Dürfen nur Heilige für Klimaschutz demonstrieren?
Kurzkommentar
Sie werden durch ständige Wiederholung weder klüger noch schlüssiger: die selbstgerecht moralisierenden, überheblichen, spöttelnden, vorurteilsbehafteten bis teils hasserfüllten Anwürfe gegen und Forderungen an die IN UNSERER WELT sozialisierten Kinder und Jugendlichen der Bewegung Fridays for Future (FFF). Nur mal so, zum überdenken: Darf ich nicht mehr gegen die Gefahren industrieller Überzuckerung unserer Lebensmittel argumentieren, weil ich neulich einen Schokohasen verspeiste? Darf ich nur gegen Massentierhaltung wettern, wenn ich Vegetarier oder Veganer bin?
Oder: Darf ich nicht für eine politische Wende zu effektivem Klimaschutz streiten, weil ich in Ermangelung eines praktikablen ÖPNV auf dem Land noch Auto fahre (fahren muss)? Verliere ich das Recht, die Datenkrakenfunktionen von FB, Googel und Telefonprovidern anzuprangern, wenn ich auf FB vertreten bin, manchmal per Googel suche und (gezwungenermaßen) per Internet telefoniere?
Würde man die bigotte "Logik", mit der da vielfach auf die Schüler eingedroschen wird auf alle gesellschaftlichen Bereiche anwenden, jeder Diskurs, ja jede Entwicklung käme zum erliegen. Keine Regierung dürfte das Wort "Friedenspolitik" in den Mund nehmen, solange sie auch nur einen Soldaten unter Waffen hält. Kein Arzt dürfte vor den Gefahren des Alkoholismus warnen, solange er selbst nicht Totalabstinenzler ist. Kein Politiker dürfte sich Sozialpolitik zugute halten· solange er auch nur eine handvoll Armer im Land in Kauf nimmt.....
Diese "Logik", wonach die FFF-Schüler quasi erst Heilige werden und sich zu 100 % aus der sie umgebenden Lebensweise ausklinken müssten, bevor sie den Mund auftun dürfen - diese "Logik" ist eine der perfidesten Formen von Politcal-Correctness-Hybris, die mir je begegnete.