01.04.2021
Wer will denn jetzt noch mit Astraseneca geimpft werden? Na logisch: ICH, ich, ich (65) - und alle Leute derselben Altersklasse in meinem näheren und weiteren Umfeld. Es lässt sich doch keiner die Chance entgehen, plötzlich 12 Millionen Plätze in der Impfreihenfolge nach vorne zu rücken. Zudem: Jeder Geimpfte ist ein Fortschritt für die Seuchenbekämpfung. Gefahr: Es sterben jedes Jahr etwa 500 mal mehr Leute an Nebenwirkungen von Ibuprofen. Ab kommenden Mittwoch können sich in RLP die 60- bis 70-Jährigen zur Astra-Impfung anmelden. Do simma dabei!!
01.04.2021
"Reden wir mal übers Essen. Davon sind alle betroffen, hat jeder Ahnung. Denn alle müssen essen – egal wie das Wetter ist und was sich ringsumher mehr oder minder Dramatisches abspielt. Ein Entschluss Walters brachte das Thema neulich bei uns aufs Tapet mit der beiläufigen Bemerkung, er sei seit drei Wochen Vegetarier. (...)." So beginnt die aktuelle Folge Nr. 189 meiner seit 2005 bestehenden Monatskolumne "Quergedanken". > weiterlesen "Allesfresser, Vegetarier, Veganer und Co."
Bevor ihr in die Lektüre des hier verlinkten (freien) Textes einsteigt, noch zwei Anmerkungen. 1. Ich benutze den Begriff "Allesfresser" (mich selbst eingeschlossen) nicht als Urteil, sondern in Anlehnung an die Kategorisierung der Biologie (Omnivoren). 2. Im Unterschied zur landläufig verbreiteten Ansicht sind täglich reichhaltige Fleischmahlzeiten historisch für das Gros der Menschen NICHT die Regel. Wir müssen mehr als 10 000 Jahre in die letzte Eiszeit zurückgehen, um in Europa auf Vorfahren zu treffen, die sich hauptsächlich von Fleisch ernährten. Und das auch nur, weil in der damals trockenkalten Tundralandschaft auf dem Kontinent essbare Pflanzen nur spärlich vorkamen, wandernde Wildtierherden indes in großer Zahl. Von der Sesshaftwerdung bis zur Wirtschaftswunderzeit war reichlich Fleisch auf dem Tisch ein Privileg der wohlhabenden Schichten, bestand die Basis der Volksernährung aus Getreidebrei (später Brot), Kohlgewächsen und Wurzelgemüse.
27.03.2021
Stehe am Fenster und hoffe, dass das eben über uns hinwegziehende Gewitter auch noch was anderes drauf hat, als mit Gedonner, Windböen und ein bisschen blödem Herumgehagle zu protzen. Regen wär' nicht schlecht, die Fässer zu füllen mit Gießwasser für die jetzt beginnende An- und Aufzuchtphase im Garten. Der müsste allerdings ein kleines Quantum üppiger fallen als früher, denn ich habe meine Regentonnen-Kapazität noch einmal aufgerüstet - ausgehend davon, dass gewiss weitere und noch ärgere Dürresommer folgen werden, selbst wenn zwischendurch mal, wie jetzt im gebeutelten Australien, ein Flutjahrgang über uns hereinbrechen sollte.
6 Fässer reißen nun rund ums Haus das Maul auf, nach Himmelswasser gierend. 2 pro Kännel, jeweils zur Überlaufbatterie gekoppelt. Macht in summa, wenn sie randvoll sind, knapp 2000 Liter, also 200 Gießkannen. Die würden, sparsam und gezielt vergossen, in unserem Garten etwa 4 Wochen Dürreperiode überbrücken können. Nicht mehr, aber weniger auch nicht.
Leider musste ich feststellen, dass eines der älteren Fässer sich über Winter im Boden Sprünge und ein Loch gefangen hat. Frage niemand nach dem Woher, Wie, Warum. Ich weiß es nicht (doch, doch, alle Fässer wurden im Herbst entleert). Was nun anfangen mit dem kaputten Ding? Beiseite stellen bis zum nächsten Sperrmüll?
