Neue Damenmode: stretchige Hochwasserhose
Eine launige Anmerkung
ape. Seit einiger Zeit nehme ich eine neue Hosenmode in der Damenwelt wahr, der mein Auge mit gebührendem Anstand, aber beträchtlichem Wohlgefallen folgt. Nun ja, ganz neu ist der Jeanstrend nicht, ich bemerkte ihn schon vergangenen Sommer. Und wahrscheinlich war er vor allem jüngeren Frauen noch früher gewärtig. Ich nenne die Modelle besagter Mode "Hochwasserhose", weil: Unten enden sie oberhalb des Knöchels; dafür ziehen sie sich am anderen Ende hoch hinauf bis zum Bauchnabel oder noch darüber.
Diese Hosenart besticht, erfreut den Betrachter durch zwei Momente von Raffinesse. 1. Vollends aus Stretchstoff und vorne wie hinten von oben bis unten auf engstmögliches Anliegen am Körper gearbeitet, entfaltet das Kleidungsstück eine das gesamte Unterstellage seiner Trägerinnen ausgesprochen vorteilhaft "formende" Wirkung. Von natura bereits wohlgestaltete Waden, Schenkel, Hinter- und Vorderteile werden noch "knackiger". Aber auch qua genetischer Anlage oder Lebensstil zu mehr Fülle neigende Frauen erfreuen sich hübsch stützenden, fassenden, proportinierenden Einflusses dieser Hose.
Das zweite ästhetische Raffinement ist eines, das wohl nur Frauen auf solch betörende Art zur Anwendung bringen können: das Spiel mit einem winzigen Hauch von Nacktheit. In diesem Fall sind es Knöchel- und Fesselpartien, die bewusst der Bedeckung durch Hosenbeine und Söckchen entzogen werden. Ob mit oder ohne Umspielung der zarten Blöße durch ein Kettlein oder Bändchen: Das alles ist vom Bund bis zur Sohle einfach schön anzuschauen.
Verehrte Damen- und Mädchenschaft, ich gehe im Augenblick davon aus, dass diese Hochwasserhosen auch angenehm zu tragen sind. Sollte das nicht der Fall sein, sollten an dem Kleidungsstück vielmehr wieder einmal quälende Corsagezwänge hängen, dann würde ich sofort alles bisher Gesagte tilgen und ausrufen: Schmeißt weg den Kram! Einige der Neulinge in meinem FB-Kreis mögen sich jetzt fragen: "Warum schreibt er das?" Nun - man will bisweilen einfach ein bisschen schlichte Freude verbreiten, und nicht immer nur ernst über den Irrsinn der Menschenwelt grübeln.