, während das für unsereinen den Unterschied zwischen getroffen oder nicht betroffen ausmachen kann.

Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste und in der Ruhe liegt die Kraft. Wobei "Ruhe" ja öfter missverstanden wird als "geht mich nix an" oder Abwinken nach der Devise "wird nix so heiß gegessen wie gekocht".  Woher aber rührt die echte Ruhe sturmerprobter Einheimischer in häufig derart umtobten Gegenden? Vom ernsthaften Umgang mit Warnungen und dem damit verbundenen selbstverständlichen "Uffpasse!". In diesem Sinne: Gebt Obacht. Lieber einmal mehr als einmal zu wenig.


15.02.2022

Lernmoment am Morgen: "Aua!!! Verfluchter Mist!! Du Depp, du blöder!" Dies waren die ersten Worte, die heute in der Früh durchs Haus klangen, zuckten, dröhnten. Meinem Maul entsprungen und  mir selbst an den Kopf geworfen. Denn man soll es einfach nicht machen: Im Hirn komplexe oder abenteuerliche Gedanken über Gott, die Welt und ferne Dinge wälzen, derweil die Hände mit ganz profanen Verrichtungen am heißen Herd beschäftigt sind. Es möchte nämlich sein, dass Letzteres außer Betracht gerät über die Versunkenheit in interessanteste Denkvorgänge - und man mittemang die Hände aufstützt, als stünde ein Lesepult oder Katheder vor einem.

Dann macht's "zisch" und das Geschrei ist groß. Mögen auch die ultraschnellen Schutz-/Wehrreflexe des reptiloiden Hirnstamms prima funktionieren und also die realen Schadfolgen für die leichtfertig malträtierten Körperteile nicht der Rede wert sein - der kurze Schmerz ist beträchtlich, der Ersckreckensblitz darüber noch beträchtlicher. Du Depp, du


13.02.2022

Ob mir die Ukraine-Krise gleichgültig sei und warum ich dazu nichts schreibe, wurde gefragt. Nein, ist mir nicht gleichgültig; ich verfolge alle Entwicklungen der Lage dort sowie der öffentlichen Diskussion hier mit Argusaugen und großer Sorge. Meine eigene Haltung dazu ist allerdings einerseits noch zu vage, andererseits doch schon zu komplex, um sie eben mal in ein paar Schlagwortsätzen auszubreiten. Denn ich betrachte die Entwicklung von 1989 bis heute als EINEN Vorgang machtpolitischer wechselseitiger Ursache-Wirkungs-Mechanismen - die leider beiderseits nie wirklich friedliche Koexistenz auf gleicher Augenhöhe zum Ziel hatten. > weiterlesen "Nach bekanntem Muster: Kalter Krieg 2.0"


11.02.2022

Vielleicht muss man auch das nochmal (er)klären: Selbstverständlich ist es in Zeiten einer Großseuche primäre Staatspflicht, im Interesse der Allgemeinheit einen möglichst optimalen Seuchenschutz zu organisieren, nötigenfalls auch gegen Widerstände zu verordnen und durchzusetzen. Zugleich ist es Staatspflicht, möglichst optimale Bedingungen dafür zu schaffen, dass die Zivilgesellschaft gehörige Selbstschutzkräfte entfalten kann. Vom beidem ist die deutsche Seuchenpolitk seit Beginn der Pandemie leider himmelweit entfernt (Stichworte: halbherziges Herumgeeiere; Schutzbeschlusse zu spät, zu lasch und obendrein mit einer Haltbarkeit von oft nur ein paar Tagen bis zur Zerschießung durch div. Landesregierungen).

Aktuell in der Omikron-Lage: Das Timing der Lockerungen ist unter Seuchenblickwinkel völlig absurd und als Signal an die Bevölkerung - wir kennen doch inzwischen unserer Papenheimer - fatal ("Krise vorbei"). "Auf natürliche Durchseuchung zu bauen, ist in Deutschland mit seiner Altersstruktur und der viel zu großen Impflücke KEINE OPTION", sagt die Wissenschaft, sagte vor drei Wochen auch noch die Politik reihum. Ja glaubt denn ernsthaft irgendjemand, das jetztige staatspolitische Signal würde neuen Schwung in die Impf- und Boosterkampagne bringen? Das Gegenteil wird eintreten - und die Impfpflicht ist gleich mit vom Tisch.


10.02.2022

*seufz* Es wäre nett, würden sich die deutschen StaatspolitikerInnen in Bund und Ländern nun wenigstens ehrlich machen und eingestehen: "Die neue Linie heißt Durchseuchung, weil wir die Omikronwelle nicht in den Griff kriegen und sich obendrein alle so sehr nach Normalität sehnen." Anders lässt sich m.E. kaum erklären, dass wesentliche Seuchenschutzmaßnahmen (mal wieder) vier bis acht Wochen zu früh aufgehoben werden -  nämlich just in dem Moment, da das Infektionsgeschehen der fünften Welle dem Allzeithoch entgegenstrebt.

***

Mark Zuckerberg droht, Facebook und andere Dienste seines Meta-Konzern in Europa abzuschalten, falls die EU qua Gesetz sein System der transatlantischen Datenkrakerei einschränkt. Sugarbaby pokert und baut auf Nervenschwäche deutscher/europäischer Politik (was ja so abwegig nicht ist). Gleichwohl sollte man sich hierzulande mal einen Kopf darum machen: Wer sagt eigentlich, dass "Soziale Netzwerke" nur von Privatkonzernen betrieben werden können? Es gäbe durchaus die Möglichkeit, eine öffentlich-rechtliche Alternative ohne Datenkrakerei, ohne personalisierte Werbeflut, ohne algorithmische Meinungsbeeinflussung, ohne rechtsfreie Räume aufzubauen.


09.02.2022

Es ist wohl unerlässlich, immer und immer wieder an die inzwischen wissenschaftlich eindeutigen Basisfakten der Corona-Pandemie zu erinnern. Denn in zahllosen Diskussionen sind sie – teils auch von Zeitgenossen, die weder Coronaleugner noch Impfgegner sind – ausgeblendet, ignoriert, unbekannt, vergessen, aus dem Blick geraten oder werden - von anderen - zerredet, geleugnet, verdreht, gefälscht. Also nochmal, ganz grob: > weiterlesen hier


08.02.2022

Manchmal fühle ich mich wie ein junger Springinsfeld, manchmal wie ein sehr müder alter Mann. Manchmal passt das ganz prima, manchmal eben auch nicht.


06.02.2022

Sonntag, der 6. Februar anno domini 2022:

Es hängt der Himmel voll von Bassgeigen,
darauf die Götter üben unter Schweiß und Tränen,
zu spielen einen tristen Reigen.

Derweil am Mittag sie von Bohnen reich genossen,
geschieht zudem, was uns gehörig stinkt:
die Ärsche blasen Winde unverdrossen.

***

Unter Graugraugrauhimmel ein bisserl stormy sunday heroben auf dem Westerwald. Ergo: Drinnen spielt heute die Musik - an der Staffelei, auf dem Sofa, unter der Bettdecke. Olympia gucken? Ne, ne, kommt nicht in die Tüte. Also TV-Boykott dieser Spiele? Das zu behaupten, wäre in meinem Fall geschummelt, denn: Im Unterschied etwa zur Leichathletik, interessieren mich die Wintersportarten allesamt seit Kindheitstagen nicht die Bohne; als Zuschauer nicht und als Selbsttätiger gleich gar nicht. Einzige Ausnahme sind Eiskunstlauf und Eistanz. Wobei mir als bloßem Betrachter der ästhetische Genuss alles gilt, der Wettbewerb, gar der Nationenwettkampf,  kein Jota.


05.02.2022

Im Januar 2022 hatte ich fast ausschließlich Köpfe und Gesichter auf der Staffelei. Jetzt bekommen mal Körper den Vorrang. "Akte/Nackte" soll das Motto sein. Frauen werden wohl den Schwerpunkt bilden, wie es immer war in der Kunstgeschichte. Im Spätsommer 2021 hatte ich das schon einmal versucht, aber rasch entnervt aufgegeben. Weil: Ich finde, es ist einfach schwer für den Anfänger, der Empfindlichkeit weiblicher Proportionen gerecht zu werden. Jetzt also neue Akt-Versuche, Studien sozusagen, die ersten mit Bleistift auf Papier gekrakelt.

Künstler (Männer) haben zu 90%  Frauen-Akte, Frauen-Teilakte, weibliche Nacktheit in Waschszenen, Badeszenen, Schäferszenen gemalt. Natürlich wirkt da die erotische Motivation (mit). Aber, wie ich beim Blättern durch meine Kunstbände fand, Künstlerinnen malen eben nicht vorzugsweise Männer-Akte, sondern widmen sich ebenfalls zumeist weiblicher Nacktheit. > Galerie "Lauter nackte Leute" (hier)


03.02.2022

"Wer schön sein will, muss leiden", sagt der Volksmund. Autorin Claire Beermann spürt das, teils schmerzhaft, beim Streben nach modischem Chic am eigenen Leib immer wieder. Im neuen Zeit-Magazin (6/22) grübelt sie deshalb: "Ich frage mich, was für eine Idiotin ich bin, mir Kleidung zu kaufen, in der ich mich schön, aber eingezwängt fühle."


01.02.2022

Das ist eines der Privilegien als Rentner, die man sich mit Jahrzehnten getreulicher Berufspflichterfüllung erarbeitet hat: Am Morgen aus dem Fenster schauen und feststellen, dass heute mit Draußen nix ist, weil grau, kalt, windig bis stürmisch und regnerisch. Ergo: Ich mache mir drinnen in der warmen Stube einen behaglichen Tag bei Malen, Schmökern, ein bisschen Klavierspielen und am Abend was ganz einfaches, aber leckeres kochen (Plan: Bratkartoffeln + Erbsen-Möhren-Gemüse + Speckeier). Und gut is.

 



 

31.01.2022

Eigentlich hatte ich zum Start in die Woche eine hübsche, aufmunternde Anekdote erzählen wollen. Doch da ich eben die Nachricht höre, dass heute Nacht im Landkreis Kusel (Pfalz) bei einer routinemäßigen Kontrollstreife eine 24-jährige Polizistin und ihr 29-jähriger Kollege erschossen wurden, ist mir die Lust darauf vergangen. *Bestürzung, Entgeisterung, Trauer*


29.01.2022

Das könnte mit den Jahren eine hübsche "Galerie lieber Freunde*innen" werden. Was im Frühsommer 2021, ganz zu Anfang meiner Malversuche mit einer Bleistiftzeichnung der Rübe von Freund Gerd begann, setzt sich nun, ab Jabnuar 2022, in Farbe (Acryl, Aquarell auf Leinwand) fort. Da ich beim Malen gerne allein bin und auch niemandem zumuten möchte, stundenlang Modell zu sitzen, sind Fotos aus dem Netz Anregung/Vorlage für die Porträts, die ich freilich nach Gusto interpretiere. > Die ersten fünf Porträts in der "Galerie lieber FreundeInnen" hier


28.01.2022

Es ist wieder Zeit für meine Monatskolumne "Quergedanken". Eigentlich hatte ich in der Folge Nr. 199 nicht schon wieder die Corona-Lage thematisieren wollen. Doch ließ ich mich schließlich überzeugen, dass diesbezügliche Erwartungen gerade in der mittelreinischen Leserschaft wohl recht ausgeprägt seien. Dies zumal, seit AfD-Gliederungen, NPD- und III.Weg-Gruppen der ganzen Mittelrhein-Region sowie die örtliche Putinisten-Sekte Koblenz als Hotspot für Aufmärsche gegen die Pandemie-Schutzmaßnahmen auserkoren haben, die hiesige Strapaziergänge-Kampagne organisieren, orchestrieren und auf den Straßen der Rhein-Mosel-Stadt (oft inkognito und "Normalbürger" spielend) anführen. > Lesen Quergedanken Nr. 199 "Die größte Verschwörung aller Zeiten"

 

03.02.2022

"Wer schön sein will, muss leiden", sagt der Volksmund. Autorin Claire Beermann spürt das, teils schmerzhaft, beim Streben nach modischem Chic am eigenen Leib immer wieder. Im neuen Zeit-Magazin (6/22) grübelt sie deshalb: "Ich frage mich, was für eine Idiotin ich bin, mir Kleidung zu kaufen, in der ich mich schön, aber eingezwängt fühle."


01.02.2022

Das ist eines der Privilegien als Rentner, die man sich mit Jahrzehnten getreulicher Berufspflichterfüllung erarbeitet hat: Am Morgen aus dem Fenster schauen und feststellen, dass heute mit Draußen nix ist, weil grau, kalt, windig bis stürmisch und regnerisch. Ergo: Ich mache mir drinnen in der warmen Stube einen behaglichen Tag bei Malen, Schmökern, ein bisschen Klavierspielen und am Abend was ganz einfaches, aber leckeres kochen (Plan: Bratkartoffeln + Erbsen-Möhren-Gemüse + Speckeier). Und gut is.


31.01.2022

Eigentlich hatte ich zum Start in die Woche eine hübsche, aufmunternde Anekdote erzählen wollen. Doch da ich eben die Nachricht höre, dass heute Nacht im Landkreis Kusel (Pfalz) bei einer routinemäßigen Kontrollstreife eine 24-jährige Polizistin und ihr 29-jähriger Kollege erschossen wurden, ist mir die Lust darauf vergangen. *Bestürzung, Entgeisterung, Trauer*


30.01.2022

Seit Jahren taucht immer wieder der Vorschlag oder die Aufforderung auf, Medien und verständige/vernünftige Öffentlichkeit sowie entsprechende Netzwerk-User sollten doch die rechtrsradikalen und sonstigen Krawallbrüder, Krakeeler, Agitatoren, Verschwörungsmystiker, Dumpfbacken im Netz und auf den Straßen einfach beschweigen. Sollten ihnen keinen Resonanzboden bieten, sie so ins Leere laufen lassen = isolieren und frustrieren durch ignorieren.

Sagen wir so: Würde das klappen, wäre das eine feine Sache. Ich fürchte allerdings, dass das in einer (welt)offenen, demokratischen Gesellschaft mit Pressefreiheit und frei drehenden  Meinungs-/Diskussionsströmen vom Grunde her gar nicht funktionieren kann. Auch sind "mündige Staatsbürger" im Sinne von kritischen und sich in öffentliche Diskurse einmischenden Ciitoyen für ein "Beschweigen" virulenter Entwicklungen zumeist nicht gebaut. Es liegt nicht in ihrem staatsbürgerlichen Wesen/Selbstverständnis, freiheitsfeindliche, asoziale oder schlicht irrsinnige Umtriebe im öffentlichen Raum einfach stillschweigend laufen zu lassen - in der unsicheren Hoffnung, sie mögen sich rasch totlaufen.


29.01.2022

Das könnte mit den Jahren eine hübsche "Galerie lieber Freunde*innen" werden. Was im Frühsommer 2021, ganz zu Anfang meiner Malversuche mit einer Bleistiftzeichnung der Rübe von Freund Gerd begann, setzt sich nun, ab Jabnuar 2022, in Farbe (Acryl, Aquarell auf Leinwand) fort. Da ich beim Malen gerne allein bin und auch niemandem zumuten möchte, stundenlang Modell zu sitzen, sind Fotos aus dem Netz Anregung/Vorlage für die Porträts, die ich freilich nach Gusto interpretiere. > Die ersten fünf Porträts in der "Galerie lieber FreundeInnen" hier

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Rochade oder Bäumchen-wechsle-dich bei der AfD. Vorsitzender Jörg Meuthen tritt aus dem braunen Verein aus, weil "Teile der Partei nicht auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung stehen" und er da "ganz klar totalitäre Ansätze" sehe. Was der nationalreaktionäre Meuthen inkriminiert, begeistert die frühere CDU-Politikerin Erika Steinbach als "einzige bürgerliche Alternative" - und stellt dehalb jetzt einen Aufnahmeantrag in die AfD.