Nach einigem Überlegen gebar die Hausgemeinschaft eine Idee: Wir bauen Kartoffeln darin an - nach der jüngst bei Städtern beliebt gewordenen Eimermethode für Balkone: Unten gute Erde ins Fass, dahinein ein paar Setzkartoffeln, dann mit dem Hochwachsen der Grüntriebe peu a peu Erde nachfüllen, bis das Behältnis voll ist. Am Ende kann die Pflanze obenauf sich zum grünen Busch entfalten und drinnen im Fass über die gesamte Höhe neue Kartoffeln bilden. Angeblich funktioniert das sehr gut und soll recht reiche Ernte erbringen. Wir haben es noch nie gemacht, also schaun mer mal.
Schönes Wochenende allerseits, trotz allem.
NACHTRAG. Da fällt mir gerade ein: Müssen wir an diesem Wochenende nicht die Uhr um eine Stunde auf Sommerzeit vorstellen (oder so ähnlich)?
26.03.2021
Viele wissen es, viele andere ahnen es, einige machen es immer wieder mal oder sogar regelmäßig: Sich für ein paar Tage vom Tohuwabohu der Netzwerke abzukoppeln, beruhigt ungemein. Mehr noch: Interessanterweise geht mit der Absenkung des persönlichen akuten Aufgeregtheitslevels zugleich auch eine Anhebung der Nachdenklichkeit und der Fähigkeit zur Unterscheidung/Beurteilung von längerfristig wichtigen und weniger wichtigen Aspekten einher. > weiterlesen "Nachdenkliche Bemerkung: Das Problem mit dem Info-Overkill"
25.03.2021
*grübel* Wenn ich mir die Statements heute und in jüngerer Zeit zur Sache Corona in den Netzwerken und Leserbriefspalten anschaue, beschleicht mich eine Befürchtung: Sinnvolle Diskussionen sind in der breiten Bevölkerung eventuell gar nicht mehr möglich über das, was jetzt - nachdem das Kind viele Monate von einem Brunnen in den anderen gefallen ist - in der Corona-Krise nötig wäre, zu tun. Denn: Je nach Art und Grad der persönlichen Krisenbetroffenheit halten unterschiedliche Leute völlig verschiedene bis gegensätzliche Maßnahmen und Marschrichtungen für das Nötigste.
Im Grunde ist das verständlich, sagte doch der alte Marx schon richtig: "Das Sein bestimmt das Bewusstsein". Und wo das persönliche Sein (egal auf welcher Seite) zum Maß der Dinge wird, ist auch kaum noch greifbar, was denn eigentlich das Nötigste für das Wohl aller (Gemeinwohl) wäre. Zu dieser Erkenntnis gelangt, bleiben allerdings zwei ganz große Probleme: 1. Was sollen wir, was soll die Politik nun praktisch tun? 2. Das Virus folgt seinen eigenen Naturgesetzen. Der kleinste und nahezu einzige gemeinsame Nenner in der übergroßen Mehrheit der Diskutanten wie auch der Bevölkerung ist: impfen, impfen, impfen.
Wie dem auch sei: Ich hatte mich gestern (s.u.) doch nochmal hinreißen lassen, in Sache innerdeutscher Seuchenlage/-politik u.a. im Rahmen meines 3300 Personen umfassenden Kontaktkreises auf Faceboock zur Feder zu greifen. Gehe nun aber davon aus, dass es tatsächlich für eine ganze Weile das letzte Mal war - *bringt nichts, regt mich aber furchtbar auf*.
24.03.2021
Der fünftägige Sonderlockdown über Ostern kommt dem recht nahe, was viele Wissenschaftler und Mediziner schon im Sommer und die meisten dann ab Oktober 2020 empfohlen, vorgeschlagen, gefordert haben - allerdings für einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen (und ohne die kontraproduktive Verengung des Lebensmitteleinkaufs auf einige Massenballungsstunden) > weiterlesen "Anmerkung zur deutschen Osterregelung"
NACHTRAG (zwei Stunden später): Kaum hatte ich diesen Beitrag auf meine Website gestellt, kamen die Nachrichten, dass die Osterregelungen schon wieder geändert worden sind (u.a. Lebensmittelhandel am Osterdonnerstag nun doch geöffnet, überhaupt die Idee vom Gründonnerstag als Sonderfeiertag wieder bergraben).
