Das System der Inzidenz-Messung ist unverzichtbar
Eine Anmerkung
ape. Von etlichen Seiten wird derzeit mit Verve versucht, unser bisheriges Mess-/Maßsystem für die Entwicklung des Corona-Infektionsgeschehens in die Minderbedeutung zu drücken oder gänzlich kaputtzureden: das System der 7-Tage-Inzidenz. Kann man natürlich machen - um die Einhaltung der vereinbarten Notbremsungen im Falle des (derzeit verbreitet eintretenden) Übersteigens bestimmter Inzidenzwerte auszuhebeln. Zu bedenken wäre dabei allerdings:
Das Inzidenz-System ist das einzige erwiesenermaßen halbwegs taugliche Frühwarninstrument für die jeweils aktuelle Entwicklungstendenz der Seuche. Ein anderes, gar besseres existiert derzeit nicht. Es misst zwar nur grob, aber doch so realitätsnah, dass wir seit vielen Pandemie-Monaten an den Inzidenzen jeweils ziemlich treffend ablesen können, was 2 bis 4 Wochen später in den Kliniken an Corona-Schwerverläufen und -toten anfällt. Heißt: Schmeißt man diesen Frühwarnindikator über Bord oder beachtet ihn nicht mehr angemessen, würden wir künftig von gefährlichen Seuchentendenzen erst erfahren und etwas dagegen tun können, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.
Im Augenblick wissen wir dank Inzidenz-System, dass fast überall in Deutschland das Infektionsgeschehen rasch und stark bis extrem stark (exponentiell) zulegt. Weshalb ich mir für einen akuten Teilaspekt diesen Ausruf nicht verkneifen kann, auch nicht will: Macht um Gottes Willen die Schulen jetzt bis zum Ende der Osterferien ZU und NICHT, wie vielerorts geplant, am Montag NOCH WEITER AUF!! Das ist doch Irrsinn.
Andreas Pecht