28.01.2022

Es ist wieder Zeit für meine Monatskolumne "Quergedanken". Eigentlich hatte ich in der Folge Nr. 199 nicht schon wieder die Corona-Lage thematisieren wollen. Doch ließ ich mich schließlich überzeugen, dass diesbezügliche Erwartungen gerade in der mittelreinischen Leserschaft wohl recht ausgeprägt seien. Dies zumal, seit AfD-Gliederungen, NPD- und III.Weg-Gruppen der ganzen Mittelrhein-Region sowie die örtliche Putinisten-Sekte Koblenz als Hotspot für Aufmärsche gegen die Pandemie-Schutzmaßnahmen auserkoren haben, die hiesige Strapaziergänge-Kampagne organisieren, orchestrieren und auf den Straßen der Rhein-Mosel-Stadt (oft inkognito und "Normalbürger" spielend) anführen. > Lesen Quergedanken Nr. 199 "Die größte Verschwörung aller Zeiten"


26.01.2022

Wenn man sich die Reaktionen diverser Landesregierungen auf die extreme Intensivierung des Corona-Infektionsgeschehens betrachtet, kann/muss einem der Verdacht kommen: Da wird de facto stillschweigend auf eine Durchseuchungsstrategie eingeschwenkt. Lockerungen wohin man schaut, teils mutwillig dogmatisch (zB Schulpolitik RLP), teils krachledern übermütig (Fußballpolitik Bayern), teils der blanken Not ungenügender Vorausplanung/Vorsorge folgend (PCR-Testkapazitäten zu klein, Nachverfolgungskapazitäten der Gesundheitsämter zu gering ...). Es ist ..., ach ich sag's lieber zurückhaltend: zum Haare raufen.

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Übrigens: Die immer wieder zu hörende Behauptung seitens besonders aktiver Gegner von Corona-Schutzmaßnahmen, hunderte Ärzte und abertausende Angehörige des medizinischen Personals seien ungeimpft und gegen das Impfen, ist nur ein agitatorisches Märchen. Jüngere Erhebungen des RKI, der Deutschen Krankenhausgesellschaft und des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung haben ergeben: Schon im August 2021 waren 98 % der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte doppelt geimpft, ebenso mehr als 90% der medizinischen Fachangestellten. Bis November 2021 waren in den deutschen Krankenhäusern 92 % des Gesamtpersonals doppelt geimpft, beim Pflegepersonal lag die Quote bei 95%.


25.01.2022

*schmunzel* Unlängst hatte meine mechanische Personenwaage (ein Erbstück aus den späten 60ern) noch tatsachengemäß vermeldet: "Du gehst mit knapp 89 Kilo nacktem Körpergewicht in den Dezember 2021." Heute nun lügt das Luder wieder, dass sich die Balken biegen: "Du kommst mit 96 Kilo aus dem Januar 2022." Konstante Zuverlässigkeit stelle ich mir anders vor. Sapperlottement!


24.01.2022

Vor gut 50 Jahren bin ich aus der katholischen Kirche ausgetreten und lebe seither, so glaube ich, als religionsloser Atheist ein Leben in Anstand, Würde und auch Nächstenliebe/Solidarität. Es ist also nicht an mir, den katholischen Mitbürgern zu raten, wie sie jetzt verfahren können/sollen. Die Katholiken müssen selbst damit klarkommen, dass ihre Kirche sich immer tiefer hineinreitet in die wohl größte Krise ihrer Geschichte seit dem Schisma der Reformation; mit dem völligen Vertrauens- und Autoritätsverlust von deren Würdenträgern; mit dem Umstand, dass ihre römische Glaubensgemeinschaft womöglich auf bestem Wege ist, sich nach 2000 Jahren selbst zu zerlegen.

Was mich allerdings interessiert, ist diese Frage aus säkularer Sicht: Werden eigentlich die von Kirchemännern begangenen Missbrauchtaten sowie die Taten der Mitwisserschaft, Mittäterschaft und/oder Strafvereitelung auch hoher und höchster Kirchenvertreter nicht von weltlichen Gerichten abgeurteilt? Ist das alles verjährt? Ich frage, weil ich es nicht weiß, aber verwundert bin, noch nie von einem entsprechenden Gerichtsverfahren/-urteil gegen Priester, Bischöfe, andere Eminenzen gehört/gelesen zu haben.


23.01.2022

altern (Nachtverslein)

Erst graut der Schopf,
dann dünnt er aus,
bald schaut die ganze
Schädeldecke raus.

Was jammerst du,
hey, alter Tor?
sprießt doch Ersatz
aus Nas' und Ohr.


22.01.2022

Es gibt da bei etlichen Politikern, Innenministerien und Polizeiführungen in Deutschland eine ungute Fehleinschätzung hinsichtlich der sog. Corona-"Spaziergänge". Häufig ist auf amtlicher/politischer Seite die Rede von Versuchen Rechtsradikaler, die Märsche protestierender Normalbürger "zu kapern" oder für "eigene Zwecke zu missbrauchen". Diese Beschreibung ist sachlich falsch - und offenbar wird nicht verstanden, was bei diesen Zusammenrottungen wirklich vor sich geht. Das mag seine Ursache haben in jahrzehntelanger Blindheit auf dem rechten Auge. Denn tatsächlich werden die meisten der Strapaziergänge durch Neonazis, Rechtsradikale und andere Querfront-Extremisten initiiert, organisiert, bundesweit orchestriert und vor Ort taktisch (oft inkognito) angeführt.


21.01.2022

Der Frankfurter Jazzmusiker und Träger des Bundesverdienstkreuzes Emil Mangelsdorff ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Er war einer der profiliertesten Jazzmusiker und Saxophonisten Deutschlands, eine Legende aus Frankfurt und bis zuletzt aktiv. Und er war wichtiger Zeitzeuge, der in seiner Jugend die Swing-Musik als Widerstand gegen die Nazi-Diktatur begriff und über diese Zeit später aufklärte.

Er hat ein stolzes Alter erreicht und uns über Jahrzehnte viel gegeben. Für die Entwicklung des Jazz in Deutschland kann man die Bedeutung, die er und sein 2005 verstorbener Bruder, der Jazz-Posaunist Albert Mangelsdorff, hatten, gar nicht hoch genug einschätzen.

***

Zum Wochenausklang und Wochenendbeginn noch was nettes: Ein Blick in die "Vergessenen Wortschätze", meinen neuen 2022er Tagesabreißkalender, ergänzt um das eine odere andere Altwort aus dem eigenen Wortschatz.

So blättert der Rentier nunmehr im Jahresweiser durch die ersten drei Wochen des Hartung, beginnend bei den letzten Raunächten. Ihm und euch zum Plaisire ajouriert er sich über das, was da feilgeboten. Er macht dingfest dufte Worte, auf dass die Freunde sich darin suhlen, ihre Malaise vergessen und für eine kurze Weile aufhören, zu kebbeln, sich zu kasteien, zu mosern. Hernach mag ein jeder eigener Wege ziehen, wohlweislich feines Hasenbrot im Ranzen für den Fall, dass unterwegs zum Feinsliebchen ein Schmacht sich einstelle.  

Betuliches und behagliches Wochenende allerseits.


20.01.2022

Nachtgedanken: Lebensphasen.
Zuerst versuchst du, wissend zu werden. Dann versuchst du, klug zu werden. Schließlich folgt der Versuch, Weisheit zu erlangen. Auf dieser Stufe nun erwartet dich die Erkenntnis: Es ist allemal bei Versuchen geblieben und wird es auch bleiben. Aber das macht nichts. Denn es gibt sinnlosere und langweiligere Arten, das Leben zu leben.


19.01.2022

Fast hätte ich ihn ja vergessen, meinen 2022er Tageskalender "Vergessene Wortschätze". Aber bevor ich in den nächsten Tagen ein paar hübsche Findlinge aus den ersten beiden Wochen vorstelle, sei ein anderes jüngst zu zweifelhaften Ehren gekommenes Wort angesprochen: schwurbeln, Geschwurbel. Im Netz stieß ich jüngst wiederholt auf die Ansicht, dies sei eine ganz neue Worterfindung zum Zwecke der negativen Charakterisierung aktueller (Aber)Glaubenströmungen. Es handelt sich jedoch bei schwurbeln/Geschwurbel um uralte Begriffe des Deutschen, aus dem Mittelhochdeutschen (also der Mittelalterepoche) stammend.

In den zurückliegenden Jahrzehnten war das Wort allerdings derart außer Gebrauch gekommen, dass es sogar aus dem Duden verschwand. Nicht aber, und das ist interessant, aus dem passiven Sprachschatz auch heutiger Deutsch-Muttersprachler. Wann immer es irgendwo auftauchte, wusste resp. spürte jede/r sofort, was gemeint ist: Unsinn reden. Auf dieser Grundlage feiert das Wort als Verb schwurbeln, Substantiv Geschwurbel und spätere Ableitung Schwurbelei eine machtvolle Renaissance, weil es bis in den Wortklang so trefflich bezeichnet, was mit den Klimawandelleugnern begann und den Impfgegnern wohl nicht enden wird.


15.01.2022

Es ist ein großer Irrtum dieser Tage, es ginge hinsichtlich der Corona-Maßnahmen um MEINUNGEN, also um subjektive Urteile, Gefühle, Glaubenssätze. Tut es aber nicht. Es geht im Grunde schlicht und ergreifend um wissenschaftsbasierten handfesten Seuchenschutz, um Handlungsweisen zum Schutz der einzelnen Menschen wie der Gemeinschaft vor den Wirkungen einer Virusseuche mit beträchtlichem bis tödlichem Gefahrenpotenzial. Und es ist, wie es immer war: In Seuchenzeiten können Verhaltensweisen, die zu normalen Zeiten unproblematisch, freundvoll, verständlich, ehrenwert, ja begrüßenswert sind, unsolidarisch, schädlich, gefährlich oder gemeingefährlich sein. Das sollte eigentlich jeder rational denkende Verstand begreifen können.

***

Mal an Rande vermerkt, von wegen "nur ein Grippe": Hätten wir eine echte Influenca-Epidemie mit 60 000 bis 100 000 Neuinfektionen täglich wie jetzt bei Corona, es würde ebenfalls  Alarmstimmung im Land herrschen - verbunden mit großer Sorge um die vulnerablen Gruppen, um die kritische Infrastruktur, um Überlastung der Kliniken und Aufrechterhaltung des Schulbetriebs. Ich habe in meinen 66 Lebensjahren zwei richtig schwere Influenca-Epidemien erlebt (eine davon, Honkong-Grippe 1968, schickte mich für 10 Wochen ins Krankenbett). Ich habe gesehen wie das ist, wenn Hunderttausende 2, 3, 4 oder mehr Wochen das Bett hüten müssen und Tausende im Krankenhaus oder auf dem Friedhof landen. Auch so eine Grippe-Epidemie ist kein Spaziergang.


14.01.2022

Nachdem ich heute auf einer Leserbriefseite in der Rhein-Zeitung für mein Neujahrsessay mit reichlich Lob bedacht worden bin, nachdem obendrein hierorts ganztägig die Sonne schien und ich angemessen ausgiebig im Freien werkeln konnte, bleibt mir nur noch wohlgelaunt: Wünsche allseits ein geruhsames, angenehmes, Wochenende - gleichwohl mit Umsicht und Bedacht gestaltet, denn 92 000 Neuinfektionen an einem Tag sind kein Pappenstiel.


13.01.2022

Aus vielen Gesprächen während meiner nun schon etwas längeren Lebenszeit ist mir bekannt, dass ich beileibe nicht der einzige bin, der so oder ähnlich verfährt: Quasi seit Jungendtagen ist in meinem Hinterkopf eine grobe Scala verankert, an Hand derer ich den Grad der eigenen Informiertheit sowie des Durchdacht-Habens einschätze hinsichtlicht diverser Themen, Genres, Ereignisfelder/Entwicklungen in Kultur, Politik, Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft. Diese Scala besteht aus drei Kategorien ... > weiterlesen Text "Wie ich mich selbst zur Ordnung rufe"


11.01.2022

Dass die 2021er Kartoffelernte in unserem Selbstversorgungsgarten recht dünne ausgefallen war, macht sich eben jetzt unschön bemerkbar: Dem Lagerstellage im Keller gerade die letzte Portion Krumbeere abgerungen. Im vergangenen Winter hielt der Vorrat fast drei Monate länger.  Die hiesige Vegetationsperiode 2021 war halt zu kalt und zu nass.

Woraus man sich nun allerdings kein falsches Bild vom Rest der Welt stricken darf. Denn die große Klimabilanz für das letzte Jahr sieht ganz anders aus: Laut EU-Klimadienst Copernicus war der zurückliegende Sommer der wärmste in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen. Global war er zwar nicht der heißeste, gehört aber dennoch in die Kette der zuletzt ununterbrochen aufeinander folgenden sieben heißesten Jahre. Hinzu kommt eine erneute Häufung von Extremwetterereignissen rund um den Planeten von der Ahr-Flut über Hitzerekorde am Mittelmeer, in Nordamerika/Kanada sowie Sibirien bis zum weit überdurchschnittlichen Aufkommen schwerer Hurrikans.


09.01.2022

Irritiert mich vor der Glotze oder im Kino immer wieder erheblich: Da ballert ein Gauner oder Kommisar oder sonstiger Held das Magazin seiner Knarre leer - und steckt dann sogleich ganz cool, seelenruhig und folgenlos die Pistole oder den Revolver in die Jackentasche respektive vorne oder hinten in den Hosenbund. Macht das mal in echt. Folge wäre sofortiges Wehgeschrei des großartigen Schützen wegen qualmender Jacke bzw. verbranntem Arsch oder gegrilltem Genital. Ich stell' mir grad Schimanski vor - jodelhüpfend ....


08.01.2022

Eigentlich bin ich ja ein ziemlicher Naturbursche. Die meiste Zeit des Jahres zieht es mich, sobald das Wetter halbwegs passabel ist, von früh bis spät raus aus dem Haus, zur Arbeit in der Selbstversorgungswirtschaft oder ausgedehnten Streifzügen durch die Wälder. Doch sobald sich winterliche Witterung einstellt, wird alles anders. Denn: Ich bin ein Wintermuffel. > Kurztext lesen


05.01.2022

*Ironie an*
Es gibt ja in Sachen Corona jede Menge eigentümlicher Erscheinungen. Zwei der seltsamsten Phänomene darunter sind diese:
1. Allem Anschein nach konzentrieren sich dauerhaft schwer krank machende bis tödliche Folgen der Corona-Impfung in großer Zahl fast ausschließlich auf Familien- und Bekanntenkreise von Impfgegnern. Diesen zwingenden Schluss legen Vergleiche zwischen Erzählungen aus ungeimpftem Volksmund und Berichten aus der geimpften Population nahe. Die Wissenschaft rätselt noch über die Ursachen dieses Phänomens, aber offenbar geht von Impfgegnern ätherisch eine negative Beeinflussung der Impfverträglichkeit aus.
2. Die bundesdeutsche "Corona-Diktatur" ist die erste Diktatur in der Menschheitsgeschichte, die beim Umgang mit ihren Gegnern meist die freundliche Ansprache pflegt und Samthandschuhe trägt. Vor allem links-grün versiffte Zeitgenossen älteren Semesters mit Demonstrationserfahrung aus früheren Jahren und Jahrzehnten sind verblüfft, dass die polizeilichen Einsatzkräfte bei den jetzigen  Corona-Strapaziergängen ihre sonst allfällig übliche Demo-Ausrüstung im Spind lassen: Rund- oder Langschilde, Hartholz-Langknüppel, Hartplastik-Rüstung, Wasserwerfer, Fahrzeuge mit vorgebautem Räumgitter, Tränengaswerfer - und was der Instrumente mehr sind.
*Ironie aus*


03.01.2022

"Es mehren sich heute die Anzeichen, dass nunmehr für die gesamte Menschheit der 10 000-jährige Wachstumsweg nicht länger gangbar ist." So lautet einer der Kernsätze meines am heutigen Montag in der Rhein-Zeitung als Seite "Kultur extra" erschienen Neujahrsessays. Es ist seit 1999 der 24. Langtext in dieser Zeitung zum Jahresbeginn, jeweils über ein Grundthema, das zur betreffenden Zeit von besonderer Bedeutung war. Die Nr. 24 wird, auf meinen eigenen Wunsch hin, wohl das letzte Neujahrsessay aus meiner Feder gewesen sein. (12 100 Anschläge, kostenpflichtiger RZ-Text). > Neujahrsessay / Endzeit oder Neuanfang? (hier) 

 



31.12.2021

Am vorletzten und letzten Tag des alten Jahres kommt meine erste "Quergedanken"-Kolumne fürs neue Jahr unter die Leute. Das ist so, seit wir dieses Format für die Seite 2 des mittelrheinischen Magazins "Kulturinfo" Anfang 2005 aus der Taufe gehoben haben. Niemand konnte damals ahnen, dass eines Tages der eigentlich ehrenwerte Begriff des Querdenkens durch Missbrauch einer sehr kleinen, durchgedrehten, aber extrem schreihalsigen Minderheit verbunden würde mit Hirnrissigkeit, Idiotie, voraufklärerischer Mystik und asozialer Egomanie. Da ich allerdings nicht im Traum daran denke, dieser Bagage die Sprachhoheit zu überlassen, bleibe ich auch im 18. Jahr beim Kolumnennamen "Quergedanken" im ursprünglichen Sinn. > Lesen Quergedanken Nr. 198 "Nun mal los: Das Ungewohnte wagen"


30.12.2021

Die Ungeimpften "sind nicht allein dafür verantwortlich, dass die Pandemie immer neue Wellen schlägt, aber sie tragen erheblich dazu bei. Unter ihnen sind bekanntlich Rechtsradikale und ,Querdenker', deren Corona-Theorien oft so hirnrissig sind, dass man sich fragt, ob man bei der Beurteilung des Aberglaubens im Mittelalter bislang nicht ein wenig zu streng gewesen ist. (...)"
(Giovanni di Lorenzo in seinem Leitartikel der heute erschienenen Wochenzeitung "Die Zeit")

 

31.12.2021

Guten Rutsch allerseits!