23.03.2021
6.30 Uhr. Erster Gedanke beim frühmorgenlichen Aufwachen an diesem Dienstag: Tagen sie noch? Oder haben sie die Fortführung der finalen Strategie zur Niederringung der Seuche beschlossen: Mit allen Mitteln in jedwede Richtung dafür kämpfen, dass das Virus sich totlacht? Also raus aus den Federn und Nachrichtenlage abklopfen..... 7.00 Uhr Habe nun, ach, abgeklopft .... Und gehe wieder ins Bett. Gute Nacht.
22.03.2021
Passend zum heutigen „Tag des Wassers“ berichtet meine Kollegin Gisela Kirschstein in der Rhein-Zeitung nun von aktuellen Forschungsergebnissen im speziellen Bereich „europäische Hydroklimatik“. Da geht es um die historische Entwicklung von Dürreperioden und Wasser-Ressourcen. Ergebnis: Europa erlebe seit 2015 die schlimmste Sommertrockenperiode innerhalb der zurückliegenden gut 2000 Jahre. > Mehr dazu hier
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Ende der zweiten Märzwoche waren in meinem eMail-Kasten dutzende freudiger Wiedereröffnungs-Ankündigungen von Kulturinstitutionen im Südwesten zwischen Düsseldorf und Mannheim eingetrudelt. Ich ließ sie unbeachtet, weil mir schwante: Im Laufe der dritten Märzwoche würden sie allesamt widerrufen. Und so ist es denn auch gekommen.
21.03.2021
Ungastliches Wetter draußen. Ich beschließe: Lesenachmittag im Wohnzimmersessel. "Der Kerl braucht mehr Bewegung" meint zeitgleich wohl ein anderer, unbewussterer Hirnteil und setzt folgende Maschinerie in Gang: Wo ist mein Buch? Oben = 1 Treppe rauf. Buch wird erblickt, daneben sollte die Lesebrille liegen, tut sie aber nicht. Wo ist meine Brille? Liegt im Keller auf der Werkbank = 2 Treppen runter. Wenn ich schon mal unten bin, kann ich in einem Aufwasch auch gleich zwei Flaschen Wasser mitnehmen = Flaschen gegriffen, damit 1 Treppe hoch ins Wohnzimmer. Wo ist denn jetzt wieder die Brille? Liegt noch immer im Keller, jetzt auf dem Regalbrett in der Getränkeecke = 1 Treppe runter und wieder rauf. Platz nehmen im Lesesessel mit Brille auf der Nase. Aber, Herrgott nochmal, wo ist denn jetzt das Buch? Das verweilt anhaltend oben in der Schreibstube = 1 Treppe rauf und wieder runter. Jetzt endlich: Gemütlich lesen - nach 20 Minuten Treppen-Trimm-Dich. Nein, ich beklage mich nicht, das Hirn weiß schon, was für mich am besten ist.
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Seit einiger Zeit lese ich meine Leib-und-Seelen-Wochenzeitung „Die Zeit“ in veränderter Ressort-Reihenfolge. Früher, noch im (kultur)journalistischen Vollberuf, kam zuerst das Feuilleton, folgte dann sogleich die Politik. Inzwischen bin ich ganz narrisch auf die Abteilung „Wissen“ mit gut verständlichen Beiträgen aus und über aktuelle Forschungen/Strömungen in Natur-, Sozial-, Geisteswissenschaften oder deren Geschichte. Denn da lernt man wirklich noch was (Neues). Oder erfährt von Sachen, die in kundigen Kreisen womöglich lange bekannt sind, aber in tagesaktuellen Nachrichtenströmen untergehen und deshalb bei einem selbst nie angekommen sind. Oder man wird konfrontiert mit neuartigen Blickwinkeln auf altbekannte Umstände.