 

Am vorletzten und letzten Tag des alten Jahres kommt meine erste "Quergedanken"-Kolumne fürs neue Jahr unter die Leute. Das ist so, seit wir dieses Format für die Seite 2 des mittelrheinischen Magazins "Kulturinfo" Anfang 2005 aus der Taufe gehoben haben. Niemand konnte damals ahnen, dass eines Tages der eigentlich ehrenwerte Begriff des Querdenkens durch Missbrauch einer sehr kleinen, durchgedrehten, aber extrem schreihalsigen Minderheit verbunden würde mit Hirnrissigkeit, Idiotie, voraufklärerischer Mystik und asozialer Egomanie. Da ich allerdings nicht im Traum daran denke, dieser Bagage die Sprachhoheit zu überlassen, bleibe ich auch im 18. Jahr beim Kolumnennamen "Quergedanken" im ursprünglichen Sinn. > Lesen Quergedanken Nr. 198 "Nun mal los: Das Ungewohnte wagen"


30.12.2021

Die Ungeimpften "sind nicht allein dafür verantwortlich, dass die Pandemie immer neue Wellen schlägt, aber sie tragen erheblich dazu bei. Unter ihnen sind bekanntlich Rechtsradikale und ,Querdenker', deren Corona-Theorien oft so hirnrissig sind, dass man sich fragt, ob man bei der Beurteilung des Aberglaubens im Mittelalter bislang nicht ein wenig zu streng gewesen ist. (...)"
(Giovanni di Lorenzo in seinem Leitartikel der heute erschienenen Wochenzeitung "Die Zeit")


29.12.2021

Letzte Ergebnisse für dieses erste Jahr mit meiner neuen Passion, der Malerei - die mir eine nie erwartete Abenteuertour durch bis dato unbekannte Gefilde eigenen Tuns schenkt. > Die Malereien (4 Bilder) entstanden im November und Dezember


27.12.2021

Umgeschaut und festgestellt: Sie träumen davon, montags zehn Prozent oder mehr der Bevölkerung zum "Widerstand" gegen Seuchenschutz und Impfen auf die Straße zu bringen. Tatsächlich jedoch reicht es nichtmal zu einem Zehntel der Menschenmenge, die die jungen Leute von Fridays for Future bei ihren Freitagsaktionstagen auf die Füße brachten. Nur mal so, der Maßstäbe wegen.

***

Oh weh, ein Trauerfall zur Weihtsnachtzeit. Gut ein Vierteljahrhundert war er mir treuer Gefährte bei der Pflege des Haarschopfes. Nu is er hin, eingegangen in die ewigen Jagdgründe der Wind- und Sturmmacher - mein kleiner Taschenföhn mit dem gewaltigen Durchzug *schnief*. Ein bisschen dicker, aber kaum größer als die Walther ppk des Herrn Bond, begleitete mich das schwarze Ding der Marke Privileg - Anschaffungspreis dunnemals 12,95 DM -  unauffällig und doch wirkmächtig durch Schwimmbäder, Jugendherbergen, Ferienwohnungen, Absteigen in aller Herren Länder, vollendete Jahr um Jahr auch sämtliche meiner heimischen Haarwäschen.

Ein einziger Bedienknopf mit zwei Einstellungen, mehr brauchte er nicht (braucht kein Mensch): 1. mäßiges Geblase, 2. volles Gebläse. Temperaturregler stufenlos = je näher die Hand mit dem Föhn am Kopf, umso heißer; je weiter ausgestreckt der Arm, umso weniger heiß. 300 Gramm nur wiegt der Kleine, der Große von Madame, den ich eben mal benutzt habe, bringt es auf fünf mal soviel Armlast, indes nur halb soviel Trockeneffekt in gleicher Zeit. Auch hat das Riesending sechs Schalter/Knöpfe mit in summa 16 Einstellungen, von denen 10 gar nichts für mich Spürbares bewirken. Die beiden übrigen stecken in einem Schalter, der mich fatal an den Sicherungshebel des MG42 der Bundeswehr erinnert - weshalb ich davon tunlichst die Finger lasse.


24.12.2021

ICH WÜNSCHE ALLERSEITS behagliche, geruhsame und frohgemute Feiertage. Auf dass wir nicht zuletzt auch Kraft tanken -
um mit kluger Vorsicht in selbstbewusster Verantwortung für die eigene Gesundheit, diejenige der Mitmenschen und das Wohl des Gemeinwesens zuversichtlich die Herausforderungen der aufziehenden Omikron-Welle zu meistern.


23.12.2021

Nun bin ich denn kurz vor der Weihnacht in meinem 67. Lebensjahr endlich zur vollkommenen Gewissheit darüber gelangt, was die Welt im Innersten zusammenhält: Es ist Murphys Gesetz. Das da lautet: "Alles was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen." > weiterlesen "Murphys Gesetz und der Autoschlüssel. Ein Schmunzelstückchen"


22.12.2021

Für ein paar Tage musste ich in Klausur mit mir selbst gehen und, bildlich gesprochen, Malpinsel und Klaviertasten gegen die Schreibfeder tauschen. Die erste "Quergedanken"-Kolumne für 2022 war zu verfassen und - schwieriger, aufwändiger - das "Neujahrsessay" für den Kulturteil der Rhein-Zeitung zu schreiben. Letztere Aufgabe prägt bei mir seit 1998 alljährlich die Zeit vor und um die Jahresendfeiertage. Eigentlich hatte ich sie heuer abgeben wollen. Aber liebe Kollegen haben mich gebeten, noch ein letztes Mal fürs Neujahrsessay in die Tasten zu greifen. Das Ergebnis erscheint traditionell am ersten Werktag eines jeden neuen Jahres als ganzseitiger Beitrag in der Rhein-Zeitung. Thema und Arbeitstitel stehen: "Was nun: Endzeit oder Neuanfang? Vier Großkrisen stellen die alte Zivilisation in Frage: Klimawandel, Artensterben, Coronapandemie, soziale Schere".
Zugang zu all meinen seit 1999 publizierten Essays findet ihr hier ; die bis 2019 frei zugänglich, die nachherigen noch hinter RZ-Paywall. Wer mal reinschnuppern, stöbern möchte, ist herzlich eingeladen. 


13.12.2021

Hinweis für unsichere, unentschlossene oder ängstliche, für bisher bequeme oder gleichgültige, für skeptische oder der Schulmedizin gegenüber misstrauische Ungeimpfte diverser Glaubensrichtungen:

Wie einer ganzseitigen Riesenanzeige in der aktuellen Ausgabe der "Zeit" zu entnehmen ist, ruft auch die Deutsche Homöophatische Union zur Impfung auf. Zitat aus der Anzeige: "Die Immunisierung der Bevölkerung mit zugelassenen Impfstoffen ist der einzige Weg, der uns aus der Pandemie führen wird. Deshalb: Lassen Sie sich impfen! Zu Ihrem Schutz und dem Ihrer Mitmenschen. "

Sich unbedingt impfen zu lassen, dazu hatten bereits mit Nachdruck aufgerufen u.a.: der Papst, der Dalai Lama, die höchsten Autoritäten der griechisch-orthdodoxen sowie der russisch-orthodoxen Kirche, die Zentralräte der Muslime sowie der Juden in Deutschland ... Übrigens: Auch Putin hat die Bevölkerung Russlands mehrfach nachdrücklich ermahnt, sich impfen zu lassen.

Es wird allmählich einsam im Paralleluniversum der Verschwörungsgläubigen, Schwurbler und pseudowissenschaftlichen Datenverdreher.


12.12.2021

26. Stunde nach Boosterei. Habe die Wachzeit während des - vergeblichen - Wartens auf signifikante Nebenwirkungen mit dem Malen dieses Bildes gefüllt, dem ich den Titel "in Erwartung" gab (50 x 40 cm, Acryl auf Leinwand; angeregt durch ein Foto von Valentin Goppel). Eine für mich ganz neue Herausforderung dabei: Male bewegtes, schäumendes Meer, das am Strand ausläuft. Mir gefällt das Ergebnis recht gut - während ich von den Nebenwirkungen der dritten moderna-Impfung doch eher enttäuscht bin. Von den netten euphorisierenden, auch aphrodisierenden Schüben der ersten beiden Dosen, stellten sich (bis jetzt) leider nur zwei wieder ein: Schläfrigkeit und Fresslust. Was mein "Nahumfeld" lakonisch-trocken so kommentierte: "Also null Nebenwirkung; alles wie immer." *umpf*

Zum Trost für alle, denen der Booster ein, zwei oder in Einzelfällen gar vier, fünf Tage Unwohlsein beschert hat oder noch bescheren wird, sei daran erinnert: Verglichen selbst mit einem nur mittelschweren Covid-19-Verlauf sind das bei den allermeisten rasch vorübergehende Wehwehchen. Schönen Restsonntag  noch.


10.12.2021

Fundstück, mal was Schönes:
"Schreiben mit der Hand ist Denken auf Papier."

Diesen wunderbaren Spruch fand ich gestern bei Dirk Melzer, der ihn von einem 2022er Kalender des Leuchtturm-Verlags hat. Spannend daran, dass der Satz nicht nur im scheinbar nostalgischen Sinne schön ist, sondern ziemlich gut ein tatsächliches Phänomen handschriftlichen Tuns erfasst. Wer viel schreibt, dabei aber wenigstens gelegentlich Computertastatur oder Smartphone beiseite schiebt und zu Kugelschreiber, Füller oder Feder greift, kennt das: Die beiden Denk-Schreib-Arten unterscheiden sich beträchtlich.

Das Handschriftliche verlangsamt den Schreibakt, und bei sehr vielen Handschreibern diszipliniert es ihn auch. Denn was hingeschrieben wird, steht nun da - lässt sich im Nachhinein kaum berichtigen, ohne das ästhetische Gesamtbild des Schriftstückes zu stören/zu zerstören. Beide Umstände, Langsamkeit und Unkorrigierbarkeit, schlagen sich auf den Denkprozess beim Schreiben nieder. Man plappert nicht einfach schriftlich drauflos, haut nicht einfach geschwind wenig durchdachte Formulierungen und vage Gedanken raus - die man im digitalen Schreibmedium anschließend problemlos und unbemerkt optimiert. Vielmehr sammelt und konzentriert man im Handschriftichen das Denken und Formulieren VOR dem Niederschreiben des nächsten Wortes, Satzes, Abschnitts.


09.12.2021

Nachfolgenden Text hatte ich an anderer Stelle im Netz als Diskussionsbeitrag geschrieben:

In historischen Zeiten hat man Kranke isoliert, die Krankheiten mit Seuchenpotenzial hatten, für die man kein Heilmittel wusste. (...) So archaisch und brutal die damaligen Maßnahmen gewesen sein mögen, das Isolationsprinzip gilt - in maßvollerer Version - bis heute als probates und effektives Mittel der Seuchenbekämpfung. ... > Ganzen Text lesen (hier)


08.12.2021

Was aktive Impfgegner alles nicht wollen, was sie für unnütz oder falsch oder diktatorisch und verbrecherisch halten, das wissen wir zur genüge. Mich hat jetzt mal interessiert, was sie eigentlich wollen, was sie eventuell als Handlungsalternative für die Bekämpfung des Seuchenproblems vorschlagen. Also habe ich mich umgesehen und -gehört. Ernüchterndes Ergebnis meiner Suche: ... > weiterlesen Anmerkung "Was schlagen eigentlich die Impfgegner vor?"


 07.12.2021

Auf Nachfrage hat mein neuneuer Hausarzt den ursprünglich vereinbarten Booster-Termin um einen Monat vorgezogen, den zeitlichen Abstand zur Zweitimpfung also von sechs auf fünf Monate verkürzt. Prima. An diesem Samstag wird Moderna reingehauen (bei mir = 3x Amistoff; egal).

Übrigens, zur Sache Lauterbach: Es kommt nicht allzu oft vor in der deutschen Politik, dass eine echte Fachkraft in der Sache auch das Ministerium zu dieser Sache leitet. Gewiss, Expertise allein recht dafür nicht; es braucht obendrein Führungsstärke und Organisationstalent. Ob Lauterbach auch davon ordentlich was mitbringt, ist noch unklar. Klar ist allerdings: Wir hatten schon eine Menge Minister*innen, die sich weder durch Expertise noch Führungsstärke/Organisationstalent auszeichneten.


06.12.2021

Fundstück (aus dem literarischen Jahresrückblick der "Zeit"), Johann Wolfgang von Goethe 1811 über das Impfen:

"... als mich ein Mißbehagen und ein Fieber überfiel, wodurch die Pocken sich ankündigten. Die Einimpfung derselben ward bei uns noch immer für sehr problematisch angesehen, und ob sie gleich populare Schriftsteller schon faßlich und eindringlich empfohlen, so zauderten doch die deutschen Ärzte mit einer Operation, welche der Natur vorzugreifen schien. Spekulierende Engländer kamen daher aufs feste Land und impften, gegen ein ansehnliches Honorar, die Kinder solcher Personen, die sie wohlhabend und frei von Vorurteil fanden. Die Mehrzahl jedoch war noch immer dem alten Unheil ausgesetzt; die Krankheit wütete durch die Familien, tötete und entstellte viele Kinder, und wenige Eltern wagten es, nach einem Mittel zu greifen, dessen wahrscheinliche Hülfe doch schon durch den Erfolg mannigfaltig bestätigt war."


03.12.2021

Ein "Wellenbrecher" ist das nicht, was da gestern beschlossen wurde. Sondern m.E. bloß eine neue Variante der bisherigen deutschen Seuchenpolitik, langen, zähen, zermürbenden Halbheitsprozessen den Vorzug zu geben vor dem Handlungsprinzip "kurz, aber hart". Nun denn, wir haben jetzt leider nichts anderes als diesen unübersichtlichen Flickenteppich an Maßnahmen. Die werden die 4. Welle bestenfalls etwas  abbremsen. Das Ausmaß des Bremseffektes hängt nun wesentlich davon ab, wie groß und breit die Bereitschaft der Zivilgesellschaft ist, dem großflächigen diffusen Infektionsgeschehen mit Abermillionen freiwilligen individuellen Kontaktreduktionen entgegenzuwirken. Das in Sachen 4. Welle. Forcierung der Impfkampagne und Impfpflicht sind eine andere Sache: Vorbeugung gegen die 5. Welle.
In diesem Sinne wünsche ich allseits ein gutes Wochenende. Bleibt daheim und gesund.

***

Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass zugleich mit den neuen Corona-Regeln (und wohl bald noch nachkommenden Verschärfungen) die wirtschaftlichen Hilfsprogramme insbesondere für die kleineren Selbstständigen und Kulturschaffenden verlängert bzw. neu aufgelegt werden. Es sollte ebenso selbstverständlich sein, dass sie den neuen Regeln entsprechend modifiziert werden. Heißt: Sie müssen auch dann finanziell unterstützend einspringen, wenn keine Totalschließung vorliegt, aber man mit halbiertem, gedrittelten oder noch weniger Publikum zurecht kommen muss.

Das wird wieder viele Milliarden kosten, zusätzlich zu den rund 400 Millarden staatlichen Sonderausgaben während der Pandemie bisher. Wer soll das am Ende bezahlen?, wird allenthalben gefragt. Was mich seit Wochen, gar Monaten wundert: Irgendwie kommt niemand kommt auf die Idee, jenen Wirtschaftsbereichen, die während der Pandemie nur minimale Ausfälle hatten oder - teils auch an der Pandemie - glänzend verdienten, wenigstens eine Sonderabgabe (Solidarabgabe) abzuverlangen.

Wer die Bilanzzahlen der zurückliegenden Quartale  ein bisschen verfolgt hat, weiß: Es sind gar nicht mal wenige Unternehmen und Konzerne, die nur 3, 4 Prozent Einbußen hatten oder sich gar goldene Nasen verdient haben - während andere Wirtschaftszweige 80-, 90-prozentige oder totale Ausfälle verkraften müssen.



29.11.2021

Heute im mittelrheinischen Monatsmagazin "Kulturinfo" erschienen: Folge 197 meiner Kolumne "Quergedanken", sozusagen die Weihnachtsnummer. Der Text muss mit dem nicht ganz einfachen Spagat zwischen Krisenstimmung und dem Wunsch nach Weihnachts-Besinnlichkeit klar kommen. Er beginnt mit den Sätzen: "Schlechte Laune, die hat man mal ein paar Stunden, gelegentlich sogar den einen oder anderen Tag lang. Das gehört dazu. Denn des Lebens Umstände sind nicht nur Zuckerschlecken und die Mitmenschen nicht allemal liebens-würdig." Er endet aber so: "Bedenket: Niemand kann immer nur schlechte Laune aushalten, und froh zu sein, bedarf es wenig. In diesem Sinne sei ein angenehmes Fest gewünscht." > Quergedanken Nr. 197: "Nun singet, liebet und seid froh - auch" (hier)


28.11.2021

Ja, auch als Vollgeimpfter halte ich mich jetzt - freiwillig - an die dringlichen Appelle der Nationalen Wissenschafts Akademie Leopoldina, des Robert-Koch-Instituts und des Bundespräsidenten: Kontakte auf das unumgängliche Minimum zu reduzieren. Weil ich ein so braver und gehorsamer Bürger wäre? Gewiss nicht. Sondern weil sie in der Sache recht haben. Denn das Corona-Seuchengeschehen hat in Deutschland derart exorbitante Ausmaße angenommen, dass wir dagegen chancenlos bleiben, wenn nicht alle alle Register ziehen, die zur Eindämmung der Infektionen irgendwie beitragen können.

30.11.2021

"Wetterfühligkeit". Früher, also dunnemals als ich noch jung war, hielt ich dieses Phänomen für bloße Einbildung. Inzwischen bin ich mein eigenes Barometer. Autsch'n.


29.11.2021

Heute im mittelrheinischen Monatsmagazin "Kulturinfo" erschienen: Folge 197 meiner Kolumne "Quergedanken", sozusagen die Weihnachtsnummer. Der Text muss mit dem nicht ganz einfachen Spagat zwischen Krisenstimmung und dem Wunsch nach Weihnachts-Besinnlichkeit klar kommen. Er beginnt mit den Sätzen: "Schlechte Laune, die hat man mal ein paar Stunden, gelegentlich sogar den einen oder anderen Tag lang. Das gehört dazu. Denn des Lebens Umstände sind nicht nur Zuckerschlecken und die Mitmenschen nicht allemal liebens-würdig." Er endet aber so: "Bedenket: Niemand kann immer nur schlechte Laune aushalten, und froh zu sein, bedarf es wenig. In diesem Sinne sei ein angenehmes Fest gewünscht." > Quergedanken Nr. 197: "Nun singet, liebet und seid froh - auch" (hier)


28.11.2021

Ja, auch als Vollgeimpfter halte ich mich jetzt - freiwillig - an die dringlichen Appelle der Nationalen Wissenschafts Akademie Leopoldina, des Robert-Koch-Instituts und des Bundespräsidenten: Kontakte auf das unumgängliche Minimum zu reduzieren. Weil ich ein so braver und gehorsamer Bürger wäre? Gewiss nicht. Sondern weil sie in der Sache recht haben. Denn das Corona-Seuchengeschehen hat in Deutschland derart exorbitante Ausmaße angenommen, dass wir dagegen chancenlos bleiben, wenn nicht alle alle Register ziehen, die zur Eindämmung der Infektionen irgendwie beitragen können.


27.11.2021

Dies soll für eine kleine Weile mein letzter Beitrag zur Sache Covid-Seuche sein. Denn im Grund habe ich wohl alles gesagt, was ich dazu zu sagen hätte. Vorweg eine Anmerkung zur jetzt aufgetauchten neuen südafrikanischen Virusvariante, anschließend eine Zusammenfassung der m.E. wichtigsten Faktoren, die auch in Diskussionen mit jenen Ungeimpften hilfreich sein könnten, die nicht zum harten Kern impfgegenerischer Wirrköpfe und Agitatoren gehören. > weiterlesen "Nochmal zur Sache Covid-Seuche"


26.11.2021

Weil jüngst an anderer Stelle wieder erlebt: Es ist eines der bemerkenswerten Phänomene dieser Tage, dass Leute, die erkennbar von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, die offenkundig gar nicht wissen, was Recherche, Information, Wissenschaft, Realitätsbezug, Faktenlage... bedeutet, die keine Statistik lesen können und selbst die einfachsten biologischen, virologischen, epidemiologischen Zusammenhänge nicht begreifen (wollen) - dass solche Leute unsereinen ständig anschreien, man möge mal recherchieren und sich informieren. Ich trinke für mein Leben gern Kaffee, und Kaffeesatz ist eine wunderbare Zutat für den Gartenkompost, aber darin lesen, das wäre denn doch zu viel der Liebe.


25.11.2021

Persönliche Anmerkung zur Sache "allgemeine Impfpflicht": Ich habe meine Meinung dazu geändert. Bis Anfang Oktober war ich eher gegen eine allgemeine Impfpflicht, befürwortete sie (als eigentlich selbstverständlich) bloß für Personal im medizinischen und pflegerischen Bereich. Dann war meine Haltung ein paar Wochen unschlüssig, indifferent. Inzwischen aber bin ich zur Überzeugung gelangt, dass die allgemeine Impfpflicht in Deutschand leider unumgänglich geworden ist. ... > weiterlesen "Persönliche Anmerkung zur Impfpflicht


24.11.2021

23 Uhr: Lese eben, die Zahl der Corona-Toten in Deutschland habe nunmehr 100000 überschritten. Das ist nur eine erwartete, runde Zahl, gleichwohl ein Fanal. Dessen aktuelle lebenspraktische Bedeutung steckt in drei anderen Zahlen von heute: Neuinfektionen binnen 24 Stunden 66.884; bundesweite Inzidenz 404,5; binnen 24 Stunden gestorbene Corona-Patienten 335. Was das Frühwarnsystem der Inzidenzen treffend anzeigt, geschieht mit einigen Tagen Zeitversatz auch: Es hat wieder das große Sterben begonnen, und es nimmt sehr schnell sehr stark zu.
Kurzum: Die Seuchenentwicklung ist außer Kontrolle geraten.
Werte Politik: Schluss mit lustig. Werte Mitmenschen: Schluss mit lustig. Werte Impfverweigerer: Jetzt ist wirklich Schluss mit lustig!


22.11.2021

Über den von Spahn jetzt veranstalteten psychologischen GAU nebst organisatorischer Bankrotterklärung (zu wenig Biontech bestellt) kann ich mich nichtmal mehr aufregen. Das passt ins Bild einer Seuchenpolitik, die von Anfang an geprägt war durch die Devise "immer munter der Lage hinterher" und schnöde Angst vor dem Geschrei der Impfgegner. Aber davon mal abgesehen und ganz lebenspraktisch-medizinisch betrachtet: Wie ist denn das nun mit diesem Moderna-Stoff? In summa: Kein Problem, eher das Gegenteil. > weiterlesen Anmerkung "Zu Impfung und Boostern mit Moderna"


20.11.2021

Das brasilianische Corona-Wunder:
Die erfreulichsten Nachrichten dieser Tage kommen aus Brasilien. Während hierzulande wie in diversen europäischen Ländern die Corona-Infektionszahlen durch die Decke gehen, die Krankenhäuser volllaufen und die Zahl der täglichen Covid-Toten stetig steigt - befinden sich all diese Faktoren in Brasilien im teils steilen Sinkflug. Ausgerechnet in dem Land also mit einer der höchsten Covid-Todesraten bisher (> 600 000) und einem irren Coronaleugner als Präsident, der nichts unversucht ließ,  die Seuchenbekämpfung zu behindern und vor der Impfung zu warnen.

Wie kann das sein? Seit einigen Wochen verfahren Abermillionen Brasilianer nach der Devise: "Lasst den Bolsonaro schwätzen, was er will - wir gehen jetzt zum Impfen." Auf diese Weise hat das Riesenland in einem rasenden Nachholprozess bis heute eine Erstimpfungsquote von knapp 75% erreicht und sind 128 Millionen Bürger voll geimpft (60%). Entscheidende Infektionsbremser sind dabei die Großstädte mit Impfraten, von denen wir in Deutschland nur träumen können. Z.B. der Ballungsraum Sao Paulo 90% oder Rio de Janeiro fast 95%.


18.11.2021

Ein kleines entspannendes Augenzwinkern zum Abend, damit einen die jetzt bekannt gegebene aktuelle RKI-Zahl über gemeldete Neuinfektionen binnen 24 Stunden (65 371 sic!) nicht die Contenance  verlieren lässt:

Woran merkt man, dass man alt wird? Daran, dass einem beim Aufstehen von Stuhl oder Sessel Geräusche entweichen. (*ächz, stöhn, schnauf, seufz und/oder knirsch und  knack*) Und woran merkt man, das man alt geworden ist? Wenn einem gleiche oder ähnliche Laute auch schon beim Hinsetzen entfleuchen.


17.11.2021

Lange bis sehr lange Warteschlangen überall in Deutschland, wo außerhalb der Arztpraxen geimpft wird. Berichte von allen Seiten über Wartezeiten von einer bis fünf und mehr Stunden, häufig sogar über vergebliches Warten oder Weggeschicktwerden wegen vorzeitig ausgegangenem Impfstoff. Zugleich melden viele Arztpraxen, sie würden quasi mit Anfragen für Impf-/Boostertermine überrannt und könnten wegen Terminüberlastung die 6-Monats-Frist fürs Boostern vielfach schon nicht mehr einhalten. Es treffen jetzt zeitgleich eine neue Welle von Grundimpfungsinteresse, eine große Zahl von Zweitimpfungen bei Jugendlichen zwischen 12 und 18 sowie der Boosterstau zusammen. Zwischen Nachfrage und Angebot liegt derzeit offenkundig eine himmelweite Kluft.


16.11.2021

Vielleicht kennt jemand jemanden, dem der schöne Text "Warum soll ich mich impfen lassen" auf spiegel.de (frei zugänglich) bei der Entscheidung, sich jetzt doch noch impfen zu lassen, behilflich sein kann. Für rabiate "Querdenker" und radikale Impfgegner hat Sascha Lobo ihn allerdings nicht geschrieben, sondern für verunsicherte und/oder ängstliche Normalos. > zum Artikel


13.11.2021

Sehr, sehr nachdrückliche LESEEMPFEHLUNG:
Das Interview mit Christian Drosten, dem Chefvirologen der Charité, diese Woche in der "Zeit" zur Corona-Pandemie. Ein ziemlich langer Text, aber in seiner sachlichen Unaufgeregtheit prima allgemeinverständlich und hochinteressant, erhellend und lehrreich selbst für in Sachen Corona recht gut informierte Leser. Nach der Lektüre versteht man die Seuche besser, ihre Entwicklung, die Schwächen unseres Umgangs damit, die Rolle der Wissenschaft und der Umgang mancher Medien damit, das Handlungsmuss aktuell wie epidemologische  Perspektiven für die nähere Zukunft. Und das alles an ganz praktischen Fakten, Beispielen, Vergleichen festgemacht. Unbedingt lesen, bitte! > Das Interview ist derzeit kostenfrei zugänglich hier


12.11.2021

Frostig die Nächte, saukalt draußen auch bei Tage. Da wird es für den klugen Mann von Welt hohe Zeit, den Kleiderschrank umzuräumen: Wintersachen nach vorne. Gleich in die erste Linie kommen die langen Unnerbuxen; also jene famosen, des Mannes ganzes Unterstellage wärmenden Winter-Beinkleider, die frivole Volksmünder völlig zu Unrecht als "Liebestöter" denunzieren. > weiterlesen Glosse/Verzählche "Ein Hoch auf die lang' Unnerbux"


11.11.2021

Leider, leider, aber naheliegend und vernünftig: Angesichts des explodierenden Infektionsgeschehens in D-Land beschließen derzeit viele Freunde, Bekannte, Nachbarn, trotz Vollimpfung noch einmal für etliche Wochen in Deckung zu gehen, also ihre Bewegung im öffentlichen Raum und Treffen mit mehreren/vielen Menschen drastisch zu reduzieren. Unser Familienrat hat gestern ebenso entschieden. (...) Leider, leider, und unbegreiflich bis völlig hirnrissig ist das jetzige "Handeln" vieler politischer Entscheidungsinstanzen hierzulande... > weiterlesen Kommentar "Die aktuelle Corona-Politik ist ein Unding"


08.11.2021

Kurze Bemerkung zur aktuellen Corona-Politik in D-land:
Man stelle sich vor, es wäre Hochsommer. So ein richtiger Hitzesommer. Die Wälder knochentrocken, vielerorts lodern schon große Brände. Da beschließt die Regierung, das Verbot von Rauchen, Grillen, Feuermachen im Wald aufzuheben.


07.11.2021

Bisweilen offenbare ich in Plauderrunden, bei Diskussionsveranstaltungen oder im Netz, dass bei mir daheim in der Küche ein Holzherd steht, der die gesamte Heizperiode hindurch befeuert wird. So ein Ding, wie es schon Großeltern und Urgroßeltern in Gebrauch hatten, mit großer Herdplatte und Wasserschiffchen obenauf, Brennkammer und Backofen darunter. Das alles natürlich in modernisierter Version und fortentwickelter Brenntechnik gemäß aktueller Gesetzeslage. Die Reaktionen darauf sind fast immer die gleichen, reichen von interessierten Nachfragen zur Umweltverträglichkeit dieses Usus über freundliche Kritik daran bis zu boshafter Häme wider den vermeintlich bigotten Umweltschutzkerl, der Wasser predige, selbst aber Wein saufe. Die Einwände lauten vornehmlich: Heizen mit Holz sei klimaschädlich, sei Umwelt-/Luftverschmutzung, sei bloß luxuriöse Energieverschwendung, sei Waldfrevel. Was mir zur Problematik oder nicht meines geliebten Holzherdes über die Jahre durch den Kopf gegangen ist, dazu habe ich einige der wichtigsten Aspekte im hier verlinkten Text mal zusammengefasst.  > Mein Holzherd ist ein Synergiewunder


01.11.2021

Und weiter aus Spaß an der Freud. Meine letzten fünf im Oktober fertiggestellten Pinselarbeiten - zusammengefasst unter der Überschrift "Variationen von Frauenpower". Wieder kein Stillleben, keine Landschaft, kein Abstraktum dabei. Die interessieren mich in der jetzigen Phase einfach nicht. Menschen sind vorerst mein Ding; und ja, Frauen mehr als Männer. Damit bin ich allerdings nicht alleine, wie ich beim Blättern in zahlreichen Bildbänden und beim Betrachten wohl einiger hundert Kunstwerk-Abbildungen aus vielen Epochen feststellen konnte: Die meisten Künstler malen, wenn sie Menschen malen, mit Vorliebe Frauen. Und das Gros der - bis zum 20. Jahrhundert leider nur spärlich vertretenen - Künstlerinnen? Auch für sie ist die Frau ein bevorzugtes Sujet. > Zu den Bildern



29.10.2021

Manchmal, wenn Freund Walter und ich beisammen sitzen, über Gott, Welt, die Menschheit plaudernd, machen wir ein Spiel. Das geht so: Wir klappern einige der aktuell am meisten diskutierten Themen ab und forschen nach Aspekten, die dabei eigentlich naheliegend wären, über die aber fast niemand spricht oder schreibt. Drei Beispiele seien in gebotener Kürze angeführt.... > weiterlesen Kolumne Quergedanken Nr. 196 "Darüber spricht fast niemand. Seltsam."