Eben jetzt habe ich bei der Lektüre von „Wissen“ in der jüngsten „Zeit“-Ausgabe etwa erfahren:
1. a) Die Darmflora von Frauen und Männern setzt sich unterschiedlich zusammen. b) Bei Männern durchläuft die Nahrung den Verdauungstrakt schneller als bei Frauen (was manches lebenspraktische Phänomen erklären könnte). c) Frauen haben ein stärkeres Immunsystem – woraus leider aber auch resultiert, dass bei ihnen überschießende Immunreaktionen häufiger sind.
2. Die negative Öko-/Klimabilanz des Flugverkehrs rührt nicht nur aus dessen Spritverbrauch (Kohlendioxidausstoß). Hinzu kommt, dass sich aus den Kondensstreifen der Flugzeuge teils langlebige Zirruswolken bilden, von denen bei Millionen Flugbewegungen die Wärmeabstrahlung der Atmosphäre ins Weltall spürbar behindert wird. Dies erhellt meine eigenen Beobachtungen am Himmel über der heimischen Terrasse bei Flug-Volllastbetrieb prä Corona: Meteorologisch sollte/könnte strahlendblauer Himmel herrschen; doch da über uns ein Flughighway liegt (mit stündlich mehreren Dutzend Überflügen in mittlerer und oberer Höhe), wird der Himmel stattdessen oft in Teilen oder voller Fläche von sich – gut beobachtbar - zu Wolken ausbreitenden Kondenzstreifen eingetrübt oder vollends bewölkt.
20.03.2021
Fakten-Betrachtung.
Es kursiert derzeit vermehrt die These, die aktuell fast überall in Bund und Land sehr stark ansteigenden Inzidenzwerte würden allein auf den neuerdings massenhaften Einsatz von Schnelltests zurückgehen und kein Ausdruck starker Intensivierung des tatsächlichden Infektionsgeschehens sein. Diese These wird in der Fachwelt überwiegend für unzuftreffend gehalten. Beispielhaft seien als Beleg die jüngsten Zahlen des Gesunheitsamtes meiner Heimatregion (Westerwaldkreis) angeführt.
Danach hat sich die kreisweite Inzidenz - berechnet aus positiven PCR-Tests (Labor) - im Laufe der vergangenen zwei Wochen um rund 100 % von 46/47 auf 92/94 erhöht, also verdoppelt. Allerdings sind daran nur maximal 17 % Fälle beteiligt, die als Verdachtsfälle aus dem Bereich Schnelltest zur Kontrolle an die PCR-Testung weiterverwiesen wurden. Das entspricht den Erwartungen vieler Fachleute, wonach die bei Schnelltests gefundenen und via PCR-Test positiv bestätigten Verdachtsfälle in der jetzigen Pandemiephase nur zu einem recht kleinen Teil (regional unterschiedlich etwa 10 bis maximal 25%) bei der Inzidenz zu Buche schlagen. Heißt: Die derzeit explodierenden Inzidenzen sind nicht etwa ein statitisches Phänomen in Folge massenhafter Schnelltests, sondern zu 75 bis 90% Audruck akut tatsächlicher Intensivierung des Infektionsgeschehens.