28.10.2021

„Zur Mitte des Jahrhunderts“ oder „bis zum Ende des Jahrhunderts“: Das ist oft die zeitliche Dimension, auf die sich die Perspektivangaben, Prognosen, Modelle der Klimawissenschaften beziehen. Psychologisch sind solche Formulierungen problematisch, weil sie im Empfinden vieler Menschen ankommen als „irgendwann in ferner Zukunft“. > weiterlesen Anmerkung "Mitte/Ende des Jahrhunderts ist nicht St. Nimmerlein"

31.10.2021

Sonntagvormittag vor Allerheiligen.
Eigentlich herrscht heroben im WW ideales Wanderwetter. Doch mir ist für den Rest des Tages eher nach "faul". Begonnen hatte ich ihn allerdings mit einer "leichten Tätigkeit" etwa auf dem Energieniveau eines Spaziergangs an der Rheinpromenade. Was - auf meine Weise getan - wohl niemanden stört: Laub beseitigen. Und einmal mehr muss/darf ich festellen, dass das ideale Werkzeug dafür der Laubrechen mit seinem federnden Metallfächer ist; ein geniales Ergebnis großartiger Ingenieurskunst. Macht keinen Krach, verbrennt/verbraucht nix (außer ein paar Kalorien des Handhabers), bringt das Laub zielgenau dorthin, wo du es haben willst.

Heißt in meinem Fall: Ein Teil der Bätter zurück unter die Büsche, von denen sie stammen. Dort können sie sich nochmal nützlich machen, als Winterlager für manches Getier und durch simples Verrotten. Ein anderer, kleinerer Teil wird in den Komposthaufen gemischt. Ein dritter, größerer Teil geht schließich auf den nahen gemeindlichen Grünmüllplatz - was sich leider nicht vermeiden lässt, weil fast die gesamte lange Südostgrenze unserer Grundstücks mit Haseln, Weiden, Flieder und anderem Gebüsch bewachsen ist. Da fallen derartige Laubmengen an, dass ich sie nicht gänzlich selbst verwerten kann.

Einfach liegen lassen? Gerade Dörfer sind auch soziale Gemeinschaften, weshalb jeder Grundstücksnutzung halt auch ein nachbarschaftler Rücksichtsaspekt auf Gegenseitigkeit innewohnt (innenwohnen sollte). Wir leben hier seit 42 Jahren in Frieden und Freundlichkeit mit all unseren Nachbarn (obwohl manche/r uns gerade Anfangs für recht skurrile Genossen hielt). Zwar hat kein Nachbar es jemals verlangt, dennoch greife ich alljährlich zum Laubrechen - und leiste einen kleinen Beitrag zum Erhalt dieser Friedeszone, indem ich das Gros unseres eigenen Blattwerks  daran hindere, sich vom Wind auf nachbarlichen Gärten, Terrassen, Einfahrten in dicken Schichten oder großen Haufen ablagern zu lassen. Muss man sowas groß diskutieren? Nö, man macht es einfach - und hat auch noch seine Frischluftfreude dran. (Das Selfie stammt von 2020 oder 2019)


29.10.2021

Manchmal, wenn Freund Walter und ich  beisammen sitzen, über Gott, Welt, die Menschheit plaudernd, machen wir ein Spiel. Das geht so: Wir klappern einige der aktuell am meisten diskutierten Themen ab und forschen nach Aspekten, die dabei eigentlich naheliegend wären, über die aber fast niemand spricht oder schreibt. Drei Beispiele seien in gebotener Kürze angeführt.... > weiterlesen Kolumne Quergedanken Nr. 196 "Darüber spricht fast niemand. Seltsam."


28.10.2021

„Zur Mitte des Jahrhunderts“ oder „bis zum Ende des Jahrhunderts“: Das ist oft die zeitliche Dimension, auf die sich die Perspektivangaben, Prognosen, Modelle der Klimawissenschaften beziehen. Psychologisch sind solche Formulierungen problematisch, weil sie im Empfinden vieler Menschen ankommen als „irgendwann in ferner Zukunft“. > weiterlesen Anmerkung "Mitte/Ende des Jahrhunderts ist nicht St. Nimmerlein"


26.10.2021

"Es geht weniger um die Beherrschung der Natur als um die Kontrolle der Naturbeherrschung." Die Menschheit versucht heute "Probleme zu lösen, welche dadurch entstanden sind, dass Menschen versucht haben, Probleme zu lösen." "Unsere Epoche, das Athropozän, trägt diesen Namen, weil der Mensch seit Kurzem in die Erdgeschichte eingreift, wie es zuletzt vor 66 Millionen Jahren ein Asteroideneinschlag getan hat, der den Dinosuariern ein Ende machte."

Das sind zwei kleine Passagen aus Elisabeth von Thaddens Besprechung des Buches "Wir Klimawandler" (Suhrkamp, 25,-). Ich kenne das von der Wissemschaftsjounalistin Elizabeth Kolbert verfasste Werk nicht. Noch nicht. Kann es also auch nicht in tot bewerten. Aber die hier wuchtig wie trefflich angedeutete "abgründige Zwiespältigkeit" unserer Epoche und unseres Handelns verspricht eine spannende, erhellende Lektüre.
Dazu passt, was heute Ernüchterndes in der Frühstückszeitung zu lesen war: Die Weltwetterorganisation (WMO) resümiert fürs Jahr 2020 einen neuen Höchststand der CO2-Konzentration in der irdischen Atmosphäre - seit mehr als 3 Millionen Jahren.


25.10.2021

Eine gute alte Freundin kredenzte mir zum 66. Wiegenfest eine „Kleinigkeit“, an der ich noch lange große Freude haben werde: „Vergessene Wortschätze“ aus dem Duden-Verlag, einen Tagesabreißkalender für 2022. Jedes der 365 Blätter im Format DinA6 ist einem einzigen Wort gewidmet – stellt es vor, benennt seine Bedeutung, erklärt die Herkunft. Da sind eine Menge „Schätze“ dabei, Worte von ungemeiner Ausdruckskraft, Hinter- und Feinsinnigkeit, Differenziertheit und/oder Klangstärke. Selbst für mich als Sprachliebhaber finden sich da nicht wenige Neu- oder Wiederentdeckungen... > Ganzen Text lesen


22.10.2021

Klar, ich könnte (wie heute von etlichen Frühgratulanten vorgeschlagen resp. schriftlich -gesungen) jetzt wie Udo Jürgens selig trällern: "Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an / mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran". Allerdings hatte ich in den Jahrzehnten zuvor auch schon Spaß, Freud', Genuss; zwar nicht nur, aber doch 'ne ganze Menge. Das Leben fängt hält keineswegs erst mit 66 an, sondern geht im 67. Jahr einfach weiter; und das ist gut so. Freilich unter wesentlich veränderten Bedingungen; und das ist ebenfalls gut so. Weshalb ich lieber die Textzeilen aus der ersten Strophe des Jürgens-Titels vor mich hin singe:  
"Ihr werdet euch noch wundern, wenn ich erst Rentner bin /
Sobald der Stress vorbei ist, dann lang ich nämlich hin, / oh ho, oh ho, oh ho // Und sehen mich die Leute entrüstet an und streng /
Dann sag' ich: Meine Lieben, ihr seht das viel zu eng".


19.10.2021

Da sich auch bei mir die Ernte der Gartenhimbeeren allmählich dem Ende zuneigt, war für heute "Himbeertag" angesetzt. Will sagen: Nochmal ein ordentliches Schüsselchen gezupft, obendrein am Vorabend einen Teil der über die vergangenen zweieinhalb Wochen im Gefrierschrank angesammelten Tagesernten zum Auftauen rausgeholt. Plan: Feinstes Himbeer-Marmeladengelee fabrizieren. Melde: Plan erfüllt - habe soeben 15 Gläser lecker Stoff in den Vorratsschrank verfrachtet.

Natürlich gehen solche Operationen (in meinem Fall) nie ohne das eine oder andere Kataströphchen über die Bühne. Diesmal: Erst kochte der Topf über, weil ich beim gleichmäßigen Rühren ins Träumen geraten war. Dann fiel mir ein bereits gefülltes, aber noch nicht verschlossenes Glas zu Boden und verspitzte seinen Inhalt weit ins Küchenrund. Wovon freilich jetzt, also im Nachhinein, niemand mehr eine Spur vorfindet. Denn als Bub habe ich - widerwillig - beim Großvater und beim Vater, den seligen Schreinermeistern Pecht, lernen müssen: "Zum Feierabend hat dein Arbeitsplatz sauber zu sein. Immer." Und so ist es geschehen.


18.10.2021

Es ist eine seltsame Sache derzeit mit CDU/CSU. Mal abgesehen davon, ob man dieser Parteiung nahe steht oder eher fern: Seit der Bundestagswahl heißt es allenthalben, die Union müsse nun in einen grundlegenden INHALTLICHEN Orientierungsprozess eintreten, müsse die Auseinandersetzung um ihre INHALTLICHE Positionierung führen, müsse sich INHALTLICH wieder klar definieren. Und was geschieht? Der JU-Chef reklamiert, man sei nicht "laut genug" gewesen, habe die eigenen Botschaften nicht deutlich genug gemacht. Der Fraktionsvorsitzende reklamiert, man sei nicht geschlossen genug aufgetreten, das müsse sich nun ändern. (Welche Botschaften? Geschlossenheit wofür?) Obendrein drehen sich, so mein Eindruck in den letzten Tagen, die Mühen der CDU fast ausschließlich um Fragen des Wer und Wie der PERSONELLEN Neuaufstellung.

Irgendwie werde ich den unschönen Eindruck nicht los, man weiß in der Union gar nicht (mehr), was das ist, eine INHALTLICHE Auseinandersetzung. Leider scheint dieses Manko auch einem Teil der Politikjournalisten anzuhängen. Denn da gibt es zu viele, die erst bei Personalfragen - am liebsten Personalquerelen - richtig munter werden. Und gibt es keine, ist bisweilen unschwer der Versuch beobachtbar, solche aus dem psychologischen Kaffeesatz herbeizuspekulieren. Das es auch anders geht, also mit Priorisierung des Inhaltlichen, zeigen - bis dato - die Ampelsondierungen. Man mag zu dieser Regierungskonstellation stehen wie man will, muss aber wohl einräumen: Da wird das Pferd mal nicht von hinten aufgezäumt - wie das in der Politik und der Berichterstattung darüber dann meist der Fall, wenn zuerst und vornehmlich übers Personal und die Performance statt über Inhalte geredet wird.


17.10.2021

So im Frühnebel durch den Wald stapfen, ist eine feine Sache, aber nicht ganz ohne. Warum? Höret, was mir dieser Tage widerfahren. > Kleines Verzählche weiterlesen


16.10.2021

Zeitungsfund:
„Jeder Mensch erfindet sich früher oder später eine Geschichte, die er für sein Leben hält.“

Dieser ebenso wahre wie bedenkenswerte Satz stammt von Max Frisch. Er steht in enger Beziehung zu einer Passage aus meinem letzten „Heimat“-Vortrag: „Für die Enkel der ursprünglichen Migranten sind die Erzählungen der Großeltern über ihre einstige Erstheimat meist nur noch hübsche Familienfolklore. Den Nachgeborenen wird bald klar, dass die Erinnerungen der Alten  unzuverlässig sind. Die Wissenschaft hat ermittelt, dass gar zu wohlige Rückbesinnung auf die Kindheits- und Jugendzeit oft mehr mit Verklärung als mit einstiger Realität zu tun hat. So verwandelt sich Heimat in der Vorstellung zum Ideal, zum Paradies, zugleich zu einer Art utopischem Sehnsuchtsort oder -zustand.“
Schönes Wochenende allerseits.


13.10.2021

Jawohl ja, das ist reiner, echter Luxus: Sich Zeit nehmen, nach Lust und Laune einer eigenen, frei gewählten Passion nachzugehen - ohne äußeren und inneren Druck, ohne Verpflichtung oder Berücksichtigung der Erwartungen anderer, ohne materielles Nützlichkeitsgebot oder ökonomischen Erfolgszwang. So ist für mich einer der schönsten Aspekte an meiner noch jungen Aktivpassion für die Malerei: hemmungsloses Herumprobieren mit Materialien, Werkzeugen, Techniken, Motiven - erstmal ungeachtet dessen, was Ende dabei herauskommen könnte. > Sechs Neuzugänge in der Galerie


11.10.2021

Am vergangenen Samstag endlich mal wieder Theater live gesehen. Und gleich ein ordentliches Pfund: Am Theater Koblenz Uraufführung des jüngsten Stückes aus der Feder John von Düffels "Nach Delphi - Szenen aus der Zukunft". Inszeniert hat Intendant Markus Dietze. Drei Stunden recht starker Tobak und auch andere "Rauchware" - bedenkenswerter bis skurril-halluzinogener Abend über menschliche wie menschheitliche Gegenwart und Zukünfte. > Hier meine Besprechung der Uraufführung; 4400 Anschläge, kostenpflichtiger RZ-Text.

Ich selbst war erstmals seit eineinhalb Jahren in der ruheständlerischen Gastkritikerfunktion dort. Nachher stellte sich  neben einiger Freude am Schreiben sogleich wieder jene Mühsal ein, mit der ich mir vor allem in den späten Berufsjahren immer schwerer tat: Je älter ich geworden bin und je mehr Erfahrung mit dem Theater sich ansammelte, umso zahlreicher die Eindrücke, gesehenen Aspekte, zu bedenkenden Faktoren von einer Inszenierung. Folge: Das in der Kritik unvermeidliche Weglassen, Komprimieren, Generalisieren wird ebenfalls mehr und mehr. Was quälend sein kann.


09.10.2021

Zurück auf Anfang, so allmählich. Meint: Wiederaufnahme meiner ursprünglichen Ruhestandsplanung. Ein Schritt dahin war diese Woche die Reanimation des zwei- bis fünfköpfigen Stammtischs in der Stammkneipe nach gut eineinhalb Jahren. Als nächstes geht es heute mal wieder mit Kritikerauftrag ins Theater. Koblenz serviert die Uraufführung "Nach Delphi - Szenen aus der Zukunft", stammend aus der Feder John von Düffels, inszeniert von Intendant Markus Dietze. Das Textbuch habe ich eingehend gelesen, sagen/schreiben darf man darüber erst nach der Premiere etwas.
 
Kritikerauftrag? Im Ruhestand? Yep, denn der Plan ging ja so: Abschaffung, Stilllegung, Trennung von 95% des vorherigen Pensums an Berufsschaffen; Beibehaltung der Monatskolumne "Quergedanken" sowie einer oder zweier Kulturschreibereien je Monat für die Zeitung - vorzugsweise über Schauspiel, Tanz und klassisches Konzert - als klitzekleine Kür für Plaisir. Daraus wurde bekanntlich nix, weil just mit meinem Ruhestandseintritt im Frühsommer 2020 Theater, Konzerthallen, Museen zusperrten. Nun also mal wieder aus freien Stücken ran an den Speck. Schaun mer mal, ob's noch klappt.

06.10.2021

Himmelherrgottsakramentkreuzgewitterverfluchtnocheins! Da hatte ich mich nach vielen, vielen Jahren endlich durchgerungen, mir wieder einen Hausarzt zu suchen. Und wat is nu? Heute teilt der, den ich gefunden habe, mir mit, dass seine Praxis zum 30.11. geschlossen wird. Der Herr Doktor geht in den Ruhestand. Darf er, kann er, soll er, hat er sich verdient - der Mann ist schließlich schon 70+. Unsereins steht nun allerdings vor dem Problem, erneut auf die mühselige Suche gehen zu müssen, und das zusammen mit hunderten anderen Patienten dieser Praxis. Denn einen Nachfolger gibt es nicht, und sehr viele Arztpraxen hier im ländlich/kleinstädtischen Umfeld des Unterwesterwaldes nehmen gleich gar keine Neupatienten mehr auf. Ach, schnauf.


04.10.2021

Es ist ein bisschen rätselhaft heuer: Nach dem relativ feuchten Sommer gibt es in meinem Westerwälder "Hausrevier" seit rund 6 Wochen eine regelrechte Pfifferling-Schwemme (die nun allmählich ausläuft), doch lässt sich kein einziger brauner Speisepilz, geschweige denn Steinpilz sehen.


02.10.2021

Wahrscheinlich (?) war dies der letzte von zahlreichen Vorträgen und Reden, die ich im Laufe meines Lebens gehalten habe: "Heimat - Sehnsuchtsraum und Kampfbegriff" - am vergangenen Sonntag auf Schloss Bürresheim nahe Mayen bei einer Veranstaltung der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) Rheinland-Pfalz zu Gehör gebracht. Vor Publikum - opulente Runde oder ganz kleine - zu sprechen, war mir immer ein Vergnügen. Doch jetzt, im Ruhestand, sind mir die Vorbereitungsmühen zu groß geworden, die es braucht, jene Informationsfülle beizutreiben und so aufzubereiten, dass fürs Auditorium 60 bis 90 erhellende und spannende Minuten herauskommen.

Einige Zuhörer hatten am Sonntag um das Vortragsmanuskript gebeten. Dies sei hiermit (in unkorrigierter Form) durch Veröffentlichung auf meiner Website überreicht - und auch anderen Interessierten zur Lektüre empfohlen. > Redemanuskript "Heimat - Sehnsuchtsraum und Kampfbegriff" (hier)



29.09.2021

Heute ist das mittelrheinische Monatsmagazin "Kulturinfo" erschienen und damit auch wieder meine Seite-2-Kolumne "Quergedanken". Das ist nun schon die 195. seit wir das Format 2005 aus der Taufe gehoben haben und an fester Stelle mit festem Umfang ins Heft eingefügt. Mit einer Gesamtauflage von mehr als 67 000 - die größtenteils via hiesiger Tageszeitung verbreitet wird - ist dieses älteste Veranstaltungsmagazin in der Region um Koblenz/Neuwied noch immer das am meisten verbreitete. Als ich Mitte 2020 in den Ruhestand ging, versprach ich dem Herausgeber Günther Schmitz, diese Kolumne weiter zu schreiben, bis auch er altersbedingt den Bettel niederlegt. Was wohl noch ein paar Jährchen dauert.  > Quergedanken 195: Trielliert und gewählt wär'. Was nun?


28.09.2021

Ja natürlich wohnt fast allen gesellschaftlichen/politischen/wirtschaftlichen Problemen  die Soziale Frage als bedeutsame Komponente oder zentraler Aspekt inne. So auch der Klimakrise und folglich der Klimaschutzpolitik. Der Klimaschutzbewegung vorzuwerfen, sie sei dafür blind oder interessiere sich gar nicht für die sozialen Probleme zeugt allerdings von Unkenntnis hinsichtlich programmatischer Schwerpunkte sowohl bei FFF wie auch den Grünen. Z.B spielten bei  den FFF-Aktionen vom vergangenen Wochenende Forderungen nach effektivem Klimaschutz UND zugleich sozial ausgewogener/gerechter Klimapolitik (wieder) eine zentrale Rolle. Und von dem, was das Programm der Grünen an sozialen Ausgleichsmechanismen für steigende Klimaschutzausgaben gerade der weniger verdienenden Haushalte vorschlagen, könnten sich andere Parteien ein gutes Stück abschneiden.

Allerdings: Klimaschützer betrachten die Klimafrage in der Tat nicht als ein Problem NEBEN anderen Problemen wie Löhne, Wohnungsnot, Armutsgefälle, Bildungsgerechkeit etc., sonder als eine epochale Überfrage. Und das m.E. völlig zurecht, weil es sich beim Klimawandel um einen Prozess grundstürzender Gefährdung sämtlicher zivilisatorischer Lebenssphären handelt. Und es handelt sich um einen Prozess, der letztlich die Soziale Frage gravierend verschärfen wird, weil auch der Klimawandel die Ärmeren am härtesten trifft - und/oder sollten die Klimaschutzkosten vor allem auf die unteren zwei Drittel der Gesellschaft abgewälzt werden.


27.09.2021

Am Morgen nach der Wahl.

Und zieht man nun zum End' den groben Durchschnitt aus allen, malt sich doch ein recht vertrautes Bild ans deutsche Firmament:

Es marschierten der Michel und die Micheline
grimmig wild entschlossen
zur Wahlurne hin.
"Jawoll, es muss sich schier alles ändern -
und zwar so, dass man möglichst wenig davon merkt."

 

29.09.2021

Heute ist das mittelrheinische Monatsmagazin "Kulturinfo" erschienen und damit auch wieder meine Seite-2-Kolumne "Quergedanken". Das ist nun schon die 195. seit wir das Format 2005 aus der Taufe gehoben haben und an fester Stelle mit festem Umfang ins Heft eingefügt. Mit einer Gesamtauflage von mehr als 67 000 - die größtenteils via hiesiger Tageszeitung verbreitet wird - ist dieses älteste Veranstaltungsmagazin in der Region um Koblenz/Neuwied noch immer das am meisten verbreitete. Als ich Mitte 2020 in den Ruhestand ging, versprach ich dem Herausgeber Günther Schmitz, diese Kolumne weiter zu schreiben, bis auch er altersbedingt den Bettel niederlegt. Was wohl noch ein paar Jährchen dauert.  > Quergedanken 195: Trielliert und gewählt wär'. Was nun?


28.09.2021

Ja natürlich wohnt fast allen gesellschaftlichen/politischen/wirtschaftlichen Problemen  die Soziale Frage als bedeutsame Komponente oder zentraler Aspekt inne. So auch der Klimakrise und folglich der Klimaschutzpolitik. Der Klimaschutzbewegung vorzuwerfen, sie sei dafür blind oder interessiere sich gar nicht für die sozialen Probleme zeugt allerdings von Unkenntnis hinsichtlich programmatischer Schwerpunkte sowohl bei FFF wie auch den Grünen. Z.B spielten bei  den FFF-Aktionen vom vergangenen Wochenende Forderungen nach effektivem Klimaschutz UND zugleich sozial ausgewogener/gerechter Klimapolitik (wieder) eine zentrale Rolle. Und von dem, was das Programm der Grünen an sozialen Ausgleichsmechanismen für steigende Klimaschutzausgaben gerade der weniger verdienenden Haushalte vorschlagen, könnten sich andere Parteien ein gutes Stück abschneiden.

Allerdings: Klimaschützer betrachten die Klimafrage in der Tat nicht als ein Problem NEBEN anderen Problemen wie Löhne, Wohnungsnot, Armutsgefälle, Bildungsgerechkeit etc., sonder als eine epochale Überfrage. Und das m.E. völlig zurecht, weil es sich beim Klimawandel um einen Prozess grundstürzender Gefährdung sämtlicher zivilisatorischer Lebenssphären handelt. Und es handelt sich um einen Prozess, der letztlich die Soziale Frage gravierend verschärfen wird, weil auch der Klimawandel die Ärmeren am härtesten trifft - und/oder sollten die Klimaschutzkosten vor allem auf die unteren zwei Drittel der Gesellschaft abgewälzt werden.


27.09.2021

Am Morgen nach der Wahl.

Und zieht man nun zum End' den groben Durchschnitt aus allen, malt sich doch ein recht vertrautes Bild ans deutsche Firmament:

Es marschierten der Michel und die Micheline
grimmig wild entschlossen
zur Wahlurne hin.
"Jawoll, es muss sich schier alles ändern -
und zwar so, dass man möglichst wenig davon merkt."


24.09.2021 (abends)

Die Angaben schwanken zwischen 400000 und 620000. Gleichwohl: Rund eine halbe Million Menschen haben sich am heutigen Freitag (24.9.21) an den Demonstrationen und Aktionen der Klimaschutzbewegung Fridays For Future allein an den 450 Orten in Deutschland beteiligt. Ich bin erfreut, dass meine Erwartungen weithin NICHT erfüllt wurden. Denn ich hatte damit gerechnet, dass nach gut eineinhalb Jahren im freiwilligen Corona-Stillstand sich FFF  schwer tun würde, erneut Massen-Demos auf die Beine zu bringen.
Schön, zu sehen, dass diese Bewegung nicht entschlafen ist, sondern heute eine kräftiges Signal aussenden konnte nach der Devise: Egal, wer am Sonntag die Wahl gewinnt und nachher die Regierung stellt - es wird nicht zugelassen, dass der Kampf gegen das existenzielle Primärproblem unserer Epoche sang- und klanglos im politischen Alltagsgeschäft zu halbherzigem Larifari versandet.


22.09.2021

Für diesen Freitag (24.9.2021) haben die örtlichen Gruppierungen der jugendlichen Klimaschutzbewegung Fridays for Future (FFF) in Deutschland bisher an rund 450 Orten zu Demonstrationen, Kundgebungen, Mahnwachen und anderen Aktionen für eine entschlossenere Klimaschutzpolitik aufgerufen (die Veranstalter bestehen reihum auf Abstandsgebot und Maskenpflicht). Ich begrüße das ausdrücklich und fordere zum Mitmachen auf. Denn egal wer am Sonntag die Bundestagswahl gewinnt und wie die neue Regierung nachher aussieht: Bereits in den Wahlprogrammen und -slogans der demokratischen Parteien mit zweistelligen Umfragewerten waren die avisierten Klimaschutzbemühungen dem Ernst der epochalen Krisenentwicklung leider nicht angemessen, unterambitioniert bis nichtssagend.

Ohne gehörigen Dampf von außen werden im tri-fraktionellen Koalitionsprozess selbst die ungenügenden Klimaschutzziele wohl noch weiter weichgespült. Zumal keine der besagten Parteien sich bislang öffentlich zu der Erkenntnis durchringen mochte/konnte, dass ein Festhalten an ewigem Wachstum des Güterwohlstandes unvereinbar ist mit dem Ziel einer Begrenzung des Klimawandels bei 1,5 Grad.

Nachfolgend aufgelistet die FFF-Aktionen an diesem Freitag für Rheinland-Pfalz (soweit auf der zentralen FFF-Website bereits erfasst; dort gibt's auch Infos über örtlich besondere Aktionen wie Fahrrad- oder Langlaufdemos > https://fridaysforfuture.de/streiktermine/ "Listenansicht" aufrufen):
Altenkirchen 14.00 Schlossplatz; Bad Kreuznach 12.30 Bahnhof; Bingen 17.00 Speisemarkt; Daun 15.00 Laurentiasplatz; Diez 15.00 Marktplatz; Frankenthal 13.30 Speyerer Tor; Idar-Oberstein 12.00 Platz auf der Idar; Kaiserlautern 13.15 Hbf; Kirchheimbolanden 9.35 Nordpfalzgymnasium; Koblenz 12.05 Hbf; Landau 12.05 Alter Messplatz; Ludwigshafen 15.30 F-W-Wagner-Platz; Mainz 14.00 Theodor-Heuss-Brücke; Simmern (Hunsrück) 13.00 Schlossplatz;  Sinzig 16.00 Elsa-von-Brandström-Ring; Speyer 17.30 St-Guido-Stifts-Platz; Trier 12.00 Domfreihof; Worms 10.00 Auxerreplatz/Bahnhof.


20.09.2021

Zwei Vorträge habe ich bis Ende 2021 zu halten. Es handelt sich in beiden Fällen quasi um Altverpflichtungen, eingegangen noch während meiner berufsaktiven Zeit, dann wegen Corona ein ums andere Mal verschoben. Der erste Vortrag findet an diesem Sonntag (26.9., Wahlsonntag, 11 Uhr) im Rahmen der GDKE-Reihe  "Dichtung und Wahrheit. Open-air im Barockgarten von Schloss Bürresheim" nahe Mayen statt (bei Schlechtwetter im Saal des Schlosses). Thema  meines Vortrags: HEIMAT - SEHNSUCHTSRAUM UND KAMPFBEGRIFF. (Eintritt frei, Anmeldung erforderlich > hier  buerresheim(at)gdke.rlp.de oder Telefon 02651-76440). > Weitere Infos zu dieser Veranstaltung hier

Der zweite Vortrag wird eine kleine Festrede bei einer Vereinsveranstaltung der Förderer des Mutter-Beethoven Hauses in Koblenz-Ehrenbreitstein sein. Ursprünglich geplant als Schlusspunkt und Resümee des Beethoven-Jahres 2020, das dann aber weitgehend Corona zum Opfer fiel, ist der Abend nun auf den 19. Dezember 2021 gelegt, den 275. Geburtstag von Ludwigs Mutter, der einst in Ehrenbreitstein beheimateten Maria Magdalena van Beethoven (geb. Keverich).


02.09.2021

Der Musiker mit dem großen Herz für die kleinen Leute und der unbeugsamen Liebe zur Freiheit ist tot: RiP Mikis Theodorakis - du wichtigster Barde meiner Rebellenjugend.



28.08.2021

Ende August ist hierorts traditionell die Zeit, wo man Umschau hält, wie weit die wilden Brombeeren sind - und ggf. schon mal einen ersten Sammelgang ins Auge fasst. Da im vergangenen Jahr zu diesem Zeitpunkt bereits klar war, dass es wegen Vertrocknung keine nennenswerte Ernte geben würde, sind 2021 nach einer prachtvollen Blüte, reichlich Fruchtansätzen und allerhand Regen die Hoffnungen groß - bis eben gewesen. Ich hielt heute Umschau im weiten Rund um mein unterwesterwäldisches Waldrevier, und bin nun ernüchert, ja geradezu entgeistert. Das wird wieder nix mit eimerweise Brombeeren. Denn wider jedes Erwarten sind die Früchte in allen mir vertrauten Hecken winzig geblieben und zu großen Teilen braun geworden. Erklären kann ich mir dieses Phänomen nicht. Immerhin bietet die Natur gewissermaßen als Ausgleich heuer eine gewaltige Schwemme von Holunderbeeren an. Nur leider: Ich mag das Holunderzeug nicht, weder als Gelee noch als Saft oder Wein.


27.08.2021

"Neulich im Wald. Es war ein bisschen düster unterm tropfenden Blätterdach, ....". So beginnt die heute auf ihrem Seite-2-Stammplatz im mittelrheinischen Magazin "Kulturinfo" erschienene Folge 194 meiner Monatskolumne "Quergedanken". Freund Walter ist ungehalten, dass ich darin nur ein nettes Anekdötchen erzähle, ausgerechnet jetzt in so schwieriger und schrecklicher Zeit. Aber dazu stehe ich. > Lest selbst hier "Mal was ganz anderes"

 

02.09.2021

Der Musiker mit dem großen Herz für die kleinen Leute und der unbeugsamen Liebe zur Freiheit ist tot: RiP Mikis Theodorakis - du wichtigster Barde meiner Rebellenjugend.


28.08.2021

Ende August ist hierorts traditionell die Zeit, wo man Umschau hält, wie weit die wilden Brombeeren sind - und ggf. schon mal einen ersten Sammelgang ins Auge fasst. Da im vergangenen Jahr zu diesem Zeitpunkt bereits klar war, dass es wegen Vertrocknung keine nennenswerte Ernte geben würde, sind 2021 nach einer prachtvollen Blüte, reichlich Fruchtansätzen und allerhand Regen die Hoffnungen groß - bis eben gewesen. Ich hielt heute Umschau im weiten Rund um mein unterwesterwäldisches Waldrevier, und bin nun ernüchert, ja geradezu entgeistert. Das wird wieder nix mit eimerweise Brombeeren. Denn wider jedes Erwarten sind die Früchte in allen mir vertrauten Hecken winzig geblieben und zu großen Teilen braun geworden. Erklären kann ich mir dieses Phänomen nicht. Immerhin bietet die Natur gewissermaßen als Ausgleich heuer eine gewaltige Schwemme von Holunderbeeren an. Nur leider: Ich mag das Holunderzeug nicht, weder als Gelee noch als Saft oder Wein.