19.03.2021
Mal die guten Nachrichten gesammelt; betreffen sämtliche den Bereich „Impfung“. Über fast alles andere hinsichtlich der Zwischenzeit bis zur Durchimpfung mag ich nichts mehr sagen. Publikumsdiskussionen festgefahren, drehen sich nur noch im Kreis. Politik? Kein Kommentar meinerseits mehr möglich, zu absurd inzwischen das alles. Also, das Gute: > weiterlesen "Nachtnotizen 19.3. zum Corona-Scheiß
18.03.2021
Von etlichen Seiten wird derzeit mit Verve versucht, unser bisheriges Mess-/Maßsystem für die Entwicklung des Corona-Infektionsgeschehens in die Minderbedeutung zu drücken oder gänzlich kaputtzureden: das System der 7-Tage-Inzidenz. Kann man natürlich machen - um die Einhaltung der vereinbarten Notbremsungen im Falle des (derzeit verbreitet eintretenden) Übersteigens bestimmter Inzidenzwerte auszuhebeln. Zu bedenken wäre dabei allerdings: > weiterlesen "Anmerkung / Das System der Inzidenz-Messung ist unverzichtbar"
16.03.2021
Doch ja, ich bin zornig, sehr. Es soll niemand, aber auch gar niemand sagen, man hätte nicht wissen können, dass es so kommt wie es nun kommt (Infektionszunahme, bald eponentiell). Mitten hinein in eine unübersehbare Ausweitung des Infektionsgeschehens mit überhand nehmenden ansteckenderen Virusmutanten eine Öffnungsoffensive zu bauen, das ist nichts anderes, als sehenden Auges ins Messer zu laufen. Ob wir je begreifen werden, dass die Seuche erst vorbei ist, wenn sie vorbei ist - und nicht, wenn wir keine Lust mehr haben? Der Schaden aus den jüngsten (vorübergehenden) Öffnungen wird psychologisch und materiell ungleich größer sein, als er es bei Fortführung, gar kurzzeitiger Verschärfung des Lockdowns hätte werden können.
15.03.2021
So, gewählt wär'. Jetzt wieder an die Arbeit, es gibt reichlich zu tun - z.B. eine Seuchenlage zu managen, die gerade erneut aus dem Ruder läuft. Große Analyse der Wahlergebnisse? Kein Bedarf meinerseits, denn die Ergebnisse sind in der Grundtendenz ziemlich erwartungsgemäß ausgefallen, und dazu habe ich schon vor Jahren alles gesagt, was zu sagen wäre. Etwa: Die CDU wird zwangsläufig die gleiche Entwicklung hin zur deutlich verkleinerten Partei machen wie zuvor bundesweit die SPD. Der Aufwärtstrend der Grünen wird vorerst anhalten, weil die Umweltprobleme de facto immer stärker auf den Nägeln brennen. Der AfD-Boom wird aufhören und schließlich bei einem in Deutschland allzeit existierenden braunen Stammwählerpotenzial bundesweit zwischen 7 und 14 % festkleben - sobald ernste Probleme jenseits des Migrantenthemas die politische Agenda beherrschen.
Mein eigenes politisches Interesse reduziert/konzentriert sich schon seit einiger Zeit hauptsächlich auf die fünf großen Menschheitskrisen und was jedwede Politaktivität zu deren Lösung beitragen kann (oder eben nicht beiträgt):
1. Klimawandel
2. Artensterben
3. Immer weiter auseinanderklaffende Schere zwischen Arm und Reich
4. Fixierung der Weltwirtschaftsordnung und -politik auf "Wachstum", statt auf Nachhaltigkeit und Umverteilung
5. Corona-Seuche.
Warum diese fünf? Weil ohne rabiat und flott vorangetriebene Eindämmung jede einzelne, mehrere und sowieso alle dieser Krisen zusammen das Zeug haben, die menschliche Weltzivilisation in ihren Grundfesten zu erschüttern und ins Chaos zu stürzen. Dies ist nach vielen Jahrern ziemlich genauer Betrachtung des Gangs der Dinge - leider - meine feste Überzeugung geworden. Optimismus geht anders, ich weiß. Aber hinsichtlich des Großenganzen: Woher nehmen?
12.03.2021
Wahlsonntag also an diesem Wochenende in RLP und Bawü. Wer noch nicht gebriefwählt hat, möge - mit angemessener Vorsicht - dann bitte zur Urne gehen. Meine Minimal-Wahlempfehlung: Jedes "kleinere Übel" ist besser als das große braune Elend. Schönes Wochenende allerseits - trotz allem.