27.08.2021

"Neulich im Wald. Es war ein bisschen düster unterm tropfenden Blätterdach, ....". So beginnt die heute auf ihrem Seite-2-Stammplatz im mittelrheinischen Magazin "Kulturinfo" erschienene Folge 194 meiner Monatskolumne "Quergedanken". Freund Walter ist ungehalten, dass ich darin nur ein nettes Anekdötchen erzähle, ausgerechnet jetzt in so schwieriger und schrecklicher Zeit. Aber dazu stehe ich. > Lest selbst hier "Mal was ganz anderes"


26.08.2021

Wie zu erwarten und dieser Tage beim Waldgang bereits wiederholt bestätigt gefunden: Der Feuchtsommer 2021 bringt in vielen Regionen eine regelrechte Pilzschwemme hervor. > weiterlesen "Launiger Denkanstoß für Pilzesucher"


24.08.2021

Mein Großvater selig hatte, bis zum schieren Nerven, immer wieder 4 häusliche Grundregeln für das Verhalten in bestimmten Katastrophenlagen gepredigt. Über Jahrzehnte vergessen, erinnere ich mich neuerdings häufig daran:
"1. Bei Fluten und Hochwasser NACH OBEN (Obergeschoss/Dachboden).
2. Bei Sturm oder Fliegeralarm NACH UNTEN (Keller).
3. Bei Gewitter REIN ins Haus.
4. Bei Feuer oder Erdbeben RAUS aus dem Haus."


23.08.2021

Die vierte Corona-Welle rollt. Leider, aber nicht überraschend, muss man sagen. Doch sie hat fast zwei Monate früher begonnen als allgemein erwartet. Das Infektionsgeschehen hierzulande nähert sich dem exponentiellen Wachstum. Gut 40 % der Bevölkerung haben noch keinen Impfschutz, darunter auch jene rund 10%, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können. Was nun tun? > Anmerkung weiterlesen hier


16.08.2021

War ein prima musik-erzählerischer Abend rund ums Thema "Bob Dylan beeinflusst Wolfgang Niedecken" gestern im Schlosshof Engers (Benefizsonderkonzert zugunsten der Flutopfer), und - wie ich höre - tags zuvor auch auf der Festung Ehrenbreitstein. Inklusive übermusikalischen Statements von Niedecken: 1. "Wir brauchen im Klimaschutz einen Paradigmenwechsel"; 2. "Lasst euch impfen und überzeugt andere, sich impfen zu lassen, damit die Corona-Scheiße endlich aufhört"; 3. "Geht wählen - und denkt dabei an eure Kinder und Enkel"; 4. nach Zuruf aus dem Publikum, dass der 1. FC Köln gerade 3:1 gewonnen habe: "Ährlich? Unfaaßbar. So eine Freud."

***

Zu Afghanistan:
Szenen am Flughafen von Kabul wie während der Finaltage des Vietnamkrieges. Eine politisch-militärische Lage ähnlich derjenigen, die die Sowjetarmee 1989 nach 10 Jahren Besatzungskrieg aus dem Land trieb. Konnte irgendjemand jetzt irgendetwas anderes erwarten? Ein quasi künstliches Staatswesen, das von ausländischem Militär und Geld zusammengehalten wird, kann nur zusammenbrechen, wenn dieses Militär und das Geld abziehen - fliehen muss vor einem Feind, der im Land selbst herangewachsen und daheim ist. Nein, ich weiß keinen Weg zur Lösung der afghanischen Tragödie, aber dass es so nicht geht, wie erst die Russen, dann die Nato es versucht haben, liegt nach meinem Dafürhalten nicht erst jetzt auf der Hand. Ich bange um viele Menschen dort, insbesondere um die afghanischen Frauen.


15.08.2021

Auf Anregung und Bitte aus der Redaktionsleitung der Rhein-Zeitung habe ich nach etlichen Monaten ruhestands- sowie pandemiebedingter Abstinenz als Tageszeitungsschreiber mal wieder zur Feder gegriffen. Thema: Wie ist im Hinblick auf die bevorstehende Bundestagswahl eigentlich das Volk aufgestellt, wie die Stimmung im Land? Herausgekommen ist ein ganzseitiges Essay, heute in der Zeitung und online veröffentlicht, in der Printausgabe unter der trefflichen Schlagzeile "Die erschöpfte Republik muss wählen". > Essay lesen hier


11.08.2021

Nach mehreren Wochen habe ich mal wieder die Zahlenlage in Sachen Corona-Seuche global und national gecheckt. Hier die Ergebnisse (Stand heute resp. 1.8.2021; alle Zahlen gerundet):

- 4,3 Millionen Corona-Tote weltweit sind in summa offiziell erfasst (nicht eingerechnet die Dunkelziffer von grob geschätzt 1,5 bis 4 Millionen, die in den Armenvierteln und unterwickelten Weltregionen ohne Arzt oder Krankenhaus an Covid19 gestorben sind und nie registriert wurden.). Deutschland, Stand heute (11.8.21): 91824.   
- 204 Millionen Menschen haben sich in summa offiziell infiziert (Dunkelziffer mehrfach so hoch). Deutschland: 3,8 Millionen.
- 4,4 Milliarden Dosen Impfstopf sind bis heute weltweit verabreicht, also haben knapp 2 Milliarden Menschen vollen Impfschutz.
- Für signifikante Sterberaten in Folge der Impfung gab/gibt es bislang nirgendwo Anzeichen. In Deutschland sind auf jetzt rund 50 Millionen Geimpfte nur einige Hundert Verdachtsfälle registriert, von denen bei den meisten angenommen wird, dass die Patienten nicht "an", sondern "mit" der Impfung gestorben sind. Ähnlich in anderen Ländern.
- Deutschland verzeichnet (Stand vorgestern) seit Beginn der Impfkampagne (Stichtag 1.2.21) insgesamt 8715 sog. Impfdurchbrüche, also Corona-Infektionen trotz Vollimpfung. Schwerstverläufe von Covid19 sind darunter allerdings fast gar keine aufgetreten. Im selben Zeitraum haben sich hierzulande indes 1,4 Millionen Ungeimpfte infiziert und sind davon etwa 20000 der Seuche erlegen. (Über Post- und Long-Covid-Fälle finde ich leider noch kein Zahlenmaterial).
-   Nein, die Impfung ist nicht der Sprung in den 100-prozentigen Schutz vor der Covid-Infektion. Das hat auch nie jemand behauptet. Aber sie hat sich nun millionenfach als probates Mittel gegen massenhafte Schwererkrankungen und vor allem das große Sterben erwiesen. Leider weisen aktuelle Studien aus Großbritannien wie Israel darauf hin, dass auch etwa ein Viertel der Vollgeimpften bei einer Infektion mit der Delta-Variante in den ersten Tagen nahezu die volle Viruslast trägt und damit andere anstecken kann. Doch selbst dabei gilt: Ansteckungs- und Verlaufsrisiko liegen um ein Mehrfaches unter dem von Nichtgeimpften.


10.08.2021

Wer über die vergangenen Jahre die wissenschaftliche Forschungsentwicklung in Sachen Klimawandel auch nur mit einem halben Auge ein bisschen verfolgt hat, für den sind die Aussagen des neuen Weltklimaberichts nicht so furchtbar überaschend. Es kommt alles schneller, härter, umfassender als allgemein angenommen - und sämtliche bisher ergriffenen (sowie für die nähere Zukunft beschlossenen) Maßnahmen zum Klimaschutz sind zu langsam, zu halbherzig, zu ineffektiv. Wenn die Menschheit sich nicht dazu durchringt, ihrer  Zivilisationsentwicklung eine gänzlich neue Richtung zu geben, wird die Natur selbst unsere bisherige Lebensart gewaltsam unterminieren. Das wird dann - wie bereits zu erleben ist - teurer und opferreicher als selbst die radikalste Klimaschutzpolitik es je sein könnte.

Ein Gedanke noch anbei, weil manche Diskussion teils seltsame Wendungen nimmt:  Für unsere Lebenspraxis heute und in nächster Zukunft ist die maßgebliche Frage ja nicht, ob es ein vergleichbares Extremwetter in den zurückliegenden Jahrzehnten oder Jahrhunderten schon mal gab. Wahrscheinlich ist fast jedes heutige Wetterphänomen irgendwann irgendwo in den letzten 2000 Jahren bereits mal aufgetreten. Die für unser aller Leben sowie Politik und Wirtschaft entscheidende Frage lautet vielmehr: In welcher Dichte und Stärke brechen derartige Ereignisse jetzt und künftighin lokal, regional, kontinental über uns herein – und welche globalen Entwicklungen treiben sie an? Da sind wird dann beim menschengemachten Klimawandel, der die aktuelle Zivilisation aller Orten mal mit Fluten, mal mit Hitze und Dürren, mal mit gewaltigen Feuersbrünsten oder extremen Stürmen heimsucht – und das in wissenschaftlich messbar, statistisch erfassbar, inzwischen auch für aufmerksame Laien sicht- und spürbar zunehmender Häufigkeit.


05.08.2021

Drei neue Arbeiten aus meiner Pinselwerkstatt, alle drei Aquarell auf Leinwand. Getauft habe ich sie so: Bild 1 "Obacht, Mann!". Bild  2 "Beziehungspallaver in der Gartenwirtschaft", Bild 3 "Waldeslust anno domini 2021", > Bilder betrachten und Anmerkung lesen


04.08.2021

Nachricht an die Gartenfreund*innen in dieser Runde: Mein im Frühjahr hier angezeigtes Experiment "Kartoffelanbau in ausgemustertem Regenfass" muss leider als gescheitert gelten. Ernteergebnis gestern: 1 lächerliches Kilo recht mickriger Erdäpfel aus den obersten 20 cm ders ursprünglich mit 90 cm guter, lockerer Komposterde peu a peu bis zum Rand angefüllten Tonne. Seither war die Erde um mehr als ein Viertel eingesackt, hat sich unterhalb der Deckschicht zum knüppelharten Brocken verdichtet, der auch kein Wasser mehr aufnahm, geschweige denn Raum für Fruchtbildung bot. Kurzum: In solch einem großen Behältnis funktioniert die Sache offenbar nicht. Nachbarn hatten mit Kartoffelanbau in einem 10-Liter-Eimer mehr Erfolg. Hungern müssen wir im Winter dennoch nicht: Unser äüblicher Freilandanbau erbrachte 2 Zentner Krummbiere.


30.07.2021

In der heute erschienenen Folge 193 meiner Monatskolumne "Quergedanken" geht es, selbstredend, um die entsetzliche Flutkatastrophe vom 14./15. Juli in Ahrtal und Eifel, NRW und Belgien. Das kann auch gar nicht anders sein beim Eingangstext für ein mittelrheinisches Magazin. Denn alle Leser*innen hier kennen die betroffenen Regionen, viele haben Verwandte, Bekannte, Freunde dort. Zudem: Neben der riesigen Solidariät mit den unendlich geplagten Nachbarn ist man sich in Westerwald, Taunus und Hunsrück, in Neuwied und Koblenz bewusst, dass jenes Unwetter nur wenige Kilometer weiter nach Osten oder Süden hätte driften müssen - man stünde nun selbst zwischen Trümmerbergen und hätte Tote zu beklagen. > Lesen Quergedanken Nr. 193 "Im Rinnsal lauert das Monster"

 

30.07.2021

In der heute erschienenen Folge 193 meiner Monatskolumne "Quergedanken" geht es, selbstredend, um die entsetzliche Flutkatastrophe vom 14./15. Juli in Ahrtal und Eifel, NRW und Belgien. Das kann auch gar nicht anders sein beim Eingangstext für ein mittelrheinisches Magazin. Denn alle Leser*innen hier kennen die betroffenen Regionen, viele haben Verwandte, Bekannte, Freunde dort. Zudem: Neben der riesigen Solidariät mit den unendlich geplagten Nachbarn ist man sich in Westerwald, Taunus und Hunsrück, in Neuwied und Koblenz bewusst, dass jenes Unwetter nur wenige Kilometer weiter nach Osten oder Süden hätte driften müssen - man stünde nun selbst zwischen Trümmerbergen und hätte Tote zu beklagen. > Lesen Quergedanken Nr. 193 "Im Rinnsal lauert das Monster"


27.07.2021

2012 hatte ich Gelegenheit, an einer Rundreise mit Historikern und Archäologen zu den Relikten jüdischen Lebens in den drei SchUM-Städten am Rhein teilzunehmen. Anschließend schrieb ich einen Zeitungsartikel über einiges von dem, was ich dabei gelernt hatte. Der Text hob insbesondere auf die historischen Bedeutung der drei jüdischen Zentren in Speyer, Worms, Mainz vom 10. bis ins 14. Jahrhundert für das Judentum weltweit ab – ebenso auf die Bedeutung der Juden für die Entwicklung dieser Zentralregion des Heiligen Römischen Reiches. Anlässlich der heutigen (27.7.2021) Aufnahme des jüdischen Erbes der SchUM-Städte in die UNESCO-Welterbeliste habe ich den Artikel nochmal hervorgeholt und empfehle hiermit (nachfolgend) die Leküre. Er könnte manchem Zeitgenossen die Hintergründe in knappen 4300 Anschlägen verständlicher machen. > Die alten jüdischen Zentren am Rhein sind nun Weltkulturerbe


26.07.2021

Es ist so eine Sache heutzutage mit den "Jahrhundert-Naturkatastrophen". Ein Jahrhundert ist inzwischen auf wenige Wochen oder Tage zusammengeschrumpft. Seit der verheerenden Sturzflut hierzulande im Westen am 14./15.7. sind eingetreten: Erneute Rekordflut in Teilen Belgiens; in Zentralchina binnen 48 Stunden Sturzfluten nach Regenmengen "wie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen nicht"; in der indischen Provinz Goa bringt der Monsun Wassermassen "wie noch nie" mit sich. Und schaut man auf das erste Halbjahr 2021 fallen u.a. ins Auge: Rekordwärme in der Arktis und in Sibirien, Rekordzahl an Feuern in Sibirien und Teilen der USA, Hitzerekorde in den nördlichen USA und Kanada, Rekorddürre in Madagaskar ....


20.07.2021

Jeden Tag höhere Zahlen von Todesopfern der Sturzflutkatastrophe im Westen (aktuell 169 in RLP und NRW), neue Bilder und Hiobsbotschaften über das Ausmaß der Infrastruktur-Zerstörungen dort sowie der Verluste an privatem Hab und Gut. Natürlich, die entsetzlichen Ereignisse haben unzählige wichtige Fragen aufgeworfen, die zeitnah zu diskutieren sind, die rascher Antworten und deren wirkmächtiger Umsetzung bedürfen - hinsichtlich Klimaschutz sowie Anpassung an den bereits laufenden Klimawandel - vom Katastrophenschutz über neue, erweiterte Hochwasserschutz-Konzepte bis hin zu kommunalen Bebauungsplänen und privaten Baumaßnahmen. Doch im Augenblick noch hat etwas anderes Vorrang: retten, bergen, räumen, zupacken, helfen, unterstützen. > Ganzen Text lesen "Erst helfen, dann analysieren und diskutieren"


15.07.2021

Hochwasser/Sturzfluten: Katastrophenalarm an der Ahr und in der Eifel; Häuser unterspült, ein halbes Dutzend eingestürzt; 4 Tote und etliche Vermisste; Menschen müssen von Hausdächern gerettet werden .... Die Situation dort war in der Nacht furchtbar, ist heute noch sehr ernst. Auf der anderen Rhein-Seite, hier bei mir im Unterwesterwald, keine Probleme. Es regnete gestern zwar ganztägig aus- und ergiebig Bindfäden, Sturzfluten blieben indes Gott sei Dank aus. Allerdings: Das meiste des Wassers von drüben wie hüben fließt mittlerweile über vollgesogene Bodenoberflächen ab und landet schließlich im Rhein. Beträchtliche Hochwassergefahr.


13.07.2021

Und wieder gab es eine Menge Regenstunden in den vergangenen Tagen, von mir genutzt für die malerische Passion. Kunstfreunde erkennen unschwer, bei wem ich Motive/Teilmotive für meine jüngsten drei Malversuche abgekupfert habe und welche Eingriffe ich mir gegenüber den Vorlagen teils erlaubte. > Die drei Bilder hier


12.07.2021

So, das Fußball-Dingens wäre durch. Obwohl selbst nie ein berauschter Fan dieser Sportart (ich mach's halt lieber mit den Händen), habe ich heuer ein gutes halbes Dutzend Spiele angeschaut, stets in der Hoffnung auf fußballerische Könnerschaft in inspirierten, interessanten, spannenden Matches. Denn dafür habe ich durchaus einiges übrig - wobei mir meist ziemlich egal ist, wer gewinnt, wenn es nur verdient ist. Einzige Ausnahme: Mein Herz neigt dazu, für muntere, mutige, engagierte und ordentlichem Sportsgeist folgende Außenseiter zu schlagen. Das ganze Gedöhns um den vermeintliche Fight zwischen Nationen geht mir völlig am A... Allerwertesten vorbei.