11.03.2021
Und plötzlich fühle ich mich wieder wie mit 15. Damals hieß es bei allem für den Buben besonders Interessanten, Verlockenden und Schönen von Gesetzes wegen oder per elterlicher Verordnung: "Da bist du noch zu jung für." Rauchen, Wirtshaus, abends bis in die Puppen ausgehen, allein Verreisen, mit Mädchen "rummachen", demonstrieren, Entschuldigungen selber schreiben ... Jetzt bin ich mit 65 schon wieder "zu jung" - und muss mich an 22-millionster Position zum Impfen hintanstellen. Aber sei's drum: Damals hat der Bub sich um die Ver- und Gebote nicht gekümmert, heute sitzt er die paar Wochen bis zur Impfung neidlos auf einer A-Backe ab.
Gleichwohl bin ich selbstredend unbedingt dafür, das Impfen mit Volldampf zu beschleunigen. Nicht zuletzt deshalb, weil ein paar Wochen mehr oder weniger hierzulande etliche Tausend unnötig Verstorbene oder Schwerkranke mehr oder weniger bedeuten.
10.03.2021
Mein nachfolgend verlinkter Text wurde im Mai 2011 im mittelrheinischen Magazin "Kulturinfo" anlässlich des Jubiläums "30 Jahre Koblenzer Café Hahn" publiziert. Ich habe ihn - und einen weiteren, bereits zum 25. Geburtstag 2006 verfassten Artikel - jetzt aus der Versenkung geholt, weil das Hahn am 12. und 13. März 2021 mit einem Livestream-Festival im Netz in sein Jubeljahr zum 40. einsteigt. Da möchte es so mancher/m der vielen Freunde*innen dieser Koblenzer Kulturinstitution vielleicht genehm sein, noch einmal oder erstmals so einiges über deren frühere und ganz frühen Jahre zu lesen. > Glückwunsch zu 40 Jahren Café Hahn (Episoden von einst bis 2011)
09.03.2021
Die Älteren wissen noch, was gemeint ist: BIMBES.
08.03.2021
Munter ausgreifenden Schrittes stapfe ich auf gewundenem Weg durch den noch winterkahlen Forst, betulich sinnend über alles und nichts. Da baut sich weit hinter mir, doch rasch näherkommend und umso lauter werdend, eine Geräuschkulisse auf: Pochen, Poltern, Trommeln, Dröhnen, schließlich Donnern ... > weiterlesen "Glücksmoment am Sonntagmorgen" (Ein Verzählche)
06.03.2021
Nun denn, macht ihr mal (Öffnung aller Geschäfte in Rheinland-Pfalz ab diesen Montag, ohne dass es in Deutschland irgendein Konzept, irgendeine Strategie gäbe, Massenwanderungen aus roten Gebieten in die Einkaufsmeilen von grünen Gebieten zu verhindern/zu unterbinden). Sollte aber nachher, wenn das Kind wieder in den Brunnen gefallen ist, jemand rumjammern, man hätte vorher ja nicht wissen können, dass die Sache so übel ausgeht - dann spring ich aus der Bux und dem- oder derjenigen mit dem nackten Arsch (sic!) ins Gesicht.
05.03.2021
Weil ich dem neuen regierungsamtlichen Corona-Öffnungsstufenplan zwar alle Daumen drücke, aber sachlich doch eher überzeugt bin, dass dieser uns schnurstracks in die 3. Welle führt, habe ich mir jetzt einen ganz persönlichen Öffnungsplan gestrickt: > weiterlesen "Hoffnungen für den Herbst 2021"
04.03.2021
50 ist das neue 35 und 100 das alte 50. Ich drücke sämtliche Daumen, dass das gut geht, fürchte aber ... (> Blick auf diverse Nachbarn in Europa). Es ist nunmal recht problematisch, wenn bei der Befassung mit Naturgesetzen menschliches Wünschen Vater aller Gedanken und Beschlüsse ist. M.E. sind wir bei einer Durchimpfungsrate von knapp 5 % einfach zu früh mit den obigen Maßnahmen; 50 % könnte der richtige Zeitpunkt sein.