Letzteres nun auch bei Olympia, dessen Leichtathletik-Sparte mich als dazumal jugendlicher Leistungshochspringer (auf badischem Regionalniveau) naturgemäß mehr anzieht als das Gekicke. Meine Aufmerksamkeit und bisweilen Begeisterung gilt Leistung, Technik, Geschick, Form der jeweiligen Sportsleute. Der Medaillenspiegel indes interessiert mich nicht die Bohne. Aber vorweg sei festgehalten: Hut ab vor den Japanern! Haben sich von niemandem dreinreden lassen, angesichts der pandemischen Gefahren auf den Zustrom von Zuschauermassen zu verzichten.

***

Eine Sache muss ich nachträglich noch loswerden, die Fußball-EM betreffend: Werte TV-Spielkommentatoren, es ist ja nett, dass ihr bei jedem Spiel fortwährend euren gewaltigen Fundus an Wissen über die Fußballhistorie mit uns geteilt habt. Etwas Geschichtsbildung kann schließlich selbst in Sachen Sport nicht schaden. Die allerdings bei euch vielfach aufscheinende Annahme, vor 30, 40, 50 oder mehr Jahren stattgehabte Dramen, Tragödien,  Schicksale resp. Triumphe auf dem Fußballfeld könnten über irgendwelche tiefenpsychologische Pfade das je aktuell laufende Spielgeschehen wesentlich beeinflussen, diese Annahme scheint mir doch etwas weit hergeholt. Zumal die heutigen Akteure auf den Plätzen zur betreffenden Zeit noch gar nicht geboren waren, oft nichtmal deren Eltern. Oder wie es meine Mitzuseherin mehrfach formulierte: "Was reden die denn da für ein absurdes Zeug?"


04.07.2021

Seit 26 Stunden habe ich nun die Volldosis des Ami-Stoffes intus. Und wie bei der Erstimpfung "plagen" mich als Nebenwirkung in flottem Wechsel Fressattacken süß/deftig, Schlafanfälle, Libidoausbrüche, Sangeslüste. Ist schon 'ne seltsame Type dieser Bill Gates.


02.07.2021

In der weltberühmten 1a-Erdbeer-Anbaulage Wittgert/Unterwesterwald läuft die Erdbeerernte auf Hochtouren. Die Früchte sind kleiner als in den Vorjahren, die Gesamtmenge aber ist erheblich größer. Allerhand von dem Zeug haben wir schon gefuttert auf Kuchen, im Quark, gezuckert pur - und 16 Gläser Konfitüre (mit Fruchtstücken) sind bereits im Kasten. Ende nicht absehbar. Und wenn wir von dem Süßkram genug haben, ernten und essen wir derzeit abwechselnd oder durcheinander Spitzkohl, Radies, Gurken, Möhren, Rote Beete, Brokkoli, Zuckererbsen, Zwiebeln, Kohlrabi, Fenchel, Frühkartoffeln sowie Kopfsalat in unbegrenzter Menge. Wobei letzterer inzwischen scharf schießt. Was noch fehlt, sind vor allem Tomaten; die brauchen noch ein bisschen. Schönes Wochenende allerseits - das mir (Freude!), auch die zweite Moderna-Impfung bringt.


01.07.2021

Nur mal so: 14 Grad, derzeitige Hochsommertemperatur hierorts um 17 Uhr. Gleichwohl ist die nächste Gewitterwelle mit lokalem Starkregenpotenzial bereits avisiert. Derweil brüten Teile der nördlichen USA und Kanadas unter einer Hitzeglocke mit dort bisher noch niemals gemessenen 45 bis fast 50 Grad.


30.06.2021

Den hiesigen Fußballfreund*innen zum Trost für ein überwiegend nur mittelklassiges Spiel, bei dem gestern halt die etwas besser spielende Mannschaft gewonnen hat: Nr. 192 meiner Monatskolumne "Quergedanken". Die geht natürlich alle an, denn sie befasst sich mit einer der schönsten und zugleich wichtigsten Seite der Zwischenmenschlichkeit, der körperlichen Kommunikation zwischen Leuten, die sich mögen. "Sind wir unterkuschelt?" befragt die Wissenschaft unsere moderne Lebensweise. Und kommt leider zu dem Ergebnis: Ja, beträchtlich. Und im Zuge der Pandemie haben selbst sonst obercoole Zeitgenossen gemerkt, dass ihnen manche Berührung doch ganz schön fehlt. > Lesen "Anfassen, umarmen, streicheln, kuscheln, küssen, knutschen …"

30.06.2021

Den hiesigen Fußballfreund*innen zum Trost für ein überwiegend nur mittelklassiges Spiel, bei dem gestern halt die etwas besser spielende Mannschaft gewonnen hat: Nr. 192 meiner Monatskolumne "Quergedanken". Die geht natürlich alle an, denn sie befasst sich mit einer der schönsten und zugleich wichtigsten Seite der Zwischenmenschlichkeit, der körperlichen Kommunikation zwischen Leuten, die sich mögen. "Sind wir unterkuschelt?" befragt die Wissenschaft unsere moderne Lebensweise. Und kommt leider zu dem Ergebnis: Ja, beträchtlich. Und im Zuge der Pandemie haben selbst sonst obercoole Zeitgenossen gemerkt, dass ihnen manche Berührung doch ganz schön fehlt. > Lesen "Anfassen, umarmen, streicheln, kuscheln, küssen, knutschen …"


20.06.2021

Padautz, krawumm. Unruhige Nacht. Kurz nach 0 Uhr begann sie hierorts, die Parade der Sommergewitter. Jede halbe Stunde ein neues bis um viere in der Früh. Die ersten beiden nur sehr laut und von stroboskopischer Helligkeitsgewalt - so viel Olympierkrawall war schon ein Weile nicht mehr. Um 2 Uhr dann auch sprichwörtliche Öffnung der Himmelsschleusen: Binnen acht Minuten liefen die vordem leeren Regenfässer rauschend über. Ein Glück, dass die Flut nach zwölf Minuten vorbei war.

Drinnen im Haus brütende Schwüle. Man liegt auf dem Bett in schweißiger Nacktheit und lauscht den Elementen - fasziniert, ja beinahe beglückt, doch zugleich etwas besorgt. Fenster auf, Fenster zu, Fenster auf, Fenster zu ... Zwischendurch raus, die Wasserfässerzuläufe schließen, und runter in den Keller, prüfen, ob die Kanalisation überquillt. Alles ok. 3.15 Uhr, erstes Frühstück. 3.30 Uhr, die Götter beginnen, sich abzuregen. 4 Uhr, wieder ab aufs Bett. Sooo müde, doch in der Sauna schläft es sich nicht gut. Dösen, dösen, dösen .... nichts mehr. 8.15 Uhr: Zweites Frühstück. Gartenrunde: Kartoffelpflanzen ordentlich zerzaust, eine Tomatenpflanze umgeknickt. Nichts sonst, doch alles wunderbar nass.


18.06.2021

Gartenzaun streichen draußen, wenn's nicht regnet. Hat es aber Ende Mai/Anfang Juni recht häufig. Dann gab ich drinnen einer Versuchung nach, neulich über mich gekommen beim Blättern im großformatigen Bildband "Pina Bausch und das Tanztheater Wuppertal". Viele Dutzend wunderbare Szenenfotos aus Bausch-Choreografien. Tanzkünstler in starken (Bewegungs-)momenten, vor oft schwierigen Hintergründen, oft auf glänzendem/spiegelndem Boden, in raffiniertem Bühnenlicht - daran wollte/will ich mich für eine Weile mit Pinsel und Farbe abarbeiten, Entdeckungen machen, Wege finden, auch die Motive nach Gusto verfremden.       > Wen's interessiert: Vier erste Resultate hier.


17.06.2021

Bevor noch jemand 'nen Suchtrupp losschickt, weil hier gar so lange gar nichts mehr passiert: Alles gut bei mir, bin gesund und witterungsbedingt gedämpft munter. An Tagen wie diesen spielt sich mein Ruhestands-Leben nun mal draußen ab. Bis Zehne in der Früh bei ein bisschen Gartenarbeit, hernach vornehmlich bedächtig bis zum schieren Stillstand in der Schattenlaube unter den Haselnussbäumen. Was in meinem Smartphone-losen Falle dann eben heißt: offline. Staffelei und Klavier haben hitzefrei, selbst der Fernseher macht Sommerpause, da seine Nutzer erst gegen Mitternacht ins Innere zurückkehren.


03.06.2021

Man merkt: Bundeswahlkampf hebt an. Selbst etliche sonst recht gescheite und maßvolle Leute auch in meinem FB-Kontaktkreis neigen nun wohl um der schlagwütigen parteilichen Kampfrhetorik willen für eine Weile zu argen Vereinfachungen bis nachgerade böswilligen Fehlinterpretationen. Das übliche Getöse halt. Nur vielleicht ein bisschen giftiger - seit die früher einmal sehr groß gewesenen Volksparteien doch recht klein geworden.



28.05.2021

Des Lebens eigentümliche Zufälle: Die 67 000 Exemplare der heute erschienenen Juni-Ausgabe des mittelrheinischen Monatsmagazins "Kulturinfo" waren diese Woche gerade fertig gedruckt, da erhielt ich meinen lange erwarteten Termin zur Corona-Impfung. Dies sei der journalistischen Korrektheit halber angezeigt, weil es in meiner seit 2005 auf Seite 2 des "Kulturinfo" publizierten Kolumne "Quergedanken" in der diesmaligen Folge 191 auch knurrig um die deutsche Impfkampagne geht.       > Lesen hier "Brennt da Licht am Ende des Tunnels?"

28.05.2021

Des Lebens eigentümliche Zufälle: Die 67 000 Exemplare der heute erschienenen Juni-Ausgabe des mittelrheinischen Monatsmagazins "Kulturinfo" waren diese Woche gerade fertig gedruckt, da erhielt ich meinen lange erwarteten Termin zur Corona-Impfung. Dies sei der journalistischen Korrektheit halber angezeigt, weil es in meiner seit 2005 auf Seite 2 des "Kulturinfo" publizierten Kolumne "Quergedanken" in der diesmaligen Folge 191 auch knurrig um die deutsche Impfkampagne geht. > Lesen hier "Brennt da Licht am Ende des Tunnels?"


25.05.2021

Und jetzt mal: Stimmung!!! Himmelarschundwolkenbruch, ich hab' ja nichts dagegen, dass es regnet, aber vom diesjährigen mitteleuropäischen Kaltloch nun die Schnauze gestrichen voll! Wissta Bescheid.


22.05.2021

Doch ja, ich finde ehrenwert, bemerkenswert, teils bewundernswert, was in der Kulturlandschaft während der Pandemie-Monate im digitalen Bereich alles auf die Beine gestellt worden ist. Gut, dass es das gibt - und manches wird wohl auch nachher als quasi neue Sparte bleiben. Gleichwohl habe ich für meine Person ein Problem mit den Digitalformaten: Die derart dargebotene Kunst geht nicht wirklich an mich. Anders gesagt: Vor allem Theater, Tanz, Bildkunstbetrachtung gelangen via PC-Bildschirm nur bis in die Ratio des Kopfes, erreichen kaum je das Herz (per Mini-Mattscheibe von Smartsphones käme vollends gar nichts bei mir an). Das Phänomen ist nicht neu: Schon früher blieb das Anschauen von Schauspiel, Ballett etc. im Fernsehen für mich eher rationale Kunststudie denn Kunsterlebnis. Ich weiß, es gibt eine Menge Leute, denen geht es ganz anders. Schön so, nicht zuletzt für die Kunstschaffenden.


20.05.2021

Zwischeninfo an die Gartenfreunde: Mein Experiment "Kartoffeln hochziehen im kaputten  Regenfass" läuft bis dato wie geschmiert.  Die vier kurz über den Fassboden gesetzten Kartoffeln treiben ihre Grünblätter inzwischen munter und kräftig durch fast 90 cm Erde. Jeden zweiten Tag schütte ich einen Eimer Erde nach. Gleich nach Pfingsten wird das Fass randvoll sein. Dann können die Kartoffelpflanzen sich obenraus voll entwickeln und lassen darunter im ganzen Fassraum, hoffentlich, ordentlich Erdäppel wachsen.


19.05.2021

Etliche Regentage hintereinander. Die habe ich genutzt, um mich malpraktisch mit zwei bekannten Meisterwerken herumzuschlagen: Max Beckmanns "Zwei Kabarettistinnen" von 1943 und Vincent van Goghs "Sonnenaufgang bei St. Rrémy" aus dem Jahr 1899. Beim Blättern in den Kunstbänden riefen beide schon eine Weile immer wieder "versuch dich doch mal an uns". > Beide Bilder größer (hier)


18.05.2021

Freude! Heute stehen erstmals knackfrische Ernteprodukte der Saison 2021 aus meinem Garten auf dem Mittagstisch: Ein Teller mit Radieschen und "Eiszapfen" plus ein Schüsselchen mit Rucola.


16.05.2021

Ei guck, Menschen sind bisweilen lustige Wesen. Da argumentieren Leute über Wochen und Monate vehement dagegen, steigende Inzidenzen als Maßstab für Verschärfungen des Seuchenschutzes heranzuziehen. Jetzt aber fordern vielfach diesselben Leute mit nachdrücklichem Verweis auf sinkende Inzidenzen, die Schutzmaßnahmen rasch weitgehend auszusetzen.

Noch lustiger sind ein paar zehn- oder hunderttausend Zeitgenossen, die unerbittlich seit Monaten daran festhalten: "Die Corona-Einschränkungen müssen weg. Die AHAL-Regeln müssen weg. Niemand sollte sich impfen lassen. Tests sind nur staatliche Schikanemaßnahmen und müssen weg." Ja was wollen diese Typen denn? MAOAM, ganz bestimmt, und Freibier.


11.05.2021

Freude, auch ein bisschen Eigenstolz. Der Sohn vom seligen Schreinermeister Pecht hat da mal was gebaut, aus lauter auf dem Dachboden und im Werkstattkeller auffindbarem Krempel: Ein Maleck in der Schreibstube nebst einklappbarer, abhängbarer, für stehendes und sitzendes Arbeiten je umhängbarer "Staffelei" (1x1 m) mit 3-fach verstellbarem Neigungswinkel. Damit ist der Schreibtisch befreit von der wuchernden Pinsel-Passion, kann ich mal über das kleine A3-Format hinausgehen. Und - raffiniert, wie ich meine - mit drei Handgriffen tendiert nötigenfalls der Platzbedarf des Malecks fast gegen Null, ohne dass man irgendwas in anderer Räume verfrachten müsste.
"Schön" mag anders gehen, aber meine Schreibstube ist im kleinen Häuschen nur ein kleines Durchgangszimmer und seit jeher eben primär ein ARBEITSraum. Passt. Und weiter geht's, unter verbesserten Bedigungen - mit der entdeckerischen Abenteuerreise durch die Welt der Bildenden Kunst.


08.05.2021

Es ist schon seit einiger Zeit auch für regelmäßige Besucher meiner Wesite unübersehbar: Des Autors Wechsel in den Ruhestand verändert das Geschehen hier doch beträchtlich. Vor allem geschieht erheblich weniger als in vorherigen Zeiten, und es geschieht anderes. Das ist Folge der veränderten Lebensumstände (Rentnerdasein) sowie der Freisetzung neuer Interessen jenseits des bisherigen journalistischen Spektrums in Kultur und Politik... > Weiterlesen: "Info in eigener Sache"


27.04.2021

Viele wissen es. Andere ahnen es, weil meine Präsenz in Zeitungen und an Vortragspulten mittlerweile gegen Null tendiert, weil auch hier auf meiner website ionzwischen deutlich weniger passiert als in früheren Jahren: Der Autor ist in den Ruhestand getreten. Das schon vor einigen Monaten. Und was mache ich nun mit all der gewonnenen Verfügungszeit? „Er dreht am Rad“, meint Freund Walter schnippisch.... > Mehr dazu in meinen "Quergedanken" Nr. 190 "Aus dem Ruhestand"

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