03.03.2021
*autsch'n, weh, knirsch, ach* Seit etlichen Tagen schon steige ich morgens mit schmerzverzerrtem, gleichwohl glücklichem Gesicht aus dem Bett. Es plagt mich jedesmal aufs Neue ein gepflegter Muskelkater von den Waden bis zu den Schultern, herrührend vom Hacken, Schippen, Rechen bei schönstem Wetter im Gemüsegarten. Der Altkomposthaufen ist aufgelöst und verteilt, der Neukomposthaufen umgesetzt. Acht der neun Beete meiner Selbstversorgungswirtsdchaft sind bereits (und damit etwas früher als sonst) für Aussaat/Pflanzung fertig. Das neunte kommt heute dran - bevor morgen hoffentlich der von den Wetterfröschen angekündigte Regentag folgt, auf den nach dem Winterablassen sämtliche leeren Wassertonnen mit weit aufgerissenen Mäulern warten.
Auf den Fensterbänken drinnen im Haus keimt, sprießt, spratzelt es in den Anzuchttöpfen. Der Umgang mit den neugeborenen Babysprösslingen war indes nie so meine starke Seite. Die schießen mal wieder alle auf fadendünnem Bein giegakelig viel zu schnell senkrecht in die Höhe. Und ich weiß nicht recht, wie man sie dazu bewegen könnte, statt gierig-flott in schwächliche Länge, etwas geduldiger in mehr Kraft zu investieren.
01.03.2021
Der gestrige Sonntag (28. Februar anno coronae II) kam mir vor wie Volkswandertag, sozusagen. Selbst in meinen abgeschiedenen Hauswald-Gefilden im Unterwesterwald herrschte, sprichwörtlich, "ein Betrieb wie in der Großstadt". Wo mir sonst das ganze Jahr über in summa kaum drei Dutzend Leute begegnen, waren es gestern während einer mehrstündigen Wanderung bald 100. Manche hoch zu Ross, viele hoch zu Drahtesel, noch mehr auf Schusters Rappen belebten die gewöhnlich einsamen Wege.
In Gedanken rechnete ich dieses Getriebe auf die zeitgleichen Verhältnisse in großstadtnahen Frischluftarealen um und dachte mir sogleich: Am Mainzer, Koblenzer oder Kölner Rheinufer möchtest du jetzt eher nicht abgebildet sein. Was von einem älteren Paar bestätigt wurde: Die zwei standen mit Wanderkarte etwas ratlos an einer Waldwegkreuzung. Ich bot orientierende Hilfe an und man kam in Gespräch. Das Paar war von Koblenz heraufgefahren mit der Überlegung: "Wir gehen heute dorthin, wo kein solcher Massenbetrieb zu erwarten ist wie in unseren Rheinanlagen oder im Stadtwald." Richtig überlegt?
27.02.2021
Es gibt derzeit nichts, das ich mehr herbeisehne als die zügig schrittweise Rückkehr zur normalen Alltagskultur. Doch, eines: Dass wir Herr über die Seuche werden, dass wir sie niederringen auf ein Minimalniveau, von dem aus sie unsere Gegenmaßnahmen nicht mehr großflächig überwinden kann. Andernfalls nämlich wird das nichts mit der Rückkehr zur Normalität, wird der Versuch der Rückkehr bloß in die nächste Welle führen. Ein solcher Versuch beginnt hierzulande jetzt.... > weiterlesen Kommentar "Mehr Öffnungen verlangen strengere Disziplin aller"
27.02.2021
Es gibt derzeit nichts, das ich mehr herbeisehne als die zügig schrittweise Rückkehr zur normalen Alltagskultur. Doch, eines: Dass wir Herr über die Seuche werden, dass wir sie niederringen auf ein Minimalniveau, von dem aus sie unsere Gegenmaßnahmen nicht mehr großflächig überwinden kann. Andernfalls nämlich wird das nichts mit der Rückkehr zur Normalität, wird der Versuch der Rückkehr bloß in die nächste Welle führen. Ein solcher Versuch beginnt hierzulande jetzt.... > weiterlesen Kommentar "Mehr Öffnungen verlangen strengere Disziplin aller"